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franksinatra
Guten Abend,

seit nunmehr vier Monaten habe ich permanent die Angst jeden Moment tot umzufallen. Angefangen hat es als ich eines morgens mit Druck in der Brust und dem Gefühl des Herzrasens aufgewacht bin. Ich bin am gleichen Tag zu meinem Hausarzt gefahren, wo ein EKG durchgeführt wurde. (unauffälig)

Mein Hausarzt meinte der Druck wird durch die Wirbelsäule ausgelöst. Also, bin ich zum nächstbesten Orthopäden gefahren. Dort wurde beim Röntgen eine Verkrümmung der Brustwirbelsäule festgestellt (Skoliose).

Naja, beruhigt hat mich das nur für ein paar Tage. Aber der Schmerz in der Brust, die Enge, das stechen, der Druck macht es für mich unmöglich nicht an etwas lebensbedrohliches zu denken. Im liegen/sitzen wird es schlimmer, weswegen ich am liebsten den ganzen Tag gehen würde. Gerade ist es wieder besonders schlimm.

Früher hat mir bei Stress immer Sport geholfen. Jetzt denke ich währenddessen und danach, dass ich gerade weil ich mein Herz belaste, sterben werde. Medikamente helfen mir nicht und/oder verschlimmern nur die Symptome. Seit ein paar Tagen habe ich immer wieder ein kurzes stechen in der linken Brust, was mich wahnsinnig macht. Ständig denke ich Ok, jetzt ist es wirklich soweit, jetzt stirbst du. Obwohl ich bisher nicht umgefallen bin, findet absolut kein Lernprozess statt.

Ich fühle mich körperlich unwohl. als wäre ich körperlich krank ohne krank zu sein. Die Symptome fühlen sich jeden Tag neu und anders an.

An einem normalen Alltag ist absolut nicht zu denken. Selbst einkaufen erzeugt zusätzlichen Stress. Mit Freunden kann ich nicht mehr normal reden, da die Angst immer dabei ist. Auf der Arbeit ruhig zu bleiben, fiel mir immer schwerer, bis ich schlussendlich gekündigt habe.

Paradoxerweise habe ich mittlerweile Suizidgedanken entwickelt, weil mich die Angst und die Panik so sehr im Griff hat und ich möchte, dass es einfach vorbei ist.

Ich bin derzeit übrigens in stationärer psychiatrischer Behandlung. Aber da die Ärzte und Therapeuten mir nicht wirklich helfen können, hoffe ich, dass ich hier zumindest Leidensgenossen finde.

Wie kann man diese Vorstellung loswerden, nachdem sie sich so hartnäckig festgesetzt hat?

09.09.2021 17:52 • 09.09.2021 #1


5 Antworten ↓


M
Du kannst die Vorstellung loswerden, indem du aufhörst dagegen anzukämpfen. Akzeptier den Tod, wir werden alle irgendwann sterben.

09.09.2021 18:12 • x 1 #2


A


Ständige Todesangst

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P
Deine Angst kommt, weil du denkst, du bist lebensbedrohlich krank. Spricht nicht dein Verhalten (aktiv sein, gehen) allein schon dagegen? Wenn du denkst, dein Herz ist kaputt und verursacht diesen Schmerz, müsstet du dich dann nicht genau anders verhalten als rumzulaufen?

Hat der Orthopäde keine KG verschrieben? Wirst du stationär auf ein AD eingestellt?

09.09.2021 18:30 • #3


A
Du brauchst keine Angst vor dem Tod zu haben ist wie einschlafen , jede Nacht wenn wir einschlafen sterben wir auf eine andere Art , irgendwann wirst du es verstehen .

Ich hatte schon 3 mal Bewusstseinsverlust wegen meiner Epilepsie du spürst nichts , bist schon vorher weg .

Viel eher hätte ich Angst einen qualvollen Tod zu sterben als selbst Angst vorm Tod zu haben . Hab eher Angst vor dem Schmerzen als dass Bewusstsein zu verlieren .

Die Angst versucht dich am Leben zu halten, lass einfach los .

09.09.2021 18:31 • x 2 #4


J
Ich kenne deine Probleme selber ziemlich gut. Im Endeffekt (nachdem du Wahrscheinlich eh schon gründlich Körperlich untersucht wurdest) geht es wie immer darum, eine funktionierende Kombination aus Medikamentöser Behandlung und einer passenden Therapie zu finden. Was aber jedenfalls nicht funktionieren wird ist die Tatsache, das du diese Probleme von Heut auf Morgen los wirst. Es ist eher ein damit leben lernen. Ja ich weiß, sowas will man nicht hören, und man kann sich auch nicht vorstellen wie das gehen soll. Aber glaub mir, es geht sehr wohl. Man muss gewisse Dinge einfach akzeptieren und auch ein wenig auf seinen eigenen Körper vertrauen. So ein Organismus ist relativ zäh. Man fällt nicht einfach so von jetzt auf gleich Grundlos um. Schon gar nicht ohne Medizinischem Grund.
Nutze die stationäre Behandlung dafür, erst einmal gut Medikamentös eingestellt zu werden. Du kannst dich jetzt auch erstmal damit beruhigen, dass du jetzt im Krankenhaus bist, und dir da nichts passieren kann. Darauffolgend würde ich mir einen guten Psychologen mit Erfahrung bei Angststörungen suchen. Der kann einen zwar auch nicht einfach heilen, aber es kann einiges erleichtern. Es braucht halt alles seine Zeit. LG

09.09.2021 18:40 • x 2 #5


Icefalki
Das Herz kann heutzutage hervorragend untersucht werden. Die können super Untersuchungen machen und wenn da was nicht stimmt, finden die es raus.

Hab das gerade alles hinter mich gebracht. Ich sag's dir, absolut perfekt.

Blutdruck, Blut, EKG und Sono, alles dafür da um zu schauen, ob da ein krankhafter Befund ist. Ist bei dir nicht, also ist nix am Herz.

Skoliose ist ein Befund und wenn man plötzlich Angst ums Herz bekommt, spürt man natürlich innerlich das Gras wachsen, obwohl der Arzt schon gesagt hst, woher der Druck kommen könnte.

Da du im medizinischen Bereich keine Ahung hast, musst du den Fachleuten schon vertrauen.

Und da du eh jetzt stationär behandelt wirst, nutze die Zeit, um den Umgang mit deiner Angst zu lernen.

09.09.2021 18:46 • x 1 #6





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