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Hallo zusammen,

ich benötige unbedingt rat von mitmenschen, die von diesem thema eventuell auch betroffen sind, bzw. davon gehört haben.

Mir ist nämlich folgendes widerfahren:

sonntag nacht bin ich mit einmal aufgewacht und hatte so ein unbeschreiblich merkwürdiges gefühl. mein herz schlug total fest und meine gedanken überschlugen sich förmlich. ich kann wirklich überhaupt nicht mit worten erklären was das für ein gefühl war (hatte irgendwas unfassbares, total fürchterliches!). ich bin aufgestanden, da ich nicht mehr ruhig liegen bleiben konnte und nicht aufhören konnte mich zu bewegen. ich habe am ganzen körper gezittert. mir war auch total heiß. ich wäre am liebsten einfach losgerannt, weil mich dieses gefühl total verrückt werden ließ. ich dachte ich drehe komplett durch! ich weckte meine mitbewohnerin auf, die kurz darauf einen krankenwagen rief, weil sie angst um mich bekam. ich hörte nicht mehr auf davon zu erzählen, dass dies mein letzter tag meines lebens sein würde und dass ich dieses gefühl in meinem körper nicht mehr aushalte. die sanitäter haben meinen zustand leider gar nicht richtig begreifen können, was mich in dem moment nicht wirklich beruhigte. ich wollte einfach nur noch sterben, so schlecht ging es mir.
im krankenhaus habe ich mich dann auch noch per telefon von meiner familie verabschiedet, woraufhin man mir das telefon wegnahm.
danach musste ich mich übergeben vor lauter aufregung, konnte mich aber irgendwie wieder beruhigen so dass die ärzte mit untersuchungen wie puls messen, bluttest etc. anfangen konnten.
bei dem bluttest stellte sich heraus, dass mein elektrolythaushalt etwas aus dem gleichgewicht geraten ist. mein kaliumwert war wohl viel zu niedrig. natrium etc. war auch nicht gerade wünschenswert.
die ärzte konnten sich diese werte nicht wirklich erklären, weil ich die letzten wochen keinen durchfall hatte oder mich vermehrt übergeben hätte.
jedenfalls wurde mir eine beruhigungspille und kochsalz-infusion über drei stunden verabreicht.
danach war ich zwar komplett fertig aber mein zustand war wieder normal und es bestand keine suizidgefahr mehr.

nachdem ich am selben tag aus dem krankenhaus entlassen wurde, fuhr ich zu meiner hausärztin, die mich vorerst krank schrieb und mir kalium zum auflösen verschrieb.
meine mutter kaufte mir zusätzlich mineralreiches wasser von fachingen ein sogenanntes heilwasser.
ich trank alles brav und hielt mich mit anstrengenden aktivitäten zurück! ausschließlich fernsehen und bett.

das ganze problem an der sache ist, dass ich gestern abend (also vor 6 stunden) schlafen ging und merkte, dass mein herzschlag wieder so merkwürdig stark ist und ich mir nicht erklären kann wovon das kommt.
um halb 4 bin ich dann plötzlich wieder aufgewacht und meine gedanken überschlugen sich wieder und dieses gefühl war wieder da. es fühlte sich so verdammt unbeschreiblich furchtbar an! ...ich habe mich dann hingesetzt und tief eingeatmet und versucht mich zu beruhigen. auf einmal war das gefühl dann wieder weg.
jetzt sitze ich hier und versuche schon die ganze zeit beiträge zu finden von leuten, die ähnliches erlebt haben, aber finde keinen wirklich passenden.

kann mir vielleicht irgendjemand helfen wie ich dieses gefühl nie wieder bekomme, bzw. wonach mein arzt suchen kann? ich habe einfach furchtbare angst schlafen zu gehen nach dem vorfall.

ich bitte um dringende hilfe.

vielen dank schon einmal im voraus!

12.06.2013 05:13 • 12.06.2013 #1


7 Antworten ↓


Da du in diesem Forum schreibst, ist dir wahrscheinlich selbst die Idee gekommen, dass es sich um Panikattacken handelt. Das hat nichts mit Verrücktwerden zu tun. Wenn du dir hier andere Beiträge durchliest, wirst du sehen, dass es den meisten genauso oder ähnlich geht.

A


Neustens werde ich nachts verrückt

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Das hört sich in der Tat nach Panikattacken an. Hattest du vorher schon mal sowas? Hast du viel Streß? Schlimme Erlebnisse?
Wenn du nachts nicht gut schlafen kannst und früh erwachst, kann das auch eine Depression sein. Depressive werden oft nachts wach, beginnen dann zu grübeln usw.
Ich denke, du solltest dich schnellstmöglich an einen Neurologen und an einen Psychotherapeuten wenden. Krankenwagen rufen kannst du dir wohl sparen. Du wirst nicht verrückt und im Krankenhaus wurde ja auch nichts weltbewegendes gefunden.

Hallo need.help,

lies deine PN! Oben links steht neue Nachrichten.

Bei mir war es auch mal so extrem, dass ich dachte, ich halt es nicht mehr aus. Es klingt paradox, wenn man sagt,: ich hatte Angst zu sterben! und gleichzeitig sagt,: lieber Tot sein, als diesen Zustand ertragen zu müssen!

Ich versichere dir: Der Zustand geht wieder! Du wirst für eine Weile öfter diesen Zustand haben, aber er wird auch immer wieder gehen. Es wird Zeiten geben, in denen geht es dir schlecht und es wird Zeiten geben, in denen du wieder Kraft schöpfen wirst. Dieses Wechselspiel kann aber auch ein gutes Ende finden. Daher lies deine PN!

Hallo need.help,

ich nehme auch an, daß es sich um eine Panikatacke handelt und um Angst vor der Angst.
Was ich so lese, haben die meisten Paniker auch das Thema Angst vor der Angst.

Vor nächtlichen Übergriffen bin ich bis heute gefeit, da ich der Meinung bin immer gut schlafen zu können, egal wie schlecht es mir geht, egal wie psychisch labil ich bin oder welche Schmerzen ich auch immer habe.

Daher, also WEIL ich der Meinung bin gut schlafen zu können, kann ich das auch.

Ich nehme an, bei dir ist das gerade umgekehrt. Da hat dich etwas getriggert, geweckt, du bist wach geworden hast Angst und dann Panik bekommen und nun hast du eben die Angst vor der Angst und dann kommt die Panik auch.

Tja, nur was dagegen tun?

Schwer zu sagen. Hmmm... vielleicht etwas in der Art:
Schlafzimmer gaaanz freundlich herrichten, also schöne, weiche, bunte Bettwäsche.
Vielleicht ein Kuschelbärchen, also etwas größeres zum anschmiegen und vielleicht vorher 15 Min. in einem Stövchen etwas Lavendelöl verdampfen lassen.

Ich meine: Eine sichere, beruhigende Atmosphäre schaffen.
Ein lustiges oder zumindest schönes Buch lesen, so ne halbe Stunde lang, vor dem einschlafen.
Vielleicht auch vor dem einschlafen noch ein wenig die sichere, geschützte Atmosphäre wirken lassen, sich umschauen und wissen es kann mir hier nichts passieren.

Vielleicht hilft dir auch die Gewissheit, daß es Einrichtungen gibt (ohne verschlossene Türen), in die man gehen kann, dort wohnt man eine gewisse Zeit lang, es ist immer Personal da (allerdings gibts da auch Tabletten)... also falls es noch schlimmer wird und du nicht mehr allein sein kannst, sei versichert, es gibt einen Ort, wo du hingehen kannst.

Wir haben ein beachtliches soziales Netzwerk, du wirst nicht allein gelassen.

Ich war auch schon in so einer Einrichtung - mir fällt nur nicht ein, wie das geheißen hat. Es war wie in einer WG. Immer zwei hatten ein Zimmer. Gekocht, gegessen und eingekauft wurde gemeinsam.

Vielleicht hilft dir etwas von dem, was ich geschrieben habe.

Viel Kraft weiterhin.

Hallo,

ich hatte das auch schon zweimal. Bei mir lag es daran, dass ich eine Panikattacke bekam, weil das Schlafzimmer komplett dunkel war. Ich brauche immer ein bisschen Licht von draußen zur Orientierung nachts. Also kein Licht von einer Lampe, sondern einfach, dass das Rollo nicht ganz unten ist. Ich weiß auch nicht warum aber naja .

In der einen Nacht hat mein Freund, dass Rollo aber wohl komplett zu gemacht, sodass es stockdunkel war. Ist mir beim einschlafen aber nicht aufgefallen. Erst als ich nachts wach wurde. Aus dem Tiefschlaf. Normalerweise hätte ich wohl direkt weitergeschlafen, aber ich konnte nichts sehen und dachte erst ich wäre blind oder tot. Ganz blöde, unsinnige Gedanken. Hab dann so ein extremes Herzrasen bekommen, kalter Schweiß...einfach nur Panik. Weil ich direkt aus dem Tieflschlaf kam, ging mein Kreislauf auch noch total runter. Bin dann ins Bad. Kaltes Wasser über Arme und Gesicht und bin ganz viel herumgelaufen. Das baut das Adrenalin ab. Ich dachte auch ich muss den Krankenwagen rufen oder so etwas, weil mir auch zuerst gar nicht bewusst war, warum ich so Panik hatte. Hab mich dann nach ner gewissen Zeit beruhigt und mich wieder ins Bett gelegt. Und als ich dann das Licht ausgemacht habe ist mir aufgefallen, dass es im Zimmer stockdunkel ist. Da wusste ich dann woher meine Panik kam. Seitdem achte ich genau darauf ein bisschen Licht reinzulassen.

Vielleicht hast du dich auch unbewusst vor irgendwas erschrocken? Wenn man so aus dem Tiefschlaf gerissen wird, kann das schonmal passieren. Und jetzt achtest du natürlich verstärkt auf deinen Körper, sodass du bei stärkerem Herzschlag direkt wieder in Panik verfällst.

LG

***

Liest sich wie nach meiner ersten Panikattake.
Kam aus er Ruhe heraus, ich dacht jetzt dreh ich durch, die Welt ist für mich zu klein, mein Herz schlägt gegen die Brust, das Blut ist zu Dick, also Olaf... das wars jetzt.

Mein Kalziumspiegel war zu niedrig, ansonsten Kerngesund.
Ich bin in eine Fehldiagnose reingerutscht und dadurch hatte sich meine Panik manifestiert.

Wenn ich was sagen darf, schließe alle organischen Möglichkeiten aus (Arztbesuch) und glaube den Diagnosen. Auch wenn sie negativ ausfallen und Dir gesagt wird, organisch alles ok!

Dann wende Dich umgehend an einen Spezialisten/ Psychologe usw.
Wie schon gesagt wurde, Du bist nicht ohne Grund in diesem Forum gelandet. jeder Tag warten ist ein verschenkter Tag.

PS: Versuche in solchen Situationen Eiskaltes Wasser in kleinen Schlücken zu trinken und lass kaltes Wasser über Deinen Puls laufen. Das wirkt unheimlich entspannend.

Alles Gute, Olaf ...

Viele hier im Forum kennen dieses Problem. Das klingt wirklich ganz stark nach einer Panikattacke.

Wichtig ist, dass du verstehst, dass es sich um eine Panikattacke handelt. Wenn du weiterhin nach organischen Ursachen suchst, wirst du deiner Genesung selbst im Weg stehen.

Verrückt wirst du ganz sicher auch nicht, denn es gibt zahlreiche Menschen, die deine Beschwerden schon erlebt haben.

Wenn ich nachts mit Beschwerden wach wurde, oder nicht einschlafen konnte, nahm ich mir ein Buch, in dem es genau um solche Thematiken ging. Einen Roman zu lesen, dazu wäre ich keinesfalls in der Lage gewesen. Da du aber mit diesem Thema konfrontiert bist, interessiert dich sicher der Zusammenhang von Körper und Psyche, also kannst du dich auf so ein Buch einlassen. Du wirst merken, die Beschwerden nehmen dann ab, weil du dich nicht mehr auf deinen Körper konzentrierst, sondern auf die Lektüre.

Hab keine Angst, denn die verursacht nur solche Beschwerden.

Du hast es in der Hand, dass es auch wieder aufhört.





Dr. Reinhard Pichler
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