Pfeil rechts

H
Guten Morgen,

also, die Nacht ist überlebt. Was bringt der heutige Tag??

Meine Gedanken kreisen schon wieder... und ich finde schon wieder was zum Jammern.

Das Schlimme ist, dass sich physische und psychosomatische Symptome vermischen. Ich kann das nicht auseinanderhalten bzw. feststellen, was was ist. Und schon bin ich mit einem Bein im Wartezimmer beim Arzt. Ich komme mir sowas von blöd vor. Andere Menschen haben doch auch Schmerzen etc. und stellen sich nicht so an. Wieso ich?? Die Frage stellen sich wahrscheinlich alle hier. Aber gibt es eine Antwort?

Ich habe mir vorgenommen jetzt in die Stadt zu gehen und noch was zum Essen einzukaufen (was ich ja muss, ob ich will oder nicht). Dann geht das Kopfkino schon wieder los. Schminken oder nicht schminken (was für ne doofe Überlegung), denn ich habe einen vereiterten Zahn (sehr heftig muss auch Antibiotika nehmen) und der halbe Kopf fühlt sich total komisch an. Wenn ich dann zum Arzt muss sieht der ja vielleicht nicht wie das aussieht, wenn ich mich zukleistere. Aber wenn ich in der Stadt Leute treffe die ich kenne und bin nicht angemalt, komme ich mir noch hässlicher vor und bin total unsicher.

Im Supermarkt hatte ich auch schon öfter Panikattacken. Wie wird es heute?

Wieso kann man vom Supermarkt nichts liefern lassen, das wäre schön.

Also ich werde jetzt gehen (habe aber noch schnell beim roten Kreuz den diensthabenden Arzt erfragt), und hoffe das alles gut geht.

Bis später.

Anstfreie Ostern für Alle

Marion

22.03.2008 12:27 • #81


N

20.04.2008 12:51 • #82


A


Schnelle Hilfe / kurze Fragen bei Angststörungen

x 3


Christina
Zitat von noelas:
Ich hab bis vor kurzem eine Hypnosetherapie gemacht die vom Therapeuten abgebrochen wurde.
Toller Therapeut... Hat er denn auch erklärt, warum er sie abbricht?

Zitat von noelas:
Vorher hatte ich ne Therapie in NLP gemacht 2 Jahre lang.
Tolles Verfahren... Dabei behaupten die, Angsterkrankungen innerhalb von Minuten bis zumindest Stunden heilen zu können.

Zitat von noelas:
Und davor war ich mal 1 Jahr lang in einer Klinik und hab Verhaltenstherapie gemacht.
Ein ganzes Jahr in einer Klinik? Wegen einer Angststörung? Das finde ich heftig. Wurde dort die Verhaltenstherapie gemacht oder war die unabhängig von der Klinik und später?

Zitat von noelas:
Ich weiss nur nicht was tiefenpsychologisch fundierte Therapie?
Psychoanalyse?
Ich mache zur Zeit eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie. Zu Beginn hat meine Therapeutin mir aber ausdrücklich erklärt, dass man bei Angststörungen zunächst eine Verhaltenstherapie machen sollte. Meine tiefenpsychologische Behandlung hat sie nur deshalb befürwortet, weil ich mich nachweislich mit VT-Methoden sehr gut auskenne und sie selbständig anwenden könnte - bei Bedarf. Außerdem werden in dieser Therapie meine Therapieschäden aus der vorangegangenen Psychoanalyse bearbeitet. Generell kann man eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie oder gar eine Psychoanalyse nur empfehlen, wenn man trotz der möglichen Symptome im Alltag funktionsfähig ist. Beide Verfahren setzen schließlich nicht an den Symptomen an, so dass diese u.U. sehr lange bestehen bleiben oder sich vorübergehend sogar verschlimmern. Wenn man sich also z.B. gar nicht aus dem Haus traut, ist das über die lange Dauer der Therapie indiskutabel.

Zitat von noelas:
systemische oder Hypnose?
Sind beide nicht anerkannt und müssen daher aus eigener Tasche bezahlt werden. Und das ist nicht nur Willkür, sondern hat damit zu tun, dass für beide Verfahren ihre Wirksamkeit nicht ausreichend nachgewiesen werden konnte. Systemische Therapie gilt nicht als eigenständiges Verfahren, u.a. weil ihre Kernelemente eigentlich z.B. von der kognitiven VT abgedeckt werden, die aber noch weit darüber hinausgeht. Hypnose ist in einigen Bereichen anerkannt, dazu gehören auch spezifische Phobien. Ausdrücklich für Agoraphobie und Panikattacken konnte ihre Wirksamkeit nicht nachgewiesen werden - da ist sie nicht anerkannt.

Zitat von noelas:
Oder Verhaltensth.?
Eigentlich: ja. Wie sind denn Deine Erfahrungen damit, und wann hast Du eine VT gemacht? Wenn sie nichts oder zu wenig gebracht hat, lohnt es sich vielleicht, die vergangene Therapie auf mögliche Fehler zu untersuchen. Wurde etwas versäumt? Hat Dich der Therapeut oder Deine allgemeine Situation übermäßig unter Druck gesetzt? Bist Du am Ball geblieben? Etc. Außerdem wäre noch zu bedenken, dass VT tendenziell eine Art Intervalltherapie ist, die nach einiger Zeit möglicherweise einer Auffrischung bedarf. Insofern sind Rückfälle normal, sollten aber leichter aufzufangen sein als die erste Erkrankung.

Liebe Grüße
Christina

20.04.2008 14:02 • #83


N
Zitat von Christina:
Zitat von noelas:
Ich hab bis vor kurzem eine Hypnosetherapie gemacht die vom Therapeuten abgebrochen wurde.
Toller Therapeut... Hat er denn auch erklärt, warum er sie abbricht?

Es war so gewesen ich hätte einen Termin gehabt an dem Tag hat mich mein Therapeut angerufen und gemeint er hat was an der Hand und kann heute nicht, dann hab ich 2 Mails geschrieben. Erst dann meinte er er sehe es nicht als sinnvoll an das ich bei ihm weiter Therapie mache, da er sich intensiv Gedanken über die Ergebnisse der bisherigen Arbeit gemacht hat und keinen Erfolg gesehen hat, man muss dazu sagen ich hatte 4 Sitzungen und über 200 Euro bezahlt die weg sind für nix, keinen Erfolg ganz im Gegenteil mir gehts schlechter wie vorher.
Er meinte dann noch Hypnose wäre nicht das richtige für ich solle lieber eine systemische machen, das würde mehr bringen.

Zitat von noelas:
Vorher hatte ich ne Therapie in NLP gemacht 2 Jahre lang.
Tolles Verfahren... Dabei behaupten die, Angsterkrankungen innerhalb von Minuten bis zumindest Stunden heilen zu können.

In dieser Therapie wurde hauptsächlich nur geredet, hat nicht soviel gebracht. Der hat mal eine Sitzung gemacht wo ich mir vorstellen sollte ich gehe in eine Situation vor der ich Angst habe und halte diese aus und dann noch eine Situation wo ich durchgehe und keine Angst habe.
Er meinte dann zu mir jetzt müsste die Angst weg sein, nach 1 mal sowas machen, toll oder?

Zitat von noelas:
Und davor war ich mal 1 Jahr lang in einer Klinik und hab Verhaltenstherapie gemacht.
Ein ganzes Jahr in einer Klinik? Wegen einer Angststörung? Das finde ich heftig. Wurde dort die Verhaltenstherapie gemacht oder war die unabhängig von der Klinik und später?
Die Verhaltenstherapie wurde in der Klinik gemacht, hab danach auch noch weiter gearbeitet, mir gings dann eigentlich ganz gut.


Zitat von noelas:
Ich weiss nur nicht was tiefenpsychologisch fundierte Therapie?
Psychoanalyse?
Ich mache zur Zeit eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie. Zu Beginn hat meine Therapeutin mir aber ausdrücklich erklärt, dass man bei Angststörungen zunächst eine Verhaltenstherapie machen sollte. Meine tiefenpsychologische Behandlung hat sie nur deshalb befürwortet, weil ich mich nachweislich mit VT-Methoden sehr gut auskenne und sie selbständig anwenden könnte - bei Bedarf. Außerdem werden in dieser Therapie meine Therapieschäden aus der vorangegangenen Psychoanalyse bearbeitet. Generell kann man eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie oder gar eine Psychoanalyse nur empfehlen, wenn man trotz der möglichen Symptome im Alltag funktionsfähig ist. Beide Verfahren setzen schließlich nicht an den Symptomen an, so dass diese u.U. sehr lange bestehen bleiben oder sich vorübergehend sogar verschlimmern. Wenn man sich also z.B. gar nicht aus dem Haus traut, ist das über die lange Dauer der Therapie indiskutabel.

Ich halte nicht soviel von VT im Moment, ich finde VT gut. Aber ich bin der Meinung das man im Unterbewusstsein was ändern muss, sonst gibt es immer wieder Rückfälle. Man muss die Probleme erst lösen.
Und dann kann man eine VT machen, das denke ich.

Zitat von noelas:
systemische oder Hypnose?
Sind beide nicht anerkannt und müssen daher aus eigener Tasche bezahlt werden. Und das ist nicht nur Willkür, sondern hat damit zu tun, dass für beide Verfahren ihre Wirksamkeit nicht ausreichend nachgewiesen werden konnte. Systemische Therapie gilt nicht als eigenständiges Verfahren, u.a. weil ihre Kernelemente eigentlich z.B. von der kognitiven VT abgedeckt werden, die aber noch weit darüber hinausgeht. Hypnose ist in einigen Bereichen anerkannt, dazu gehören auch spezifische Phobien. Ausdrücklich für Agoraphobie und Panikattacken konnte ihre Wirksamkeit nicht nachgewiesen werden - da ist sie nicht anerkannt.

Zitat von noelas:
Oder Verhaltensth.?
Eigentlich: ja. Wie sind denn Deine Erfahrungen damit, und wann hast Du eine VT gemacht? Wenn sie nichts oder zu wenig gebracht hat, lohnt es sich vielleicht, die vergangene Therapie auf mögliche Fehler zu untersuchen. Wurde etwas versäumt? Hat Dich der Therapeut oder Deine allgemeine Situation übermäßig unter Druck gesetzt? Bist Du am Ball geblieben? Etc. Außerdem wäre noch zu bedenken, dass VT tendenziell eine Art Intervalltherapie ist, die nach einiger Zeit möglicherweise einer Auffrischung bedarf. Insofern sind Rückfälle normal, sollten aber leichter aufzufangen sein als die erste Erkrankung.

Also in der Klinik hab ich sie gemacht, die war gut.
Dann draussen hab ich es einmal probiert, war nicht gut. Und bei dem wo ich NLP hatte der hatte es als VT verkauft, aber nur NLP dann gemacht.
Aber ich bin wie gesagt der Meinung das man erst im Unterbewusstsein das Problem lösen muss, ich denke einfach das VT im Moment nicht das richtige ist.
Hypnose kann ich mir im Moment nicht leisten, systemische muss ich zwar auch zahlen kostet nicht soviel.
Psychoanalyse oder tiefenpsychologisch ist jetzt die Frage, ich weiss nicht was ich machen soll?

Du meintest du hattest Psychoanalyse gemacht und das war nicht gut?
Welche Schäden?
Liebe Grüße
Christina

20.04.2008 14:40 • #84


N
Brauche dringend Hilfe.

20.04.2008 15:07 • #85


M
Scheint wirklich so zu sein.

Ich mache eine Verhaltenstherapie, die sehr gut läuft. Auch wegen meiner PAs.

Christina hat ja schon vieles erklärt.
Mich macht auch stutzig, daß Du so lang in einer Klinik warst.

Von Hypnose usw. rate ich ab. Da gerät man schnell an Betrüger.

Was ist denn genau Dein Problem?
Mona Lisa

20.04.2008 15:32 • #86


N
Hallo,
ich war eigentlich schon bei einem guten Hypnosemann.

Ja war ein Jahr in der Klinik, ich meine wenn man Ängste hat die so schlimm sind das man nicht mehr aus dem Zimmer kann, kann das schonmal so lange dauern.

Dann ich hab Ängste und Panikattacken, aber nur in bestimmten Situationen z.b. wo viele Menschen sind, wo es groß ist, also große Plätze, Fussgängerzonen usw.

20.04.2008 15:45 • #87


Christina
Hallo Noelas,

ein Hypnotiseur, nach dessen Behandlung es Dir schlechter geht als vorher und der dann einfach nur das Ganze abbricht, kann nicht wirklich gut sein. Entsprechend kritisch würde ich auch seine Empfehlung mit der systemischen Therapie sehen. Er kann Dir nicht helfen, er kann sich darüber nicht einmal richtig mit Dir auseinandersetzen, aber er glaubt zu wissen, was gut für Dich ist? Auch das Verfahren der Hypnose scheint Dir nicht gut zu tun - sonst wäre es nicht zu einer Verschlechterung gekommen.

Zu NLP: Sag' ich ja. Die behaupten, die Angst mit solchen Übungen weg zu bekommen. Mit einem Mal. Wie hat der gute Mann es denn begründet, Dich trotzdem zwei Jahre kommen zu lassen - also rund 80 mal so oft wie normalerweise nötig? BTW: Verhaltenstherapie abrechnen und NLP machen, ist Betrug.

Was die Probleme im Unterbewusstsein angeht, das ist so eine Sache. Das ist frühes Freudsches Gedankengut, bereitwillig übernommen und heute noch vertreten von zahlreichen Heilpraktikern für Psychotherapie, Hypnosetherapeuten, NLPlern und sonstigen *sorry* psychologisch Halbgebildeten. Die tun gern so, als wäre da irgendein Ereignis verborgen, ein Trauma, das es nur wieder zu durchleben gelte und dann wäre man geheilt. Und zwar sei das immer so, und wenn man dieses Problem nicht bearbeite, hätte man quasi keine Chance auf Heilung.

Nun, es ist wissenschaftlich erwiesen, dass bei der Mehrheit der Angstpatienten keine wie auch immer gearteten Traumata vorliegen. Natürlich gibt es das, dass ein Trauma zu einer Angststörung führt, und die meisten Traumatisierten haben Ängste. Nur die Umkehrung gilt nicht. Da kann man u.U. lange suchen - eine Zeit, in der sich die Ängste, weil sie wieder und wieder erlebt, aber nicht überwunden und bewältigt werden, richtig gut im Gehirn festsetzen können.

Die psychodynamischen Verfahren (Tiefenpsychologie und Psychoanalyse) kommen der Sache wohl näher, indem sie unbewusste Prozesse annehmen. Sie verstehen das Symptom (die Angst z.B.) als Kompromissbildung aufgrund unbewusster Konflikte. Ein junger Mensch möchte sich z.B. von seinen Eltern abnabeln, hat aber Angst, da draußen nicht zurecht zu kommen. Als Kompromiss bekommt er eine Angststörung. Damit steht er vor sich selbst da, als wäre er eigentlich, wenn diese doofe Krankheit nicht wäre, unabhängig. Gleichzeitig bleibt ihm die Konfrontation mit der Realität und ihren Schwierigkeiten erspart. Theoretisch wäre er auf dem Weg der Heilung, wenn er die eigentliche Angst, die Angst vor der Selbständigkeit, erleben kann, diesen zunächst unbewussten Konflikt also bewusst wahrnimmt.

Aber: Zu dieser Erkenntnis kommt man i.d.R. auch mit VT. Da spricht man nur nicht von Kompromissen und unbewussten Konflikten, sondern vom Krankheitsgewinn. In einer guten kognitiven VT wird früher oder später immer die Frage gestellt, ob einem die Krankheit nicht auch Vorteile bringt oder Nachteile erspart.

Was die VT im Falle einer Angststörung den psychodynamischen Verfahren überlegen macht, ist die Beschäftigung mit dem Symptom. Da leisten die psychodynamischen Verfahren nämlich gar nichts. Und gerade über einen längeren Zeitraum ist das angesichts der Plastizität des Gehirns (es verändert sich aufgrund der Erfahrungen, die man macht) nicht wirklich gut. Man muss sein Gehirn mit Erfahrungen des Angstüberwindens füttern, da führt kein Weg dran vorbei. Auch bei psychodynamischen Verfahren muss man sich konfrontieren und irgendwann mal raus trauen, nur steht man damit allein da. Positiv: Der Therapeut macht keinen Druck. Negativ: Manche Therapeuten schauen einem jahrelang dabei zu, wie man sein Leben vergeudet. In meiner Psychoanalyse war u.a. genau das der Fall. Ich konnte allein das Haus nicht verlassen, war also extrem eingeschränkt, was sich über die Dauer der mehrjährigen Therapie nicht besserte. Mit meinen Symptomen war eine Psychoanalyse von vornherein kontraindiziert, dazu kamen noch diverse Therapeutenfehler, die hoffentlich nicht jeder Analytiker macht.

Zitat von noelas:
Ja war ein Jahr in der Klinik, ich meine wenn man Ängste hat die so schlimm sind das man nicht mehr aus dem Zimmer kann, kann das schonmal so lange dauern.
Dürfte es eigentlich nicht, denn vom Warten wird es i.d.R. nur schlimmer. Und mit verhaltenstherapeutischen Konzepten ist das auch eher unvereinbar. Oder war das eine Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie - die behalten ihre Leute schon mal länger?

Liebe Grüße
Christina

20.04.2008 17:30 • #88


N
Zitat von Christina:
Hallo Noelas,

ein Hypnotiseur, nach dessen Behandlung es Dir schlechter geht als vorher und der dann einfach nur das Ganze abbricht, kann nicht wirklich gut sein. Entsprechend kritisch würde ich auch seine Empfehlung mit der systemischen Therapie sehen. Er kann Dir nicht helfen, er kann sich darüber nicht einmal richtig mit Dir auseinandersetzen, aber er glaubt zu wissen, was gut für Dich ist? Auch das Verfahren der Hypnose scheint Dir nicht gut zu tun - sonst wäre es nicht zu einer Verschlechterung gekommen.

Hallo der hat halt die Angst vor früher an die Oberfläche geholt, deshalb geht es mir schlechter, das der abgebrochen hat find ich auch der Hammer.
Ich hatte halt auch das Gefühl das das bei ihm ne Geldfrage war bzw. das er nicht mehr weiter wusste.
Ich denke schon das Hypnose nicht schlecht ist, wenn man es nicht einfach abbricht.

Zu NLP: Sag' ich ja. Die behaupten, die Angst mit solchen Übungen weg zu bekommen. Mit einem Mal. Wie hat der gute Mann es denn begründet, Dich trotzdem zwei Jahre kommen zu lassen - also rund 80 mal so oft wie normalerweise nötig? BTW: Verhaltenstherapie abrechnen und NLP machen, ist Betrug.

Ja weil er damit schön verdient hat und er hat auch bissl VT gemacht, aber viel bzw. fast NLP.

Was die Probleme im Unterbewusstsein angeht, das ist so eine Sache. Das ist frühes Freudsches Gedankengut, bereitwillig übernommen und heute noch vertreten von zahlreichen Heilpraktikern für Psychotherapie, Hypnosetherapeuten, NLPlern und sonstigen *sorry* psychologisch Halbgebildeten. Die tun gern so, als wäre da irgendein Ereignis verborgen, ein Trauma, das es nur wieder zu durchleben gelte und dann wäre man geheilt. Und zwar sei das immer so, und wenn man dieses Problem nicht bearbeite, hätte man quasi keine Chance auf Heilung.

Nun, es ist wissenschaftlich erwiesen, dass bei der Mehrheit der Angstpatienten keine wie auch immer gearteten Traumata vorliegen. Natürlich gibt es das, dass ein Trauma zu einer Angststörung führt, und die meisten Traumatisierten haben Ängste. Nur die Umkehrung gilt nicht. Da kann man u.U. lange suchen - eine Zeit, in der sich die Ängste, weil sie wieder und wieder erlebt, aber nicht überwunden und bewältigt werden, richtig gut im Gehirn festsetzen können.

Die psychodynamischen Verfahren (Tiefenpsychologie und Psychoanalyse) kommen der Sache wohl näher, indem sie unbewusste Prozesse annehmen. Sie verstehen das Symptom (die Angst z.B.) als Kompromissbildung aufgrund unbewusster Konflikte. Ein junger Mensch möchte sich z.B. von seinen Eltern abnabeln, hat aber Angst, da draußen nicht zurecht zu kommen. Als Kompromiss bekommt er eine Angststörung. Damit steht er vor sich selbst da, als wäre er eigentlich, wenn diese doofe Krankheit nicht wäre, unabhängig. Gleichzeitig bleibt ihm die Konfrontation mit der Realität und ihren Schwierigkeiten erspart. Theoretisch wäre er auf dem Weg der Heilung, wenn er die eigentliche Angst, die Angst vor der Selbständigkeit, erleben kann, diesen zunächst unbewussten Konflikt also bewusst wahrnimmt.

Aber: Zu dieser Erkenntnis kommt man i.d.R. auch mit VT. Da spricht man nur nicht von Kompromissen und unbewussten Konflikten, sondern vom Krankheitsgewinn. In einer guten kognitiven VT wird früher oder später immer die Frage gestellt, ob einem die Krankheit nicht auch Vorteile bringt oder Nachteile erspart.

Was die VT im Falle einer Angststörung den psychodynamischen Verfahren überlegen macht, ist die Beschäftigung mit dem Symptom. Da leisten die psychodynamischen Verfahren nämlich gar nichts. Und gerade über einen längeren Zeitraum ist das angesichts der Plastizität des Gehirns (es verändert sich aufgrund der Erfahrungen, die man macht) nicht wirklich gut. Man muss sein Gehirn mit Erfahrungen des Angstüberwindens füttern, da führt kein Weg dran vorbei. Auch bei psychodynamischen Verfahren muss man sich konfrontieren und irgendwann mal raus trauen, nur steht man damit allein da. Positiv: Der Therapeut macht keinen Druck. Negativ: Manche Therapeuten schauen einem jahrelang dabei zu, wie man sein Leben vergeudet. In meiner Psychoanalyse war u.a. genau das der Fall. Ich konnte allein das Haus nicht verlassen, war also extrem eingeschränkt, was sich über die Dauer der mehrjährigen Therapie nicht besserte. Mit meinen Symptomen war eine Psychoanalyse von vornherein kontraindiziert, dazu kamen noch diverse Therapeutenfehler, die hoffentlich nicht jeder Analytiker macht.

Zitat von noelas:
Ja war ein Jahr in der Klinik, ich meine wenn man Ängste hat die so schlimm sind das man nicht mehr aus dem Zimmer kann, kann das schonmal so lange dauern.
Dürfte es eigentlich nicht, denn vom Warten wird es i.d.R. nur schlimmer. Und mit verhaltenstherapeutischen Konzepten ist das auch eher unvereinbar. Oder war das eine Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie - die behalten ihre Leute schon mal länger?
Ja war eine Kinder- und Jugendpsychatrie damals.
Was meinst du damit vom warten wird es schlimmer?

Dann das mit dem Unterbewusstsein, bei mir ist es so das ich Angst vor Menschen habe weil ich viel negatives mit Menschen erlebt habe und hat auch ein Erlebnis, daraufhin ist bei mir die Angst ausgebrochen, es ist auch so wenn ich wo bin woviele Menschen sind und ich halte es aus dann geht es mir besser, dann wenn ich nicht mehr so da hingehe gehts mir wieder schlechter. Ich weiss nicht wie ich das erklären soll.
Gehe z.b. in eine Disco wo viele Menschen sind und halte es aus, dann fällt es mir auch leichter woanders hinzugehen, gehe ich dann aber mal nicht in die Disco dann fällt es mir auch wieder schwerer woanders hinzugehen, das überträgt sich quasi.
Ich bin der Überzeugung es laufen Programme im Unterbewusstsein ab, die geändert werden müssen mit VT erreicht man das nicht.
Ich hatte ein negatives Erlebnis draussen und wenn ich dann mal 2 Tage drinnen bleibe, dann geht es mir wieder voll schlecht und ich hab Probleme rauszugehen und mit jedem Tag wird es schlimmer.
Wie gesagt ich brauch ne Therapie die erst mal im Unterbewusstsein was macht, das könnte Hypnose oder was anderes sein aber glaube nicht VT.
Ich weiss nur nicht welche.
Also NLP denke ich nicht, Hypnose denke ich auch nicht weil ich das Geld dafür nicht habe.
VT denke ich auch nicht.
Ich weiss nicht was systemische Therapie ist, aber muss ich ja auch bezahlen, weiss nicht was das kostet.
Dann bleibt noch Psychoanalyse oder tiefenpsychologische fundierte Therapie.
Kennst du systemische?
Könntest du mir einen Tipp geben, welche ich machen könnte ich meine Tiefen oder Analyse?
Woher kommst du eigentlich?

Noch ne Frage wenn man z.b. Tiefenpsychologisch macht sucht man doch die Ursache oder? Kann man das dann auch beheben oder wie läuft das?
Wo kann man sich eigentlich beraten lassen, welche Therapie man am besten macht?
Liebe Grüße
Christina

20.04.2008 18:29 • #89


Christina
Hallo Noelas,

wenn Du ein konkretes Erlebnis hattest, aufgrund dessen die Angst ausgebrochen ist, hast Du schon einen Anhaltspunkt. Wenn das etwas Traumatisierendes war, solltest Du Dich vielleicht an einen Therapeuten wenden, der auf Traumata spezialisiert ist.

Zitat von noelas:
Was meinst du damit vom warten wird es schlimmer?
Je länger man nicht mit der eigentlich ungefährlichen Realität in Kontakt kommt und stattdessen in seinen Befürchtungen verharrt, desto bedeutsamer werden die Befürchtungen. Sie werden ja überhaupt nicht mehr widerlegt, mitunter fällt einem jeden Tag was Neues ein, wovor man Angst haben kann.

Zitat von noelas:
es ist auch so wenn ich wo bin woviele Menschen sind und ich halte es aus dann geht es mir besser, dann wenn ich nicht mehr so da hingehe gehts mir wieder schlechter. Ich weiss nicht wie ich das erklären soll.
Gehe z.b. in eine Disco wo viele Menschen sind und halte es aus, dann fällt es mir auch leichter woanders hinzugehen, gehe ich dann aber mal nicht in die Disco dann fällt es mir auch wieder schwerer woanders hinzugehen, das überträgt sich quasi.
Das nennt man Habituation (Gewöhnung), und genau das ist das Funktionieren von VT.

Zitat von noelas:
Ich bin der Überzeugung es laufen Programme im Unterbewusstsein ab, die geändert werden müssen mit VT erreicht man das nicht.
Der Vergleich mit den Programmen und dem Computer hinkt natürlich. Aber so weit man wirklich von automatischen Prozessen sprechen kann, ist gerade für die VT wie gemacht. Diese Automatismen kommen dadurch zustande, dass Du auf bestimmte Reize immer gleich reagierst: Du bekommst Angst und ziehst Dich zurück, z.B. Das funktioniert mit der Zeit immer besser. Schon die kleinste Andeutung des angstauslösenden Reizes reicht aus oder einfach nur etwas Ähnliches. Ändern lässt sich das nur, indem Du eine andere Reaktion übst - lange und oft. Das Gehirn muss tatsächlich ein paar neue Verschaltungen bilden und stärken. Das ist absolut kein Einsatzgebiet für psychodynamische Verfahren. Vielen Tiefenpsychologen dürften sich übrigens bei der sprachlichen Verbindung zwischen Programm und dem Unbewussten die Fußnägel kräuseln...

Zitat von noelas:
Ich weiss nicht was systemische Therapie ist, aber muss ich ja auch bezahlen, weiss nicht was das kostet.
Das ist ein Ansatz, bei dem derjenige, der die Probleme hat, als Symptomträger seines sozialen Umfeldes betrachtet wird. Die Störungen liegen im System, die Symptome entstehen als logische Folge dieser Störungen und der dem Symptomträger zugewiesenen Funktionen im System. Das versucht man aufzudröseln und bewusst zu machen. Das mag auch durchaus wirksam sein, inwiefern es bei einer Angststörung helfen könnte, kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen.

Zitat von noelas:
Könntest du mir einen Tipp geben, welche ich machen könnte ich meine Tiefen oder Analyse?
Psychoanalytiker bieten i.d.R. auch tiefenpsychologisch fundierte Therapie an, so dass man im Gespräch mit dem Therapeuten entscheiden kann, was besser geeignet ist. Ich hoffe für Dich, dass Du an einen Therapeuten gerätst, der Dir im Zweifelsfall von seiner Methode auch abraten würde und der nicht schulenblind ist.

Zitat von noelas:
Woher kommst du eigentlich?
Aus dem Saarland.

Liebe Grüße
Christina

20.04.2008 19:08 • #90


N
Zitat von Christina:
Hallo Noelas,

wenn Du ein konkretes Erlebnis hattest, aufgrund dessen die Angst ausgebrochen ist, hast Du schon einen Anhaltspunkt. Wenn das etwas Traumatisierendes war, solltest Du Dich vielleicht an einen Therapeuten wenden, der auf Traumata spezialisiert ist.

Ja weiss nicht ob das reicht, oder bietet das jemand als Zusatz an?

Zitat von noelas:
Was meinst du damit vom warten wird es schlimmer?
Je länger man nicht mit der eigentlich ungefährlichen Realität in Kontakt kommt und stattdessen in seinen Befürchtungen verharrt, desto bedeutsamer werden die Befürchtungen. Sie werden ja überhaupt nicht mehr widerlegt, mitunter fällt einem jeden Tag was Neues ein, wovor man Angst haben kann.

Aber in der Klinik bin ich ja dann in die Situationen gegangen.

Zitat von noelas:
es ist auch so wenn ich wo bin woviele Menschen sind und ich halte es aus dann geht es mir besser, dann wenn ich nicht mehr so da hingehe gehts mir wieder schlechter. Ich weiss nicht wie ich das erklären soll.
Gehe z.b. in eine Disco wo viele Menschen sind und halte es aus, dann fällt es mir auch leichter woanders hinzugehen, gehe ich dann aber mal nicht in die Disco dann fällt es mir auch wieder schwerer woanders hinzugehen, das überträgt sich quasi.
Das nennt man Habituation (Gewöhnung), und genau das ist das Funktionieren von VT.

Da bin ich bissl anderer Meinung weil wenn die Ursache wo ganz anders liegt muss man das doch lösen, durch weg trainieren bringt ja gar nix.
Oder wie willst du es machen wenn ich z.b. nicht raus gehe werden meine Ängste größer, d.h. ich müsste 3-4 mal jeden Tag raus, dürfte nicht einmal drin bleiben. Ich bin da der Meinung das ich was im Unterbewusstsein machen muss und das ist nicht mit VT zu bewerkstelligen. Ist meine Meinung da bringt mich auch keiner von ab.
Wie ist sonst auch ein Rückschlag zu erklären, weil die Probleme die es auslösen nicht gelöst wurden. Vielmehr muss man das Bearbeiten und Verarbeiten sonst wird es nie was. Ich halte viel von VT, aber erst muss was anderes passieren, das ist meine Meinung. Und was das andere sein soll, das ist das Problem.
Ich weiss es nämlich nicht, auf alle Fälle nicht VT.

Zitat von noelas:
Ich bin der Überzeugung es laufen Programme im Unterbewusstsein ab, die geändert werden müssen mit VT erreicht man das nicht.
Der Vergleich mit den Programmen und dem Computer hinkt natürlich. Aber so weit man wirklich von automatischen Prozessen sprechen kann, ist gerade für die VT wie gemacht. Diese Automatismen kommen dadurch zustande, dass Du auf bestimmte Reize immer gleich reagierst: Du bekommst Angst und ziehst Dich zurück, z.B. Das funktioniert mit der Zeit immer besser. Schon die kleinste Andeutung des angstauslösenden Reizes reicht aus oder einfach nur etwas Ähnliches. Ändern lässt sich das nur, indem Du eine andere Reaktion übst - lange und oft. Das Gehirn muss tatsächlich ein paar neue Verschaltungen bilden und stärken. Das ist absolut kein Einsatzgebiet für psychodynamische Verfahren. Vielen Tiefenpsychologen dürften sich übrigens bei der sprachlichen Verbindung zwischen Programm und dem Unbewussten die Fußnägel kräuseln...

Also wie gesagt ich bin da anderer Meinung bezüglich VT, wobei es mir schon sehr geholfen hat nur bestimmte Dinge gehen nicht.

Zitat von noelas:
Ich weiss nicht was systemische Therapie ist, aber muss ich ja auch bezahlen, weiss nicht was das kostet.
Das ist ein Ansatz, bei dem derjenige, der die Probleme hat, als Symptomträger seines sozialen Umfeldes betrachtet wird. Die Störungen liegen im System, die Symptome entstehen als logische Folge dieser Störungen und der dem Symptomträger zugewiesenen Funktionen im System. Das versucht man aufzudröseln und bewusst zu machen. Das mag auch durchaus wirksam sein, inwiefern es bei einer Angststörung helfen könnte, kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen.

Wenn man z.b. Probleme mit anderen Menschen hatte z.b. Vater, Lehrer, Kollegen, Trainier usw. denkst du das man das dann beheben kann?

Zitat von noelas:
Könntest du mir einen Tipp geben, welche ich machen könnte ich meine Tiefen oder Analyse?
Psychoanalytiker bieten i.d.R. auch tiefenpsychologisch fundierte Therapie an, so dass man im Gespräch mit dem Therapeuten entscheiden kann, was besser geeignet ist. Ich hoffe für Dich, dass Du an einen Therapeuten gerätst, der Dir im Zweifelsfall von seiner Methode auch abraten würde und der nicht schulenblind ist.

Zitat von noelas:
Woher kommst du eigentlich?
Aus dem Saarland.

Für mich stellt sich im Moment folgende Frage entweder Systemische, wobei ich nicht weiss ob das was bringt oder Tiefen mit Wechselmöglichkeit.

Ich weiss halt immer noch nicht, wie tiefen funktioniert man such nach der Ursache und dann?

Und systemische weiss ich halt nicht obs was bringt?
Ob das was für mich wäre.
Liebe Grüße
Christina

20.04.2008 19:52 • #91


Christina
Zitat von noelas:
Ja weiss nicht ob das reicht, oder bietet das jemand als Zusatz an?
Auf die Behandlung von Traumata spezialisiert sind eher Verhaltenstherapeuten, manche mit einer Zusatzausbildung in EMDR.

Zitat von noelas:
Da bin ich bissl anderer Meinung weil wenn die Ursache wo ganz anders liegt muss man das doch lösen, durch weg trainieren bringt ja gar nix.
Oder wie willst du es machen wenn ich z.b. nicht raus gehe werden meine Ängste größer, d.h. ich müsste 3-4 mal jeden Tag raus, dürfte nicht einmal drin bleiben. Ich bin da der Meinung das ich was im Unterbewusstsein machen muss und das ist nicht mit VT zu bewerkstelligen. Ist meine Meinung da bringt mich auch keiner von ab.
Wie ist sonst auch ein Rückschlag zu erklären, weil die Probleme die es auslösen nicht gelöst wurden. Vielmehr muss man das Bearbeiten und Verarbeiten sonst wird es nie was.
Es ist tatsächlich so, dass Du eine Zeit lang täglich 3-4 mal raus müsstest, um zu üben und um den Erfolg zu festigen. Aber es ist ein Missverständnis, zu glauben, dass VT nur die Symptome bearbeitet und die Ursachen außer acht lässt. Es ist umgekehrt, die psychodynamischen Verfahren lassen etwas weg, nämlich den Umgang mit den Symptomen. Die möglichen Ursachen werden im kognitiven Teil einer kognitiven VT bearbeitet, da heißen sie dann despektierlich Krankheitsgewinn. So lange sich für den keine anderen Lösungen als Angst und Rückzug finden, kommt es immer wieder zu Rückfällen. Mit welchem Verfahren man den Krankheitsgewinn (VT) bzw. die unbewussten Konflikte (Psychodynamik) letzten Endes besser bearbeiten kann, ist u.a. eine Frage der Persönlichkeit und des Stils, der einem am ehesten liegt.

Zitat von noelas:
Wenn man z.b. Probleme mit anderen Menschen hatte z.b. Vater, Lehrer, Kollegen, Trainier usw. denkst du das man das dann beheben kann?
Ja, ich nehme an, dass das geeignete Problemfelder für eine systemische Therapie sind. So richtig gut kenne ich mich damit aber nicht aus.

Zitat von noelas:
Ich weiss halt immer noch nicht, wie tiefen funktioniert man such nach der Ursache und dann?
Nein, man sucht nicht nach der Ursache. Die Theorie ist recht kompliziert und noch komplizierter zu erklären... Wie gesagt, man nimmt an, dass die Probleme auf unbewusste Konflikte zurückgehen. Und unbewusst bedeutet, dass man auch mit gründlichem Nachdenken nicht drankommt. Freud hatte deshalb ganz am Anfang und mit bescheidenem Erfolg Hypnose eingesetzt und später die sog. Redekur entwickelt. Diese Technik wird im Grundsatz heute noch angewandt: Der Patient redet, erzählt alles, was ihm einfällt - so gut es geht ohne innere Zensur. Der Therapeut hört hauptsächlich zu, stellt natürlich Verständnisfragen und hakt da ein, wo sich möglicherweise das Unbewusste zeigt: in Versprechern, Missverständnissen, Ausweichen, Pausen, irgendwelchen Besonderheiten, Parallelen, Mustern. In Verbindung mit der Geschichte des Patienten kann der Therapeut dann deuten und interpretieren: Er äußert seine Vermutungen über die unbewussten Vorgänge und Motive des Patienten. Wenn er richtig liegt, hat der Patient ein Aha-Erlebnis und versteht sich selbst besser. Außerdem achtet der Therapeut auf die Gefühle, die der Patient in ihm auslöst. Die geben Hinweise darauf, welche Rollen der Patient ihm in der therapeutischen Beziehung zuweist, welche alten Beziehungen also in der Therapie wiederholt werden. Auch das wird angesprochen. Viel wichtiger aber noch, der Patient hat die Gelegenheit, in der Therapie gute Beziehungserfahrungen zu machen, denn der Therapeut wird anders (hoffentlich besser) reagieren als die ursprünglichen Personen.

Alle Klarheiten beseitigt?

Liebe Grüße
Christina

20.04.2008 20:57 • #92


N
Irgendwie überhaupt nicht.

Die VT ist so das man öfter raus hab ich alles erlebt und üben.
Aber mir gings dann so gut das ich dachte es ist weg, aber ich hätte weiter üben müssen, mein ganzes Leben lang.
VT bringt mir da nicht soviel.
Aber sobald ich einen Tag nicht mehr raus bin, wars wieder da.
Mit VT geht das nicht weg bei mir, ich brauch ne andere Therapie aber welche.

Ich bin von VT da nicht so überzeugt. Weil es im Unterbewusstsein ist und nicht weg geht mit VT, ich hab damit auch 1 - 2 Jahre gearbeitet.

Ich weiss nicht welche Therapie ich machen soll.
Ich denke nur VT ist nicht das richtige für mich.

20.04.2008 21:32 • #93


M
Kann ich nicht glauben. Ich bin in einer Verhaltenstherapie. Dort arbeiten wir auch mit den Ängsten. Und es klappt. Man muß sehr viel Geduld haben. Ich muß an meinem Trauma arbeiten. Solang muß ich auch immer wieder mit PAs leben.

Menschen, denen nichts hilft, die gibt es nicht. Etwas läuft schief. Vielleicht arbeitet Ihr nicht so gut zusammen, der Therapeut und Du. Therapeuten kann man wechseln, ich hatte auch schon mehrere.

Du könntest mit einem Psychiater klären, was Sinn macht. Der könnte Dir dann auch gute Leute empfehlen.

Mona Lisa

20.04.2008 22:25 • #94


N
Hallo,
irgendwie bin ich bei der Therapiesuche immer noch nicht weiter.
Ich hatte jetzt einige Gespräche mit einer Einrichtung die eine Lebensberatung macht, hatte ich zwei Gespräche, dann mit 2 Psychatern und auch noch mit 2 Therapeuten.
Ich weiss nur eins Hypnose und systemische als solche Therapie ist für mich kein Thema, weil ich das selber bezahlen muss.
Es gibt die Möglichkeit eine Therapie zu machen wo eine Mischung quasi vorhanden ist, von bissl tiefenpsychologie, systemische. Sie hat mir erklärt das man bissl nach der Vergangenheit sucht und dann schnell ins heute geht, ich weiss nur nicht ob das soviel bringt. Ich denke die Probleme liegen eher in der Vergangenheit.
Dann bliebe noch tiefenpsychologie oder psychoanalyse.
Die Frage ist was ist besser oder was hilft mehr`?

09.05.2008 08:12 • #95


N
Hallo,
ich hab glaub ich auch Angst vor Menschen unter anderem.
Weil ich viel negatives mit Menschen erlebt habe, welche Therapie könnte da sinnvoll sein?

09.05.2008 09:14 • #96


Christina
Zitat von noelas:
Dann bliebe noch tiefenpsychologie oder psychoanalyse.
Die Frage ist was ist besser oder was hilft mehr`?
Psychoanalytiker bieten immer auch tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie an. Vereinbare doch einfach einen Probetermin bei einem (kassenzugelassenen) Psychoanalytiker und frag den. Welches Verfahren letzten Endes besser geeignet wäre, lässt sich nämlich immer nur individuell sagen. Bei sehr vielen negativen Erfahrungen mit Menschen sind die psychodynamischen Verfahren übrigens tendenziell sehr geeignet. Es ist ja ein Teil dieser Therapie, in der therapeutischen Beziehung bessere bzw. gute Erfahrungen zu machen.

Liebe Grüße
Christina

09.05.2008 11:27 • #97

Sponsor-Mitgliedschaft

N
Zitat von noelas:
eiss nur eins Hypnose und systemische als solche Therapie ist für mich kein Thema, weil ich das selber bezahlen muss


eine sache verstehe ich nicht : wenn man sicher ist, dass irgendetwas hilft, dieses etwas allerdings selbst und nicht von der solidargemeinschaft bezahlt werden muss - wie kann man darauf verzichten ? ich würde doch alles andere materielle eher aufgeben.........

09.05.2008 16:39 • #98


N
Hallo Christina Psychodynamische Verfahren was ist das?
Ich hatte einen Termin bei einem Tiefenpsychologen der auch Psychoanalyse macht und der meinte Analyse wäre in meinem Fall nicht so gut, weil man da öfter Sitzungen hat und es dann vll. zu belastend wäre meinte er. Denkst du eine Meinung reicht, denkst du ich soll das annehmen?

09.05.2008 20:50 • #99


N
hallo no fear,
erstens wenn man alg 2 bekommt und nur ca. 300 Euro im Monat hat, kann man nicht irgendwelche Therapien von mehreren hundert Euro im Monat bezahlen. Zweitens, ich weiss nicht ob es wirklich hilft, bei Hypnose hatte ich nicht das Gefühl bis dato und systemische setzt eher im hier und heute an, ich denke die Probleme sind eher in der Vergangenheit zu suchen. Wie gesagt ich weiss nicht ob es wirklich helfen würde.
Und drittens finde ich es eh ein Unding das man wenn man krank ist, seine Therapie selber zahlen muss.
Aber da diese beide Verfahren nicht von Kasse anerkannt ist, wird seinen Grund haben.

09.05.2008 20:53 • #100


A


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