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Hallo zusammen,
ich habe derzeit einen Rückfall und überlege einerseits mich der Angst zu stellen, also weniger Orte/Situationen zu meiden damit ich wieder einen Fortschritt mache.
Anderseits wozu soll ich reskieren Panikzustände zu durchleben, wenn sowieso die Panikattacken trotzdem kommen, selbst wenn man sie aussitzt.
Ich meine wenn ich wüsste, dass wenn ich die Angstsituationen 10 mal aussitze, das danach die Angstzustände für immer schwächer und seltener werden, dann wäre es schön.
Ist es aber so, wie oft muss man die Angstzustände aussitzen bis die seltener und schwächer werden und hält es dann ein Leben lang?

Hat jemand was drüber gelesen, gehört oder Erfahrung?

30.03.2022 13:19 • 30.03.2022 #1


2 Antworten ↓


Idefix13
Ja, in meiner schlimmsten Phase, habe ich mehr als 11 Monate meine Wohnung nicht verlassen.
Einkäufe erledigten, Nachbarn, Freunde, Eltern, Geschwister usw.
Und erst das langsame herantasten und aushalten der Panikzustände im draußen, führte dazu, dass ich es irgendwann wieder schaffte, mich unter die Menschen zu mischen.
Bei mir hängen leider zusätzlich viele weitere Begleitererkrankungen an der Agoraphobie, dass sie wohl nie ganz verschwinden wird.
Aber die Konfrontation kann helfen, muss wohl jeder selber beurteilen, wie gut oder nicht, das ist dann Ansichtssache.

Aber ich würde die schon raten dazu, weil auch die nachfolgenden Panikzustände leichter werden und auch leichter auszuhalten sind.

30.03.2022 14:19 • x 1 #2


Schlaflose
Zitat von Petros1985:
ch meine wenn ich wüsste, dass wenn ich die Angstsituationen 10 mal aussitze, das danach die Angstzustände für immer schwächer und seltener werden, dann wäre es schön.
Ist es aber so, wie oft muss man die Angstzustände aussitzen bis die seltener und schwächer werden und hält es dann ein Leben lang?

10 Mal reicht nicht. Ich habe einmal gelesen, dass das Gehirn 60-80 Mal erleben muss, dass bei einer PA nichts Schlimmes passiert, damit sie schwächer werden und schließlich ganz aufhören. Und diese Erfahrung habe ich vor 35 Jahten selbst gemacht. Ich hatte zwar keine Agoraphobie in dem Sinn, weil ich auch zuhause ständig PAs hatte. Aber nachdem ich zuhause 2 Wochen lang, in denen ich mich nicht traute raszugehen, erleben konnte, dass ich nicht in Ohnmacht fiel oder starb, habe ich beschlossen wieder alles normal zu machen und die Attacken einfach über mich ergehen zu lassen. Nach ein paar Monaten wurden sie seltener und schwächer und hörten nach einem halben Jahr auf und kamen nie wieder.

30.03.2022 15:22 • x 1 #3





Dr. Christina Wiesemann