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Hallo Ihr lieben,


ich möchte mit Euch das Thema V.T. mit alles was dazu gehört besprechen.
Ich leide auch seit einem Jahr unter einer Angststörung nach einem von mir empfundenes schlimmes Ereignis.
Meine Psychotherapeutin verlangt von mir trotz der Angst rauszugehen, mit dem Auto weit zu fahren, das versuche ich bekomme dadurch solche Symptome:
Verspannung in der Brust vorne und hinten im Herzgegen.
Fühlt sich ein Stromschlag in beiden Armen nach dem Strecken der Arme.
Enge in der Brust, die manchmal stunden lang anhält.
Luftnot durch Verspannung.
Schwäche oder Ohnmachtsgefühle, ohne ohnmächtig zu werden.
Mein ganzer Oberbauch, Herzgegen fühlt sich wie zusammengedrückt.

Was mich wundert, daß 3 Kardiologen mir bestätigten, mein Herz wäre gesund.

Kennt Ihr diese Beschwerden?

Trotz diese Beschwerden mache jeden Tag kleine Schritte, dadurch merke ich daß die Angst langsam abnimmt, aber durch passiv bleiben wird die Angst immer größer, bin in der Meinung trotz der Beschwerden aktiv zu bleiben, von Antidepressiver halte ich nicht viel.

Sagt Eure Meinung!

Schöne Grüsse.

Hayyan

25.05.2008 11:12 • 10.05.2018 #1


5 Antworten ↓


Zitat von hayyan:

Was mich wundert, daß 3 Kardiologen mir bestätigten, mein Herz wäre gesund.



Ja - sonst wäre es auch keine Angststörung sondern dann hättest Du wirklich ein Herzproblem.

Ich denke, die meisten von uns kennen diese Problematik die Du beschreibst. Das ist normal für unsere Krankheit. Finde ich gut, dass Du kleine Schritte machst und wie Du beschreibst merkst Du ja auch schon, dass es besser wird!

Liebe Grüsse, Lisa

A


V.T. bei Agoraphobie

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Hallo Lisa,

danke für Deine Antwort, die einzige Sache was meine Therapeutin auch nicht verstehen kann, ist diese Ohnmachtsgefühle, die sagt eine Panikattacke dauert ungefähr bis eine halbe Stunde danach fühlt man sich wieder normal, ich war letzte Woche in Zoo 4 Stunden gewesen, habe mich die ganze Zeit nur rumgeschleppt, war schwach die ganze Zeit hatte die ganze Zeit Enge in der Brust andauernd.

Wie kannst Du das erkären, die Therapeutin sagt die kennt das nicht!

Vielen Dank im Voraus!


Hayyan

Hallo,

ich habe auch keine typischen Panikzeiten. Schön wäre, wenn sich das auf 10min. bis halbe Stunde reduzieren würde. Bei mir kann so ein Unruhe-Kribbel-Gefühl oder scheinbare Atemnot oder Herzstechen oder, oder oder...auch schon mal einen halben bis ganzen Tag halten - oft mit Unterbrechung mehrere Tage. Es wundert mich,dass Deine Therapeutin sagt, sie kenne sowas nicht.....

Ich denke, was Du da empfindest ist eine völlig normale Reaktion für eine Form der Angststörung - es gibt da ja unendliche Varianten!

Liebe Grüsse und versuche, den Tag zu geniessen,

Lisa

Was hast denn du für eine Therapeutin? Und wie lange hast du das Problem schon? Also die Symptome wie du sie beschreibst, kenn ich alle. Ich kann das auch nicht auf eine bestimmte Zeit festlegen. Wenn ich eine lange Strecke z.B. im Auto mitfahre oder was auch immer mich gerade beklemmt, dann dauern die unangenehmen Gefühle eben länger an. Bei der Krankheit die du hast, ist das aber alles völlig normal. Hinter diesen Symptomen steckt doch immer mehr. Es ist zwar gut und schön, das deine Therapeutin von dir verlangt, diese Dinge zu tun, ist ja auch vollkommen richtig, damit du merkst, das diese Dinge nicht wirklich gefährlich sind. Aber in so einer Therapie werden doch auch Lebensumstände und Hintergründe mit berücksichtigt oder? Denn wenn die Gedanken an die Ängste schwinden, verschwinden auch die Attacken...
LG Schnuff

so mal kurz erklärt. Normalerweise kommt Angst und Panik dann wenn der Körper sich auf Flucht oder auf Kampf vorbereitet und wärst du in einer Situation, in einer realen in der eins oder beides angezeigt wäre würdest Du das ganze als normal empfinden was du als Angst empfindest ist eine ganz normale Reaktion des Körpers auf eine Gefahr und zwar passiert folgendes die Nebennierenrinde, schüttet Adrenalin aus dieses r verengt wiederum die Gefäße, dadurch steigt der Blutdruck an die Nerven werden auf hochempfindlich geschaltet und schnellstmöglich reagieren zu können, und du bist auf Flucht oder Kampf eingestellt.

Blöd ist es nur wenn genau das passiert obwohl gar keine reale Gefahr vorliegt.

Weil wenn keine reale Gefahr vorliegt fragen wir uns was mit uns vorgeht. Der Herzschlag wird schneller der Blutdruck steigt es wird einem schwindelig es wird eine mulmig die Knie fangen an zu zittern man bekommt das Gefühl einen Herzinfarkt zu bekommen oder einen Schlaganfall krank zu sein und gleich tot umzufallen abgesehen von den Schweißausbrüchen.

Da wir keine reale Gefahr sehen weil keine vorhanden ist ,unser Körper sich aber darauf einstellt auf Flucht oder Kampf zu welchen auch diese Reaktion zählen und eigentlich ganz normal sind, machen wir uns verrückt und bilden uns ein wir sind krank und müssen gleich sterben.

In einer Therapie lernen wir das Gehirn umzuprogrammieren. Es lernt in Situationen in denen keine Gefahr besteht auch genauso zu reagieren nämlich ruhig zu bleiben kein Adrenalin zu produzieren keine Ängste zu provozieren keine Nerven empfindlich zu schalten oder sonstiges.

Das bedarf aber einer intensiven psychotherapeutischen Therapie. Wie gesagt ambulant ist immer so eine Sache weil das meistens ewig dauert und man zwischendurch immer Zeit hat sich wieder schön auf seine Symptome zu konzentrieren was in einer stationären Therapie so gut wie gar nicht möglich ist weil man ständig beschäftigt ist.

Dort gibt es nämlich morgens erstmal Frühstück dann gibt es Frühsport dann gibt es Mittagessen dann gibt es Gruppensitzung dann gibt es Beschäftigungstherapie dann gibt es Arbeitstherapie dann gibt es Entspannungstherapie dann gibt es Musiktherapie dann gibt es Abendessen und dann hat man Freizeit. Was passiert in einer ambulanten Therapie eine Dreiviertelstunde Sitzung mit dem Therapeuten und nach zwei Wochen darf man wieder kommen in der Zwischenzeit hat man genau die gleichen Probleme die man sonst auch hat zu Hause.

Deshalb plädiere ich immer für eine stationäre Therapie. Weil erstens ist diese wie gesagt intensiver und zweitens in der heutigen Zeit nach ca 4 bis 6 Wochen beendet.

Das Schwierige ist oft dass wir nicht daran glauben können dass das wirklich ein psychisches Problem ist wo wir doch die körperlichen Symptome haben.

Weil wir nicht verstehen können warum sich der Körper auf Gefahr oder Flucht einstellt obwohl offenbar gar keine Gefahr besteht .

Dies kann jedoch in einem Kindheitstrauma was wir verdrängt haben seinen Ursprung haben oder in verschiedenen Todesfällen oder in der Partnerschaft oder oder oder.

Das herauszufinden, aufzuarbeiten ,noch mal mit dem Therapeuten und der Gruppe gemeinsam zu durchleben und somit zu verarbeiten ist die Grundlage dafür, dass die Panik nicht mehr auftaucht. Und somit auch nicht die Nebenwirkungen der Panik wie Bluthochdruck Schwindel Kopfschmerzen zittrige Knie Schweißausbrüche Übelkeit Atemnot das Gefühl neben sich zu stehen nicht mehr real zu sein und so weiter und so weiter.

Ich wollte es selber früher auch nicht glauben und hielt die Ärzte für mich Sugar. Nach 11 Jahren riet mir einen Arzt zu einer Therapie. Ich merke nach nicht allzu langer Zeit in derselben, dass es mir immer besser und besser ging. alte Sachen die ich längst verdrängt hatte wurden hervor geholt und neu verarbeitet .Dazu gehört weinen ,wütend sein ,verzweifelt und alles was zum Gefühlsleben so dazu gehört.Doch es war gut dass ich die Gruppe hatte und meinen Therapeuten und den CoTherapeuten.

So konnte ich durch dieses Gefühlschaos gesund werden ,meine Gefühle rauslassen, und die Panik endgültig abstellen. Das ist das, was in einer Psychotherapie im Großen und Ganzen passiert zumindestens und einer Verhaltenstherapie.

Man könnte es auch anders beschreiben. Die Seele nimmt sich den Körper als Hilfsmittel um darauf aufmerksam zu machen dass in der Psyche irgendetwas nicht verarbeitet ist, was sich dann durch Ängste Panikattacken mitsamt ihren Nebenwirkungen äußert.

So ich hoffe ich konnte dir ein wenig bei der Beantwortung deiner Frage helfen, und hoffe dass das schöne T9 nicht allzu viele Fehler produziert hat.




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