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Hallo zusammen,

ich bin neu hier, 30 Jahre alt, verheiratet und weiß gar nicht so recht wie ich anfangen soll.

Ich hatte im Mai 2010 meine erste Panikattacke und wusste damals gar nicht was mit mir gerade passiert. Habe dann direkt den Krankenwagen gerufen, weil ich dachte ich sterbe gleich. Schwindel, Herzrasen, Atemnot und dieses Gefühl neben mir zu stehen - ihr kennt diese Symptome bestimmt zu genüge

Hatte dann auch direkt einen 3-wöchigen stationären Aufenthalt in einer Klinik, da ich nach der Panikattacke nicht zu Hause sein konnte (Panikattacken kamen wieder) und nicht weiter wusste und mein Arzt hat mir dann dazu geraten mich stationär behandeln zu lassen. Bekam dann Cipralex und Opipramol. Im Anschluss habe ich eine Psychotherapie angefangen (habe Gott sei Dank recht schnell einen Platz bekommen) und dann mit meiner Therapeutin und meinem Mann angefangen an meinen Problemen zu arbeiten - die Panikattacken verschwanden, obwohl sich nicht alle Probleme bewältigen ließen, wie z.B. das katastrophale Verhältnis zu meiner Mutter und ich fühlte mich besser und bin offen mit meiner Krankheit umgegangen.

Seit dieses Jahr August nehme ich keine Medikamente mehr, bis auf ein bisschen Schwindel und Stimmungsschwankungen hatte ich auch keine Nebenwirkungen.

Seit November geht es mir aber nun nicht mehr so gut, meine Panikattacken kommen wieder. Diesmal aber in Verbindung mit Übelkeit (muss mich aber nicht übergeben) und Durchfall und ich würde gerne verstehen ob das normal ist, dass nach längerer Zeit ohne Attacken es nun wieder verstärkt auftritt?
Ich habe auch irgendwie das Gefühl, dass ich nicht wirklich was dagegen machen kann und bin momentan etwas verzweifelt und hätte gerne Rat wie ich damit umgehen soll und ob es wieder besser werden kann...

Danke für euer geduldiges Lesen

27.12.2012 19:12 • 28.12.2012 #1


3 Antworten ↓


Hallo Sonnenaufgang,
ja, leiiider, es ist möglich, dass es immer wieder auftritt. Was man machen kann, ist, sich Strategien zurecht zu legen, um gewappnet zu sein, wenn das der Fall ist. Hast Du da was in der Klinik an Instruktionen bekommen? Falls nicht, müsstest Du das nachholen. Das ist z. B. Gedankenbewältigung, Atem- und Entspannungstechnik, na ja, es gibt da einiges.
Es kann (!) auch daran liegen, dass Du keine Medis mehr nimmst. Aber nicht alleine wg. dem jetzt fehlenden Wirkstoff, sondern auch durch das Wissen ´Mein Körper hat keine Medikamente mehr´.
Es gibt, nochmal leider, keine Garantie dafür, dass die übermäßige Angst komplett weg sein wird.
Vielleicht wäre es besser, wieder was verschreiben zu lassen. Aber das kann ich nicht beurteilen, das weiß nur ein guter Facharzt, in Kombination mit Deinem Bauchgefühl (immer auch darauf achten).

A


Panikattacken kommen wieder

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Hallo Sonnenaufgang (guter Name )

Darf ich fragen, was in der Therapie so gemacht wurde, abseits von Problembewältigungen etc? Wurde da darauf eingegangen, wie du mit dem Attacken umgehen könntest usw? Vielleicht könntest ja daraus etwas für die aktuelle Situation ziehen?

Von Medikamenten bei Panik halte ich nicht allzuviel, da sie das Problem eher maskieren als lösen.
Ich fand die Übelkeit auch das schlimmste an den Paniksymptomen, einmal musste ich mich sogar übergeben. Jetzt ist natürlich jeder Rat teuer. Versuche einfach mal darauf nicht soviel einzugehen, klingt blöd aber je mehr man die Panik als Problem sieht, umso problematischer wird es.

Den Namen habe ich genommen, weil ich momentan immer in den Abenstunden oder nachts Panikattacken haben und dann froh bin wenn früh's wieder die Sonne aufgeht, weil dann geht es mir wieder besser. Und 1982 ist halt mein Geburtsjahr

In der Therapie habe ich hauptsächlich über die Probleme mit meiner Mutter gesprochen, habe versucht unsere Beziehung zu verbessern, leider ohne Erfolg. Da gibt es wohl nichts mehr zu retten

Und ja ich habe Tipps bekommen in Form von Atemtechniken, die ich auch bei den letzten Attacken versucht habe anzuwenden aber irgendwie hat es nicht so gewirkt wie damals.

Bin gestern Nacht auch von einer starken Panikattacke überrollt worden, obwohl ich mich tagsüber abgelenkt habe und sogar abends noch schlittschuh gelaufen bin mit meinem Mann, um mal rauszukommen und der momentan für mich beklemmenden Dunkelheit zu entfliehen. Konnte auch zeitweise gut abschalten; als wir aber heimgekommen sind und ich lege mich ins Bett und will schlafen, wird mir auf einmal übel, ich zittere und bekomme Durchfall. Habe dann drauf gewartet, mich übergeben zu müssen (hatte einen ganz starken Magendruck) - es kam aber nichts.

Mein Mann hat mir dann gut geholfen indem er mir zu gehört hat und mir wieder verdeutlicht hat, dass ich an der Attacke nicht sterbe, es vorbei geht und ich - im Gegensatz zu meinen frühern Panikattacken - sehr ruhig bleibe. Haben uns dann auch über meine Mutter unterhalten, alte Gefühle kamen hoch und ich musste weinen. Erstaunlicherweise hat der Druck im Magen nachgelassen und ich konnte einschlafen.

Werde auch wieder einen Termin bei meiner Therapeutin machen, das letzte Mal war ich Mitte Oktober in einer guten Phase und ich dachte danach ich brauche keine Gespräche mehr. Das war aber wohl ein Trugschluss...





Dr. Reinhard Pichler
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