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Hallo alle miteinander, ich leider unter Angstzustände seit 6 Jahren und bin 18 Jahre. Ich gehe bald zum Psychologen, wollte mir aber noch den Kummer vom Herzen schreiben.

Mein Problem ist, ich weiß nicht genau wovor ich Angst habe. Ich habe mich in den letzten Jahren selbst mit 'Emetophobie' diagnostiziert, da ich Angst hatte mich übergeben zu muessen, in der Öffentlichkeit z.B. in der Bahn, im Bus, im Klassenzimmer etc. Ich hatte also immer Angstzustände in geschlossenen Räumen, in denen ich nicht unbemerkt raus kann wenn es mir schlecht geht.

Nun habe ich erst vor ein paar Wochen gelesen, dass Emetophobiker nicht nur Angst haben sich in der Öffentlichkeit zu übergeben sondern quasi eine Phobie gegen das Erbrechen an sich haben, heißt ja sie haben auch Angst dass andere Menschen oder Tiere sich vor ihnen übergeben koennen, und auch Angst sich an sich zu übergeben, egal ob mit anderen Menschen oder nicht, was ich nicht habe.

Meine Angst bezieht sich einfach in geschlossenen Räumen zu sein, und nicht alleine sein zu koennen oder bei meiner Mutter sein zu koennen wenn es mir schlecht geht. Ich habe auch immer sehr schlimme Angstzustände bekommen wenn ich bei meinem Freund war, ich hatte einfach unglaublich Angst das es mir schlecht gehen könnte, oder ich uebelkeit bekommen könnte und keinen 'sicheren Ort' haben zu koennen um mich wieder auskurieren zu koennen. Ich weiß nicht wie ich es anders ausdrücken kann!

Momentan ist einfach die Angst vor der Angst sehr schlimm, heißt ich habe auch Angstzustände Zuhause was ich bisher nie hatte. Ich habe vorallem Angst mein Leben wegen dieser Angst nicht leben zu koennen, und meine ganze Jugend damit zu zerstören, was mir ja teilweise schon 'gelungen' ist. Mein Freund wuerde auch gerne mit mir einfach mal wohin gehen, aber ich kann nicht wegen meiner Angst weil ich Angst habe dass es mir während der Reise schlecht gehen wuerde und ich nicht sofort in meine sicheren 4 Wände zurück gehen kann. Davon bekomme ich schlimme Angst! Es macht mir total Angst!
Ich habe auch oft psychisch Bedingte Magenschmerzen (habt ich da auch Tipps fuer mich?), was eben auch ein Teufelskreis entfacht.

Ich frage mich aber was es fuer eine Angst ist, ich weiß nicht wohin ich diese hinkategoresieren soll?

04.03.2018 23:24 • 05.03.2018 #1


3 Antworten ↓


kopfloseshuhn
HI Liliane.

Also das kategorisieren finde ich persönlich nicht so wichtig.
Wichtiger wird sein, wie kannst du von den Ängsten wegkommen und ein normaleres Leben führen?

Hier finde ich die Idee zum Psychiater zu gehen nicht übel, aber ich denke, du solltest auch eine ambulante psychotherapie anstreben.
Denn ein Psychiater macht meist nicht viel mehr als die Medikamente gegen Angst etc. zu geben.
Das ist für den Beginn meist gar nicht übel aber man muss auch daran arbeiten sonst besteht dass Risiko, dass die Medikamente irgendwann nicht mehr ausreichen.

Letztendlich lese ich bei dir das Gefühl der Peinlichkeit. Hilfe ich kann nicht raus, ohne dass mich jemand wahrnimmt. Das ist ein schönes Übungsfeld. Aber das wird alles nicht von heute auf morgen gehen.

Was die Magenschmerzen betrifft kann ich persönlich nur Iberogsat Tropfen empfehlen. Die sind pflanzlich und helfen prima.

LG

05.03.2018 08:12 • #2


A


Ich und meine Ängste, die ich nicht einordnen kann

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L
Tausend Dank fuer deine Antwort. Vor 2 Wochen habe ich mit 2 Frauen geredet, denen ich alles anvertraut habe (die arbeiten auch mit Menschen zusammen die psychische Probleme habe, weiß aber nicht ganz genau wie da der Begriff ist), da hat mich meine Mutter fuers erste hingeschickt weil ich so fertig war (sie war auch sauer weil ich ihr das nicht eher gesagt habe, aber ich wollte ihr auch nicht zur Last fallen weil sie selber auch an Angst und Panikattacken leidet, allerdings in einer anderen Form), und die meinten sie machen mit mir eine Therapie und gehen mit mir dort hin wo ich Angst habe, d.h. zum Beispiel Bus fahren.

Ich bin auch zuversichtlich diese Angst einmal loszuwerden, und Tabletten wuerde ich persönlich auch nur in pflanzlich nehmen, ich bin da auch mehr pflanzlich unterwegs! Mir ist das auch wichtig das Problem an der Wurzel zu packen.

Ich denke was du geschrieben hast mit der peinlichkeit und nicht unbemerkt rauskoennen ist genau mein Problem. Wie das entstanden ist ist mir ein Rätsel, aber ich denke das muss ich dann mit der Psychologin aufarbeiten.

Lg

05.03.2018 12:00 • #3


kopfloseshuhn
Liebe Liliane
Wie das entstehen konnte?
Meistens ist das fehlendes Selbstbewusstsein.

Denn eigentlich ist nichts dabei einen Raum zu verlassen.
Warum muss das einem peinlich sein?

Nur die Gedanken sind es dann auch, die einem die ANgst einjagen und es sind allesamt was wäre wenn...Gedanken.
Wenn man Angst bekommt, wir deinem schneller schlecht. Ich kenne diese Gedanken auch, hab aber einfache ine Tüter in der Tasche. Müsste ich nun im Zug oder sonst wo brechen...tja dann ist das eben so. Besser als den Leuten vor die Füße zu spucken.
Peinlich? Ja ein bisschen.
Je mehr man sich aber in Gedanken darum dreht umso schlimmer wirds.

Was ist also so schlimm daran, dass man dich ansehen könnte nur weil du irgendwo rausrennst?

Du glaubst du brauchst die Sicherheit deiner Wohnung, deiner MUtter. Du glaubst nicht an dich und daran, dein Leben allein meistern zu können und nicht daran, dass du es selbst durchstehen kannst.
Wieder Selbstbewusstsein.

Was denkst du?

05.03.2018 12:31 • #4





Dr. Christina Wiesemann