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Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier und sehr verwirrt. Vielleicht kann mir jemand helfen.

Die letzten 3 Wochen waren so abgefahren und schrecklich, ich versuche mal der Reihe nach zu erzählen.

Nach einem Arbeitstag, an dem ich mich ein wenig geärgert habe und nach dem Wiedersehen mit meinem Freund, der 1 Woche mit seinem Sohn verbracht hat, konnte ich nicht einschlafen und entschied mich noch zu lesen.
Innerlich wurde ich immer aufgeregter und nervös und konnte auch nach mehreren Stunden nicht in den Schlaf finden. Ich bekam Hitzewallungen und dann wieder Kältezittere und musste immer wieder aufstehen, Fenster öffnen, Gesicht waschen usw. Es kam mir vor wie in einem schlechten Film, mein Körper war total außer Rand und Band. Ich hatte natürlich Angst, dachte mir aber noch nicht so viel dabei, dachte vielleicht werde ich krank oder so. Ab und zu konnte ich dann einschlafen, schreckte aber ständig nach kurzer Zeit mit Hitzewallung aus dem Schlaf auf und das Spiel begann von vorne.

Die nächsten 3 Tage begleitete mich dieses Aufgeregtheitsgegfühl, Nervosität, Angst (?), einfach dieses schlechte Gefühl und die Nächte waren so wie in der ersten Nacht. Ich ging zum Arzt, Blutbild ok, EKG ok, kein Grund zur Besorgnis. Schilddrüse leicht hoch aber nichts dramatisches (3,9).
Dieses permanente schlechte Gefühl, wie ich es nennen mag, ging einfach nicht mehr weg, erst nach 4 Tagen kam Besserung und ich hatte 2 Tage Ruhe, latent hatte ich trotzdem Angst dass es wieder kommt, dazu war es einfach zu schrecklich.
Nach 2 Tagen Ruhe ging alles wieder von vorne los und nach 3 Tagen Besserung sitze ich jetzt im dritten Tief innerhalb von 3 Wochen. Ich muss dazu sagen, dass ich mich momentan im Urlaub befinde und es mir diesen somit total verdorben hat.

Ich kann mir nichte erklären, was mit mir los ist. Ist es Panik, Angst?? Kann Angst sich über mehrere Tage halten?

Wenn das Gefühl da ist fällt es mir schwer klar zu denken und vor allem positiv zu denken. Ich bin dann hoffnungslos und sehe keine Lösung. Habe auch das Gefühl, neben mir zu stehen, bin ganz still und in meiner eigenen Welt. An den Tagen, an denen das Gefühl weg ist ist alles wie früher. Zwar begleitet mich der Gedanke an meine Tiefs aber hineienversetzten in dieses schreckliche schlechte Gefühl kann ich nicht.
Der Gedanke, dass mich dieses schlechte Gefühl, was auch immer es ist (Angst?), mein Leben lang verfolgt macht mir wahnsinnige Angst. Es sitzt tief in mir drin und ich habe Angst, nie wieder unbeschwert und glücklich sein zu können.

Erklärungsversuche/-ansätze:
In letzter Zeit haben sich bei mir ein paar Sachen geändert: ich habe 2 Jahre lang eine Zusatzausbildung berufsbegleitend gemacht und es stand ein interner Jobwechsel an. Außerdem setzte ich mich zum ersten Mal in meinem Leben ernsthaft mit dem Kinderwunsch auseinander.
Generell bin ich jemand, der sich viele Gedanken über alles macht, auch oft unnötig. Außerdem bin ich eher ängstlich, schon als Kind. Eifersucht plagte mich auch eine Weile, das ist aber überwunden.
Trotzdem habe ich alles, was ich mir wünschen kann: ich hatte eine tolle Kindheit, habe eine liebe Familie, einen sehr verständnisvollen Freund, einen anerkannten Job, einen schöne Wohnung.

Kann mir irgendwer sagen, was mit mir los ist??
Bin ich hier richtig? Oder total falsch?
Kann sich Angst über mehrere Stunden halten?
Geht es jemandem ähnlich?

Ich danke euch fürs Lesen!
Die rotezora

15.08.2010 17:19 • 19.08.2010 #1


9 Antworten ↓


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Was ich vergessen habe:
wenn das Gefühl da ist bin ich total bewegungsunfähig und schon die kleinste Anstrengung ist ZU anstrengend und ich bin sofort außer Puste.

Auch tendiere ich nicht zu Vermeidung, sprich ich kann alles tun es ändert sich an den Gefühlen nicht viel.
Ich gehe also raus, treffe mich mit Freunden usw. es macht so eben nur kein Spaß, weil sich alles nur um den Zustand dreht.

15.08.2010 17:24 • #2


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Ist das Panik? Angst?

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hallo liebe rotezora!

als ich will hier auf keinen fall behaupten, ich wüsste was du hast. aber ich möchte dir vielleicht mitteilen, was es sein KÖNNTE (jedoch solltest du auf jeden fall ärztlichen rat hinzuziehen):

bei mir fing das ganze ebenfalls so an. eines nachts bekam ich körperliche anzeichen, die mir total ansgt machten. ich schlief daraufhin 3 nächte garnicht mehr und begab mich daraufhin in eine kriesenstation. hier diagnostizerte man agoraphobie mit panikstörung.
nun fing ich an, mich mit meinem problem auseinander zu setzten.

aber weißt du, es muss nicht sein, dass du jetz gleich eine therapie brauchst, o.Ä.
ich war nich mehr fähig, mich selbst aufzuraffen und ich bin froh, einen therapeuten gefunden z haben, der mir sehr gut hilft. ich habe nun kaum noch angst vor diesen angstzuständen...

es kann einfach sein, dass du gerade ein bisschen überfordert bist (evtl kinderwunsch, berufliche veränderung, urlaubsprich aus deinem gewohnten rhythmus raus). überforderung führt schnell dazu, dass sich das unterbewusstsein bemerkbar macht (kenne ich gut). dann musst du einfach versuchen, dich einem thema nach dem anderen zu widmen. du scheinst ja so ein bissl in der luft zu hängen. wenn du etwas mehr klarheit in deine überlegungen bringen kannst, so wird es dir sicher bald besser gehen.
das problem is, dass du dich jetzt .egal was du tust- ständig mit dem angstgefühl beschäftigst. wenn dies überhand nimmt, dann solltest du ärztliche hilfe aufsuchen. das ist auch überhaupt nicht schlimm. es gibt NIEMANDEN der keine probleme hat! manche menschen gehen so damit um und andere eben so...

wenn die angst jedoch kommt, machst du dir schlimme gedanken, oder ist das nur körperlich?

ich hoffe, ich konnte ein bisschen helfen und würde mich sehr freuen, wenn du berichtest, wie es gerade weitergeht.

alles liebe und gute!

marry

15.08.2010 21:58 • #3


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Hallo Marry,

vielen herzlichen Dank für deine Antwort!!
Es tut wahnsinnig gut, nicht alleine zu sein.
Ich komme mir so wahnsinnig blöd vor mit meinen Wehwehchen.

Bezüglich deiner Frage: natürlich mache ich mir schlimme Gedanken, die fangen fast zeitgleich mit den körperlichen Symptomen an.
Ich denke dann z.B. dass ich nie wieder glücklich sein kann mit diesen Symptomen/Gefühlen. Generell geht das Gedankenkarusell los, was dann wohl in einer Art Panikattacke endet oder eben nur dieses unerträgliche, schlechte Gefühl was glaube ich Angst ist.
Wenn ich diese langanhaltende Angst habe bin ich total schreckhaft, still und zu nichts fähig. Wenn das Gefühl weg geht, dann ist alles wie immer, außer dass ich mich ab und zu an das schelchte Gefühl erinnere und es mir dann schon wieider flau im Magen wird weil ich das Gefühl nicht mehr erleben will und dann kommt es früher oder später doch zurück.
Ich weiss nicht, wie ich die einzelnen Baustellen angehen soll, da sie mir bis dato nicht als Baustellen bekannt waren sondern einfach als mein Leben.

Habe tagelang damit verbracht rauszufinden, was mit mir los ist und werde nicht schlau daraus. Eine Angststörung scheint mir aber mittlerweile am logischsten.
Ich fühle mich wie falsch programmiert oder fremdgesteuert, als wär das nicht ich. Hormonstörungen waren, als es begann, mein erster Gedanke aber das ist es nicht laut Arzt.
Kennst du das Gefühl der Nervosität/Angst, das Stunden anhalten kann? Nur Angst ohne Attacke? Oder habe ich doch was anderes?
Was hilft dir, wenn es dir schelcht geht?
Ich bin dankbar für jede Sichtweise und Hilfe!

Liebe Grüße, rotezora

15.08.2010 22:26 • #4


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liebe zora!

wenn ich dir helfen kann, dann tue ich das wirklich gerne. ich möchte dir jedoch auf keinen fall noch mehr angst machen, bzw dich noch mehr verunsichern.


gerne erzähle ich dir von meinen attacken, dazu muss ich aber sicher sein, dass du das WIRKLICh wissen willst. ich kenne nämlich dieses gefühl: man liest etwas und ist plötzlich der meinung wow, genau das habe ich bestimmt auch, ach du sch...
ich möchte dein schlechtes gefühl nicht bestärken, sondern dein gutes unterstützen.

buchtips o.ä. habe ich gerne für dich und natürlich auch meine erfahrungen.

ich weiß ja nicht was du für ein mensch bist. jedoch möchte ich dich eben auf keinen fall noch mehr verunsichern!

überlegs dir! (das soll nich arrogant, besserwisserisch oder so rüberkommen. ich kenne nur dieses gefühl der verunsicherung, was auch echt unangenehm is)

ganz liebe grüße!!

16.08.2010 00:10 • #5


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Hallo Marry,

raus mit der Sprache, ich möchte wirklich alles wissen

Danke schonmal und bis später!

rotezora

16.08.2010 17:32 • #6


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hey zora!

also mir ging es anfangs so, dass ich mir sicher war, dsas ich bei diesen attackenn sterben würde. mein herz raste, mir wurde schwindelig und ich dachte jeden moment umzufallen (muss dazu sagen, dass ich eh kreislaufprobleme habe und schon des öfteren in ohnmacht gefallen bin, daher is die angst noch größer).

ich hatte angst, vor anderen (in den öffentlichen verkehrsmitteln, aus partys o.ä.) einfach umzukippen. oder aber, das mein herz einfach aufhört zu schlagen (dazu kam dann die einbildung keine luft zu bekommen).

so, nun zu meinen tips:
das wichtigste, du musst dir immer (wenn es möglich ist laut) sagen: mir kann nichts passieren. noch niemand ist an einer panikattacke gestorben!!
dann versuchst du dich zu beruhigen, indem du versuchst, dich auf deine umgebung zu konzentrieren. fange beispielsweise an, 4 dinge zu sagen, die du siehst, 3, die du hörst,
2, die du fühlst und eine, die du riechst; (zu dieser übung musst du dich auch nich bewegen ).
versuche dich auf jeden fall NICHT auf deine körperlichen überreaktionen zu konzentrieren. wenn es besser wird, versuche die angst zu fühlen. das klingt seltsam aber mir hats geholfen. schau nach, wo die angst sitzt (im herz? im hals? im bauch? in den armen?....). dann verusche an diese stelle hin zu atmen. versuche ruhig und langsam zu atmen und konzentreire dich hierbei auch nur auf diese eine sache (wo die angst sitzt).
außerdem kann ich dir das buch angst erfolgreich überwinden (weiß grad nich von wem) wärmstens empfehlen.

wenn du dann schon ein bisschen weiter bist, versuche die angst anzunehmen. das heißt, sag ihr, dass sie kommen darf. denn du weißt, sie geht vorrüber. je mehr du dich vor ihr verschließt, bzw sie bekämpfst, desto stärker wird das angstgefühl. gib ihr den platz, dich zu besuchen. so geht von selbst umso schneller

hoffe, das hilft dir nun bissl weiter.

bei weiteren fragen, nur her damit

ganz liebe grüße!

marry

16.08.2010 22:13 • #7


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Hallo,

danke für deinen Bericht.

Das Lesen von ähnlichen Erfahrungen hilft total, man fühlt sich einfach nicht alleine.

Ich weiß immer noch nicht, ob das wirklich Angst ist/war. Wenn ich es beschreiben würde dann ist es eher so, dass das Angstgefühl stetig über 2-3 Tage durchgängig da ist und dann wieder geht.
Während dieser schlechten Zeit bin ich sehr angespannt, innerlich total nervös und nur am negativ denken. Ich kann mir dann nicht vorstellen, je wieder glücklich zu sein und kann mir nicht vorstellen, mit diesem Gefühl zu leben. Dazu kommt starke Schreckhaftigkeit, Verzweiflung, Schlaflosigkeit.
Vielleicht war das in der ersten Nacht mit den Schweißausbrüchen Panikattacken? Ich weiss es nicht.

Finde alles sehr seltsam und wüsste einfach nur gerne, was mit mir los ist.

Ich bin grundsätzlich sehr ängstlich und mache mir über alles und jeden Gedanken, wäge ab und es fällt mir schwer, mich zu entscheiden.

Viel Grüße an alle, rotezora

17.08.2010 19:02 • #8


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hey zora!

auch wenn es langweilig erscheint aber ich antworte mal wieder

also ich könnte mir gut vorstellen, dass es PA sind aber: du hast diese nicht tagelang, sondern immer nur schubweise. das, was du als tagelang empfindest ist die angst vor der angst. diese kommt nach so einer PA natürlich auf und man macht sich gedanken: kommts gleich wieder? stimmt gerade irgendwas nicht? muss ich mein verhalten, um keine PA zu bekommen? was, wenn die nie wieder weggehen... usw. Diese gewisse angst vor der angst kennt -glaube ich- jeder hier. das ist meist noch schlimmer als die wirkliche PA (zumindest bei mir...). hier gilt es, den gedankenteufelskreislauf zu durchbrechen. sich zu denken: alles klar, dann kommt es eben. ich bin heute nich daran gestorben, ich werde es auch nächstes mal nicht. wenn ich mich der angst öffne, dann geht sie eh viel schneller, als wenn ich sie mit gewalt vertreiben möchte...also, komm nur her. denn ich weiß, du gehst auch wieder
so in etwa bekämpfe ich diese angst vor der angst...

alles liebe

marry

p.s.:du schriebst ob das angst WAR, ist es denn vorbei?? das wäre ja toll!!

19.08.2010 10:16 • #9


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Danke Marry für deine Antworten!

Heute Nacht war es so: ich war schon den ganzen Tag etwas unruhig und habe das Buch links über Ängste gelesen.
Als ich eingeschlafen war bin ich kurze Zeit später wieder erwacht und wusste erstmal nicht, was los ist. Ich hatte nen super schnellen Herzschlag und war schweißgebadet. Gut, dachte ich, eine Panikattacke. Es ging dann auch schnell wieder weg aber das Gefühl (Angstgefühl?) blieb, eigentlich die ganze Zeit, ab und zu konnte ich einschlafen.
Kommen Panikattacken auch im Schlaf?

Den ganzen Tag habe ich jetzt dieses schei. wieder wie schon ein paar mal zuvor. Ist das die Angst vor der Angst?
Ist es dabei so, dass man dieses Gefühl ständig in sich hat und es einen fertig macht, auf schlechte Gedanken bringen lässt und sich neben sich stehen lässt?
Das Gefühl ist in der Intensität nicht stark aber latent da und wie wenn man krank wird in etwa. Ist es das??

Ich bin dann trotzdem raus, mache wie gewohnt alles was ich sonst auch mache- sprich keinerlei Vermeidung, ich denke das würde es noch schlimmer machen.
Nur macht alles eben so keinen richtigen Spaß mit dem Gefühl im Hintergrund.
Morgen fahren wir den ganzen Tag weg, ich freue mich trotzdem drauf aber ich weiß dass es lange nicht so schön ist wie ohne Angstgefühl.

Was macht ihr in den Situationen? Macht ihr alles? Vermeidet ihr?

Rede mir die ganze Zeit ein, dass alles nicht schlimm ist, ich die Kontrolle über mich habe und ich nicht zulasse, dass mich diese Angst beherrscht. Vielleicht hilfts ja irgendwann.

Es dürfen auch gerne andere Leute außer Marry schreiben

rotezora

19.08.2010 17:37 • #10


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