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Nach jahrzehntelangen Ängsten stelle ich fest, das die meisten ängsten war krankhaften übertrieben waren, aber einen wahren Kern hatten.

Wenn ich z.B. intuitiv in jungen Jahren spürte, das mich mein Job krank macht, mir dies aber von Ärzten und Therapeuten ausgeredet wird, weil man a) nicht will das ich ein Sozialfall werde und b) sie einen Privatpatienten nicht verlieren wollen..........was dann ?

Auch Krankheitsängste hatten einen wahren Kern.

20.02.2012 13:00 • 21.02.2012 #1


27 Antworten ↓


C
Natürlich hat alles einen Kern, selbst, wenn man den erst suchen muss. Als ich meine erste Panikattacke hatte (hab keine mehr), da war auch nichts klar. Wenige Monate später ging die Psychologin (Tagesklinik) stur in die Richtung, mit neuen Freunden, wieder arbeiten gehen (dabei hatte ich noch Monate am Anfang der Panik Karriere Arbeit) und neuer Beziehung wird alles besser. Da wurde richtiger Druck ausgeübt und letztlich hab ich mich aus dieser Klink entlassen lassen, weil es witzlos war. Dazu dann noch der Druck, Medikamente nehmen zu müssen, was ich ablehnte (3 Wochen nahm ich aber auch Trimipramin dort).

Trotzdem hatte ich in der Folgezeit einige Sachen umgesetzt, also viel mehr unternommen etc. weil ich dachte, könnte helfen. Das Gegenteil wer der Fall!

Im Laufe der nächsten 2 Jahre stellte sich heraus, die Diagnosen der Klinik waren Müll. Und auch das Standardgelaber von Psychologen und Ärzten dort. In der Klinik war man der Auffassung, wer nicht arbeitet MUSS ja psychisch krank sein. Und wer Single ist auch. Die haben da wirklich so getickt (Vivantes Klinik Berlin).
Die korrekten Diagnosen bedeuten dann, ich werde genau durch den damals gepredigten Kram (Arbeit, Freunde, Beziehung) krank und wurde es auch in den letzten Jahrzehnten immer wieder.

In einer 0815 Klinik kommt keiner auf Diagnosen wie ADS, schizoide Persönlichkeitsstörung oder vielleicht sogar Autismus/Asperger. Selbst ein Prof. nicht, wenn es nicht sein Gebiet ist.

Später sagte mir dann eine Psychologin in der Therapie sogar, es ist besser, wenn ich nicht arbeite und wenn ich mir Kontakte so suche, wie ich mich wohl fühle und wenn es keine sind, dann ist das für mich ok und mitunter dann sogar gesünder. Mein Psychiater (Charité) sieht es auch 100% so.
Ich bin nur gesund und funktioniere, wenn ich die Grenzen abstecken kann und IMMER sagen kann, halt, bis hier hin und nicht weiter, ich will nicht mehr. Und das geht mit keinem Job, nur, wenn man selbstständig wäre.

Ich kann nur sagen, lasst euch nicht alles einreden! Manchmal ist der Hintergrund der psych. Erkrankung doch ein anderer. Viele Leute laufen mit Fehldiagnosen rum! Man muss nichts, wenn einem unwohl dabei ist!

20.02.2012 14:54 • #2


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REALE Ängste

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Obwohl ich seit über 30 Jahren in Behandlung bin, wollte mich bisher noch kein Arzt oder Psychologe arbeits/erwerbsunfähig schreiben.

Wahrscheinlich muß man als Mann erst noch zusätzlich ernsthaft körperlich krank werden, bis die einen gehen lassen.

Ob man im Job leider, interessiert keinen.

20.02.2012 20:20 • #3


N
Ach weißt Du,ich kenn einen Mann,er ist 58,hatte einen Herzinfarkt,muß dauernd aufs
Clo,wurde deswegen erfolglos am Darm operiert,hat,durchs Rauchen,auch eine
beginnende COPD,aber Rente: Pustekuchen!
Wenn Du als Malocher nicht mehr kannst: am besten in die Kiste......

20.02.2012 20:34 • #4


S
Zitat von Nelly55:
Ach weißt Du,ich kenn einen Mann,er ist 58,hatte einen Herzinfarkt,muß dauernd aufs
Clo,wurde deswegen erfolglos am Darm operiert,hat,durchs Rauchen,auch eine
beginnende COPD,aber Rente: Pustekuchen!
Wenn Du als Malocher nicht mehr kannst: am besten in die Kiste......


Ich kenne ein paar Frauen, die nach zwei drei Jahren Angst und Depri erwerbsunfähig geschrieben wurden. Wieso ?

20.02.2012 20:44 • #5


N
Hey,
da machst Du mir fast sowas wie Mut.
Bin 57,und kann in dem Beruf,in dem ich immer gearbeitet habe,eben nicht mehr.
Bin seit dem letzten Jahr krank geschrieben.
Nun muß ich zur Reha.
Ich habe ein total schlechtes Gefühl,also Angst.
Viel zu viele können den Druck,der heute ausgeübt wird,nicht ertragen.
An den Ursachen wird nichts verändert,aber die Alten sollen nochmal ordentlich
durchstarten....,warum wohl?

20.02.2012 21:21 • #6


C
Krankschreibung, EU Rente und was auch immer. Wenn die Voraussetzungen stimmen, dann ist es auch mit EU Rente machbar. Dazu ist es aber egal, wie lange man krankgeschrieben ist oder wie lange man schon in Behandlung ist. Und wenn jemand 30 Jahre in psychiatrischer oder welcher Behandlung auch immer ist, deswegen muss man ja nicht erwerbsunfähig sein.

Ich (Anfang 40) bin erst 3,5 Jahre in Behandlung und die Chancen für EU Rente stehen gut, obwohl es erstmal abgelehnt wurde, was in 70-80% der Fälle geschieht. Dann macht man halt Widerspruch und wenn das auch noch nicht reicht, Klage vor dem Sozialgericht. Und oft geht es da dann durch, kenne selbst genug Leute.

Allerdings ist es ratsam, in einen Sozialverband zu gehen, VdK oder SoVD, bin ich auch. Die kümmern sich um alles und machen auch Widerspruch oder Klage. Kommt jedenfalls in den meisten Fällen bei der Rentenversicherung besser an. Der SoVD kostet mich 5€ im Monat und damit kann man leben.

Man sollte natürlich auch was vorweisen können, also handfeste Diagnosen von GUTEN Ärzten, die auch hinter dem Rentenantrag stehen (!). Mehrere Aufenthalte in Kliniken etc. sagen auch ne Menge aus, was Prognosen angeht, denn bei der EU Rente geht es um schlechte Prognose. Lehnen die ab, beim Widerspruch Gegendarstellungen der Ärzte beifügen. Schwerbeschädigung/behinderung ist nicht so wichtig, schadet aber auch nicht (ich hab GdB 50 mit Ausweis). Es dokumentiert, man ist nicht gesund.

Wenn man das will, dann geht es, man muss nur was vorweisen können, kämpfen wollen UND können. Und, wie gesagt, auch die Ärzte MÜSSEN mitmachen.

20.02.2012 22:00 • #7


N
Meine erste Therapie habe ich abgebrochen, weil meine Therapeutin wollte, dass ich mich auf alle möglichen Hilfsarbeiten bewerbe. Sie meinte, es wäre sozusagen meine Pflicht, alles zu machen, um dem Steuerzahler nicht auf der Tasche zu liegen. Damit war ich aber überhaupt nicht einverstanden, entweder ich finde eine Arbeit in meinem Beruf, oder ich arbeite gar nicht.

Ich mache ab März nun eine Weiterbildung übers Arbeitsamt. Wenn ich danach eine Arbeit finde, die mir Spass macht, wäre das schön, wenn nicht, dann halt nicht. Ich würde aber nie wieder an einem Job festhalten, der mich kaputtmacht und der mir Alpträume bereitet.

20.02.2012 22:31 • #8


N
Meine erste Therapie habe ich abgebrochen, weil meine Therapeutin wollte, dass ich mich auf alle möglichen Hilfsarbeiten bewerbe. Sie meinte, es wäre sozusagen meine Pflicht, alles zu machen, um dem Steuerzahler nicht auf der Tasche zu liegen. Damit war ich aber überhaupt nicht einverstanden, entweder ich finde eine Arbeit in meinem Beruf, oder ich arbeite gar nicht.

Hallo,ängstliche Katze,
so ähnlich formulierte es mein HA auch,er meinte,wenn ich in meinem Job nicht mehr kann,dann kann man mich auch bei Aldi an die Kasse setzen.....
Was ist hier eigentlich los?
Ich kann mir so einiges denken,aber sagen darf man in unserem ach so demokratischen
Land auch nicht alles.
Lg,Nelly

20.02.2012 22:54 • #9


N
@Crazy030,
danke,ich hoffe,ich hab den Mut,und die Kraft,zu kämpfen!
LG,Nelly.

20.02.2012 22:56 • #10


C
Zitat:
es wäre sozusagen meine Pflicht, alles zu machen, um dem Steuerzahler nicht auf der Tasche zu liegen
Schwachsinn! Die hätte ich gefragt, ob sie noch ganz rund läuft.

Selbst medizinische Gutachter (Ärzte) vom Jobcenter sagen mir schon: An erster Stelle steht die Gesundheit, nicht die Arbeit. Werden Sie gesund und egal, wie lange es dauert. Und wenn es mal gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt geht, dann ist das leider dann so.

Wenn es um EU Rente geht, es ist ja kein Hartz 4. Es ist eine Versicherungsleistung im Krankheitsfall und die richtet sich danach, was man eingezahlt hat. Das ist keine Sozialleistung und keine Almosen. Rente klingt zwar nicht danach, aber schon der Name sagt es doch: Deutsche Rentenversicherung. Und wie jede Versicherung drücken die sich im Fall von EU Rente so lange, wie es geht. Kurioserweise haben es alle Leute die ich kenne und das sind 7 oder 8 dann mit Klage durchbekommen.

Bei Hartz 4 liegt der Fehler (noch) im System. Laut Gesetz bekommt Hartz 4, wer dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Trotzdem bekommen es auch Bürger, die schon Jahre krank sind und sogar immer krankgeschrieben sind, wie ich. Das Jobcenter hat die Befugnis, einem den Rentenantrag nahezulegen. Machen die aber nie oder kaum. Dafür zahlen sie dann lieber Kranken Hartz 4 und seit Jahren.

Nelly55

Zitat:
danke,ich hoffe,ich hab den Mut,und die Kraft,zu kämpfen!
Versuch es.

20.02.2012 23:03 • #11


N
Hallo Nelly,

der Vorschlag von deinem HA ist ja utopisch. In deinem Alter kriegst du gar keinen Job mehr bei Aldi Co. Bei Kaufland, das weiß ich zufällig, wird man ab 40 Jahren nicht mehr eingestellt. Warum wohl, weil die Arbeit an der Kasse schwer ist, vor allem das Einräumen der Ware, und das alles im Dauerstreß, da ist man nach ein paar Jahren fertig und kann nicht mehr kriechen.

Ich sag auch nicht alles, da kann man schnell anecken. Aber ich mache einfach nicht alles.

Ich kann mir vorstellen, dass das mit Rente in deinem Alter nicht mehr so schwer sein kann. Da würde ich mir nicht so viele Sorgen machen.

20.02.2012 23:15 • #12


G
Zitat von Nelly55:
so ähnlich formulierte es mein HA auch,er meinte,wenn ich in meinem Job nicht mehr kann,dann kann man mich auch bei Aldi an die Kasse setzen.....
Was ist hier eigentlich los?

Das ist der Unterschied zwischen Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit. Berufsunfähigkeit gibt es nicht mehr als Kriterium für eine Rente.

20.02.2012 23:23 • #13


C
EU Rente hat wenig mit Alter zu tun, in der Klinik waren EU Rentner, da waren welche um die 30! Und ich kenne einen mit 38 und einen mit 40. Ich bin auch erst Anfang 40. Krank sein kennt keine Altersbegrenzung.

20.02.2012 23:24 • #14


N
@GastB,
stimmt,so ähnlich hat er das auch erklährt.
Hierzulande sind sie zu allem fähig.
Hauptsache,die Rente wird gespart.

21.02.2012 00:26 • #15


S
@crazy030: Tja, meine Ärzte standen diesbezüglich nie hinter mir, die meinten mit Pillen und Therapie kann ich arbeiten.

@nelly: Hier kannst du doch deine Meinung offen schreiben. Interessiert mich !

@ängstliche Katze: Das sehe ich wie du.

21.02.2012 01:26 • #16


M
Zitat von Nelly55:
@GastB,
stimmt,so ähnlich hat er das auch erklährt.
Hierzulande sind sie zu allem fähig.
Hauptsache,die Rente wird gespart.

Nelly, du hast vollkommen Recht.
Das furchtbare ist, dass es noch schlimmer kommen wird hier in Deutschland.
Bin mal gespannt wie unser Ex-Bundespräsident mit seiner 199.000 EURO-Rente verfährt. Ob er noch soviel Anstand im Leibe haben wird und darauf verzichten wird. Ich glaube kaum, denn ein so machtbesessenes Pärchen habe ich selten gesehen.

21.02.2012 14:37 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
NIEMAND weiß und kennt die Zukunft. Es kann auch besser werden oder gleich bleiben.

21.02.2012 14:59 • #18


N
Na,Dein Wort in Gottes Ohren.....!

21.02.2012 15:02 • #19


S
nur bitte keine selbst erfüllende Phrophezeihung !

mein Vater war im Krieg, dagegen ist H4 purer Luxus und sagte einen vorteil hat die Armut und das Elend: Eine sehr große Solidarität !!

21.02.2012 15:25 • #20


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Mira Weyer