App im Playstore
Pfeil rechts
9

Hallo,
Ich halte mich kurz da es mir gerade sehr schlecht geht.
Zu Beginn meiner Angststörung im August hatte ich ständig folgende Symptome.
Druck im Nacken, komisches Gefühl kribbeln im Kopf, Atemnot, ohnmachtsgefühl und kribbeln in den Händen.
Das ganze geht ca 30 Minuten danach wird es besser.
Hatte jetzt die ganze Zeit Ruhe vor diesen Symptomen. Erst jetzt seit gestern wo es wieder so heiß ist sind diese Symptome wieder da.
Blutdruck und Puls sind dabei ganz normal.
Untersuchungen habe ich EKG, Langzeit EKG, vor einem Jahr großes blutbild.
Hab mich die letzten Tage das erste mal seit der Angststörung wieder richtig sportlich betätigt.
Habe jetzt solche Angst das es doch körperlich ist.

Lg

21.04.2018 17:45 • 24.04.2018 #1


14 Antworten ↓


Atme mal eine Weile langsam und schau, ob es besser wird.

Atemnot kommt durch Hyperventilation, die wiederum von der Angst kommt. Ohnmachtsgefühl und Kribbeln ist auch eine Folge der Hyperventilation.

2 Sekunden langsam einatmen, 4 Sekunden langsam ausatmen, Luft anhalten und dann wieder von vorne. Wenn es dann besser wird, war es das schon

Wenn ich früher panisch war, habe ich keine Sekunde Einatmen geschafft. Die Luft war in gefühlt 100ms eingeatmet. Das führt zur Hyperventilation. Inzwischen atme ich 4 Sekunden ein und 8 Sekunden aus. Muss man üben. Würde an deiner Stelle aber mit 2 Sekunden anfangen, um das erstmal in den Griff zu bekommen.

LG

A


Überwindete Symptome wieder da

x 3


Zitat von sevr:
Atme mal eine Weile langsam und schau, ob es besser wird.

Atemnot kommt durch Hyperventilation, die wiederum von der Angst kommt. Ohnmachtsgefühl und Kribbeln ist auch eine Folge der Hyperventilation.

2 Sekunden langsam einatmen, 4 Sekunden langsam ausatmen, Luft anhalten und dann wieder von vorne. Wenn es dann besser wird, war es das schon

Wenn ich früher panisch war, habe ich keine Sekunde Einatmen geschafft. Die Luft war in gefühlt 100ms eingeatmet. Das führt zur Hyperventilation. Inzwischen atme ich 4 Sekunden ein und 8 Sekunden aus. Muss man üben. Würde an deiner Stelle aber mit 2 Sekunden anfangen, um das erstmal in den Griff zu bekommen.

LG

Danke für deine schnelle Antwort.
Ich habe aber nicht das Gefühl das ich dabei hyperventiliere.
Da ich mich seit August nicht wirklich körperlich betätigt habe und letzte Woche wieder mit Sport angefangen habe, denke ich jetzt das es vielleicht doch körperlich ist.

Das Gefühl hat man auch nicht. Hyperventilieren ist nicht immer verbunden mit diesem sehr hektischen ein- und ausatmen. Vielmehr ist es ein sehr flaches Atmen, was man selber gar nicht mitbekommt. In Stresssituationen atmet man automatisch zuviel ein.

Was hast du denn für einen Sport gemacht?
Und, was du dich natürlich auch fragen musst: Waren zuerst die Gedanken da oder die Symptome?

Zitat von sevr:
Das Gefühl hat man auch nicht. Hyperventilieren ist nicht immer verbunden mit diesem sehr hektischen ein- und ausatmen. Vielmehr ist es ein sehr flaches Atmen, was man selber gar nicht mitbekommt. In Stresssituationen atmet man automatisch zuviel ein.

Was hast du denn für einen Sport gemacht?
Und, was du dich natürlich auch fragen musst: Waren zuerst die Gedanken da oder die Symptome?


Ich habe wieder mit Mountainbike fahren angefangen.
Bin halt mit der Angst daran gegangen das mir dabei was passiert.
Beim ersten mal ging es mir dabei auch richtig schlecht körperlich. Wurde dann aber von fahrt zu fahrt besser.
Das ganze war aber jedes mal körperlich und psychisch sehr belastend.
Gestern habe ich dann für meine kleine Nichte eine Schaukel und Rutsche aufgebaut. Dabei hatte ich schon Gefühle von niedrigem Blutdruck und habe mir dann Sorgen gemacht und abends kamen dann die oben genannten Symptome.
Die ich zuletzt August/September hatte. In der Zwischenzeit hatte ich andere Symptome.

Hört sich schon sehr danach an, als hättest du die Symptome heraufbeschworen.

Was spricht gegen niedrigen Blutdruck? Meiner liegt oft bei 110 zu 70, so um den Dreh. Dauerhafter hoher Blutdruck ist da eher Käse

Mountainbike ist auch moderat, denke ich. Wenn du nicht direkt 2 Stunden mit 'nem 180er Puls gefahren bist, kann ich mir kaum vorstellen, dass das körperliche Symptome hervorruft.

Zitat von sevr:
Hört sich schon sehr danach an, als hättest du die Symptome heraufbeschworen.

Was spricht gegen niedrigen Blutdruck? Meiner liegt oft bei 110 zu 70, so um den Dreh. Dauerhafter hoher Blutdruck ist da eher Käse

Mountainbike ist auch moderat, denke ich. Wenn du nicht direkt 2 Stunden mit 'nem 180er Puls gefahren bist, kann ich mir kaum vorstellen, dass das körperliche Symptome hervorruft.

Meiner liegt meistens so bei 110 zu 65.
Bin halt Anfang August das erste mal in meinem Leben umgekippt. Was ich noch ganz gut verkraftet habe.
Habe dann zwei Tage später zum ersten mal in meinem Leben wegen einer Erkrankung vom Rückenmark Canna. konsumiert.
Daraufhin bin ich depersonalisirt hatte das Gefühl gleich wieder umzukippen ohnmachtsgefühle und Todesangst.
Das ganze ging über Stunden seit dem dauerhaft Angst mir passiert wieder ähnliches oder ich sterbe oder werde verrückt.
Habe jegliches Vertrauen in meinen Körper und Psyche verloren.
Mache eine Therapie.

Bin als nur ca eine Stunde gefahren. Hatte dabei aber Schwindel und Übelkeit. Ich denke wegen überanstrengen da ich ja Monate nichts mehr gemacht habe.

Du gewinnst das Vertrauen in deinen Körper zurück, wenn du all das aushälst. Ich liege hier zum Beispiel gerade mit 2 - 3 Extrasystolen pro Minute. Warum das jetzt gerade wieder so Gas gibt, weiß ich auch nicht. Ich hasse es, aber ich lasse es inzwischen einfach wie es ist. Normal wäre ich jetzt auch mit Schwindel, Herzrasen, Kribbeln und Atemnot ins KH gefahren. Da ich jetzt aber so tue, als wäre es mir egal, habe ich außer den Stolperern gar nichts. Mal sehen, wie lange sich das heute noch hält

An deiner Stelle würde ich mich einmal komplett durchchecken lassen. Das habe ich mir auch vorgenommen, sollte ich das nächste mal nach längerer Zeit Ruhe plötzlich wieder Panikattacken bekommen. Lunge, Herz, Magen, Darm... EKG, Ultraschall, Lungenfunktionstest. Ich würde alles einmal machen lassen, möglichst in einer Woche. Und dann würde ich es laufen lassen, einfach zulassen. Ich halte eine einmalige Abklärung aber für wichtig. Nicht, weil es offensichtlich was Körperliches ist, sondern weil man sich damit einmal beruhigen kann.

Hast du jetzt gerade immer noch Symptome?

Wenn ich bei diesem Wetter Sport mache, wird mir im Übrigen auch schwindelig und übel, und ich kann von mir behaupten, dass ich das mehr als gewohnt bin. Ich mache jedes Jahr den ganzen Sommer über Ausdauersport, auch bei über 30 Grad. Das ist also völlig normal alles. Es ist halt eine riesen Belastung für den Körper. An deiner Stelle würde ich weiterhin mit dem Rad fahren und gucken, dass der Puls bei ca. 100 bleibt. Dann langsam steigern, damit du das Vertrauen zurückbekommst. Ich habe das auch so gemacht und vergesse inzwischen, meinen Puls zu kontrollieren. Also alles wieder in Ordnung... man muss sich nur Zeit geben, das dauert alles.

Sagt mein Therapeut auch immer das ich alle Symptome einfach laufen lassen soll.
Dann kommt aber doch der Gedanke das es was schlimmes ist und ich umgehend einen Arzt brauche.

Wurde die letzten zwei Jahre bis auf herzecho, belastungs EKG und Gehirn so gut wie alles untersucht.
Hatte bis zu dem Tag im August wo ich umgekippt bin nie irgendwelche Probleme mit Herz Kreislauf.

Gerade keine Symptome bis auf das mir alles fremd vorkommt.

Zitat von Snikas:
Gerade keine Symptome bis auf das mir alles fremd vorkommt.


Versuche mal starke Sinnesreize:
laute Musik,kalte/heisse Dusche
sehr scharfes Essen
Ammoniakampulle (gibt es in der Apotheke)

Oder auch Dich beim Laufen komplett auspowern (baut das adrenalin im Körper ab).

Denke,Deine Medikamente wirken noch nicht vollumfänglich und bis dahin musst Du noch ein bisschen die Zähne zusammenbeissen.

Zitat von Flame:

Versuche mal starke Sinnesreize:
laute Musik,kalte/heisse Dusche
sehr scharfes Essen
Ammoniakampulle (gibt es in der Apotheke)

Oder auch Dich beim Laufen komplett auspowern (baut das adrenalin im Körper ab).

Denke,Deine Medikamente wirken noch nicht vollumfänglich und bis dahin musst Du noch ein bisschen die Zähne zusammenbeissen.

Ich verstehe es einfach nicht mir ging es zwei Wochen deutlich besser.
Habe wieder mit dem Radfahren angefangen was mich allerdings sehr gestresst hat. Wegen der sorge es könnte was passieren.
Habe für meine Nichte eine schaukel und Rutsche gebaut. Habe mich das erste mal seit das alle los ging morgens auf den Tag gefreut.
Jetzt sitze ich hier habe wieder die oben genannten Symptome trau mich wieder nichts zu machen und bin total verzweifelt.

Mein Therapeut meint das Radfahren war zu viel und dann noch die Hitze wo einem eh als mal komisch ist hat das wieder ausgelöst.

Ja,aber immerhin hattest Du überhaupt schon mal wieder eine längere unbeschwerte Phase!
Daran siehst Du doch,dass es besser wird.
Dass alles von jetzt auf gleich weg ist,ist unrealistisch auch wenn man sich natürlich nichts sehnlicher wünscht...

Es kommt einzig und allein darauf an,dass die Tendenz insgesamt steigend ist also dass die guten Phasen tendenziell häufiger vorkommen oder länger werden.
Es ist ein Prozess und es hat doch schon begonnen ,besser zu werden,daran kannst Du erkennen,dass es jederzeit auch wieder besser werden kann!
Versuch nicht soviel zu grübeln,warum und wieso,es braucht einfach seine Zeit.
Ich finde es gut,dass Du aktiv warst,zuviel Schonung ist nicht gut,natürlich auch keine Überbeanspruchung aber das war ja zumutbar,was Du gemacht hast: schöne Idee mit der Schaukel und der Rutsche!

Nur,weil es Dir aktuell wieder schlechter geht,heisst das nicht,dass der Heilungsprozess nicht im Gange ist,das hat mir mal eine Therapeutin in der Klinik erklärt:
Es ist wie eine Kurve,mal geht sie nach oben,dann wieder ein bisschen runter,manchmal bleibt sie auch stehen und dann wieder nach oben.
Insgesamt aber steigt die Kurve also die positive Tendenz und das darf man während der Phasen,in denen es einem nicht so gut geht nicht aus den Augen verlieren.

Mir hilft immer ein warmes Bad zum Entspannen und Entspannungsmusik...

Zitat von Flame:
Ja,aber immerhin hattest Du überhaupt schon mal wieder eine längere unbeschwerte Phase!
Daran siehst Du doch,dass es besser wird.
Dass alles von jetzt auf gleich weg ist,ist unrealistisch auch wenn man sich natürlich nichts sehnlicher wünscht...

Es kommt einzig und allein darauf an,dass die Tendenz insgesamt steigend ist also dass die guten Phasen tendenziell häufiger vorkommen oder länger werden.
Es ist ein Prozess und es hat doch schon begonnen ,besser zu werden,daran kannst Du erkennen,dass es jederzeit auch wieder besser werden kann!
Versuch nicht soviel zu grübeln,warum und wieso,es braucht einfach seine Zeit.
Ich finde es gut,dass Du aktiv warst,zuviel Schonung ist nicht gut,natürlich auch keine Überbeanspruchung aber das war ja zumutbar,was Du gemacht hast: schöne Idee mit der Schaukel und der Rutsche!

Nur,weil es Dir aktuell wieder schlechter geht,heisst das nicht,dass der Heilungsprozess nicht im Gange ist,das hat mir mal eine Therapeutin in der Klinik erklärt:
Es ist wie eine Kurve,mal geht sie nach oben,dann wieder ein bisschen runter,manchmal bleibt sie auch stehen und dann wieder nach oben.
Insgesamt aber steigt die Kurve also die positive Tendenz und das darf man während der Phasen,in denen es einem nicht so gut geht nicht aus den Augen verlieren.

Mir hilft immer ein warmes Bad zum Entspannen und Entspannungsmusik...

Ich lese halt immer so Sätze wie
Ich nehme lyrica seitdem sind meine Symptome weg usw.
Und bei mir schwangt es.
Weiß auch nicht wie stark depressiv ich mittlerweile bin und ob ein AD mir zusätzlich helfen würde.

@Flame
Danke für den Beitrag - er macht Hoffnung... Denn dieses mal bessere Tage und dann wieder schlechte Tag, macht einem echt zu schaffen... Aber richtig, es braucht Zeit, Vertrauen zu sich und seinem Körper wieder aufzubauen...

Zitat von Snikas:
Ich lese halt immer so Sätze wie
Ich nehme lyrica seitdem sind meine Symptome weg usw.


Also bei mir sind die Symptome inzwischen dank Lyrica auch weg aber es hat über 6-8 Wochen gedauert.
UND es muss die richtige Dosierung sein,bei mir z.B. wirkte es erst ab 400mg.
Du kannst parallel zum Einschleichen vom Lyrica z.B. Amitriptylin nehmen,das nimmt auch gut die Ängste und die Anspannung.

Nur nicht den Mut verlieren,ich musste auch durch so einige Täler kriechen bis ich endlich wieder Licht am Ende des Tunnels gesehen habe...
Das ist leider Teil dieser Krankheit aber es wird besser ,wenn man dranbleibt und sich so wie Du medikamentös und therapeutisch helfen lässt.

A


x 4






Dr. Christina Wiesemann
App im Playstore