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Hallo zusammen...

...ich bin zu euch gekommen, weil ich seid einigen Wochen an Ängsten leide. Ich habe mich schon durch einige Berichte gelesen und bin noch auf der Suche nach einem Therapeuten, bei dem ich mich gut aufgehoben fühlen kann...

Ich weiß leider noch nicht genau, was ich denn nun eigentlich habe... Ich mache mir viele Gedanken über den Tod, habe wahnsinnige Angst davor... Angst vor dem alt werden, Angst vor dem nicht mehr da sein... Ich bekomme Angst, wenn ich in der U-Bahn sitze, oder auch mal auf der Arbeit... ich kann alte Menschen nicht ansehen, weil ich mich direkt frage, ob sie nicht Angst haben.... Die Ängste weiten sich aus, in jedem Menschen steckt plötzlich jemand Böses... (ich weiß nicht, ob ihr schon von den Terror-Drohungen gehört habt, die grad aktuell sind)
Zwischendurch tillt irgendwas in mir ganz furchtbar aus... Ich habe das Gefühl wahnsinnig zu werden und möchte dann einfach nur noch schreien... oder etwas kaputt machen...

Ich fühle mich unglücklich, ich erlebe derzeit alles irgendwie, wie durch Watte... Mir ist schwummerig, ich fühle mich taub.... ich habe Magenschmerzen und mir ist übel...
Ich bin nicht an dem Punkt, an dem ich nicht mehr aus dem Haus kann... aber ich merke, dass es mir nicht gut geht... es erschreckt mich selber... ich bin eigentlich immer ein so lebensfroher Mensch.... und plötzlich war es da... von einen auf den anderen Tag...

Naja... das ist der Grund, warum ich hier bin...
Noch zu meiner Person: Ich bin 26 und lebe in Berlin. Erst seid einem halben Jahr.

Ich denke, ich bin hier richtig.... was meint ihr?

Liebe Grüße

17.11.2010 19:49 • 25.11.2010 #1


13 Antworten ↓


hallo s.müller!

1. natürlich bist du hier richtig.
2. du bist mit deinem problem bzw deinen problemen nicht alleine. uns geht es hier allen nicht gut, doch dieses forum ist für mich eine große stütze. ich hoffe, dir wird hier auch so weit es nun möglich ist geholfen!

vielleicht hilft es dir ja zu wissen, dass wir hier alle offen darüber reden können

ich wünsche dir alles gute und liebe grüße

RedAngel

A


Ich mache mir zu viele Gedanken - Ängste weiten sich aus

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Danke...

Im Moment verzweifle ich...
Ich hab mich sonst immer sogar über Kleinigkeiten freuen können, jetzt macht mir alles nur noch Angst... Warum kann sowas so plötzlich kommen?

huhu

Die Suche nach dem Warum ist hier im Forum wirklich großes Thema und viele Leute, die den Weg aus der Angst beschrieben haben, wissen bis heute nicht wirklich genau, was der Auslöser war...
in deinem leben gibt es wohl ein paar Dinge, die dazu geführt haben, das deine Seele dir sagen möchte, das es SO nicht weitergehen kann...

dennoch bringt es viel einfach aufzuschreiben oder nachzulesen, das auch andre gewisse seelische Probleme haben und wie sie es lösen können...

die meisten beginnen eine Psychotherapie um Mittel und Wege zu finden mit der Angst umzugehen und um nicht in eine Spirale zu gelangen (Angst vor der Angst)

Mein Problem ist einfach, dass ich große Probleme habe, mich mit der Angst auseinander zu setzen... Das bedeutet, ich kann mich hier vorstellen, KURZ beschreiben, aber ich kann nicht näher darüber nachdenken, da ich dann sofort mit Panik reagiere (Eiskalte Schauer, klitschnasse Hände, Schwindel, ich bekomme keine Luft, mir wird schlecht.....)

Ich weiß, der Weg zum Therapeuten ist unumgänglich.... aber der erste Schritt ist schwer und ich möchte vor allem an einen geraten, bei dem ich das Gefühl habe, gut aufgehoben zu sein!

Gibt es irgendwo hier im Forum Erfahrungsberichte über Therapeuten in verschiedenen Städten?

mach einfach ein neues Thema auf und suche nach Leuten, die Erfahrungen gesammelt haben mit Therapeuten in deiner Umgebung...

oder du probierst einfach einige aus und schaust, wie du dich fühlst...

Guten Abend,

hier mal - aus meiner subjektiven Sicht - ein paar Punkte, die mir bei Deinen Schilderungen in den Kopf kommen:

1. Seit einigen Wochen hast Du zunehmende Ängste vor Altwerden und dem Tod, jetzt aktuell kommt auch noch Terrorangst dazu. In vielen Fällen kommt die Angst aus uns selbst, aus nicht verarbeiteten Ereignissen, etc. Gibt es da einen Punkt in Deinem Leben, auf den Du Deine Angst zurückführen kannst? Etwas, das Dein Grundvertrauen tief erschüttert hat?

2. Du kannst Dich nicht mit Deiner Angst auseinandersetzen - die Angst vor der Angst. So eine Spirale ist natürlich etwas ganz Übles...in der Psychologie benutzt man da ab und zu die Konfrontationstherapie. Würdest Du es schaffen, Dich ganz bewusst Deiner Angst zu stellen, ohne Möglichkeit, einfach so auszuweichen oder wegzulaufen? Wie würdest Du Dich - abgesehen von den körperlichen Symptomen - dabei fühlen?
Wenn Du Dir vorher schon möglichst lebhaft ausmalst, was Du wohl empfinden würdest, dann könnte auch die Realität etwas von ihrem Schrecken verlieren.

Hallo Suchender...

Ich muss sagen, ich hatte solche Ängste in abgeschwächter Form schon einmal... vor Jahren.... sie waren plötzlich weg, ich kann mich nicht einmal entsinnen, wann sie gingen... Sie waren aber auch nur so schwach vorhanden, dass sie nur in seltenen Fällen aufkamen...
Wie die neue Angst kommt, versuche ich noch heraus zu finden... Sicher war es auch ein Umbruch in meiner Beziehung, den ich schwer verkraftet habe... doch zu der Zeit, war ich MIT der Beziehung beschäftigt... erst, als es wieder besser wurde und ich mich wieder etwas entspannen konnte, fingen die Ängste an... Und sie haben mich mit aller Gewalt getroffen...

Sie führen so weit, dass ich derzeit nicht einmal bei meiner Familie sein möchte... Meine Mutter ist krank, mein Vater wird langsam älter.... Ich kann das derzeit nicht ertragen...

Vorhin war ich im Kino und zwischendurch habe ich es wieder sehr mit der Angst bekommen und ich musste mich mit aller Macht beruhigen... Sowas kenne ich von mir nicht...

Was passiert, wenn ich mich mit meinen Ängsten auseinander setze... Ich habe keine Probleme mich mit einigen von ihnen auseinander zu setzen... Ich kenn diese Spielchen mit: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass.... aber... meine Angst ist doch vor etwas, was zu 100% eintreffen wird...
Es lähmt mich, darüber nachzudenken.... Ich versuche immer mal wieder, mich selber auf die Probe zustellen. Es gibt hier im Forum einen Thread Der Tod und seine Freunde... ich habe mich bewusst daran gemacht, ihn zu lesen, aber schon nach kurzer Zeit wurde mir schlecht, schwindelig und ich hatte das Gefühl, gleich umzukippen und merkte, dass ich nicht einmal mehr geatmet habe...

Wenn ich mich mit meiner Angst auseinander setze, habe ich keine Kontrolle mehr über mich...

Ich danke Dir für Deinen Rat und freue mich, dass Du Dir Gedanken darüber gemacht hast... Das ist wirklich eine große Hilfe für mich!!

Mir ist so schlecht, heute morgen.... ich möchte am liebsten gar nicht arbeiten gehen.... Aber das kommt nicht in Frage.......

Hallo und guten Abend,

einmal mehr komme ich mit ein paar Fragen:
Waren Deine Ängste vor Jahren ähnlich gelagert, oder standen damals andere Dinge als die Angst vor Alter und Tod im Vordergrund?

Das ist nur zu gut verständlich, dass Du - auch in Zeiten des Umbruchs - so mit Deiner Beziehung beschäftigt warst, dass für Anderes, auch Deine Ängste, einfach nicht der Raum da war. Allerdings warst Du mit dem Ausbleiben der einen Belastung umso offener für eine Andere, sprich Deine Ängste.

Ich glaube, dass gerade die Tatsache, dass Du bei Deinen Eltern Älterwerden und Krankheit so miterleben musst, etwas ist, das Dich zutiefst verunsichert. Irgendwie sind Eltern ja doch sowas wie ein ruhender Pol im Leben. Doch da einen langsamen Verfall zu sehen, das kann schon an die Substanz gehen und verunsichern. Wie gehen Deine Eltern denn mit ihrer - und Deiner - Situation um?

Offenbar gibt es da eine Abstufung bei Deinen Ängsten: Mit einigen kannst Du Dich recht problemlos auseinandersetzen, andere ziehen Dir den Boden unter den Füßen weg. Gibt es da einen fundamentalen Unterschied zwischen diesen Ängsten?
Gehen wir bei dem Wahrscheinlichkeitsspiel mal einen Schritt weiter: Du weisst zu 100%, dass Deine Angst kommen wird. Umgekehrt weisst Du aber auch, dass Du mit einigen Deiner Ängsten fertig werden kannst. Meinst Du, daraus kann mit der Zeit das Selbstvertrauen wachsen, Dich langsam, Schritt für Schritt, auch Deinen großen Ängsten zu stellen?

Nichts zu danken übrigens, und dass es für Dich gar nicht erst in Frage gekommen ist, Dir heute morgen die Decke über den Kopf zu ziehen, ist doch ein sehr gutes Zeichen, dass Du eben nicht resignierst.

Nabend...

...meine damaligen Ängste waren hauptsächlich die vor dem Tod... Meine Ma war damals noch nicht krank und mein Papa noch nicht so.... ich weiß nicht, wie ich es nennen soll... klapperig...

Meine Eltern sind nicht in meiner Nähe. Ich bin vor einigen Monaten nach berlin gezogen und meine Eltern leben in Bremen. Mein Vater weiß, dass ich mir große Sorgen um ihn und meine Mutter mache, wie weitführend diese Änsgte sind, weiß er aber nicht... Er macht grad eine sehr miese Zeit durch und eine zusätzliche Belastung will ich ihm nicht geben, da ICH oftmals der Mensch bin, dem er seine Sorgen und Ängste anvertraut... Ich bin sein Haltepunkt... Meine Mama ist auf Grund ihrer Krankheit nicht mehr dazu in der Lage.... Ihr eigener großer Vorteil ist, dass sie all das gar nicht mehr realisieren kann. Mein Vater hat eine große Belastung durch das alles... noch dazu gekommen ist Arbeitslosigkeit und das mit 60 Jahren...

Der fundamentale Unterschied zwischen den Ängsten ist ja wieder: Wie wahrscheinlich ist es, dass diese Sache eintreten wird... Das ein Kino, in dem ich grad sitze, in die Luft fliegt, ist weniger wahrscheinlich, als das ich irgendwann mal sterbe... Mir klar zu machen, dass mir der Kinosaal eben nicht auf den Kopf fallen wird, bzw. die Wahrscheinlichkeit einfach sehr gering ist, dass das passiert, kann ich mir Bewusst machen... aber beim Tot?! Schon jetzt, wo ich darüber schreibe, wird mir schon wieder schwindelig... Und ich bemühe mich sehr, den Kopf klar zu behalten....

Nein, ich will mich nicht vor meinen Ängsten verstecken... zumindest nicht vor allen....

Und doch DANKE... ich bin wirklich froh, dass sich grad jemand mit mir auseinander setzt... Der Schritt zum Therapeuten fällt mir dann vielleicht nicht mehr so schwer....

Hallo und guten Abend,

also haben sich Deine Ängste damals zumindest qualitativ kaum von Deinen jetztigen unterschieden.
Was mir bei Deiner Schilderung des Gesundheitszustands Deiner Eltern damals und jetzt in den Sinn gekommen ist: könnte sich da durch diese zusätzliche Belastung ein Verstärkungseffekt aufgebaut haben? Ich kann Deine Situation, dass Du glaubst, weiterhin die Starke sein zu müssen, um Deinen Vater nicht noch mehr zu belasten, gut verstehen. Aber glaubst Du nicht auch, dass Dein Vater es einfach spürt, dass Du Dir Sorgen machst, wenn vielleicht auch nicht im ganzen Ausmaß? Ich weiß zwar nicht, an was Deine Mutter erkrankt ist, aber nach Deiner Beschreibung könnte es etwas in Richtung Demenz/Alzheimer sein. Da wäre meiner Meinung nach durchaus professionelle Hilfe geboten; hat Dein Vater abgesehen von Dir noch weitere Ansprechpartner, die ihm evtl. auch mal unter die Arme greifen?

Todesangst ist ja schon eine der ganz fundamentalen menschlichen Ängste, da der Tod nunmal für uns alle unausweichlich ist. Da geht es nicht nur mir so: Gerade in gefährlichen Situationen, deren Ausgang ungewiss ist, fühle ich mich am Lebendigsten.
Zwei Sachen will ich Dir dazu heute Abend mit auf den Weg geben:
Kann es sein, dass Du vor lauter klarem-Kopf-Behalten etwas verkrampfst? Denn gerade das, was wir mit aller Macht vermeiden wollen, findet uns ja dann doch irgendwie... Wie sieht es bei Dir denn mit Ablenkung aus? Lässt Du Dich auch ab und zu mal aus dieser Spirale ablenken und hast noch einen Blick für die schönen Dinge im Leben?
Todesangst hat oft auch etwas damit zu tun, dass wir das Gefühl haben, im Leben etwas versäumt zu haben oder gerade zu versäumen. Gibt es da bei Dir etwas? Einen Traum, der im Alltagsgeschäft fast schon verschüttet gegangen ist?

Ganz zum Schluss noch eine Sache: Wie kommt es denn, dass Du Dich vor manchen Ängsten am liebsten verstecken willst, vor anderen aber nicht? Selbst wenn Du manche Ängste nicht einfach so los wirst, meinst Du, Du kannst es schaffen, sie als einen Teil von Dir zu akzeptieren?

Hallo Suchender...

...ich bin noch auf der Suche nach dem Grund für all das... Ich kann es noch nicht so recht mit irgendetwas verbinden... Es spielen sicher so einige Faktoren eine Rolle... Mein Vater WEIß, dass ich mir Sorgen mache... Aber tatsächlich nicht, in welchem Maße...
Meine Ma hat einen Hirntumor... Durch diesen und ihre Chemo (die sie seid einigen Jahren machen muss) ist sie einfach alt geworden... Sie ist erst 55... Aber sowohl vom Geist, als auch vom Körper ist sie mindestens 80...
Mein Vater kapselt sich ziemlich ab... Er hat noch nie sehr stark seine Kontakte gepflegt und hat sogar den Kontakt zu seiner eigenen Schwester abgebrochen, aus Sturheit... Ich war bisher die einzige, mit der er über Dinge gesprochen hat... wahrscheinlich auch, weil ich zwischendurch wieder eine Weile bei meinen Eltern gelebt habe und wir einfach eine starke Bindung haben.

Momentan kann mich gar nichts ablenken... Das Gefühl der Angst ist einfach IMMER da... Manchmal schrumpft es auf einfache Unruhe zusammen, aber sobald ich irgendetwas höre/sehe... egal was das ist, löst es die Angst sofort wieder aus... Es ist schwer zu beschreiben... Ich denke mir manchmal Situationen aus, in denen ich mich sicher fühlen könnte... aber bisher hat keine davon so richtig funktioniert.
Derzeit ist es am Morgen besonders schlimm... Ich möchte am liebsten nicht einmal aufstehen... Aber auf der Arbeit ist es dann meist etwas besser...
Ich habe gerade das Gefühl, nicht glücklich sein zu können... Immer nur für einen ganz kurzen Augenblick und dann ist es auch schon wieder vorbei. Genauso kann ich mich grad auf gar nichts mehr so richtig freuen... und das kenne ich einfach gar nicht von mir! Es erschreckt mich!

Ich hatte bisher nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Ich habe einen Schritt gewagt und bin aus einer Stadt in eine andere gezogen und ich habe mich, bis zu diesem einen Tag, an dem die Angst wieder los ging, sauwohl gefühlt! Ich schätze, ein großteil hat wohl der Knacks in der Beziehung ausgelöst... + Herbst (ich war in dieser Zeit schon immer etwas schlechter drauf) + dder gesteigene Zucker von meinem Papa und seine eigene Sorge über sich und seinen Job und meine Mama....

Ich will mich vor den Ängsten verstecken, denen ich nicht gewachsen bin... Denen, denen ich mich stärker gegenüber sehe, die traue ich mich zu bekämpfen.
Eine Angst ist, dass ich mich mit meiner Angst abfinden MUSS... und sie nicht bekämpfen kann! Es würde bedeuten, nicht mehr unbeschwert sein zu können... Jedenfalls fühlt sich das derzeit noch so an!

Verstehst Du das irgendwie?

Hallo und guten Abend (heute schon eher gute Nacht),

um gleich auf Deine letzte Frage zu kommen: Einerseits kann ich Deine Angst, mit Deiner Angst leben zu MÜSSEN, verstehen, andererseits kommen mir gerade dazu ein paar Fragen:
Was genau bedeutet denn für Dich „unbeschwert leben“? Wie würde es sich denn für Dich anfühlen, wenn wirklich alles bei Dir und Deiner Familie in Ordnung wäre? Und wo liegen die größten Unterschiede/Defizite in Vergleich zu Deiner momentanen Situation?

Du schreibst, dass Dein Vater zwar weiß, dass Du Dir Sorgen machst, aber nicht, in welchem Ausmaß. Inwieweit ist das eine Belastung für Dich? Was wäre, wenn Du Deinem Vater ganz offen sagen würdest, inwieweit Deine Sorgen gehen? Ich weiß, dass sowas alles andere als einfach ist (meinen Eltern geht’s gesundheitlich auch alles andere als gut, und es ist nicht immer leicht für mich, da den richtigen Ton zu treffen), aber gerade weil Du ja offenbar zu Deinem Vater einen ziemlich guten Draht hast, sollte das doch – ggf. auch ganz langsam, Schritt für Schritt – möglich sein.

Gut (oder vielmehr nicht gut), Dein Gefühl der Angst ist also latent immer da, selbst in Phasen, in denen Dich nicht gleich die große Panik packt, ist so eine unterschwellige Unruhe da. Kannst Du diese Unruhe beschreiben? Spielt da vielleicht die Angst vor der Angst mit hinein?
Dass es Die besonders morgens so schlecht geht, bei der Arbeit dann aber schon wieder ein Stück weit besser, macht schon einen Sinn: Morgens bist Du mit Deinen Gedanken, Gefühlen und Ängsten ja mehr oder weniger allein, aber auf Arbeit bist Du abgelenkt. Wie sieht es denn Abends bei Dir aus? Gerade der Abend ist ja die Zeit, das Tagesgeschäft mal sacken zu lassen und den Gedanken nachzuspüren, die im Tagesgeschäft verloren gegangen sind,
Kann es sein, dass Du es ei Stück weit verlernt hast, Dich auf etwas zu freuen? Es muss ja nicht immer gleich der Lottogewinn oder etwas ähnlich großes sein. Bei mir reicht da schon wenn alles passt etwa die Vorfreude auf ein schönes Essen, oder auf die Sonne nach wochenlangem Nebel und Schlechtwetter. Denk’ immer daran, Du DARFST Dich freuen, auch wenn der Anlass scheinbar noch so klein ist! Was zählt, ist das, was Du in diesem Moment fühlst!
Wenn Du dann so einen Moment der Freude in Deinem Leben hast, wie fühlt sich das dann an? Ich denke da kaum bis gar nicht groß nach, ich fühle es einfach – und weiß es, tief in mir drin.

Natürlich sind das bei Dir schon eine Menge Faktoren, sie sich gegenseitig auch noch verstärken. Was Beziehungen angeht habe ich da meine eigene, nicht unbedingt repräsentative Philosophie (wohl weil ich seit ein paar Jahren solo bin): Das Ende einer Beziehung bietet doch immer auch die Chance auf einen Neuanfang, eine Neufokussierung. Bist Du schon emotional soweit? Und wie könnte sowas für Dich aussehen?
Ja ja, der Herbst – auf der einen Seite mag ich ihn schon sehr, auf der andreen Seite macht es mich immer auch etwas wehmütig. Aber überleg’ mal: Ohne Herbst gäbe es keinen Winter, und ohne Winter auch keinen Frühling! Soll heißen: So eine Sinuskurve gehört scheinbar untrennbar zu unserem Leben, aber wir wissen ja, nach jedem „Abwärts“ geht es auch wieder nach oben!

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Dr. Hans Morschitzky
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