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H
Guten Abend!

Ich war im Internet auf der Suche nach Erfahrungsberichten/ Menschen, denen es ähnlich wie mir geht und ich war so froh, als ich das Forum hier gefunden habe.

Ich weiß gar nicht, was ich hier erwarte. Vermutlich Verständnis.

Am 10.11.22 ist mein Taufpate an einem Tumor verstorben. 2 Tage später bekam ich Corona und war fast 10 Tage isoliert, da ich mich ich richtig krank war. In dieser Zeit hatte ich meine erste Panikattacke. Ich würde aber sagen, sie ist eher mild verlaufen. Ich bin Referendarin, kaum war ich wieder gesund, ging es weiter mit 2 Lehrproben vor Weihnachten, eine Hausarbeit die fertig zu schreiben war. Während Weihnachten konnte ich mich gut entspannen und kam einigermaßen runter. Kurz nach Silvester fing das Herzklopfen wieder an. Ich war deswegen Ende Oktober 22 beim Hausarzt. Das große Blutbild ergab,dass ich kerngesund bin. Außer ein kleiner Eisenmangel,der mit Tabletten behandelt wurde. Am 13.12. Wurde noch ein 24h-EKG gemacht. Auch alles unauffällig.

Bis zum 6.1. Wurde dieses Herzklopfen immer unerträglicher, in mir breitete sich eine starke innere Unruhe aus. Ich achtete auf jedes Zeichen meines Körpers. In der Nacht vom 7.1. Bin ich aus dem Schlaf hochgeschreckt, hatte Atemnot, zitterte am ganzen Körper und mein Herz klopfte wie wild. Ich ging schließlich in die Notaufnahme. EKG war wieder unauffällig, lungenembolie, herzinfarkt, herzmuskelentzündung konnte ausgeschlossen werden. Das einzige was komisch war, waren die schilddrüsenwerte: tsh (6.1) und t3 (5.2). Also leicht erhöht. Der Arzt meinte: Kann eine Unterfunktion sein. Kann aber auch ein hypophysenadenom (=tumor) sein. Nach der Geschichte mit meinem taufpaten drehe ich seitdem komplett durch. Ich habe keinen Tag mehr an dem ich mich wohlfühle, da ich weiß, es wird wieder irgendwas sein. Ich war beim Hausarzt, welcher mich ein wenig beruhigen konnte. Die schilddrüsenwerte können auch durch den Stress der Panikattacke verändert worden sein. Sie werden in zwei Wochen noch einmal überprüft.

Ich weiß einfach gar nicht mehr wie ich runterkommen soll und trotzdem muss ich wieder funktionieren für die Arbeit, da die nächste Lehrprobe kommende Woche ansteht. Es macht es nicht besser, wenn mein Herz immer wieder stolpert und ich denke: das wars jetzt ich habe bereits autogenes Trainings, Yoga, pflanzliche Mittel, muskelentspannung und atemübungen ausprobiert. Nichts bringt diese innere Unruhe runter. habt ihr Tipps oder Erfahrungen, die ihr teilen könnt?

17.01.2023 21:53 • 19.01.2023 x 1 #1


3 Antworten ↓


squashplayer
Ich kann dir sagen, dass Corona, auch wenn das Herz nicht geschädigt ist, massive Herzprobleme erzeugen kann. Und zwar aus dem Grund, dass das Immunsystem noch Wochen nach der Infektion völlig verrückt spielt. Das beeinflusst auch das vegetative Nervensystem maßgeblich.

Ich war beim Kardiologen und er hat mir erzählt, dass Leute nach Corona teilweise über Wochen bis Monate noch an Herzklopfen / -rasen leiden. Auch Herzstolpern.

Mein erster Einkauf im Supermarkt nach Corona: ich hatte Puls 130. Nach und nach ging der Puls runter, ist aber immer noch nicht völlig normal. Beim Spazieren ist er immer noch um ca. 10-20 höher als normal.

Es müssen bei dir also keineswegs reine Panikattacken sein, kann sein dass Post-Corona da reinspielt.

17.01.2023 22:09 • x 2 #2


A


Panikattacken seit plötzlichen Todesfall

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K
Hey Herzenswunsch,

Als ich deinen Bericht gelesen habe, dachte ich, dass könnte auch ich geschrieben habe.
plötzlicher Todesfall in der Familie - zeitgleiche Schilddrüsenerkrankung (Unterfunktion durch Hashimoto) - viel Stress in der Uni - Panikattacken- Arztbesuch - Notfallaufnahme - und nie was gefunden.

Ich habe den Mist jetzt ein gutes halbes Jahr und auch ständige Unruhe, als ob mein Körper die ganze Zeit in Alarmbereitschaft wäre. Jedes Zwicken löst in mir Ängste aus. Normale Aufregung verwechsle ich mit Angst.

Das Problem, was ich anfänglich nicht wusste ist, das jede neue Panikattacke auch ein neues Trauma bedeutet. (Panikattacke = Todesangst = Trauma)

Ich würde die raten, dich damit ausführlich auseinander zusetzten, warum Panikattacken entstehen und dass sie eben nicht aus heiterem Himmel kommen, wie angenommen. Das lindert vielleicht deine nächste (hoffentlich bekommst du keine) Panikattacke.

und Sport, damit du wieder lernst deinen Körper (Puls, Herzrasen..) zu spüren und damit du siehst.. hey ist ja ganz normal, dass der Puls mal höher ist und mein Körper hält das aus..

Wenn das alles nicht besser wird, dann dringend eine Therapie machen, hat mich auch viel Überwindung gekostet, aber man braucht Jemanden, der einen vernünftig reflektieren kann.

Zu deinem Schilddrüsenproblem: Ich habe gegen die Unterfunktion Hormone bekommen, die haben meinen Pulsschlag etwas erhöht, was ich nicht gewohnt war. Dadurch habe ich zusätzlich Panikattacken bekommen, weil ich es einfach nicht kannte und vorher eher die Schlaftablette (9std/tag) war. Nur so als Info. Man sollte eine Unterfunktion behandeln aber bei mir hat die Aufklärung der Ärzte nicht gepasst.


Ich wünsche dir viel Kraft, du schaffst das.

19.01.2023 18:13 • x 1 #3


J
@herzensmensch94 Prüfung verschieben und Dir Ruhe gönnen, kann voll verstehen, wie es Dir geht! Das kenne ich auch alles und manchmal braucht man eine Pause, um wieder Kraft zu tanken, würde auch jetzt schon versuchen Verhaltenstherapie zu machen, weil Dir da sicher gut geholfen werden kann. Du musst da nicht alleine durch und es wird sicher mit der nötigen Hilfe besser werden, alles Liebe!

19.01.2023 18:21 • #4




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Dr. Christina Wiesemann