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A
Hallo zusammen

Ich bin neu hier und das ist mein erster Blog. Seit ca. 5 Wochen leide ich unter ständig wiederkehrenden Panikattacken. Je nach Tagesform bleiben Symptome in leichter bis mittlerer Ausprägung über den ganzen Tag bestehen. Das nervige ist, dass ich mich jetzt seit 4 Wochen allen Situationen ausgesetzt habe, die mich gestresst haben und trotzdem lediglich eine Zunahme und Intensivierung der Angst erlebe.
Jetzt ist meine neue Angst: Was wenn das nicht mehr weggeht.
Ich bemerke, dass mir zunehmend die Energie fehlt um mich diesen, vor 5 Wochen noch normalen Situationen, jetzt aber stressigen und furchteinflössenden Situationen, auszusetzten. So habe ich mir jetzt 2 Tage frei genommen um mich etwas zu erholen. Ich merke wie es mir gut tut, stressfrei zu sein, gleichzeitig plagt mich mein schlechtes Gewissen, da ich Vermeidungsverhalten zeige, was die Angst ja verstärkt.
Mein Problem ist nun, dass durch das momentane Dauerthema auch meine Beziehung darunter leidet- Mein Freund musste sich die letzten Wochen meine Probleme anhören und meinte vor ein paar Tagen, dass ihm dies nun zuviel werde. Er verstehe mich, könne aber nicht immer darüber reden. Ich verstehe das, da die Beziehung nur noch aus Problemen besteht. Ich frage mich, ob ich ihm zuviel zumute, wenn ich ihn (und vorwiegend nur ihn) damit belaste. Wäre es vielleicht sinnvoll eine Psychotherapie zu beginnen, damit ich auch eine professionelle Person belasten kann/darf? Ab wann ist eine Panikstörung genügend ausgeprägt, dass eine Psychotherapie empfohlen wird?

Ich bin übrigens auch in Ärztlicher Behandlung. Meine Ärztin hat körperliche Abklärungen getroffen und mir ein Pflanzliches Präparat zur Beruhigung des vegetativen Nervensystems mitgegeben- hat leider nicht wirklich geholfen.

Ich will das Problem aber wirklich in Angriff nehmen, ich nerve mich ab mir selbst, dabei bin ich sonst so eine lebensfrohe Person.

Ich bin dankbar für eure Inputs...

Es Grüsst
Angstangreifer

10.05.2012 16:35 • 11.05.2012 #1


6 Antworten ↓


P
Die Panikattacken gehen nicht von alleine weg. Eine Therapie ist unerlässlich und da du noch nicht lange Symptome hast, hast du gute Chancen mit schneller Therapie auch schnell die Panik los zu werden. Wenndu herausgefunden hast welche Ursachen dahinter stehen und diese verarbeitet hast, geht es auch bergauf. Wenn du auch parallel dich immer den Situationen aussetzt und dein Vermeidungsverhalten aufgibst, dann bist du auf dem richtigen weg.

10.05.2012 18:34 • #2


A


Panikattacken und Psychotherapie

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C
Warum sollen Panikattacken nicht von allein weggehen? Bei mir war es so und ich hatte fast 2 Jahre wirklich extremste PA und immer das volle Programm (oft Krankenhaus, Notarzt, Bereitschaftsarzt etc.). Ich war zwar auch in der Klinik 5 Wochen und 10 Monate Thera danach, aber das die PA dann weggingen, hat 100pro nichts damit zu tun, weil ich sie auch nach Ende aller Maßnahmen noch lange hatte. Und gebracht hat das alles nichts. Letztlich gingen die PA allein weg. Es geht. Und auch ohne Medikamente.

Nun ist sicher nicht jeder so leidensfähig und erträgt das Jahre.

10.05.2012 18:48 • #3


M
Panikattacken gehen definitiv nicht von selbst weg.Man kann durchaus eine längere beschwerdefreie Zeit haben,aber man muß trotzdem an den Ursachen arbeiten und das geht am besten in einer Therapie.Ob nun mit oder ohne Medis das bleibt jedem selbst überlassen.Crazy widerspricht sich,denn ich denke er hat sehr wohl in der Thera als auf Reha gelernt besser damit umzugehn und die Ursachen zumTeil bearbeitet.Ich selbst leide seit 20 Jahren darunter,war 5 Jahre ohne PA`s und etliche Male in derKlinik.Bin sowohl in Thera als auch beim SPDI und ja ich nehm AD`s,weils dann einfach erträglicher ist.

10.05.2012 20:21 • #4


C
Nein, ich hab da nichts gelernt. Im Gegenteil, denn so wie es gesagt wurde, wurde es eher noch schlimmer. Und in den 10 Monaten Psychotherapie, auch wenn es schwer zu glauben ist, da passierte wirklich nichts. In den über 40 Sitzungen haben wir über Gott und die Welt geredet, über Politik oder was auch immer, aber NIE ernsthaft über Psyche oder so. Kein Witz. Ich hatte keine Lust darauf und der Psychologin war es recht so. Sie sagte mir mal, sie hat mit anderen Patienten genug zu tun und wenn wir dann nur plaudern, ist es auch ok.

Und in der Tagesklinik war es so, eigentlich waren wir da fast nur auf uns gestellt. Von meinen 5 Wochen dort hatte die für meine Gruppe zuständige Psychologin 3 Wochen Urlaub und war 1 Woche krank. Mit ihr hatte ich 2 Gespräche von zusammen nicht mal 40 Minuten. Und da ging es auch um nichts. Und das was ansonsten dort erzählt wurde, wie z.B. mehr unternehmen, arbeiten etc., hat bei mir nur alles verschlimmert. Nach 5 Wochen hab ich mich da entlassen lassen.

Geholfen hat mir da definitiv nichts. Geholfen hat es nur denen, die daran verdienten und nicht wenig.

Natürlich hab ich einige Sachen verändert, wie z.B. seit 3 Jahren null Alk., seit 2,5 Jahren Hund, viel Bewegung, rauchen abgewöhnt und ansonsten alle Sachen so machen, wie ICH es für richtig halte. Und ein paar Sichtweisen verändert. So z.B., wenn ich morgen tot umfalle, dann ist es eben so, ändern kann ich es eh nicht. Also einfach etwas entspannter werden.

Und ich bin auch überzeugt, die Zeit kann (muss nicht) für einen spielen. Es kann mit der Zeit besser werden.

10.05.2012 21:39 • #5


P
Crazy, ich freue mich für dich, dass du ohne Ängste lebst und es tut mir leid, dass deine Erfahrung mit Therapien so negativ sind. Möglicher weise haben dich aber die negativen Erfahrungen auch weiter gebracht. Wenn ich mich richtig erinnere, schreibst du doch hier auch hin und wieder von deinen Problemen und da scheint es nicht so, dass du keinerlei Ängste mehr hast. Spontanheilung bei Ängsten ohne sein leben und seine Einstellung zu ändern gibt es nicht. Wenn du vieles davon ohne Hilfe geschafft hast, ist doch Super,Maler zu behaupten es kam von alleine ist einfach die falsche Botschaft.

11.05.2012 17:48 • #6


C
Ja natürlich hab ich einiges geändert, schrieb ich doch auch.

Und Angst/Panikpatienten müssen halt auch ansonsten sehen, welche Optionen sie noch haben. Therapie und Medikamente ist eine Seite, aber vielleicht das Rauchen lassen, auf Alk. verzichten und Sport machen ne andere Seite.

Und wie gesagt, Sichtweisen und Einstellung ändern. Hab ich auch getan und nicht nur in Bezug auf mich. Als ich z.B. am Anfang meine Hündin hatte, da bin ich wegen jedem Mist zum Tierarzt, auf alles hab ich geachtet. So wie ich es mit mir selbst lange machte. Mache ich schon lange nicht mehr. Wenn ich gerade noch so zum Doc krauchen könnte (oder meine Hündin), dann gehe ich, ansonsten nicht.

11.05.2012 18:10 • #7





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