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Ich war die Panik seit 2017 echt los. War wieder unbeschwert. Vor 1,5 Jahren bin ich Mama eines kleinen Mädchens geworden. Hab nun leider ne lange nervenaufreibende Zeit hinter mir und seit 8 Wochen ganz verstärkt angstsymptome. Nervöse Unruhe, Ziehen im Bauch, Herzstolpern und das Gefühl das Herz schlägt komisch. Dauernd fühle ich mich benommen und schwindelig. Total verspannt weil man sich durch die Angst so anspannt.Das hab ich den ganzen Tag mal mehr mal weniger. Es fing an mit einer Schilddrüsen UF aber die Werte sind nun wieder in lot. Das kann es also nicht sein
Dazu kommen so komische Zustände ich denke es sind Panikatacken. Extremes Unbehagen, Gefühl von Kontrollverlust, Übelkeit, Ohnmachtsgefühl. Es geht mir dann super schlecht ich kann es aber nicht genau sagen was ich eigentlich habe. Früher stand Herzrasen, Schwindel und die Angst vor Ohnmacht und Kontrollverlust im Vordergrund. Hat jemand Erfahrungen mit Panikatacken die sich plötzlich ganz anders zeigen?
Vielen lieben Dank für die Erfahrungen!

03.09.2022 07:57 • 03.09.2022 #1


8 Antworten ↓


Hey @Moppi

es tut mir Leid das du wieder solche Symptome hast.

Ich hatte immer schon den Eindruck das sich Panikattacken und Angstzustände bzw. die Symptome verändern. Entweder langsam und schleichend aber auch abrupt und heftig.

Was hat dir damals geholfen ? Versuch vielleicht (wieder) deine Aufmerksamkeit etwas auf andere Dinge zu richten. Du hast es schon mal "geschafft"…wie hat sich das angefühlt ?

LG

A


Nach langer Zeit wieder Panikatacken

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Danke für deine Antwort .

Damals habe ich eine Verhaltenstherapie gemacht. Wir sind dann erst zusammen dann allein in die angstauslösenden Situationen gegangen. Nach und nach hat die Angst ihren Schrecken verloren. Es war ein wunderbares Gefühl wie neu geboren. Mit Ängsten ist es kein Leben. Es ist nun schon das zweite mal das die Angst zurück ist. Ich hätte nie gedacht dass mir das so plötzlich und unvermittelt wieder passiert.

Dieses Mal ist es anders. Ich habe dauernd Symptome. Ich denke ich bin permanent "drübe"r. Jede Kleinigkeit regt mich dermaßen auf. Ich habe 0,0 Stresstoleranz. Das macht es schwieriger für mich da anzugreifen. Früher hab ich mich zb zu Hause immer gut gefühlt. Diesen Save place habe ich jetzt auch nicht mehr. Der große Unterschied ist nun auch meine Tochter. Sie fordert rund um die Uhr und ich muss mich um sie kümmern egal wie es mir geht. Dazu die Gedanken dass ich das nicht schaffe. Das macht es nur noch schlimmer. Ich hab auch so verrückte Karasthrophengedanken. Wenn ich jetzt umkippe und ihr passiert dann was usw… Und das obwohl ich weiß das das eigentlich Quatsch ist. Ich komm da gerade einfach nicht raus

Ich weiß wie du dich fühlst und sehr viele hier im Forum kennen das alles auch.

Oft sind es (große) Veränderungen oder Ereignisse die die Angst triggern, gerne auch mit zeitlicher Verzögerung. Vermutlich hat es dieses Mal mit deiner Tochter zu tun.

Leichter gesagt als getan, aber denk auch mal an dich und versuch dir kleine Freiräume zu schaffen und Dinge die dir gut tun…den Fokus wieder ein wenig verschieben…

Eine Therapie (vielleicht diesmal nicht "Verhalten") wäre sicher sehr gut für dich !

Du wirst da wieder "raus" und zu dir kommen
LG

@Maverick1 danke für deine lieben Worte.

Ich denke es ist die lang andauernde Belastungssituation die mir zu schaffen macht. Hab leider auch so gut wie keine Hilfe mit meiner Tochter. Dann ist nun noch die Elternzeit zu Ende und ich gehe in meinen ungeliebten Job zurück. Dazu dann noch die Schilddrüse, die in der Unterfunktion ähnliche Symptome macht. Das war denke ich das was das Fass zum überlaufen gebracht hat. Das hat mich sehr getriggert. Konnte dann nicht mehr auseinanderhalten ob es die Psyche oder die Medikamenteneinstellung ist. Und schwups ist man wieder mittendrin in der Angst.

Zum Glück habe ich noch Kontakt zu meiner alten Therapeutin. Sie meinte ambulant reicht gerade nicht und deshalb werde ich mich Montag in einer Tagesklinik vorstellen.

@Moppi

Gute Idee mit der Tagesklinik, dort findest du Zeit und Raum für dich das Fass wieder langsam etwas zu leeren
Es brauch etwas Zeit aber es wird sicher wieder besser

LG

Hallo Moppi,

Wir ertragen nur begrenzt Stress. Und unser Stress überschreitet dann jedes vernünftiges Mass, wenn wir Situationen ausgeliefert sind, die für uns vermeintlich auswegslos sind, wie:

Ständige fürs Kind da sein zu müssen, drohender verhasster Jobbeginn, Job und Kind und Haushalt unter einen Hut zu kriegen, insgesamt ständig funktionieren müssen. Die Diagnose ist da eindeutig: Du hast die Schnautze mehr als voll.

Sollte das zutreffen, dann passen deine gesamten Symtome absolut zu dieser Lebensphase. Vielleicht denkst du in aller Ruhe darüber nach, und auch, was man verändern könnte, damit es dir besser geht.

@Icefalki lieben Dank für deine Nachricht.

Du triffst den Nagel auf den Kopf. Dieses ständige funktionieren müssen ist es. Immer machen müssen und die eigenen Grenzen überschreiten. Jeden Tag. Und das wissen drum man darf nicht ausfallen oder sich ne Pause gönnen.

Veränderung muss her. Das ist mir klar. Ich weiß nur noch nicht wie. Es scheint derzeit ausweglos. Dafür benötige ich vielleicht einfach noch etwas Zeit und ein paar Denkanstöße.

Weisst du, alles beginnt damit, dass man die Zusammenhänge begreift. Ganz oben drüber steht Überforderung und unsere Natur, alles hinbekommen zu müssen. Wir wollen ja funktionieren, wollen damit unsere Anerkennung, brauchen sogar das als Daseinsbestätigung, denn wir sind angepasst, wir funktionieren.

Ich denke eher, dass wir anders sind. Und dieses anders könnte unterdrückt sein. Zuviel Freiheitsliebe reingepresst in die Vorstellung, dass man jetzt so zu leben habe. Pflicht, Verantwortung und bäääääh........

Vordergründig ist das ja auch so, aber das fühlt sich doch so eingesperrt an, so sehr, dass man Angst bekommen könnte, und agoraphobisch reagiert. Im Prinzip brauchst du etwas, jemand, der dich ein bisschen aus dem Käfig befreit.

Tagesklinik ist dafür schon perfekt: du bekommst mal Abstand, und lernst auch noch was.

Wirst sehen, das rettet dich. Wir Angsthasen sitzen unbewusst im Käfig, sind aber von Natur aus wenig dafür gemacht und müssen uns ab und zu frei fühlen, sonst drehen wir bissle durch.





Dr. Christina Wiesemann
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