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hi zusammen,


ich war die ganze woche unterwegs und es ging mir sehr gut. aber leider bin ich gestern auf die idee gekommen, mir mal die nachrichten für die letzten tage reinzuziehen.

tja, ein großer fehler! da war dieser fall aus oberhausen, wo ein mann, der medikamente gegen angst und depressionen bekommen hat, einen jungen umgebracht hat. man weiß nicht, was seine motive waren und ob seine krankheit da überhaupt eine rolle gespielt hat, aber so wie die zeitungen sind, stand das halt drin.

nun lässt es mich einfach nicht los, meine welt ist (so zu sagen) zusammen gebrochen. ich leide gerade an den ängsten verrückt zu werden, kontrolle zu verlieren etc und dachte, dass das aber bei uns neuro's nicht passiern kann und wird. die ganzen ärzte haben mir das schon so oft gesagt. ich dachte immer, egal wie ich mich fühle, das, was ich befürchte, wird niemals passieren, weil das ünmöglich ist. und jetzt so was

sorry für den langen text. kann mir jemand vielleicht paar gute gedanken dazu mitteilen, damit ich mich ein bisschen beruhigen kann?

11.08.2012 10:14 • 11.08.2012 #1


3 Antworten ↓


HeikoEN
Eine der Symptome eines psychischen Problems ist ja genau das, was Du schilderst.

In ganz konkreten Situationen ist für Betroffene einer Angsterkrankung relativ typisch, in sog. Katastrophisierungsgedanken zu verfallen.

D.h., Gedanken wie:

Wenn ich hier jetzt umkippe, kann mich niemand retten!

oder

Wenn ich nun über die Brücke gehe, könnte sie einstürzen!

oder

Wenn meine Frau mit den Kindern zur Oma fährt, dann passiert bestimmt ein Unfall!

Man kann diese Gedanken aber stoppen, in dem man sich z.B. fragt, wie realistisch diese Szenario wirklich ist und so die Gedankenkette unterbrechen.

Ähnlich die Situation mit dem Jungen in Oberhausen. Was genau dazu geführt hat, dass der Betroffene, der u.a. auch unter Depressionen o.ä. gelitten hat (?), kann sowieso niemand sagen. Selbst die Profis, bei denen er einen oder zwei Tage vorher war, können das nicht, denn die haben ihn ja nach Hause geschickt.

Aber wie wahrscheinlich wäre es, dass Du auch in so ein Verhaltensmuster verfällst und mit dem Messer auf andere Menschen losgehst?

Richtig!

Sehr wahrscheinlich ist das NICHT. Somit sollte es für Dein Leben und Deine Gedanken zu dem Thema auch keine Rolle spielen.

Nüchtern von außen betrachtet bin ich mir relativ sicher, dass der Mann eine starke Persönlichkeitsstörung hatte. Ansonsten wäre so eine spontane Tat nicht zu erklären.

Und nein, es ist kein Wasser auf die Mühlen der Kritiker von Antidepressiva oder anderen Psychopharmaka, die da behaupten, solche Medikamente machen mich zum Tier oder Ungeheuer.

Nein, sie helfen genau beim Gegenteil, dass man nämlich wieder so sein kann/darf, wie man wirklich ist.

11.08.2012 10:25 • #2


A


Nachrichten. Warum habe ich das nur gelesen?

x 3


F
Diese Nachrichten haben mich auch betroffen gemacht.

11.08.2012 21:11 • #3


W
danke heiko für deine beruhigenden worte! genau das habe ich jetzt gebraucht, einen nüchternen blick auf die ganze sache.

finja, es tut auch iwi gut zu wissen, dass man nicht alleine so empfindet

11.08.2012 21:51 • #4





Dr. Reinhard Pichler