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Hallo ihr Lieben,

ich bin mal so frei und starte einen eigenen Thread. Vielleicht finden sich Mitleidende zum Austausch.

Seit Geburt meines Sohnes im September habe ich ständig das Gefühl, dass 'irgendwas nicht stimmt'. Ich interpretiere in jedes Ziepen irgendwas rein und würde am Liebsten immer gleich zum Arzt rennen oder den Notdienst anrufen... mich nervt das selber so extrem, sollte diese Zeit doch die schönste in meinem Leben sein. Und ja... mein Leben sollte echt perfekt sein. Ich habe einen Mann gefunden, den ich über alles liebe, wir haben uns unser Häuschen gebaut, geheiratet und eben seit September unseren Sonnenschein!
Warum kann ich nicht einfach akzeptieren, dass es perfekt ist! Warum warte ich regelrecht auf den Augenblick, dass irgendetwas passiert?

Vor der Schwangerschaft hatte ich das auch schon ab und an vor 'großen' Ereignissen... dass ich immer das Gefühl hatte, dass ich das alles hoffentlich erleben darf. Die Hochzeit, Haus bauen bzw der Einzug ins Haus etc.

Samstag
Vor drei Tagen habe ich eine ziemlich heftige Erkältung bekommen, mit Fieber und allemdrum und dran. Hatte ich schon ewig nicht mehr in dem Ausmaß und schon hatte ich Angst, dass die Erkältung vielleicht mein Herz angreifen könnte... oder heute. Ich fühle mich nach wie vor schlapp, aber hauptsächlich habe ich nur noch fiesen Schnupfen und etwas Husten. Jetzt hat heute Mittag mein rechter Oberschenkel angefangen zu ziehen... das ist ein Gefühl als ob jemand nen Nagel rein schlägt und zieht dann bis zur Fußsohle runter... und da ich im Oktober mal im KH auf Thrombose untersucht wurde habe ich jetzt Angst eine solche zu haben! Das ist doch alles nicht normal?!
Grundsätzlich weiß ich ja, dass eigentlich nix sein dürfte. Vor zwei Wochen wurde erst eingeoßes Blutbild gemacht und alle Werte waren geradezu perfekt!
Mich macht das alles noch wahnsinnig

Sonntag
Heute geht es nahtlos weiter...
Ich hatte eine absolut bescheidene Nacht. Bin um 22:00 Uhr im Bett gewesen und hab bis Mitternacht recht gut geschlafen. Dann wurde ich wegen dem Geböllere draussen wach und konnte bis halb zwei nicht mehr einschlafen. Irgendwann muss ich dann eingeschlafen sein, weil ich durch eine furchtbaren Alptraum wieder aufgewacht bin. Das hielt mich wach bis etwa 04:00 Uhr. Unser Sohn wollte dann sein Fläschchen und gegen 05:00 konnte ich wieder etwas schlafen. Bis halb acht. Seitdem geht gar nix mehr.
Schwindelig ohne Ende, Durchfall, Kreuzschmerzen mittig im Schulterbereich, kann mich kaum auf den Beinen halten...
Bin kurz davor ins Krankenhaus zu fahren oder den Notarzt anzurufen...
Es nervt! Und macht mich nur kaputt...

Heute
Jetzt ist soweit wieder alles gut. Mein Bauch zieht noch extrem bei Kleinsten Belastungen. Was aber im Grunde nur Muskelkater sein kann vom Husten oder Niesen (mich hats da teilweise ganz schön 'gerissen')
Aber trotzdem denke ich wieder an alles Mögliche... Blinddarm kann es nicht sein. Den habe ich als Kind bereits raus bekommen...

Glaube ich muss doch noch mal zu meiner 'Psychologin' wenn das so weitergeht...

03.01.2017 02:54 • 03.01.2017 #1


4 Antworten ↓


Hallo Clockwork,

Du sprichst mir aus der Seele. Seit dem ich im September meine Ausbildung angefangen habe,seit dem habe ich ständig neue Schmerzen. Bin 30 Jahre,hab einen 3 jährigen Sohn und hab eine Ausbildung zur Erzieherin angefangen. Seit dem hab ich alles.
Ständig Herpes an der Lippe,
Rückenschmerzen usw.
Jetzt gerade bin ich wach geworden und das Gefühl Herzrasen...Natürlich bin ich völlig fertig und nur am weinen.
Hab soviele Untersuchungen durch...Angeblich alles gesund.
Die meisten sagen Stress in der schule
Also du bist nicht allein

A


Mein neues Leben mit der Angst

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Hallo,
ich denke, daß durch eine Entbindung oder ein anderes tiefgreifendes Ereignis einem schonungslos bewußt wird, wie verletzlich Leben ist. Menschen setzen solche Erfahrungen verschieden um.
Eine Therapie halte ich dann für sehr sinnvoll, um diese unterbewußte Erfahrung richtig zu verarbeiten und das Problem nicht ewig mit sich herumzuschleppen.

Grüße

Ich glaube dass eine Schwangerschaft einen so gewaltiger Eingriff in Körper und Seele darstellt, dass das Leben hinterher einfach anders ist.
Bei mir war es sogar so, dass in der Schwangerschaft des 1. Kindes eine chronische Krankheit ausgebrochen ist, die bis heute zugenommen hat. Beim 2. Kind wurde es schon deutlich schlimmer.
Mir sagte mal eine Hebamme, dass was da im Körper einer Frau abgeht, kann man sich kaum vorstellen und das in kürzester Zeit. Noch dazu wenn man sein Kind stillt, dann geht diese Auszehrung noch weiter und manche Frauen verkraften das einfach besser als andere.
Ich persönlich bin davon überzeugt, dass auch psychisch eine Art Auszehrung stattfindet wenn man ein Kind bekommt.
Bei mir war es so, dass ich seit der Geburt des 1. Kindes nie wieder so gut geschlafen habe wie vor der Schwangerschaft und das lag nicht nur am Schreikind, denn der ist heute 24 Jahre alt.

Schön zu hören, dass man verstanden wird!
Ich will mein Leben mit meinem Mann und meinen Sohn wieder genießen können. Statt dessen habe ich jeden Tag das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Mal ziept er hier, mal tut's da weh und manchmal ists ganz einfach der Kreislauf. Aber wenn ich daran denke, dann is es bei mir NIE einfach nur eine Verspannung, Muskelkater oder so etwas... ich überlege ständig weiter, was es denn noch sein könnte... und damit kann ich einfach nicht aufhören. Warum nicht? Es fehlt mir doch im Grunde nichts! Und das weiß ich ja eigentlich auch, aber trotzdem 'suche' ich ständig...





Dr. Christina Wiesemann
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