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H
Hier jetzt wie angekündigt mehr über mich:

PA´s und Ängste kenne ich seit meiner Jugendzeit, aber es war nie ein Dauerzustand - es kam und ging! Einen Atemstillstand meines Ältesten und einen Beinahe-Kinds-Tod meiner Jüngsten habe ich ohne Attacken überstanden. Auch die Trennung von meinem 2. Mann löste keine Attacken aus. Es fing wieder an, nachdem ich auf unserer Kirmes letzten Sommer kollabierte und mir dabei ordentliche Kopfverletzungen zuzog. Ich wurde mit dem Notarzt ins Krankenhaus gebracht und seitdem denke ich immer, dass es mir jeden Moment wieder passieren kann. Es dauerte lange, bis ich überhaupt wieder aus dem Haus gehen konnte, ohne Angst zu haben. Da ich aber mußte, blieb mir nichts anderes übrig, wie mich meiner Angst zu stellen. Auch gehe ich wieder mit Freunden aus, aber der Gedanke, dass ich wieder umkippen könnte ist immer präsent. Ich bin nicht mehr so ungezwungen und fröhlich und trinke auch keinen Alk. mehr. Habe einen sehr guten und verständnisvollen Hausarzt, aber er kann mir auch nicht helfen. Für eine Therapie stehe ich auf einer Warteliste ... Ich hatte alles eigentlich sehr gut im Griff bis vor 2 Wochen unsere Kirmes wieder war. Ich habe mich zu einem Treffen mit Freunden überreden lassen und es ging mir an dem Tag schon total schlecht - bin mit Herzrasen hin und irgendwie habe ich den Abend überlebt. Saß aber am nächsten Tag heulend bei meinem Hausarzt, weil ich aus der Anspannung nicht mehr rauskomme. Seitdem geht´s mir wieder mies. Die Angst hat mich wieder voll im Griff und ich fange wieder bei 0 an ... total schei.. In ein paar Wochen haben wir ein Alte Freunde Treffen, auf dass ich mich total freue, aber vor dem ich auch Angst habe - denn unser letztes Treffen habe ich uns auch mit einer PA verdorben! Dabei war alles so schön und entspannt und jetzt im August wollen wir tanzen gehen, was ich total gerne mache! Habe mich schon bei dem Gedanken ertappt, vielleicht einfach abzusagen. Aber das wäre falsch!
Das Doofe ist, dass ich hier Baldrian Tabletten liegen habe und nur weil die Frau in der Apo meinte, Baldrian könne auch das Gegenteil bewirken, traue ich mich nicht es zu nehmen - auch habe ich immer Notfalltabletten dabei, die innerhalb von Sekunden eine Attacke verschwinden lassen, aber auch die traue ich mich nicht zu nehmen. Schön bescheuert! Kennt einer von Euch TAVOR ?

Ich wüßte so gerne, was diese Attacken hervorruft. Warum gerade jetzt, nachdem ich jahrelang keine richtigen Attacken mehr hatte. Ich bin zwar von Natur aus ein sehr ängstlicher und vorsichtiger Mensch, aber eigentlich ging es mir gut. Natürlich war die Trennung nicht schön, aber ich bin ein Stehaufmännchen und eigentlich haut mich nichts so schnell um! Ich weiß, dass sich viele Dinge in meinem Leben noch ändern müssen, aber ich habe aufgehört zu grübeln, was Morgen sein wird. Bin nicht gerade sehr zufrieden mit meinem Leben, aber im Großen und Ganzen geht es mir gut, da ich auch viel Unterstützung von meinem Eltern bekomme. Bin also mit den Kindern nicht so ganz alleine. Habe uns ein schönes, neues Zuhause geschaffen und die Kinder sind wieder ausgeglichener, wofür ich viel Lob von meinem Freunden bekomme. Sie sagen mir immer wieder wie toll ich das doch alles mache. Ich bin nun nach 3 Jahren auch wieder bereit mich auf eine neue Beziehung einzulassen, aber da ich ja nur sehr selten ausgehe wegen meiner Angst, tu ich mich natürlich auch schwer Jemanden kennenzulernen. Ich bin so wütend auf meine Angst. Und wenn ich es dann mal schaffe so richtig zu Weinen, dann kommt auch diese Wut immer wieder hoch! Ich würde die Angst dann am liebsten vermöbeln und wegjagen, aber so einfach ist es ja nun leider mal nicht!
Ich hoffe so sehr, dass ich bald einen Therapieplatz bekomme und verspreche mir davon sehr viel. Wenn ich erstmal verstehen kann, wieso das Alles mit mir geschieht, kann ich betimmt besser damit umgehen.

Aber was mich noch interessiert: wie gehen Eure Kinder damit um? Ich habe es bis jetzt geschafft, dass die Kinder nie was mitbekommen haben - auch wenn es mich meine letzte Kraft gekostet hat. Meine älteste Tochter hatte nämlich selbst eine Phase mit Angstträumen aus denen sie immer schweißgebadet und zitternd aufgewacht ist und ich sie immer mitten in der Nacht wieder beruhigen mußte. Bei ihr war es die Trennung, die sie so verarbeitet hat. Sie ist ein sehr emotionaler Mensch und kann sich nur schlecht öffnen. Zudem fühlt sie sich von ihrem Vater unverstanden - der ist ein sehr rationaler Mensch. Ich hingegen kann sie nur allzu gut verstehen. Deshalb muß ich gerade vor ihr meine Attacken verstecken. Sie würde sich sonst nur wieder Sorgen machen. Hat Jemand ähnlicher Erfahrungen? Oder wie macht ihr das?

27.07.2008 21:00 • 04.08.2008 #1


8 Antworten ↓


S
Bist Du da?

27.07.2008 21:46 • #2


A


Über meine Ängste

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H
Ja - warum?

27.07.2008 21:50 • #3


S
Hi,
hab auch diese Macke... Seit gut 10Jahren und seit einem gehe ich gar nicht mehr raus.. Deine Kinder merken es! Sie fühlen es.. Ich hab auch ne kleine Maus von knapp 4 und wenn ich täglich höre, wie sie versucht mich zu motivieren krieg ich Gänsehaut. Möchte nicht das sie mal wird wie Mama... Hast Du schon mal planzliches versucht?
Liebe Grüße
Sonja

27.07.2008 21:54 • #4


H
ich zwinge mich ja, mit den Kids was zu unternehmen! War sogar letzte Woche mit ins KINO - oh graus! - eine Freundin ist mit ihren Kindern mit, da die eh immer zusammen hängen und die kennt meine Beschwerden. Es hat aber Spaß gemacht und ich habe mich danach total gut gefühlt! Ich versuche immer, dass die Kinder nicht drunter leiden müssen. Mein Ex-Mann ist keine große Unterstützung. Im Gegenteil, der kritisiert immer meine Unfähigkeit, den Kindern ihren Spaß zu lassen. Ich habe aufgehört es ihm zu erklären, zumal wir dieses Thema sogar bei der Lebensberatung gemeinsam diskutiert haben, als es unserer Tochter so schlecht ging.

Mit pflanzlichen Mitteln habe ich es noch nicht versucht! Mein Arzt hat mir nur die Tavor für den akuten Notfall verschrieben und gegen Antidepressiva habe ich mich gewehrt, da ich darin keinen Sinn sehe. Ich habe überhaupt keine Ahnung, was es da Pflanzliches gibt - außer Baldrian. Ich lese hier im Forum immer über Bachblüten und so ... gibt es denn da was Gutes?

27.07.2008 22:01 • #5


E
Hallo Hoffnung40,
wie ich hier lese, bist du eine Powerfrau und bekommst so manche Schwierigkeit in den Griff.
Kann es aber sein, dass du selbst dich vergessen hast? Du hast für ein neues Zuhause gesorgt, sorgst für deine Kinder. Aber sorgst du auch für dich? Wann hast du dir das letzte mal etwas gutes angetan?

Wenn du zu dem Treffen gehen willst, dann überlege doch mal, ob du folgende Sätze mitnehmen kannst:
Ich gehe zu dem Treffen, a b e r ich habe Angst.
Würde es nicht viel optimistischer klingen, wenn du sagst:
Ich gehe zu dem Treffen, u n d ich habe Angst.

Liebe Grüße
engelchen106

28.07.2008 09:52 • #6


H
hmm ... ich muß die beiden Sätze auf mich wirken lassen, aber spontan hört sich der zweite Satz wesentlich positiver an.

Du hast vollkommen Recht! Ich sorge nicht sehr gut für mich! Das sagt mir mein Arzt auch. Und ich habe den ersten Schritt vor mir: da ich als Aerobictrainerin zweimal die Woche abends auf das Wohl meiner Teilnehmer bedacht bin und meinen geschundenen Rücken dabei nicht gerade pflegen kann, habe ich mich bei einem Bekannten jetzt mal zu einem Gesundheitsrückentraining angemeldet. Das wird dort im offenen Raum im Zirkel zusammen mit anderen Teilnehmern gemacht, wobei jeder sein eigenes Programm hat. Ich habe mich dazu entschieden, weil mein Bekannter um meinen Zustand weiß und ich dort unter Anleitung seiner Frau auch noch ein nettes Gespräch haben werde - ganz entspannt und ohne Stress! Die machen auch Wellnessmassagen und die werde ich dann gelegentlich auch mal machen lassen ... Es ist ein erster Schritt - etwas nur für mich!
Das ist auch ein Grund warum mir dieses Treffen so wichtig ist! Unser erstes Treffen im Mai nach über 10 Jahren hat mir sooooooooooooo gut getan. Zu der Zeit hatte ich gerade wieder wahnsinnige Probleme mit meinem Magen - vor lauter Stress und Anspannung konnte ich mal wieder nicht richtig essen und hatte andauernd Schmerzen. Dann bekam ich auch noch eine Woche vor dem Treffen eine üble Bronchitis und mußte Anitbiotika nehmen. Aber ich bin trotzdem da hin! Das Treffen war so toll - wir haben gemerkt, was wir uns nach all den Jahren noch bedeuten und dass wir doch irgendwie eine Familie sind ... wir haben uns ja ein paar Jahre gegenseitig begleitet! Meine Magenschmerzen waren wie weggeblasen und ein paar Tage später saß ich bei meinem Neurologen und legte ihm die Medikamente wieder auf den Tisch mit der Bemerkung, dass es mir wieder gut ginge und ich wieder die positiven Dinge im Leben erkenne und an mich ranlassen könne ... und so war es auch! Ich hatte Lebensfreude und sah alles nicht mehr so schwarz - tue ich jetzt eigentlich auch nicht. Ich bin voller Hoffnung - ich muß jetzt nur irgendwie wieder diese Phase überstehen. Die Kirmes ist jetzt schon fast zwei Wochen wieder vorbei und ich merke so langsam, dass ich wieder ruhiger werde. Ab nächste Woche ist auch meine Therapeutin aus dem Urlaub zurück und ich werde mich gleich wieder in Erinnerung bringen. Ich hoffe, dass dauert nicht mehr allzu lange mit dem Therapieplatz.
Vielleicht schaffe ich es ja bis zu dem Treffen Ende August soweit stabil zu sein, dass ich es ohne PA schaffe!
Und jetzt lasse ich die beiden Sätze weiter auf mich wirken !

30.07.2008 22:16 • #7


E
Hallo Hoffnung40,
das ist ja wirklich eine gute Idee, und hört sich soooooooo gut an. Rückentraining, Wellnessmassage - da könnte ich ja fast neidisch werden.

Ich hatte mit der Angst viele Jahre keine Probleme mehr, dann kam sie schleichend wieder, mal mehr, mal weniger intensiv. Ich denke mal, bei mir ist die Quittung für privaten und beruflichen Streß über lange Zeit. Es ist wie bei dir, für andere ist man da und aktiv, aber man selbst??
Mein Therapeut fragt jedesmal: was haben Sie für sich getan? Du wirst wissen, wie schwer es ist, diese Frage zu beantworten.
Aber, wir arbeiten dran.

Liebe Grüße
engelchen106

31.07.2008 10:29 • #8


H
Ich hoffe, ich bleibe am Ball und gebe nicht wieder nach kurzer Zeit auf! Man hat so schnell eine Ausrede mal nicht gehen zu müssen, da es ja keinen Zwang gibt. Es braucht nur mal eins der Kinder krank zu sein und schon bin ich nicht mehr so flexibel wie ich es mir wünsche und dann bleiben solche selbstgewählten Termine auf der Strecke.

Ich habe mich am Wochenende ganz tapfer auf eine Massenveranstaltung begeben und es überlebt. Eine Freundin, die über meine PA´s Bescheid weiß und Krankenschwester ist, hat mich überredet mit den Kindern mit zu einer Veranstaltung zu gehen. Erst wollte ich nicht und suchte wieder nach allen möglichen Ausreden, aber meine Freundin hat das einfach nicht akzeptiert und so haben wir uns dann verabredet. Sie hat mir meine Anspannung angemerkt, aber nichts gesagt. Die Kids haben fürchterlich genervt und es war anstrengend sie die ganze Zeit im Auge zu behalten, zumal angetrunkene Erwachsene auch nicht gerade kinderfreundlich sind. Ich habe sogar etwas Alk. getrunken und mich amüsiert, aber immer die Angst vor der Angst im Nacken. Als ich endlich heimgehen durfte war ich überglücklich. Ich war so erschöpft, dass ich ziemlich früh eingeschlafen bin. Ich finde es bei solchen Veranstaltungen immer so anstrengend, da ich ja auf 3 Leute aufpassen muß: die beiden Kinder und mich selbst! Meine Freundin hatte ihren Mann dabei, da kann man sich das Aufpassen auf die Kinder teilen, aber ich bin ja immer einzeln unterwegs und die ganze Verantwortung liegt bei mir alleine. Wer Kinder hat, weiß, dass die nicht immer so wollen, wie man selbst will und es zu stressigen Situationen kommen kann. Das geht dann an die Substanz. Aber wie gesagt, ich habe es geschafft und war dann auch wieder irgendwie stolz auf mich. Wieder ein gesellschaftliches Ereignis ohne PA! Für mich jedes Mal ein Erfolg.
Jetzt hat mir eine Bekannte von einem Arzt bei uns erzählt, der PA´s auf Naturheilbasis behandelt und die Kasse das auch noch bezahlt. Dort werde ich mir wohl mal einen Termin geben lassen und mal hören, was er meint, was mir helfen könnte. Er ist auch Psychologe und ich verspreche mir davon schon etwas.
Gestern hatte ich wieder einen Tag der Enge und des Herzklopfens - ohne ersichtlichen Grund. Abends im Bett war es besonders schlimm. Konnte mich noch nichtmal mit einer spannenden TV-Serie ablenken ... heute geht es mir wieder gut!
Die Ferien sind vorbei und ich fange heute Abend wieder mit meinen Sportkursen an. Das wird mir bestimmt gut tun ... mein Arzt hat mir mal gesagt (und er hat 100% Recht damit), dass Sport für mich eine Therapie ist. Ich hatte noch NIE eine Attacke während ich Sport mache - im Gegenteil: ich fühle mich dann frei und entspannt. Ich fühle, wie mein Körper funktioniert und wie ich jeden Stress von mir abfallen lassen kann. Also fange ich heute wieder mit meiner Therapie an - auch wenn es ein Job ist!

Übrigens habe ich es mit dem Satz ... und ich habe Angst versucht und es ist überhaupt nichts Schlimmes dabei. Es ist eine ehrliche Aussage und beschreibt meinen Zustand. Ich stehe dazu! Vielleicht kann dieser Satz mir ja in Zukunft Erleichterung verschaffen ...

04.08.2008 16:37 • #9





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