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A
KROK und WORRYLEIN,

ich habe die Geschichten gelesen und bin ersthaft betroffen, was ihr mitmacht. Im Auto die ganze Zeit warten..... puh.... man oh man..... wie groß muss Euer Leidensweg wohl sein bzw. gewesen zu sein.....

Wohnt ihr nicht zufällig beieinander? ich glaube, ihr könntet Euch gut selbst therapieren.

Worrylein, was hältst Du davon, wenn Du anfängst, erst eine halbe Stunde allein zu bleiben und es dann immer mehr steigerst?
Immer mehr und immer mehr?

Hast Du niemanden, der Dir dabei hilft? Freunde oder so?

05.11.2012 19:41 • #21


W
Lieber Angsthasser,

nein, ich kann nicht langsam steigern, es muß schnell gehen, gleich am Besten, es ist keine Zeit mehr, die Umstände erlauben es nicht. Mein LG muß arbeiten, und ich habe niemanden, der mir sonst helfen könnte. Freunde? Wer bleibt noch, wann man so in der Schei*e hängt? Einer wäre da, ein echter Freund, aber der muß auch arbeiten.

Liebe derhimmelmußwarten,

nunja, sicherlich war ich krank, Fieber, und dann im Auto, und eben das, was Frauen so haben.. Mit persönlicher Hygiene ist da nicht viel am Tag. Ein Kaufhausklo, zu dem man hinfahren muß. Eklig und einfach nur demütigend. Termine habe ich dann mit meinem LG abends gemacht. Mein LG billigt das nicht, aber Zwang und Druck nützen nichts, und das weiß er sehr genau. Im Gegenteil. Ich mache ja, wenn ich mich in der Lage sehe. Ich hadere jeden Morgen, schlafe seit Monaten kaum, schwitze nachts vor Angst vor dem nächsten Tag, als wenn ich geduscht hätte. Mein Leben ist ein einziger Alptraum geworden.
Wenn ich im Auto hocke, bin ich in der Nähe meines LG, das bringt Sicherheit, ich kann ihn sofort auf dem Handy erreichen, er wäre dann schnell bei mir.
Da bin ich ja gespannt, was die Hypnose bringt...

Ich werde mich morgen auf jeden Fall hier melden, egal ob aus dem Auto oder von zu Hause, wie jetzt.

Liebe Grüße

05.11.2012 20:34 • #22


A


Kann nicht alleine zu Hause bleiben - Angst

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K
Guten Abend Worrylein,

ich glaube wenn Du es wirklich ändern willst kannst Du es auch schaffen. Hast Du schon mal überlegt für einige Wochen in eine psychosomatische Klinik zu gehen? Dort hättest Du Gelegenheit intensiv daran zu arbeiten.
Kann ich sehr empfehlen. Für eine Weile wären vielleicht auch Tabletten zur Unterstützung nicht das schlechteste.
Kannst Du ja ggf. mal mit Deiner Ärztin besprechen.

Herzlich grüßt Dich kerze

05.11.2012 20:53 • #23


H
Hallo Worri...

Ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst. Wenn man Angst hat, dann ist man wie gefangen.
Man kann den inneren Schweinehund einfach nur verdammt schwer überwinden.

ICh habe übrigens auch eine Herzneurose ...im Moment geht es aber weider, da ich vor kurzem wieder eine umpfangreiche Untersuchung beim Kardiologen hatte.

Jetzt fange ich wieder an zu kränkeln...also Erkältung, da ich mich letztens zu dünn gekleidet habe und mit meinem Pferd über eine Stunde auf offenem Feld war. ICh habe eine panische Angst durch diese Erkältung und Halsschmerzen eine Herzmuskelentzündung zu bekommen. Daran sind auch meine ehemaligen Ärzte (Gemeinschaftspraxis) schuld. Sie machten mich bei der letzten Mandelentzündung total bekloppt. Ich dürfe auf gar keinen fall Sport machen und müsse mich schonen. Maximal ruhig spazieren gehen.,.,.haha...ich musste mein Pferd versorgen und Stall misten, fegen etc. strengt nunmal an.
Wenn auch nur leicht. Aber ich bekam Angst, dass das auch schon zu viel sein könnte und deshalb ging ich sofort wieder zum Kardiologen und ließ mich untersuchen. Er nahm sogar Blut ab. Alles war in Ordnung.

Nun zu dir und morgen. Versuche es einfach mal und lenke dich ab , wenn du zu HAuse bist. Höre Musik, male, lese...etc. Und dann beruchte uns deinen Erfolg

Dir wird nichts passieren!

Liebe Grüße

05.11.2012 22:50 • #24


W
Guten Morgen Ihr Lieben,

liebe Hope, ich kann Deine Angst nachvollziehen, eine Herzneurose hatte ich auch eine Weile lang, oft auch Stiche und Stolpern, alles kam von der Wirbelsäule oder war einfach nur harmlos, aber das habe ich auch erst später herausgefunden. Bei mir funktioniert eine Herzklappe nicht richtig, aber das ist mir inzwischen egal, viel Schlimmer ist diese Angst vor der Angst einfach durchzudrehen.

Ich sitze wieder im Auto und habe es wieder nicht geschafft. Die Nacht war um halb vier wieder für mich zu Ende, wieder geschwitzt und Magenkrämpfe, nur am Weinen. Ich kann kaum den Bildschirm erkennen, es ist hoffnungslos, ich werde es nicht mehr packen.

Ich stehe hier in einem Industriegebiet, und hier knallen den ganzen Tag die Dreißigtonner mit einem Affenzahn vorbei, es wären nur zehn Schritte bis zur Erlösung, wobei ich nicht mal an den Fahrer denken mag, dennoch, es ist eine Überlegung wert, es hätte alles ein Ende, es täte nicht weh und ginge schnell...

Meine Ärztin nimmt mich nicht mehr, erst wenn ich ein paar Wochen zu Hause war, aber dann brauche ich sie auch nicht mehr.

06.11.2012 09:04 • #25


S
Worrylein, was machst du..es ist kalt und nebelig.
Da wo du bist ist es ungemütlich und nicht schön.
Ach, wenn ich dir nur helfen könnte, aber ich wohne ja viiiieeeeellllll zu weit weg

Wenn du reden magst...siehe PN..
Ich denke doll an dich und schicke dir gaaaanz viel Kraft und Mut

06.11.2012 10:48 • #26


W
Guten Morgen, stomma,

ja, es ist kalt, ich bin eben mit meinem LG zum Supermarkt gefahren, (alleine ist es zu weit weg für mich um das zu fahren), konnte da auf die schmutzige To und habe heißen Tee und ein Butterbrot von zu Hause. Noch bis eins, dann 30 Minuten Mittag mit ihm, ein Fraß von Combi oder Imbiss, dann um halb fünf nach Hause. So ich es denn noch durchhalte.. Jeder Wochentag sieht so aus und würde wohl weiterhin so aussehen.. Ach nne, morgen gäbe es dann eine kleine Abwechslung, mein LG will unbedingt alleine! zu einem unwichtigen Treffen. Da darf ich dann nochmal drei Stunden im Auto sitzen, sofern der Herr mich mitnähme. Und wenn ich es morgen zum ersten Mal zu Hause versuchen würde, wären es 10 Stunden und eben das Treffen am Abend nochmal. Haben Männer kein Hirn? (nur mal so gefragt..)
Mein Highlight ist derzeit ein heißer Becher Kaba, wenn wir abends zu Hause sind, dann geht schon wieder die Angst und der Horror vor dem nächsten Tag los - schaffe ich es am nächsten Morgen? Und wenn ja, dann droht Angst und Panik 10 Stunden lang. Oder ich kann ja im Auto mit, auch was Schönes...

Ich mag und kann nicht mehr....

06.11.2012 11:38 • #27


S
Worrylein,
ein paar Adressen habe ich dir ja schon geschickt und wenn du morgen den ersten Schritt gehen möchtest , dann kannst du auch die Standleitung belegen.
D U S C H A F F S T D A S !!!
Eine gute Alternative zum * stundenlangenautositzenbeiherbstlichentemperatuten* ( )

Lieben Gruß

06.11.2012 12:27 • #28


L
Hallo Worrylein,
auch wenn Du gerade denkst es geht nicht mehr, schlage Dir den Gedanken mit dem 30 Tonner schnell aus dem Kopf, auch sowas kann man überleben und dann bist Du richtig am A.... und kannst Deine Angst unter Umständen nicht mal mehr nach aussen bringen und bist damit gefangen . Hast Du schon mal überlegt Dir ein Tier anzuschaffen ,ein kleiner Hund zB,braucht ne Menge Zuwendung und gibt auch ne Menge zurück und Du wärest nicht ganz allein. Ich gebe zu es ist kein Ersatz für einen Menschen, aber viele Menschen können sich mit einem Hund über große Schicksalsschläge hinweg retten. Ich würde Dir auch gerne helfen und kann Deine Ärztin nicht verstehen, aber wenns mal ganz dick kommt , gibt es doch auch in Bremen ein Notfalltelefon 0800-111-0-111 .

06.11.2012 13:57 • #29


A
Worrylein, wo wohnst du?

Vielleicht wohnt jemand dieses Forums bei Dir in der Nähe. Sollte ich das sein, würde ich im Industriegebiet vorbeikommen. Versprochen !!

Warum gehst Du nicht in eine psychosomatische Klinik? Eine Art Kur? Sprich mit Deinem Hausarzt darüber oder mit der Krankenkasse.
Das kann doch nicht alles gewesen sein? Stundenlang im Auto??

Worrylein, wir müssen dringend was mit Dir unternehmen!!

Schon mal super, dass Du hier im Forum bist.

06.11.2012 14:23 • #30


M
Zitat von stomma:
Haben Männer kein Hirn? (nur mal so gefragt..)


Nimm Deinem Freund bitte nicht übel, dass er auch ein Leben außerhalb von Büro und Wohnung hat. Für Dich klingt das wahrscheinlich bitter, aber wenn er alles andere aufgibt und sich alles für ihn zu 100 % um Arbeit und Dich dreht, wird er irgendwann frustriert sein, weil er selbst das Gefühl bekommt, nicht mehr zu zählen.

Mal ganz ne andere Idee ...

... Wenn DU nicht allein zu hause sein willst, dann versuch doch, eine Arbeit zu finden, damit Du auch tagsüber beschäftigt bist.

Und so lang DU nicht arbeitest, fahr Deinen Freund morgens in die Arbeit und fahr dann mit dem Auto wieder nach hause, statt vor seinem Büro zu warten. Wenn Du es zu hause nicht mehr aushältst, fährst DU Besorgungen machen, zum Arbeitsamt, zum Friseur oder sonst wo hin ... und abends holst Du ihn einfach mit dem Auto wieder ab. So ist die Zeit, die DU alleine zu hause sitzt, nicht so lang, weil Du zwischendurch immer wieder unterwegs bist.

Und sag nicht, die Strecke ist zu weit ... Du kannst kurze Strecken fahren, also kannst Du auch längere Strecken fahren. Wenn es tatsächlich irgendwie stressig wird, kannst Du auf nen Parkplatz fahren und Pause machen ... was wieder die zeit zu hause verkürzt ^^

Auf jeden Fall deutlich besser, als vor dem Büro zu sitzen und Dir Gedanken über die vorbei rauschenden LKW zu machen. Wie Du schon selbst angedeutet hast: eine solche Aktion würde den nächsten Unschuldigen in ein Trauma reißen!

06.11.2012 14:42 • #31


W
Liebe Municat,

ich haba Angst alleine draußen. Das ist das Problem. Wenn ich das alles, was Du aufgezählt hast, machen könnte, wäre ich geheilt.

Und nein, ich arbeite nicht, ich bin aufgrund dieser Angst schon sehr lange in EU-Rente. Ich bin auch nicht vor dem Büro, sondern ein wenig weg, fast unsichtbar sozusagen..

Ich kann mich zu Hause auch gut beschäftigen, ich habe z.B. vor zwei Jahren auf meine alten Tage noch ein Fernstudium in Informatik gemacht, und eines in Multi-Media-Design, und ich hatte mir ein drittes Fach vorgenommen, wenn ich denn zu Hause bleiben könnte.

Träume bislang...

Und Du hast Recht, mein LG hat auch ein Recht auf sein eigenes Leben, nur sooo lange geht es mir noch nicht so schlecht, und Rücksicht wäre da angebracht. Es lief alles gut drei Jahre nach seinem Plan, er konnte gehen, wohin, wann immer er wollte, und nun kann er sich ein wenig zusammenreißen. Ich mache ja schon mit, wozu ich eigentlich keine Lust habe, mit einem Lächeln, nur damit ich nicht alleine sein muß, aber er nicht zu kurz kommt. Glaubst Du, ich würde freiwillig im Weserstadion Fußball schauen? Nie im Leben.. Und allsowas ist laufend....

Liebe Grüße,

Worry

So, Akku ist platt

06.11.2012 14:56 • #32


D
Diese Geschichte lässt mich nicht los. Wenn das wirklich stimmt, was du hier schreibst, und ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand sich sowas ausdenken kann, dann sollte dein Mann endlich etwas unternehmen! Es ist unterlassene Hilfeleistung für meine Begriffe. Das ist nicht böse gemeint. Aber ich denke, dass du durch den Tod deiner Mutter einen schlimmen Schock erlitten hast, vielleicht ein Trauma. Es ist ja auch egal, welchem Begriff man dem Ganzen gibt. Ich denke, dein Mann sollte dich baldmöglichst in eine psychiatrische Ambulanz bringen. Ich rate, wie man hier im Forum ja schon weiß , ganz bestimmt als Letztes zu so etwas! Aber in deinem Fall brauchst du Hilfe von geschultem Fachpersonal. Und je eher du gehst, desto schneller und effektiver kann dir geholfen werden. Ich denke nicht, dass man da alleine heraus kommen kann. Denn auf so eine Idee muss man erst einmal kommen.
Dass du dich morgens aufraffst und so viele Stunden in einem Auto verbringst, zeigt, dass du noch Willen hast. Denn sonst würdest du das gar nicht auf dich nehmen. Du schreist förmlich danach, dass die jemand hilft. Es ist erbärmlich, dass in unserem Land überhaupt ein Mensch den ganzen Tag, und das über Wochen, in einem Auto sitzen kann. Es müssen dich doch Menschen sehen. Die vorbei kommen. Die aus dem Fenster schauen etc. Auch, wenn es ein Industriegebiet ist. Hat dich noch nie jemand angesprochen?
Wie kann dein Mann dabei zusehen? Und quasi mitmachen? Wie kann er ruhig seiner Arbeit nachgehen, wenn er doch weiß, dass da draußen seine Frau sitzt, die dringend Hilfe benötigt! Und ich meine damit nicht, dass du Psychopharmaka brauchst.
Du brauchst jemanden, der dir dabei hilft, dein Trauma zu überwinden!!
Bitte beende das Ganze. Bitte deinen Mann, dich zum Arzt zu bringen. Am Besten in die Ambulanz der nächsten Nervenklinik. Glaub mir. Die helfen dir bei so einem schweren Problem.
Willst du so weiter machen? Willst du im Winter im Auto erfrieren? Nein, das willst du nicht! Bitte such dir Hilfe und wenn du dann zu Hause bist, gibt es hier im Forum viele liebe Leute, die dir helfen werden. Sei es mit Emails, hier im Forum, per SMS oder Telefon. Hier sind viele nette Frauen gerade in deinem Alter. Die, mit denen ich hier schreibe, werden wissen, dass ich sie meine!
Ein Arbeitsamt oder ein Friseur können dir nicht helfen. Du brauchst professionelle Hilfe. Und dann kannst du auch wieder ein normales Leben führen. Vielleicht kann dir dann später auch ein Notfallknopf vom Roten Kreuz Sicherheit bieten. Den kannst du drücken, wenn du in eine Notsituation gerätst. Vielleicht kann man in deinem speziellen Fall auch einen Sozialdienst kommen lassen, der nach dir schaut. Das ist bezahlbar und so lächerlich es klingt, wenn es so schlimm bei dir ist, kann man das auch über die Pflegekasse laufen lassen. Dann wüsstest du, du hast erstens den Notfallknopf und zweitens kommt mittags jemand vorbei, der einen Schlüssel hat.
Aber bitte. Lass dir helfen. Der erste Schritt ist der, dass du dir fachärztliche Hilfe holst. Noch heute!

06.11.2012 15:00 • #33


A
Ich sehe das wie derhimmelmusswarten.

DAS kann nicht das Leben sein.
Lass Dir helfen!

Mich wundert es auch, dass dein Mann das mitmacht.
Hilfe sieht anders aus.
Mein Mann hat mir auch mega viel geholfen, als bei mir eine zeitlang gar nichts mehr ging. Er war arbeiten, ist dann heimgekommen, hat mich ins Geschäft gefahren usw. Das wäre aber keine Dauerlösung gewesen. Ein paar Mal ist kein Thema, aber wie DHMW schon fragte, was machst Du im Winter??

So geht Eure Beziehung auch den Bach runter.
Stell Dir das Ganze mal andersrum vor. Wahnsinn......

Bitte lass Hilfe zu !!
Schnellstens!

06.11.2012 15:10 • #34


M
hmmm ... da kenn ich mich nu leider nicht so gut aus: Wie ist das, wenn man EU-Rente kriegt ... ist das eine unveränderliche Anordnung von oben, oder kann man auch beschließen: ich möchte wieder arbeiten, und aus der EU-Rente wieder raus?

Du sagst ja, DU willst Deine Ängte überwinden ... und ganz bestimmt fühlst Du Dich toll, wenn Du das schaffst.

Ein Job unter Menschen belastet Dich ganz sicher weniger als diese Tage voller Minutenzählen im Auto und diese Gedanken, die ständig nur um Dich und Deine Ängste kreisen. In einem neuen Job hättest Du gar nicht die Zeit, Dir so dunkle Gedanken zu machen.

Ich wünsch Dir wirklich sehr, dass sich unter den Leuten hier im Forum jemand findet, der in Deiner Nähe lebt und mit dem Du Dich treffen kannst, wenn es Dir schlecht geht. Ich selbst bin leider ganz am anderen Ende von Deutschland zu hause.

Und wenn Du das nicht alleine schaffst, seh ich das wie Angsthasser und derhimmelmusswarten: Lass Dir von Leuten helfen, die genau darauf spezialisiert sind ... damit DU und Dein Freund anschließend wieder glücklich und befreit miteinander leben könnt.

06.11.2012 15:18 • #35


D
Lach, dass der Tag noch kommt, wo mir hier jemand Recht gibt... Nein, Spaß beiseite.
Ich bin ja auch kein Experte. Aber ich denke, dass das ein Trauma ist. Denn es ist ja nach dem Tod der Mutter (Umstände kennen wir nicht) in dieser Form aufgetreten! Und ein Traumatherapeut kann da sicher effektiv und zielsicher helfen. Das ist mit Sicherheit ein Problem, dass sich für einen Experten relativ einfach lösen lässt. Aber das muss sie einsehen und sich helfen lassen! Das ist der erste Schritt.
Fast alle hier machen irgendwann einen Schritt Richtung Hilfe. Sei es Psychotherapie, Klinik, Hypnose etc. Und auch sie muss das tun. Von allein passiert nichts. Bzw. man kann nur hoffen, dass der Mann endlich etwas unternimmt. Noch dazu kommen Suizidgedanken. Umso schlimmer. Es ist ja ein Zwang, dass sie jeden Morgen aufs Neue mit fährt. Und es ist traurig, dass der Mann nicht den Mumm hat, einzuschreiten. Bzw. er selbst schon zum Unterstützer dieser Sache geworden ist. Ich denke, ihm ist es unterbewusst lieber, wenn die Frau in der Nähe ist. Er hat sicher große Angst um sie. Das Schlimme ist, dass sie oder der Mann nun den ersten Schritt tun müssen und Hilfe holen müssen. Es ist schließlich nicht verboten, im Auto 10 Stunden zu hocken... Das ist ja das Schlimme. Ich wünsche ihr jedenfalls vom Herzen, dass sie es schafft.Und nicht erst Schlimmeres passieren muss bis sie Hilfe erhält. Wenn ich mir meine Situation vorstelle, bin ich dankbar, dass ich sicher sein kann, dass mein Mann mir helfen würde oder meine Mutter auch, wenn ich sowas machen würde. Aber das ist ja auch nicht das normale Bild von Panikattacken oder Ängsten. Sondern wirklich Ausdruck eines Schocks, meiner Meinung nach. Aber mehr als den Zuspruch können wir ihr hier nicht geben. Und eine Arbeit oder Treffen mit anderen Leuten kann jetzt nicht das erste Ziel sein. Wie soll sie denn arbeiten?? Sie sitzt panisch 10 Stunden lang in einem Auto. Sie hat sich selbst ein Gefängnis geschaffen.

06.11.2012 15:24 • #36


M
eben ... mein Gedanke war eben, dass es besser ist, zu arbeiten und sich über andere Dinge als die eigenen Ängste Gedanken machen zu MÜSSEN, als im AUto zu sitzen und zu grübeln.

Wenn jeder Schritt so unwahrscheinlich viel Kraft kostet, warum dann nicht gleich einen Schritt gehen, der wieder so richtig ins Leben führt!

Aber wahrscheinlich habt ihr recht. Die Arme quält sich schon und versucht den ersten Schritt immer wieder neu, kann sich aber nicht überwinden.

Ich denke, dass ihr Freund ihr wirklich helfen will, und auch das mitnehmen und die gemeinsam verbrachten Pausen als Hilfe sieht, was es im akuten Fall ja auch ist.

Ihm jetzt vorzuwerfen, dass er seiner Freundin nicht hilft, weil er sie nicht zu ihrem Glück (nämlich der professionellen Behandlung in einer Klinik) zwingt, finde ich ein bisschen hart ... ihm gegenüber.

Ich denke inzwischen auch, dass es das Beste für Worrylein wäre, wenn sie sich in einer Klinik oder Tagesklinik aufnehmen lässt, aber sie selbst muss das wollen und sich dafür entscheiden. Wir alle können ihr dazu raten, und ihr Freund kann ihr gut zureden, sie dort hin bringen, ihr Mut zusprechen und die Tränen von den Augen küssen, wenn es so weit ist ... aber ist er wirklich ein schlechter Lebensgefährte, wenn er sie nicht zwingt?

Das gibt mir sehr zu denken, weil mein Freund auch mit Ängsten zu kämpfen hat. Bei ihm ist es nicht, noch nicht, oder nicht mehr so schlimm wie bei Worrylein, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, was passieren müsste, dass ich ihn zu einem solchen Schritt zwingen würde. Ermutigen - ja ... drum bitten ... ja - hinfahren und Mut machen ... ja - aber wirklich zwingen? Da wär ich dann wohl auch eine schlechte Freundin in Euren Augen. Ich fürchte, zwingen würd ich ihn nicht.

06.11.2012 15:48 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

D
In ihrer Situation gibt es aber nur zwei Möglichkeiten: Entweder der Mann zwingt sie oder sie äußert selbst den Willen, sich behandeln zu lassen.
Ist es nicht erschreckend, in was für einer Gesellschaft wir leben? Da sind Menschen ganz allein. Ohne Familie, ohne Freunde, ohne Nachbarn, die sich um sie kümmern. Niemand kommt vorbei, niemand ruft an. Und da fällt es wochenlang nicht auf, wenn eine verzweifelte Frau 10 Stunden in einem Auto sitzt! Industriegebiet hin oder her. Dort kommen trotzdem jeden Tag die gleichen Leute auf ihrem Weg vorbei. Bestimmt rennen dort auch Spaziergänger mit Hunden rum (ist zumindest bei uns so). Und niemandem fällt es auf. Keinem Spaziergänger? Keinem Jogger? Keinem LKW-Fahrer? Keinem, der dorthin zur Arbeit fährt oder geht? Wie schlimm ist das denn? Das ist so beschämend und erschreckend und beängstigend zugleich. Stellt euch vor, einer von uns würde dort sitzen und niemand (!) würde helfen. Da bekommt man einen richtigen Hass auf unsere Gesellschaft, in der sich jeder selbst der Nächste ist. Das würde in anderen Gesellschaften nicht passieren. Hier hat doch niemand mehr Anstand und Moral! Bei anderen Nationen ist es üblich, dass Nachbarn und Familie nach einem Todesfall sich um die Hinterbliebenen kümmern. Ihnen kochen, sie besuchen. Dafür gibt es sogar feste Rituale. Und hier wirste verscharrt und was mit den Angehörigen ist, interessiert doch keinen. Das ist dann das Ergebnis. Traurige Welt.

06.11.2012 16:06 • #38


M
hmmm ... das hab ich aber auch schon ganz anders erlebt mit der Anteilnahme bei Unglücksfällen.

Wenn ich Zuspruch gebraucht habe, konnte ich auch immer Menschen finden, die mir gut getan haben. ALlerdings gehe ich auch von mir aus auf Menschen zu, wenn ich das Bedürfnis nach Nähe habe. Ich gebe auch jederzeit Wärme und Hilfe, wenn ich das Gefühl habe, ich kann jemandem helfen. Allerdings würde ich meine Hilfe oder Nähe niemendem aufzwingen, der das nicht möchte.

EIne Frau, die im AUto sitzt, wäre für mich, wenn ibeim spazieren gehen vorbei laufen würde, erst mal nichts alarmierendes. Würde ich die selbe Frau auf dem Rückweg nach ner Stunde auch noch im Auto sitzen sehen, würd ich wahrscheinlich ans Fenster klopfen und fragen, ob ich irgendwo nen Kaffee to go für uns beide besorgen soll. Würde die Frau das aber ablehnen oder mir sagen, dass sie nur auf ihren Freund wartet, der jeden Moment kommen kann, würd ich meine Gesellschaft nicht weiter aufzwingen.

Klar ... wenn ich sie dann 3 Tage lang jeden Tag ne Stunde im Auto sitzen sehen würde, würd ich mir denken, da passt was nicht. Vielleicht würd ich nochmal ans Fenster klopfen ... aber ich würd bestimmt keinen Sani bestellen. Bin ich deshalb ein kaltherziger Mensch ?

Mal Hand aufs Herz, Worrylein:

Hat irgendwann in den letzten Wochen schon mal jemand bei Dir an die Scheibe geklopft?

Und wenn ja ... wie hast DU drauf reagiert?
Und wenn nein ... wär das eher der Horror für Dich, weil Du nicht mehr unsichtbar bist, oder wär es eine Erleichterung, weil jemand für Dich da ist ?

06.11.2012 16:23 • #39


A
Egal ob Klinik, Kur, Therapeuten und was noch so der Markt alles bietet, fakt ist:

Solange der Leidensweg noch nicht zu groß ist, wird sie im Auto sitzen bleiben !!

Wisst ihr, was ich damit sagen will?

06.11.2012 18:20 • #40


A


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