App im Playstore
Pfeil rechts
4

Hallo zusammen,

ich stelle mir gerade die Frage, ob es förderlich oder hinderlich ist, sich als Mensch mit Ängsten, in den verschiedensten Ausprägungen und mit diversen Komorbiditäten, in diesem Forum hier auszutauschen.

Ich sehe das heute etwas skeptisch. Wird die Angst nicht nur genährt, indem man sich immer wieder zu den Symptomen etc. auslässt und die von anderen liest. Drückt man sich nicht immer wieder auf´s Neue einen Stempel auf und hält die Angst fest? Wann ist so ein Forum hilfreich und wann nicht, frage ich mich.

Wie seht ihr das?

Lieben Gruß,

~Zoe~

02.03.2014 17:47 • 09.03.2014 #1


12 Antworten ↓


Mir hat geholfen, alleine schon dadurch, dass ich verstanden habe ich bin nicht alleine mit dem Mist
Ich würde es dementsprechend als förderlich ansehen, da man sich so gegenseitig helfen und Mut machen kann... Es beruhigt zu wissen, dass man sich ans Forum mit Problemen wenden kann und dort nicht für verrückt oder so gehalten wird.

A


Ist ein Forum wie dieses förderlich oder hinderlich?

x 3


Ich bin noch nicht sehr lange hier, aber seitdem geht es mir besser! Ich kann diese Probleme nicht mit jedem aus meinem Freundeskreis oder der Familie teilen. Wer nicht betroffen ist, kann das einfach nicht verstehen, die Ängste nachvollziehen. Ich hab oft das Gefühl, dass ich mein Umfeld nerve, wenn ich schon wieder mit meinen Zipperlein ankomme. Ich finde es sehr hilfreich, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen, ernst genommen zu werden und auch die Erlebnisse der anderen zu lesen. Das hat mir bewusst gemacht, dass ich nicht alleine bin - wie Alice schon sagte. UND: Wenn ich meine Probleme hier geschildert habe, ist mir schon desöfteren aufgefallen, wie absurd meine Ängste zum Teil sind.
Ich bin sehr, sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben!

Ich finde so ein Forum sehr wichtig. Wie schon gesagt wurde, fühlt man sich nicht mehr allein, wenn man die Geschichten der anderen Mitglieder liest. Gerade im Internetzeitalter wo jeder etwas zurückgezogener lebt und das Internet voll ist mit Symptomen mag es zwar auf den ersten Blick etwas erschrecken aber gleichzeitig beruhigt es. Man ist unter Menschen die einem leichter verstehen und das lesen von anderen Problemen relativiert auch manchmal die eigenen. Danke das es die Seite gibt. Ich habe zu Beginn über meine Ex geschrieben und viel Zuspruch erhalten.

Alles Gute....

Teils teils. Als ich direkt zu Anfang hier her gekommen bin, war ich unheimlich beruhigt das es noch soviele andere gibt, die genau die gleichen Symptome haben wie ich. Und auch heute frage ich manchmal, kennt ihr dies und jenes, weil es einfach beruhigt. Jedoch ist es auch (zumindest für mich) kontraproduktiv: Wenn es mir zb mal tagelang gut geht und ich Langeweile habe, dann denk ich mal, ach schaust Du hier mal wieder vorbei und liest was die anderen so haben, und schon entwickel ich manchmal ähnliche Symptome. Um eigentlich von der Angst komplett weg zu kommen, sollte man eigentlich das Problem verstehen und wenn man es verstanden hat, solche Foren schon eher meiden. Für mich ist es manchmal schon wie Googelzwang.

LG

Mir hilft es zu lesen,dass ich mit meiner Angststörung und den Panikattacken nicht alleine bin, sondern viele Leute auch das Problem haben.
Man ist sich im Alltag doch gar nicht bewusst,dass so viele Menschen unter Ängsten und PA leiden,da sich die meisten Leute (mit der Psychischen-Erkrankung) nicht öffentlich outen aus Angst vor Ablehnung und Vorurteilen.

Ich sehe das ähnlich wie du, Jaspi. Wobei es natürlich auch unterstützend wirken kann, wenn es darum geht, die Angststörung für sich anzunehmen/ zu verstehen und im Zuge dessen, sich mit der eigenen Angst und der der anderen auszutauschen, um zu sehen, wo es Parallelen gibt etc. Zu sehen, dass man damit nicht alleine ist, und sich deswegen nicht mehr wie der einzige Freak auf Gottes Erden fühlt, ist auch hilfreich in Puncto annehmen. Auch die Threads in denen Menschen davon erzählen, wie sie es geschafft haben die Angst hinter sich zu lassen, was ihnen geholfen hat, sind Gold wert. Aber ab einem gewissen Punkt, wenn man in der Phase ist, in der man die kleinste Anomalie als Gefahr ansieht und ansich eher labil ist, da ist es, so meine Meinung, nicht förderlich sich darin auf diese Weise zu vetiefen, da man so den Angstgedankenkreislauf eher antreibt als unterbricht.

Was du heute denkst, das wirst du morgen sein. (Buddha)

Ich muss sagen ich sehe es auch so wie jaspi und zoe! Es kann sehr helfen, wenn man merkwürdige Gefühle oder Ängste hat zu sehen ob es anderen auch so geht! Vor allem wenn man sich mal wieder nich sicher ist ob es nun körperlich oder doch psychisch ist! Da finde ich es sehr hilfreich zu sehen dass andere sich genauso fühlen und man dann selber weiß, ok es ist nichts gefährliches allr anderen leben auch noch! aber ab einem gewissen Punkt wird es zu viel! Ich bin auch jemand der sich dann Symptome von anderen aneignet! Deshalb lese ich die threads in denen mir schon die Überschrift sagt, ne das hab ich nich, garnicht erst durch! Vor allem versuche ich auch darauf zu achten nicht jeden tag ins Forum zu gehen! Am Anfang war ich alle halbe Stunde drin und das hat mir definitiv nicht gut getan! Ich finde nämlich das es sehr wichtig ist auch Leute ohne krankhafte angst um sich zu haben! Ich versuche dann ihre Normalität mit zu leben und mir ihre Gelassenheit anzueignen! Man kann sich nämlich auch umgekehrt positives aneignen! das versuche ich ganz doll!

Liebe grüße lila

Zitat von ~Zoe~:

Wie seht ihr das?



Es kommt drauf an....

In die Krankheitsangst-Stränge schaue ich selten rein. Ansonsten hilft es mir, wenn ich lese, wie andere ihren Alltag bewältigen oder mit bestimmten Situationen umgehen. Aber ich finde es manchmal wirklich schwer hier, die Spreu vom Weizen zu trennen. Tausend Jammer-Sränge und dann ist aber mal wieder einer dabei, der motiviert ist oder mich wirklich zum Nachdenken anregt. Ist halt so ein Herumgesuche, bis man das passende findet.

Hallo Zoe,

gerade habe ich mir die gleiche Frage gestellt, obwohl ich seit gestern erst hier bin. Schwierig........ich glaube , je länger ich mich mit diesen Ängsten beschäftige; und das sind jetzt über 30 Jahre, desto weniger Neues gibt es zu erfahren. Trotzdem hoffe ich immer noch auf den entscheidenden Tipp.
Das Wissen und das Umsetzen sind eben zwei Paar Schuhe.
Schlimm ist für mich, wenn ich immer wieder Berichte über die Anfänge der Ängste lese. Die Leute laufen von Arzt zu Arzt, nehmen Tabletten usw.
Ich werde versuchen, mir hier erfahrene Leute in den entsprechenden Foren zu suchen.


Viel Kraft und liebe Grüße

Hey,
mir wird hier auch super geholfen und ich habe auch Menschen kennen gelernt, mit denen ich auch privat telefoniere.
Viele Psychologen und Ärzte halten nicht viel von einem Forum, aber ich kann mich nur anschließen, ich finde es toll und bin froh, dass es Euch gibt.
Ihr helft mir wieder auf die Beine wenn ich mal einen Durchhänger habe.
Danke dafür

Ich denke, es ist wie mit allem. Man kann es so oder so nutzen. Das Internet ist z. B. auch eine tolle Sache. Ein Meer an Informationen, die einem zur Verfügung stehen. Man kann es gezielt nutzen, man kann sich jedoch auch prima darin verlieren. Ganz zu schweigen von den anderen schwarzen Löchern, die einem im Internet begegnen können.

In meinen Augen ist so ein Forum eine Mischung aus Selbsthilfegruppe und Gruppentherapie.

Bei beiden Veranstaltungen gibt es auch unter professionellen Therapeuten Anhänger und Ablehner. Man kann viel Gutes daraus ziehen. Hier und da kann es auch danebengehen oder auch von beiden Seiten missbraucht werden. Das muss m.E. jeder für sich entscheiden, ob und wie weit er/sie sich auf so eine Gruppenaktivität einlässt. Mir haben Foren einiges gebracht.

A


x 4






Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore