Hund? Ja, würde ich sagen!
Meine 1. PA hatte ich im Januar 2009, dann paar Horrormonate, laufend Notarzt, Krankenhaus, dann 1 Woche Krankenhaus, 6 Wochen Tagesklinik. Die schlimme Zeit ging so etwa bis November 2009, so schlimm wie in der Zeit 2009 war es nie wieder. Trotzdem hatte ich mir im August 2009 einen Hund geholt (Französische Bulldogge, Hündin). Oder besser, ich bekam sie von meinen Eltern geschenkt und eben auch in der Hoffnung, es hilft. Übrigens hatte der Chef der Tagesklinik (Professor) Hunde und Katzen generell bei allen psych. Erkrankungen empfohlen, wenn man es einrichten kann. War kein Muss, aber eine Empfehlung.
Ich hatte aber eh schon früher einen Hund, war aber 12 Jahre her. Pflegestelle in einem Not Hundeverein war ich auch mal.
Also ich sag mal so, die ersten 2-3 Monate ging es mir eigentlich fast noch schlechter. Das hatte verschiedene Gründe. Ich fühlte mich mit dem Welpen (10 Wochen alt) ziemlich überfordert. Nicht stubenrein, alle paar Stunden runter, die ersten Tage nur Gejammere, ist ja für so einen kleinen Wurm auch alles neu. Rein von der Psyche her kamen dann Zweifel, ob es auch richtig war. Und was ist mit dem Hund, wenn mir was passiert? Ich bin ja auch immer allein. In der Summe war es also extrem belastend, die Freude ging unter.
Irgendwie änderte es sich aber von Monat zu Monat, sie war auch nach 3 Wochen stubenrein und machte auch sonst null Ärger, bellt nicht, machte nie was kaputt. Mit der Zeit sah ich es immer entspannter.
Und ein wichtiger Fakt kommt eben auch dazu, was ich erst gar nicht so wahrgenommen hab, man ist eben doch abgelenkt, kommt raus, weil man muss. Zur Zeit der Anschaffung hab ich hier im Gebiet 3 Jahre gewohnt, kannte aber keinen. Heute kenne ich hier nur wegen dem Hund 10-12 Hundehalten, wir treffen uns auch mal. Es vergeht kein Tag, wo ich nicht mit mindestens 5-8 verschiedenen Leuten SmallTalk hab. Ob Angststörung oder Depression und was weiß ich noch alles, es lenkt ab, man hat eine Aufgabe, es ist immer jemand da. Natürlich ersetzt ein Tier keine Menschen in dem Sinne, aber es ist eine tolle Sache und gerade ein Hund gibt auch viel zurück.
Von den Anfangsschwierigkeit mal abgesehen, mir hat die Hündin sehr geholfen. Und es hatte auch noch den Effekt, durch das Mehr an Bewegung hab ich in den 1,5 Jahren 20 kg abgenommen, Blutdruckpillen und Betablocker konnte ich weglassen, weil der Blutdruck ziemlich schnell super war, Cholesterin Werte haben sich normalisiert.
Ich kann es also, gerade bei psych. Erkrankungen, sehr empfehlen. Trotzdem sollte klar sein, es ist eine Verantwortung und kostet auch Geld.
14.03.2011 22:17 •
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