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Panikalte
Ich bin neu hier und habe seit vielen Jahren Angst und Panikphasen. Ich war auch schon 4x in Kliniken, bin aber beim letzten Mal vor ca. 4
Monaten mit der Konfrontationstherapie nicht klar gekommen. Seitdem bin ich in der absoluten Vermeidung. Das heißt ich verlasse meine Wohnung nur ganz selten. Wenn ich sie verlasse bin ich wahnsinnig unruhig und nehme 0.5 bis 1mg Tatort expidet. Zur Zeit nehme ich noch 5mg cipralex, aber das hilft nicht gegen die Angst.
Ich habe irgendwie keine Kraft mehr mich zu motivieren und alles was ich über Angst und Panik gelernt haben verstehe ich kann es aber nicht anwenden. Nun überlege ich evtl. In die Schloßklinik Pröbsting zu gehen. Kennt jemand die Klinik? Lieber würde ich jedoch mit der ACT arbeiten, aber ich konnte noch keine Klinik in NRW rausfinden, die damit arbeitet. Kennt ihr eine?
Privat läuft alles super. Ich bin 54 glücklich verheiratet habe zwei Kinder und bald 3 Enkelkinder. Beruflich bin ich seit 1,5 Jahren krank.

24.07.2016 10:49 • 24.07.2016 #1


9 Antworten ↓


Phil bloggt
Hi,
zuerst einmal: Lass den Kopf nicht hängen! Ich kann mir denken wie du dich fühlst, aber es wird wieder besser werden. Denk dran: Angst ist nur ein Gedanke.
Ich habe mich zum Ende meiner zweiten Verhaltenstherapie zusammen mit meiner Therapeutin mit ACT befasst und habe das anschließend selbstständig weitergeführt, die Ziele und Methoden der ACT zu verfolgen. Ich habe mich nicht damit befasst, ob es dafür spezialisierte Einrichtungen gibt. Meine persönliche Meinung als jemand, der ACT kennt und verstanden hat (es ist ja am Angang schon relativ schwere Kost...), ist aber, dass man dieses Modell vermutlich langfristig ohnehin selbst verfolgen muss. Wenn du ACT schon kennst, durch einen Therapeuten, dann weißt du, worum es dabei geht und worauf es ankommt: Gedanken lenken, sich damit abfinden, dass man ein Problemchen hat (um sich den Druck zu nehmen), kleine Ziele setzen, dran bleiben, das Positive im Leben und sich selbst zu schätzen wissen usw... Das ist ACT. Und das kannst du selbst für dich wahrscheinlich besser steuern und in deinem Tempo verfolgen, als es irgendeine Klinik kann.

LG
*Phil*

24.07.2016 12:44 • #2


A


Schloßklinik Pröbsting Erfahrungen bei Angst und Panik

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Schlaflose
Zitat von Panikalte:
Zur Zeit nehme ich noch 5mg cipralex, aber das hilft nicht gegen die Angst.


Kein Wunder, denn das ist viel zu wenig. Die Wirksamkeit fängt erst ab 10mg an. Die meisten nehmen als Dauermedikation 20mg.

24.07.2016 13:35 • x 1 #3


Panikalte
Hallo Phli, erstmal danke für die Aufmunterung. Wenn das Gefühl der Panik kommt, dann will ich nur weg, d.h. ich breche dann sofort ab, da ich das Gefühl so heftig finde und es nicht mehr erleben möchte. Das Akzeptieren und weitermachen schaffe ich zur Zeit nicht.
Ich habe das Buch Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei von Russ Harris gelesen und auch ein Buch Der Weg aus der Angst von Waltraud Gauglitz (KLasse ). Aber ich kann es nicht anwenden, bzw. traue ich mich auch nicht. In meiner Wohnung fühle ich mich sicher und sobald ich mich von dort entferne, kommen die Gedanken, dass die Panik kommen könnte, das löst dann die Gefühle aus und schon gest es los.

24.07.2016 16:54 • #4


Panikalte
Zitat von Panikalte:
Hallo Phli, erstmal danke für die Aufmunterung. Wenn das Gefühl der Panik kommt, dann will ich nur weg, d.h. ich breche dann sofort ab, da ich das Gefühl so heftig finde und es nicht mehr erleben möchte. Das Akzeptieren und weitermachen schaffe ich zur Zeit nicht.
Ich habe das Buch Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei von Russ Harris gelesen und auch ein Buch Der Weg aus der Angst von Waltraud Gauglitz (KLasse ). Aber ich kann es nicht anwenden, bzw. traue ich mich auch nicht. In meiner Wohnung fühle ich mich sicher und sobald ich mich von dort entferne, kommen die Gedanken, dass die Panik kommen könnte, das löst dann die Gefühle aus und schon gest es los.

24.07.2016 17:03 • #5


M
Hallo Panikalte

was bedeutet ACT? Das Buch von Waltraud Gauglitz habe ich mir vor kurzem erst gekauft.

Soweit ich gelesen habe bietet sie auch Hilfe an!

Ich bin auch auf der Suche nach einer neuen Strategie.

Bisher hat keine Therapie und Klinikaufenthalt auf Dauer nicht geholfen.

Ich lebe seit über 30 Jahren mit der Angst- u. Panikstörung mal mehr mal weniger
ausgeprägt. Medikamente nehme ich nicht.

24.07.2016 17:36 • #6


Panikalte
Hallo Makrothymia,
ACT heißt Akzeptanz- und Commitment-Therapie. Wenn du mehr dazu wissen möchtest kannst du es am besten googeln.

24.07.2016 17:43 • #7


M
Danke für den Tipp!

Schaffst Du es denn überhaupt bis zum Briefkasten?

Ich hatte selbst in der Wohnung Angstattacken, vor allem konnte
ich nicht allein sein.

Das schaffe ich wieder und gehe auch Einkaufen, fahre wieder Auto.
Mein Radius hat sich erweitert.

24.07.2016 17:46 • #8


Panikalte
Alleine kann ich die Wohnung nur für wenige Schritte verlassen, also ich muss das Haus noch sehen. Autofahren kann ich nur einmal durch unsere Straße und eine kleine Runde drum herum. Ansonsten ist mein Mann dabei. Eine Zeit lang war ich selber noch mit dem Auto ganz mobil. Solange mein Auto vor einem Geschäft stand war alles okay. Es war mein Fluchtauto! Aber dadurch, dass ich immer weniger gemacht habe, fallen mir nun schon die kleinsten Wege schwer. Wie hast du es denn wieder geschafft?
In der Wohnung habe ich auch manchmal Unruhe, aber dann lege ich mich hin, atme und wenn es gar nicht besser wird nehme ich 0,5mg Tavor.

24.07.2016 17:59 • #9


M
@Panikalte

bei mir war es genau so wie Du es beschreibst.


Auslöser waren die Wechseljahre, also körperliche Symptome, konnte mich nicht mehr auf
meinen Körper verlassen, totale Erschöpfung, Keine Kontrolle mehr, fühlte mich ausgeliefert.

Ich achte mehr auf mich und meine Bedürfnisse und habe auch gelernt Nein zu sagen.

Dazu gehören auch eine ausgewogene Ernährung bzw. gesunde Lebensweise.

Jeden Tag möglichst sich einer Aufgabe stellen, auch wenn sie noch so klein ist, aktiv bleiben, in
kleinen Schritten sich wieder trauen.
Die Zeit bringt es, wenn Du sie Dir nimmst und den Druck rausnimmst zu funktionieren.

Einen neuen oder anderen Berufsweg wählen, mehr auf sich und seine Bedürfnisse achten, auch
mal nur an sich denken, mal Neinsagen können, sich Freiräume schaffen...aber ich denke, daß
weißt Du sicher auch selbst!
Ich habe auch zwei Kinder, sind inzwischen aus dem Haus und ein Enkelkind. Muß dem Enkelkind
auch mal absagen, habe ich inzwischen gelernt.

24.07.2016 18:53 • x 2 #10


A


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