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Meine Agoraphobie entwickelte sich über die Jahre hin zu einer Angst vor Krankheiten. Ich begann irgendwann auf jedes Symptom zu achten, zu googeln und noch mehr Angst zu bekommen. Das habe ich glücklicherweise inzwischen aufgegeben. Ich mache mir immer noch Gedanken, recherchiere aber nicht, weil ich im Grunde weiß, dass es mir dadurch nur noch schlechter geht. Vor knapp einem Jahr lernte ich meinen Partner kennen, dem ich nicht direkt von meinem Problem erzählte, weil ich mich persönlich besser fühle, wenn die Menschen in meiner Umgebung gar nicht wissen, wie es mir geht. Je mehr mein Gegenüber weiß, desto mehr steigere ich mich hinein.
Irgendwann aber, in einer schlimmeren Phase, ließ es sich nicht vermeiden, ihm davon zu berichten. Ich dachte auch, vielleicht hilft es mir, diese Momente zu überstehen. Aber leider war das nicht der Fall. Man darf das nicht falsch verstehen, ich liebe meinen Partner sehr, aber ich habe bei ihm immer das Gefühl, er sei nicht gebildet genug, um mir meine Angst vor irgendeiner Krankheit zu nehmen.
Wenn zB. meine Mutter sagt, dieses oder jenes Symptom habe sie auch oft... mir sagt, das sei völlig normal, ich solle mich nicht hineinsteigern... dann geht es mir direkt viel besser. Weil ich mir einbilde, Mama weiß wovon sie redet. Mein Partner aber sagt oft Dinge wie: Das ist schon nichts, aber geh doch mal zum Arzt. Weil er es einfach nicht besser weiß und mir helfen will. Aber gerade das hilft mir nicht. Ich bin dann zwiegespalten zwischen der hat doch eh keine Ahnung und wahrscheinlich bin ich schon im Endstadium

21.07.2015 10:30 • 21.07.2015 #1


3 Antworten ↓


Hallo!

Ich glaube mit Bildung hat das nichts zu tun. Er ist wohl in der glücklichen Situation,unter keinen übermäßigen Ängsten zu leiden. Er weiß dann auch nicht, wie es sich anfühlt und wie es dir wirklich ergeht. Im Idealfall wäre es mal gut, wenn er zu einem Gespräch zur Therapie mitkommen könnte und aufgeklärt wird. Von allein kann er auch kaum mit der Situation zurecht kommen.

A


Kein Sicherheitsgefühl beim Partner

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Zitat von Rockinrose:
Meine Agoraphobie entwickelte sich über die Jahre hin zu einer Angst vor Krankheiten. Ich begann irgendwann auf jedes Symptom zu achten, zu googeln und noch mehr Angst zu bekommen. Das habe ich glücklicherweise inzwischen aufgegeben. Ich mache mir immer noch Gedanken, recherchiere aber nicht, weil ich im Grunde weiß, dass es mir dadurch nur noch schlechter geht. Vor knapp einem Jahr lernte ich meinen Partner kennen, dem ich nicht direkt von meinem Problem erzählte, weil ich mich persönlich besser fühle, wenn die Menschen in meiner Umgebung gar nicht wissen, wie es mir geht. Je mehr mein Gegenüber weiß, desto mehr steigere ich mich hinein.
Irgendwann aber, in einer schlimmeren Phase, ließ es sich nicht vermeiden, ihm davon zu berichten. Ich dachte auch, vielleicht hilft es mir, diese Momente zu überstehen. Aber leider war das nicht der Fall. Man darf das nicht falsch verstehen, ich liebe meinen Partner sehr, aber ich habe bei ihm immer das Gefühl, er sei nicht gebildet genug, um mir meine Angst vor irgendeiner Krankheit zu nehmen.
Wenn zB. meine Mutter sagt, dieses oder jenes Symptom habe sie auch oft... mir sagt, das sei völlig normal, ich solle mich nicht hineinsteigern... dann geht es mir direkt viel besser. Weil ich mir einbilde, Mama weiß wovon sie redet. Mein Partner aber sagt oft Dinge wie: Das ist schon nichts, aber geh doch mal zum Arzt. Weil er es einfach nicht besser weiß und mir helfen will. Aber gerade das hilft mir nicht. Ich bin dann zwiegespalten zwischen der hat doch eh keine Ahnung und wahrscheinlich bin ich schon im Endstadium



Hallo Rockinrose

ich denke nicht, dass Dein Partner nicht gebildet genug ist.
Ich glaube einfach, er ist überfordert damit.
Weißt Du, Menschen, die nie mit Angsterkrankungen zu tun hatten, vielleicht noch nicht richtig darüber informiert sind, können das einfach nicht nachvollziehen.

Und dass er sich Sorgen um Dich macht, siehst Du doch daran, dass er möchte, dass du zum Arzt gehst.
Und gerade weil er sich Sorgen macht, kann er doch nicht einfach sagen: das ist normal usw.

Versetze Dich doch mal in seine Lage. Was soll er tun? Es ist doch nur logisch, dass er möchte, dass Du zum Arzt gehst. Denn er KANN dir nicht helfen.
Er kann dich vielleicht mal beruhigen, aber wenn du ehrlich zu Dir bist, dann weißt du, dass das immer nur für kurze zeit beruhigt.
Und dann kommt das nächste und das nächste usw.
Ich kenne das doch selbst.
Das mag jetzt hart klingen, das ist aber leider so.

Glaube mir, ein Partner kann kein Therapeut sein.
Ich spreche aus über 30 Jahren Erfahrung mit Ängsten und Partnerschaft.
Und wenn mein Mann nicht so stark wäre, dann wäre die Beziehung wahrscheinlich in die Brüche gegangen.
Und ich habe auch irgendwann eingesehen, dass ich meinen Partner nicht ständig damit belasten kann und darf.

Vielleicht solltest Du ihm die Chance geben, Deine Angsterkrankung besser kennenzulernen, damit er weiß, warum Du manchmal so oder so reagierst und er das einschätzen kann.
Ihr könntet ja mal zusammen einen Termin bei einem Psychologen / therapeuten machen und ein gemeinsames Gespräch führen.
Das wäre sicherlich hilfreich für Euch beide.

Ich weiß nicht, bist Du schon in Therapie? Dann nehme ihn doch einfach mal mit.

Ich wünsche Dir alles Liebe
Mondkatze

Das hat nichts mit nicht gebildet zutun.
Aber stell dir mal vor: Ich leide zB auch nicht an der Phobie, sondern mein Freund.
Man ist total im Zwiespalt. Einer Seits will man seinen Partner so gut es geht verstehen und ernst nehmen und anderer Seits: Das wird mir zB auch nie wirklich gelingen, da ich nicht mit dieser Angst lebe.





Dr. Reinhard Pichler
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