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Hallo zusammen,
Ich möchte gerne wissen, ob das bei euch so ist.
Ich hatte bzw habe seit letzter Woche wieder vermehrt Angst und Panik. Ist das bei euch auch so, dass ihr so erschöpft seid und kaum Kraft habt, um aufzustehen? Bin heute z.b völlig kraftlos. Mir tun auch die Arme und Beine weh. Natürlich habe ich deswegen auch schon wieder negative Gedanken. Ich weiß nicht, was ich dagegen machen soll. Ich Ruhe mich ja schon i den letzten Tagen nur noch aus. Liege fast den ganzen Tag. Es ist einfach nur noch echt mies.

LG
Sanny

04.09.2021 14:27 • 14.09.2021 x 3 #1


25 Antworten ↓


Hallo Sanny,

Du hattest ja in Deinem gestrigen thread geschrieben, dass Du bereits seit 15 Jahren unter Angst und Panik leidest. Was hast Du in dieser langen Zeit unternommen, um Dein Leid zu lindern?

A


So Kraftlos und erschöpft

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Zitat von Perle:
Hallo Sanny, Du hattest ja in Deinem gestrigen thread geschrieben, dass Du bereits seit 15 Jahren unter Angst und Panik leidest. Was hast Du in ...


So einiges... Mutter-kind-kur, Reha, Verhaltenstherapien, Tagesklinik, momentan wieder eine Therapie. Gesprächstherapie...
Die Erschöpfung wird gefühlt schlimmer. Weiß nicht, ob es ein Zusammenhang mit meinen Ängsten, die in letzter Zeit waren bzw sind , gibt.

Konntest Du denn dadurch etwas erarbeiten um nachzuvollziehen, warum diese Ängste da sind? Hattest Du zwischendrin auch Zeiten, in denen es Dir besser ging? Was ist aktuell in Deinem Leben los gewesen, dass die Ängste gerade so massiv sind?

Zitat von Perle:
Konntest Du denn dadurch etwas erarbeiten um nachzuvollziehen, warum diese Ängste da sind? Hattest Du zwischendrin auch Zeiten, in denen es Dir ...


Ich weiß, das die Ängste durch die Angst vor Krankheiten ausgelöst wird oder wenn ich seelischen Stress habe.
Z.b war ich mit meinem Sohn beim Kinderarzt, da er bei einem Ausflug mit meinen Eltern plötzlich so komisch war. Wir hatten vermutet Kreislauf, allerdings hatte er einen starren Blick, dementsprechend sollte ein EEG gemacht werden. Hatte große Angst, daß er Krampfanfälle bekommt und sein Leben nicht allein meistern könnte. Dann die große Angst wegen der Corona Impfung für mein Sohn. Die Angst davor, er könnte diese Herzmuskelentzündung bekommen. Sobald ich dann Angst bzw Panik bekam, dachte ich an Tumor, Ohnmachtsanfälle usw.
Wahrscheinlich wurde alles damals dadurch ausgelöst, als ich schwanger war. Man sah kein Herzschlag mehr. Nach weiteren Untersuchungen Gott sei Dank alles gut... nach der Geburt dann der Herzfehler... war fix und fertig. Ja mittlerweile ist alles gut mit dem Herz bei meinem Sohn. Dann der Brustkrebs bei meiner Mom, der Hautkrebs bei mir usw. Auch da ist mittlerweile wieder alles gut.
Nun ja, jetzt lebe ich sozusagen in Angst zu sterben, vor Krankheiten... ich weiß, das der größte Fehler meine negativen Gedanken sind. Nur ich bekomme diese einfach nicht umgepolt...

Sorry für den langen Text
Liebe Grüße

Zitat von Perle:
Konntest Du denn dadurch etwas erarbeiten um nachzuvollziehen, warum diese Ängste da sind? Hattest Du zwischendrin auch Zeiten, in denen es Dir ...


Oh..ach ja...
Ja es gab bzw gibt immer mal Phasen, wo es mir besser ging oder auch so, das ich damit leben konnte

Ja kenn ich, der Körper ist schwer u man kann sich zu nichts aufraffen. Ist Du zur Zeit in psychologischer Beratung?

Zitat von portugal:
Ja kenn ich, der Körper ist schwer u man kann sich zu nichts aufraffen. Ist Du zur Zeit in psychologischer Beratung?


Ja, ich bin in Therapie. Ich hätte am Dienstag wieder den Termin. Tatsächlich bin ich schon seit Tagen am überlegen, abzusagen , da ich so Kraftlos bin und es immer so anstrengend ist, da hin und zu reden. Das kostet unendlich viel Kraft und Nerven. Bin sehr froh, das sie das versteht und nachvollziehen kann.
Ihr Mann ist auch Neurologe /Psychologe. Dank meinem Mann habe ich in 2 Wochen bei ihm einen Termin. Würde nämlich soooo gerne wechseln, da ich mit meiner unzufrieden bin. Eigentlich nimmt er keine mehr an, umso dankbarer bin ich. Er will mich dann nochmal durchchecken und evt ein mrt.... ohweh...davor hab ich jetzt schon Angst... da mir ja so oft schwindelig ist usw.
Fühl mich schon, als wäre ich nicht mehr ganz Dicht

Du hast viel durchmachen müssen, insofern kann ich Deine Ängste schon verstehen. Was ich nicht verstehe ist, dass Dir Deine Therapien offenbar so gar nicht geholfen haben, Deine Ängste ein Stück weit zu verarbeiten bzw. Deinen Umgang mit den Ängsten zu verändern. Was sagt denn Deine derzeitige Therapeutin dazu?

Was ich gar nicht gut finde ist, dass Du wie Du schreibst, wohl fast den ganzen Tag nur ruhst und das aus einer Angst heraus. Das tut Deiner Seele nicht gut und kräftigt Dich auch in keinster Weise. Es bringt Dir nichts, außer Frust.

Eine gewisse Müdigkeit bzw. Lethargie kenne ich von mir auch. Die kommt tagsüber gerne dann, wenn ich mich dem Leben entziehen möchte. Das ist ja auch bequemer als sich dem Leben zu stellen. Ärgerlich nur, dass ich dadurch vieles verpasst habe, denn das Leben hat ja auch viel Positives zu bieten und nicht nur Trauriges. Stimmst Du mir da zu?

Wie alt ist z. B. Dein Sohn? Spiel und tobe mit ihm, er ist doch jetzt gesund! Er möchte doch eine Mama, die wach ist und keine, die herumliegt, oder? Du bist sein Vorbild, er orientiert sich an Dir.

Es klingt abgedroschen aber es ist doch so, dass Leben immer auch Risiko bedeutet. Wenn ich vor lauter Angst Anderen und auch mir selbst nichts mehr zutraue, welche Lebensqualität bleibt mir denn dann noch?

Edit: Wieso denn ein MRT? Das schürt doch nur die Hypochondrie!

Zitat von Perle:
Du hast viel durchmachen müssen, insofern kann ich Deine Ängste schon verstehen. Was ich nicht verstehe ist, dass Dir Deine Therapien offenbar so ...


Danke erstmal für deine Antwort.
Oh ja, ich verstehe absolut was du mir mit dem sagen willst.
Mein Sohn ist mittlerweile 16 und ist lieber am PC mit seinen Freunden . Bin auch unheimlich stolz auf ihn. Er hat jetzt angefangen sein Abi zu machen. Er meistert alles einfach sooo gut .

Die Behandlungen haben eigentlich schon sehr viel gebracht. Ich weiß, was ich eigentlich zu tun habe. Wie sagt man so schön... ich könnte ein Buch über Therapien schreiben.
Das Problem liegt bei mir, wenn ich eine sozusagen Phase habe, schlitter ich in die Angstspirale und denke, ich brauche viel Ruhe.
Meine Therapeutin meinte, nicht jeder muss in einer Phase Sport machen. Es gibt durchaus auch Menschen, die brauchen mehr die Ruhe, da es auch viel Kraft kostet, wenn man Panikattacken hat.
Natürlich ist es sehr gut, ein Spaziergang zu machen. Ist für mich nur nicht leicht.
Mein Mann kann es nicht verstehen, das ich nicht einfach aufstehen kann. Habe heute noch zu ihm gesagt, das er es nicht verstehen muss, aber wenigstens akzeptieren.

Bei mir ist es so, sobald ich wieder mehr Kraft habe, dann stehe ich auch auf. Gehe in den Garten, mache Haushalt, einkaufen oder auch einfach bummeln... also ich meine damit, ich steigere langsam die Aktivitäten.

Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Ist manchmal nicht einfach, sich auszudrücken.

Zitat von Sanny77:
Mein Mann kann es nicht verstehen, das ich nicht einfach aufstehen kann.


Dann macht eine kleinere Runde, Hauptsache raus. Ich kenn es ja. Aber wenn Du auf dem Sofa bleibst macht man sich abends Vorwürfe. Kleine Schritte.

Zitat von portugal:
Dann macht eine kleinere Runde, Hauptsache raus. Ich kenn es ja. Aber wenn Du auf dem Sofa bleibst macht man sich abends Vorwürfe. Kleine Schritte. ...


Ich werde es versuchen

Da hast Du absolut Recht. Sich auszudrücken und sein eigenes Leben einem Fremden in der optimalen Kurzverdion darzulegen, ist ein schwieriges Unterfangen. Und auch Antworten darauf sind nicht selten missverständlich, obwohl sie doch meist gut gemeint sind!

Ok, Dein Junge will nicht mehr mit Dir spielen ..... hab ein falsches Bild vor Augen gehabt! Hm, Sport muss es nicht immer gleich sein, vielleicht etwas, das inspirierend und mental ausgleichend ist? Jedenfalls sollte es Dich weg lenken, von Deinen Angstgedanken, Deiner Endlosschleife und es muss Dich zum Aufstehen bewegen. Ausruhen bedeutet ja nicht, den ganzen Tag über zu liegen, das nimmt Dir noch mehr Energie! Malen ..... oder Geschichten schreiben ....... oder Gärtnern ......... ?

Zitat von Perle:
Da hast Du absolut Recht. Sich auszudrücken und sein eigenes Leben einem Fremden in der optimalen Kurzverdion darzulegen, ist ein schwieriges ...


Mein erster Gedanke war, als ich jetzt deine Antwort gelesen habe,... was könnte ich nur machen, was mich ablenken könnte.
Gärtner würde ich, ist nur schwierig, wegen dem Schwindel. Kann mich schlecht nach vorne beugen. Vermutlich einfach keine Muskeln im Nacken, alles knackt ...
Hab schon gegoogelt, was man als Hobby machen könnte.
Vielleicht wenn dieses hier einige andere lesen, haben einpaar Tipps

Ist denn der Schwindel tatsächlich muskulär begründet? Frage deswegen, weil ich bisweilen einen psychogenen Schwindel habe, ist auf die Derealisation zurück zu führen.

Zitat von Perle:
Ist denn der Schwindel tatsächlich muskulär begründet? Frage deswegen, weil ich bisweilen einen psychogenen Schwindel habe, ist auf die ...


Jaein... manchmal ist er wegen Verspannungen da, aber sehr oft durch die Ängste. Ich warte schon darauf, das der Schwindel wieder schlimmer wird . Da sind wieder die negativen Gedanken

Zitat von Perle:
Ist denn der Schwindel tatsächlich muskulär begründet? Frage deswegen, weil ich bisweilen einen psychogenen Schwindel habe, ist auf die ...


Ich musste jetzt mal Derealisation googeln... und ui... ja genau, es ist bei mir ähnlich mit der Wahrnehmung.
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Nun, wenn Dein Schwindel psychogen ist, dann steht Deinem Gärtnern ja nichts mehr im Wege! Ziehe das durch, gib nicht auf, der Schwindel wird weniger werden und er ist auch nicht körperlich bedrohlich, nur doof!

Zitat von Perle:
Nun, wenn Dein Schwindel psychogen ist, dann steht Deinem Gärtnern ja nichts mehr im Wege! Ziehe das durch, gib nicht auf, der Schwindel wird ...


Ja die Ärzte sagten immer, das kommt von der Psyche. Ohren wurden schon getestet, vor Jahren mal ein MRT. Hab nur ein Tinnitus entwickelt. Natürlich auch durch dem ganzen Mist.
Manchmal wenn ich in einem Geschäft bin und ein Regal wackelt, nehme ich das ganz anders Wahr. Ist nicht immer, nur momentan ist mir wieder sehr wackelig. Dazu kommt noch die kraftlosigkeit.

Ich muss jetzt nochmal DAAAAANKE sagen. So ein Gespräch mit jemandem Fremden ist doch mal was ganz anderes. Man registriert, man ist nicht alleine und es IST psychisch. Auch wenn es anstrengend war bzw ist, tat es doch irgendwie gut

Hallo Sanny, ich finde es auch gut, mich mal mit mir nicht so nahe stehenden Menschen auszutauschen. Da ist der Blick von außen mitunter klarer und nicht so emotional beeinflusst.

Habe übrigens auch einen Tinnitus. Das war anfangs sehr schwer für mich und ich musste stationär gehen. Jetzt, fünf Jahre später, nehme ich ihn nur noch bewusst wahr, wenn er sehr laut wird. Das ist dann das Zeichen für mich, mich zurück zu ziehen und zur Ruhe zu kommen, weil das Stresslevel überschritten ist. Der Tinnitus warnt mich quasi, bevor ich selbst den Stress überhaupt spüre.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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