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Hallo
Ich bin seit einiger Zeit krankgeschrieben und davor war ich in Reha. Dort wurde ich als Arbeitsunfähigkeit entlassen und bei mir wurden Depressionen und Panikstörung festgestellt.
Dadurch dass ich jetzt schon länger fehle auf der Arbeit werde ich von Kollegen angeschrieben was den nun los sei und ob mein Krebs wieder zurück ist. Ich hatte davor Krebs und bin damit sehr offen umgegangen. Jetzt muss ich gestehen muss ich die Diagnose erstmal selbst mit klarkommen ,weil ich wusste ja über ein Jahr nicht was mit mir nicht stimmt. Ich möchte auch gerne offen mit meinen Kollegen sein, aber in einem persönlichen Gespräch und nicht über WhatsApp. Ich möchte auch nicht das jetzt die Spekulationen los gehen. Was könnte ich denen antworten? Ich weiß sie meinen es nur gut aber in mir löst das unormen stress und Panik aus. Könntet ihr mir bitte helfen?
Dankeschön Bibi

Gestern 18:33 • 11.01.2025 x 1 #1


15 Antworten ↓


Zitat von Badsalzig:
Hallo Ich bin seit einiger Zeit krankgeschrieben und davor war ich in Reha. Dort wurde ich als Arbeitsunfähigkeit entlassen und bei mir wurden ...

Hallo schreibe doch das es dir durch die Krebserkrankung seit einiger Zeit psychisch nicht gut geht und du dadurch im Moment auf Anraten der Ärzte nicht arbeitsfähig bist

A


Nachrichten von Kollegen während der Krankschreibung

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Ich habe ganz offen mit meinen Kollegen kommuniziert. War immer prima.

Die Kollegen scheinen sich um dich zu sorgen. Ich würde es, wie von Sauregurke vorgeschlagen, handhaben.
Ich hatte auch zweimal Krebs, und bin damit und meiner starken GAS seitdem offen umgegangen.

Ich würde einen Kollegen zurückrufen und die Sachlage per Telefon im Gespräch mitteilen. Er kann es dann ja den anderen mitteilen, die sich auch erkundigt haben.

Dann wissen die Kollegen, was los ist und machen sich keine Sorgen mehr, dass du wieder Krebs hast.

Zitat von Badsalzig:
Ich weiß sie meinen es nur gut

Dachte ich auch mal - und dann ging der Boomerang während meiner fast einjährigen Krankschreibung 2018/19 ganz kräftig nach hinten los.

My two cents:
Arbeitskollegen/innen sind keine Freunde, auch wenn sie sich scheinbar Sorgen machen. Man sollte sehr gut überlegen, was man überhaupt erzählt, da man nie weiss, wer was wann an wen weiterträgt. Mir wurde letztendlich aus meinem Versuch, meinem sog. Chef gegenüber möglichst offen zu sein, ein ziemlicher Strick gedreht.

Diese Erfahrung war auch mit ein Grund, schließlich zu sagen, dass ich den Rest meines Arbeitslebens definitiv in keinem Angestelltenverhältnis mehr verbringen will.

@Badsalzig Niemand hier wird Deine Kollegen besser einschätzen können, als Du es könntest. Ob es zu Spekulationen über Dich und Deinen Gesundheitszustand kommt, kannst Du selbst mit absoluter Offenheit nicht verhindern, denn was Andere über Dich denken, denken Diese. Daher lässt sich ja nicht pauschal etwas behaupten, dass auf Deine Situation zutreffend sein könnte. Du kannst also letztlich nur auf Deine bisherigen Erfahrungen mit Deinen Kollegen zurückgreifen und ob Du mit Deiner Einschätzung dann richtig liegst, oder eben nicht, wirst Du erst hinterher sehen.
Das Freunde mal keine mehr sind, dass Menschen enttäuschen, das Verständnis auch Grenzen haben kann, all das kann vorkommen und schafft Erfahrungen. Mehr aber eben auch nicht. Und waren bisher die Erfahrungen andere, dann macht man neue, die dann auch positiv sein können, so wie sie eben auch negativ sein können.
Verlasse ich mich darauf, dass mir jemand sagt Kollegen sind keine Freunde und agiere entsprechend, kann ich aber immer sagen, mir hat jemand gesagt, dass Kollegen keine Freunde sind, falls sich herausstellt das ich eine Freundschaft unter Kollegen dadurch beendet habe, weil ja Kollegen keine Freunde sein können und dementsprechend auch nicht sind und entsprechend agiert habe. Damit gebe ich zumindest die Verantwortlichkeit dafür ab, was ja auch was sein kann, das ich so möchte.

Ich sehe das genauso: Kollegen sind keine Freunde. Offiziell musst du ja nichts erzählen, was los ist, aber die Spekulationen hören dann oft nicht auf und es wirkt auf viele merkwürdig, wenn man gar nichts sagt.

Ich würde es so formulieren: Nach deiner Krebserkrankung hast du dir vielleicht zu früh zu viel zugemutet und hast jetzt einfach eine Auszeit gebraucht, um alles zu verarbeiten.

Nicht jeder kann mit psychischen Erkrankungen gut umgehen und wenn du es einmal erzählt hast, kannst du es nicht mehr rückgängig machen.

Zitat von Disturbed:
Das Freunde mal keine mehr sind, dass Menschen enttäuschen, das Verständnis auch Grenzen haben kann, all das kann vorkommen und schafft Erfahrungen. Mehr aber eben auch nicht.

Für (nicht nur) meine Wahrnehmung leben wir in einer Gesellschaft, in der Egozentrik und narzisstische Tendenzen stark zunehmen. Insbesondere im Arbeitsbereich herrschen häufigen Konkurrenzdenken, Neid, Enttäuschung und Missgust vor dem Hintergrund der Angst vor Übervorteilung, fehlender Wertschätzung, dem Verlust des eigenen Arbeitsplatzes etc. Durch selektive Empathie werden dann mit großer Präzision die Schwächen des Gegenübers ausgemacht, die man anschließend dazu nutzen kann, um persönliche Vorteile für sich daraus zu ziehen. Psychische Erkrankungen sind meiner Erfahrung nach dabei ein sehr gefundenes Fressen ...

Zitat von Badsalzig:
Ich möchte auch gerne offen mit meinen Kollegen sein, aber in einem persönlichen Gespräch und nicht über WhatsApp.


Wenn Du das so möchtest würde ich das auch genau so kommunizieren.
Du bist aber nicht dazu verpflichtet....

Zitat von gabehcuod:
Für (nicht nur) meine Wahrnehmung

Niemand spricht Dir deine Wahrnehmung und Erfahrungen ab. Es ist ja Deine. Was jemand wahrnimmt ist ja auch subjektiv. Dennoch lässt subjektives Wahrnehmen eine objektive Betrachtung zu und die wäre zunächst vielleicht wertfrei. Schlechte Erfahrungen kann man Anderen mitteilen und suggerieren, genauso wie gute Erfahrungen. Letztlich zählt dann doch irgendwann bei jedem, dessen eigene. Wie sehr sich jemand Erfahrungen Anderer zu Herzen nimmt, liegt an ihm selbst und wie sehr es denjenigen für künftig mögliches Erleben dann prägt, wird derjenige dann für sich feststellen.

Zitat von mkaufmann:
Ich sehe das genauso: Kollegen sind keine Freunde

Nur so rein hypothetisch gefragt. Angenommen Du hast einen Menschen, den Du bislang als Freund erachtest und durch Zufall oder was auch immer, würdet Ihr Kollegen. Wäre damit die Freundschaft beendet, denn Er kann ja als Kollege kein Freund sein?

Zitat von Disturbed:
Was jemand wahrnimmt ist ja auch subjektiv.

Und daher habe ich meine Wahrnehmung auch als solche gelabelt.
Es bleibt der TE offen, was sie aus dieser geteilten Erfahrung macht.

Zitat von Disturbed:
Nur so rein hypothetisch gefragt. Angenommen Du hast einen Menschen, den Du bislang als Freund erachtest und durch Zufall oder was auch immer, würdet Ihr Kollegen. Wäre damit die Freundschaft beendet, denn Er kann ja als Kollege kein Freund sein?

Jetzt mache schon wieder den Fehler, die Fragen, die du anderen gestellt hast, zu beantworten ...
Man kann sich auch eine berufliche Nische schaffe, in der diese Konstellation (nahezu) ausgeschlossen ist.

Zitat von gabehcuod:
Man kann sich auch eine berufliche Nische schaffe, in der diese Konstellation (nahezu) ausgeschlossen ist.

Wenn man etwas kann und dann auch tut, dann weil man es kann und tut. Ob man es sollte oder muss oder will, muss man aber trotzdem selbst beurteilen.

Zitat von Disturbed:
Ob man es sollte oder muss oder will, muss man aber trotzdem selbst beurteilen.

Wäre dann rein grammatikalisch betrachtet in meinem State der Konjunktiv (könnte) angebrachter?

Zitat von gabehcuod:
Wäre dann rein grammatikalisch betrachtet in meinem State der Konjunktiv (könnte) angebrachter?

Das ist mir in der Tat egal.

A


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