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Hallo Mitglieder,

ich bin jetzt hier gelandet, um vielleicht Antworten auf meine Angst zu bekommen. Ich möchte die beschreiben, vielleicht kennst das ja einer und könnte mir gute Tipps geben oder mir helfen, denn ich brauche diese wirklich.

Es hat eigentlich vor über 10 Jahren angefangen. Ich habe damals länger Dro. konsumiert und bin dann in den Zivildienst gegangen. Habe im Krankenhaus gearbeitet, was nicht so einfach war. Irgendwann konnte ich nachts nicht einschlafen. Ich lag die ganze Nacht auf. Dabei hatte ich noch ein kleines 1 Zimmer wo ein Kühlschrank verbaut war. Irgendwie hab ich mich dann so stark auf diesen Ton vom Kühlschrank konzentriert ( Summen von Motor), dass ich eine Angstattacke davor bekommen habe. Ich hatte irgendwie gedacht, dass dieser Ton in meinem Kopf ist und habe das die ganzen Tage gesucht und immer wieder mich darauf konzentriert. Ich habe natürlich nichts gehört, da dieser Ton ja nur vom Kühlschrank kam und nicht in meinem Kopf war. Danach konnte ich nicht mehr schlafen über Wochen. Die nächsten Jahre habe ich zwischendurch auch so Angstattacken bekommen vor Geräuschen wie einer tickenden Uhr, das Rauschen vom Fernseher usw. Aber wirklich nur, wenn ich mich darauf konzentrierte und dachte, dass dieses Geräusch in meinem Kopf ist und ich Schizophren bin oder sowas in der Art. Die Angstattacke ist keine Panikattacke, sondern hat nur eine sehr kurze Dauer von paar Sekunden, aber diese ist wirklich angstauslösend.

Irgendwann wurden die Angstattacken weniger und haben komplett aufgehört. Ich bin ausgezogen und habe alleine gewohnt ca. 7 Jahre ohne irgendwelche Attacken oder Gedanken. Hatte 2 Nebenjobs, viel Sport gemacht und es ging mir wirklich sehr gut.

Danach mit 32 Jahren habe ich eine Ausbildung angefangen. Bis jetzt vor 2 Monaten war alles gut. Ich stehe kurz vor meinem Abschlussklausuren. Das hat mich sehr belastet, vor allem weil ich seit November nur noch am Lernen bin und das wirklich den ganzen Tag.

Ich bin vor 2 Monaten mitten in der Nacht aufgewacht und habe auf mein Handy geschaut wie spät das ist. Als ich mein Handy ausgemacht und meine Augen zu gemacht habe, hatte ich so ein flackern vor den Augen, durch das helle grelle Licht vom Handy, das jeder von uns hat. Aber irgendwie habe ich davon eine Angstattacke wieder bekommen. Seitdem, wenn ich meine Augen zumache, konzentriert sich mein Gehirn darauf, dieses flackern zu suchen und die Angst bekomme, dass die Angstattacke wieder auftritt.
Weiterhin saß ich im Unterrichtsraum und habe in die Deckenlampe geschaut, dabei entstand wieder so ein flackern. Das habe ich wieder gesehen, mich drauf irgendwie konzentriert und eine Angstattacke bekommen. Es kam wieder so eine Angst hoch für paar Sekunden. Mittlerweile suche ich die ganze Zeit, von Tag zu Tag, irgendwelche visuellen Effekte (Flackern vom Licht, Glaskörpertrübung, schwarze Striche und Punkte beim Sehen) und immer angespannt und schwitze Nachts.

Es ist ja alles natürlich und ich halluziniere nicht, aber ich habe Angst, davor wieder eine Angstattacke zubekommen und die Kontrolle zu verlieren. Mittlerweile habe ich überall im Internet gesucht, was das genau sein kann und habe auch sehr große Angst Schizophren zu werden oder eine Psychose zu entwickeln oder sowas in der Art.

Ich habe eine sehr gute Kindheit gehabt und keiner meiner Vorfahren war an Schizophrenie erkrankt. Ich bin jetzt in therapeutische Behandlung. Meine Psychologien meinte, dass ich eine Angststörung habe. Außerdem bin ich gleichgeschlechtlich und nicht geoutet, da ich davor immer Angst hatte. Ich hatte damit immer ein Problem und konnte mich nicht akzeptieren und habe es unterdrückt. Somit wurde bei mir die Krankheit , weiß nicht mehr wie die heißt, diagnostiziert, dass ich im inneren Konflikt mit meiner Sexualität stehe und deswegen Ängste entwickelt habe. Das Fass zum Überlaufen bekommen habe (gleichgeschlechtlich, Stress Prüfungen, Unglücklich verliebt sein, Sorgen um Job und Familienverlust durch Krankheit machen usw) könnte das wirklich sein ?

Aber ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt. Vielleicht kann ich die Angsterkrankungen nur lösen, wenn ich frei lebe und mich oute ? Aber was wenn nicht ?

Ich habe einfach nur irre Angst irgendwelche Psychosen oder Schizophrenie zu entwicklen. Vielleicht kennt einer das Problem und kann mich beruhigen. Ich lebe irgendwie nicht mehr, ich existiere nur noch

26.12.2018 13:53 • 28.12.2018 #1


4 Antworten ↓


michi7575
Das müsste eine angst krankheit sein willst du dann den untericht raum schnell verlassen dann ist es so etwas wie agrophobie so war es bei mir wenn ich angst bekomme
will ich immer weg von da wo es passiert halt eine gewöhnliche angst störung die auf dauer richtig nervt

26.12.2018 14:06 • #2


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Was für eine Angst ist das ? Kann mir einer helfen ?

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Icefalki
Zitat von --Camillus--:
Aber ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt. Vielleicht kann ich die Angsterkrankungen nur lösen, wenn ich frei lebe und mich oute ? Aber was wenn nicht ?


Keine Angst, du bist so typisch Angsterkrankt, wie viele hier. Und im Prinzip hast auch schon die Lösung parat. Jede Angsterkrankung kann man damit übersetzen, dass man mit seinem Leben nicht klar kommt. Piepegal, was das nun ist. Und das macht Stress. Wenn dann noch von aussen Stress dazukommt, dann läuft das Fass eben über.

Deine Gedanken sind dazu auch vollkommen normal. Wenn sich schon alles angstbesetzt anfühlt, dann eben der logische Gedanke, dass man durchknallen könnte, mal salopp ausgedrückt. Kannst du vergessen.

Angst zu bekommen ist eine natürliche Reaktion, wenn man sich bedroht fühlt. Kennt jeder Mensch und sie ist wichtig, um uns vor Gefahren zu warnen und zu schützen. Insofern bedeutet unsere Angst auch nix anderes. Nur ist sie nicht so offensichtlich. Und hier liegt dann das Problem. Wie kann man sie abbauen, wenn man sie gar nicht richtig kennt?

Zu deinem Problem. Du hast Angst, dich zu outen. Hier liegt nun logischerweise eine Angst zugrunde, die nicht unbedingt das Outen betrifft, sondern die Konsequenzen, die u.U. damit zusammenhängen. Das ist oft ein sehr grosses Problem bei Angstpatienten, denn viele schlagen sich mit einem geringen Selbstbewusstsein herum. Und wer will das schon zugeben, geschweige haben?

Die gute Nachricht ist, dass man das alles mit der Zeit lernen kann, braucht natürlich viel Kraft, viel Mut und Durchhaltevermögen. Wenn du deine wirkliche Angst dahinter mal verstanden hast, hat sie ein Gesicht bekommen, einen Namen, einen Grund. Und damit ist sie erkannt.

Und wenn du sie kennst, kannst du daran arbeiten, dass sie dich nicht nimmer so belästigt, oder gar nicht mehr nötig ist.

26.12.2018 15:10 • x 1 #3


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Zitat von Icefalki:

Keine Angst, du bist so typisch Angsterkrankt, wie viele hier. Und im Prinzip hast auch schon die Lösung parat. Jede Angsterkrankung kann man damit übersetzen, dass man mit seinem Leben nicht klar kommt. Piepegal, was das nun ist. Und das macht Stress. Wenn dann noch von aussen Stress dazukommt, dann läuft das Fass eben über.

Deine Gedanken sind dazu auch vollkommen normal. Wenn sich schon alles angstbesetzt anfühlt, dann eben der logische Gedanke, dass man durchknallen könnte, mal salopp ausgedrückt. Kannst du vergessen.

Angst zu bekommen ist eine natürliche Reaktion, wenn man sich bedroht fühlt. Kennt jeder Mensch und sie ist wichtig, um uns vor Gefahren zu warnen und zu schützen. Insofern bedeutet unsere Angst auch nix anderes. Nur ist sie nicht so offensichtlich. Und hier liegt dann das Problem. Wie kann man sie abbauen, wenn man sie gar nicht richtig kennt?

Zu deinem Problem. Du hast Angst, dich zu outen. Hier liegt nun logischerweise eine Angst zugrunde, die nicht unbedingt das Outen betrifft, sondern die Konsequenzen, die u.U. damit zusammenhängen. Das ist oft ein sehr grosses Problem bei Angstpatienten, denn viele schlagen sich mit einem geringen Selbstbewusstsein herum. Und wer will das schon zugeben, geschweige haben?

Die gute Nachricht ist, dass man das alles mit der Zeit lernen kann, braucht natürlich viel Kraft, viel Mut und Durchhaltevermögen. Wenn du deine wirkliche Angst dahinter mal verstanden hast, hat sie ein Gesicht bekommen, einen Namen, einen Grund. Und damit ist sie erkannt.

Und wenn du sie kennst, kannst du daran arbeiten, dass sie dich nicht nimmer so belästigt, oder gar nicht mehr nötig ist.



Vielen Dank, du hast mich wirklich beruhigt. Das Schlimme an der ganzen Sache ist, dass ich halt nicht genau wusste was das ist. Ich denke immer, dass ich eine Psychose oder Schizophrenie erleide, wenn die Symptome sich verschlimmern, dann google ich und sehe, dass eine Angstkrankheit ein Vorbote der Schizophrenie sein kann, aber vielleicht mache ich mich da selber verrückt. Ich hoffe einfach, dass ich damit lerne irgendwann umzugehen.
Hast du vielleicht paar Tipps an pflanzlichen Medikamenten , was einen beruhigt oder gegen die Angst hilft ?

28.12.2018 00:38 • x 1 #4


Icefalki
Zitat von --Camillus--:
Hast du vielleicht paar Tipps an pflanzlichen Medikamenten , was einen beruhigt oder gegen die Angst hilft ?


Das gehst du am besten in eine Apotheke und lässt dich beraten. Pflanzlich ist ja nicht rezeptpflichtig, und die kennen den Markt dafür am besten.

Bzgl googlen, lass das sein. Googlen nach Krankheiten führt immer zur schlimmsten Diagnose. Immer. In der Medizin heisst es aber, wenn du Hufgetrappel hörst, denk erstmals an ein Pferd und nicht an ein Zebra.

Und Ängste können durchaus behandelt werden, bedeutet aber, dass man wirklich viel an sich arbeiten muss. Das nimmt einen niemand ab. Heutzutage ist man es gewohnt, dass man durch Medis wieder hergestellt werden kann und gut ist.

Bei Ängsten können durchaus auch mal Antidepressiva eingesetzt werden um überhaupt in einen Lernmodus zu kommen. Aber Umdenken, verändern, sich mit diesen Ängsten auseinandersetzen, das bleibt keinem erspart und dauert eben seine Zeit.

Mir hat mal jemand gesagt, Ängstler liebt Gott am meisten,denn sie bekommen alle eine 2. Chance. Damals hab ich es nicht verstanden, jetzt im Nachhinein muss ich demjenigen aber Recht geben. Drum, jeder Angst hat einen Grund. Finde den und ändere ihn.

28.12.2018 01:22 • x 2 #5





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