Zitat von Clairdelune:@Kermit naja, ist Neuland für mich. Aber ich lese dass du hier der Krasseste unter uns warst also kann man ja von deiner psychischen Geschichte ...
Danke schön. War ne Menge die auf und verarbeitet werden musste. Das tat manchmal weh und Kritik habe ich nur widerwillig anfangs annehmen können. Ich armer von Leid Geplagter der dann auch noch kritisiert wird.
Doch da muss man durch. Es flossen manche Tränen. Doch gerade die haben unheimlich erleichtert und es kam der Tag da habe ich alle aufgestauten Gefühle rauslassen können. Den Hass auf meinen Vater, die Tränen der Verzweiflung als ich meine Mutter Tod aufgefunden habe. Da hatte ich nur funktioniert und Gefühle verdrängt weil sie zu schmerzhaft waren. Die Wut die die ganze Zeit in mir steckte wegen der Angst, mir selbst gegenüber und auch anderen gegenüber ,sowie der Panik gegenüber, die mich 11 Jahre mit Panikattacken gefoltert hatte. Es kam alles hoch. Ich schrie meine Wut heraus weinte meine Enttäuschung und Verzweiflung weg und fing dann an mein Verhalten zu ändern weil ich erkannte das ich niemanden ändern kann außer mich selbst.
Also setzte ich andere Maßstäbe und nach meiner Odyssee hatte ich sowieso einen anderen Standpunkt.
Ich arbeitete mit dem Therapeuten ,dem Co Therapeuten und der Gruppe an mir und lernte andere Verhaltensweisen umzusetzen in Feldübungen.
Mit der Zeit wurde ich immer selbstbewusster und bekam immer weniger Ängste oder Herzstolpern.
Ich wuchs an mir selbst mit Hilfe der anderen Patienten und Patientinnen und Therapeuten und war irgendwann gewappnet für draußen.
Doch alles umzusetzen was man gelernt hat wenn man aus der Käse Glocke draußen ist, wird das Schwierigste. Doch ich hatte Freundschaften geschlossen. Wieder eine eigene Wohnung und Arbeit, es kam auch eine Partnerin dazu, und so ging es langsam aber sicher wieder aufwärts.
Heute denke ich noch gerne an die Zeit in den Kliniken zurück und bin jedem Dankbar der mitgeholfen hat,mir Mut und Trost gegeben hat.
Ja es war unheimlich schön von 11 Leuten getröstet zu werden nachdem ich so geweint hatte. Ein wahnsinnig tolles Gefühl.
Man war ja unter Leidensgenossen .
Therapie kann glücklich machen.
Und Angst sowie Herz Neurosen frei.
20.06.2024 20:26 •
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