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Ich kann dir sehr gut nachfühlen wie es dir geht - bin auch extreme Emetophobikerin, seit meiner Kindheit, und ich bin schon Mitte 50, also schon eine lange Zeit:(

Ich mußte in meinem Leben schon oft AB einnehmen und hatte damit immer wenig Probleme, außer einmal hatte ich eines da war mir die ganze Woche über sehr übel, mußte mich aber nie übergeben.

Heuer im Frühjahr hatte ich eine Blasenentzündung, habe ewig mit natürlichen und pflanzlichen Mitteln herumprobiert, viel getrunken usw. aber als ich es nicht mehr ausgehalten habe, habe ich mir vom Arzt ein AB verschreiben lassen, vor allem weil ich schon Anzeichen einer beginnenden Nierenbeckenentzündung hatte.

Ich sollte das AB 2x am Tag einnehmen, und nach der 3. Einnahme, also nach nur 1,5 Tagen mußte ich die Einnahme abbrechen, weil mir nur mehr kotzübel war. Ich mußte nie richtig brechen, aber ständiger Brechreiz und wirklich speiübel.

Ich wäre lieber gestorben als diese Übelkeit länger auszuhalten, so blöd das klingt.

Irgendwie heilte die Blasenentzündung dann doch aus, hat lange gedauert, und ich hatte panische Angst, dass ich meinen Nieren schade, weil ich das AB abgebrochen hatte.

Nur wenige Wochen später begann bei mir eine furchtbare Dauerübelkeit, täglich Brechreiz - für eine Emetophobikerin wirklich worst case:(

Das habe ich monatelang ausgehalten, alle Antiemetika verschrieben bekommen, die es gibt, sogar die, die sonst nur Chemopat. bekommen - es wurde nicht besser.

Seit Juli weiß ich nun, dass ich einen Gehirntumor habe, der jetzt in nicht mal 3 Wochen operiert wird.

Ich weiß, dass meine Geschichte nichts mit deinem Helico Bak. zu tun hat, ich will dir damit nur schreiben, dass es besser wäre du nimmst die beiden AB, auch wenn dir sauübel davon ist, und beißt dich da für diese 10 Tage durch, notfalls mit einem Antiemetikum zusätzlich, und notfalls könnte dir auch ein Benzo für diese paar Tage drüberhelfen - mir z.B. hilft ein Benzo wenn die Übelkeit nicht mehr auszuhalten ist - Übelkeit ist ja auch oft ein Symptom eines gereizten Zentralnervensystems, und beruhigt somit auch die Magennerven.

Dzt. nehme ich dauerhaft ein Benzo, weil mir eben jeden Tag so übel ist, wegen diesem Tumor.

Du hast ein Bakterium das man mit den AB so gut wie sicher ausheilen kann, das geht dann wenn sich daraus eine Magenkarzinom entwickelt nicht mehr.

Bei uns Emetophobikern ist es ja so, dass wir zwar ständig extreme Angst vorm Brechen haben, aber selten wirklich brechen - und ich glaube das ist bei dir auch so - kotzübel, aber wirklich brechen können wir anscheinend durch unsere extreme Angst immer wieder verhindern.

Bei einem Tumor der drückt, helfen Antiemetika leider nicht, aber bei dir könnte das verhindern dass dir so übel vom AB wird, und dass du SICHER nicht brechen mußt.

Ich an deiner Stelle würde diese Therapie mit Todesverachtung durchziehen, um Schlimmeres zu verhindern.

Ich kenne deine Angst, aber glaub mir es gibt noch Schlimmeres - ich mache es grade durch!

Alles Liebe! GLG

25.09.2019 17:38 • x 1 #61


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Zitat von lunetta:
Ich kann dir sehr gut nachfühlen wie es dir geht - bin auch extreme Emetophobikerin, seit meiner Kindheit, und ich bin schon Mitte 50, also schon eine lange Zeit:(Ich mußte in meinem Leben schon oft AB einnehmen und hatte damit immer wenig Probleme, außer einmal hatte ich eines da war mir die ganze Woche über sehr übel, mußte mich aber nie übergeben.Heuer im Frühjahr hatte ich eine Blasenentzündung, habe ewig mit natürlichen und pflanzlichen Mitteln herumprobiert, viel getrunken usw. aber als ich es nicht mehr ausgehalten habe, habe ich mir vom ...

Oh je, alles Gute für dich!

25.09.2019 20:56 • #62


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Helicobater und Emetophobie

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Ich werde wohl auf meine Ärztin hören und mich in die Klinik begeben für ein paar Wochen. Sie meinte, 2-3 Wochen sollten reichen. Wie dies in dieser kurzen Zeit zu schaffen sein soll, ist mir jedoch noch schleierhaft. Sie möchte dann, dass dort erst an meiner Angst gearbeitet und danach begleitet wenn möglich die Eradikation durchgeführt wird. Da stellen sich mir aber folgende Fragen, verbunden mit grossen Bedenken:

- Für einen, der keine Angst vor dem Erbrechen hat, ist diese Kur bereits die reinste Tortur (für die Meisten zumindest). Wie soll ich mit meiner riesigen Angst denn dies schaffen?

- Was ist, wenn ich die Therapie nach nur wenigen Einnahmen infolge starker NW absetzen muss und die AB nicht vertrage? Muss ich mich dann auf ein Leben so wie es jetzt ist (halber Mensch) einstellen?

- Was ist, wenn ich die Therapie tatsächlich 10 Tage lang durchhalte, ich womöglich durch die Hölle gehen musste, jedoch meine Beschwerden und der Heli nachher noch immer da sind?

Es sind einfach so viele Unsicherheitsfaktoren, welche mir wahnsinnig zu schaffen und es mir schier unmöglich machen eine Entscheidung zu fällen. Eine wahnsinnig missliche Lage, und für mich im Moment scheint es, als gäbe es einfach keine Lösung.

26.09.2019 11:18 • #63


Icefalki
Die einzige Lösung heisst, an der Angst zu arbeiten. Funktioniert meistens dann, wenn ein Punkt erreicht wird, den man bekanntlich als noch tiefer fallen, geht jetzt nimmer , erkennt.

Interessant ist ja auch, dass ausgerechnet du als Emotophobiker diese Krankheit bekommst.

Ich wurde damals bei der Arbeit wegrationalisiert (lange Geschichte), also worst case für meine Hintergrundsängste, die für 17 Jahre Panik und Co gesorgt hatten, ohne, dass sie behandelt wurden.

26.09.2019 11:38 • #64


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Zitat von Icefalki:
Die einzige Lösung heisst, an der Angst zu arbeiten. Funktioniert meistens dann, wenn ein Punkt erreicht wird, den man bekanntlich als noch tiefer fallen, geht jetzt nimmer , erkennt. Interessant ist ja auch, dass ausgerechnet du als Emotophobiker diese Krankheit bekommst. Ich wurde damals bei der Arbeit wegrationalisiert (lange Geschichte), also worst case für meine Hintergrundsängste, die für 17 Jahre Panik und Co gesorgt hatten, ohne, dass sie behandelt wurden.


Du schreibst, dass es interessant ist, dass gerade ich als Emo diese Krankheit bekommen habe. Ich finde es nicht interessant, sondern einfach nur obergemein. Habe einfach wahnsinnig Angst vor dem, was da kommt...
Macht mir schwer zu schaffen.

26.09.2019 12:04 • #65


Icefalki
Weiss ich doch. Ich denke weiter. Da Angst per se unser Leben schützen möchte, also naturbedingt eine positive Überlebensnotwendigkeit ist, ist es interessant, wie heftig sie sich zeigen kann. Und hier bis du nun gelandet.

Hast dir kein Bein gebrochen, sondern eine Helicopacter eingefangen, der behandlungswürdig ist und dich an den Rand der Verzweiflung bringt. Der totale Trigger, ein Supergau für deine Problematik.

Bedeutet, alles schreit danach, diese Angst zu behandeln. Da meinte ich mit interessant. War keine negative Aussage von mir.

26.09.2019 12:24 • #66


E
Ja, ich weiss, aber für mich sehe ich im Moment absolut keine Möglichkeit, mich dieser Angst so zu stellen, als dass ich diese Chemiebomben und die damit vorhandenen massiven NW in Kauf nehme... Stehe wirklich am Berg und weiss nicht weiter.

26.09.2019 12:31 • #67


L
Versuche dir kein Druck zu machen und lasse es auf dich zu kommen.

26.09.2019 12:31 • #68


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Zitat von Lara1204:
Versuche dir kein Druck zu machen und lasse es auf dich zu kommen.


Ich versuche es, Lara, ja.. ich denke aber, dass der erste Schritt, nämlich in die Klinik zu gehen (war noch nie irgendwo stationär) vielleicht gar nicht so verkehrt ist...

26.09.2019 12:35 • #69


L
Eben, deshalb mach dir kein Druck und versuche positiv an die Sache heran zu gehen. Das schaffst du!

26.09.2019 12:43 • #70


aldia249
Geh die Sache an. Klinik kann eine gute Lösung sein.
Hauptsache du gibst dich nicht geschlagen. Die Nebenwirkungen der Medikamente spielen überhaupt keine Rolle. Darum geht es überhaupt nicht.

26.09.2019 13:09 • #71


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Zitat von aldia249:
Geh die Sache an. Klinik kann eine gute Lösung sein.Hauptsache du gibst dich nicht geschlagen. Die Nebenwirkungen der Medikamente spielen überhaupt keine Rolle. Darum geht es überhaupt nicht.


sondern...? Fakt ist doch, dass für viele die NW unglaublich schlimm sind und sie deshalb die Behandlung abbrechen müssen, oder? Oder andere ziehen die Behandlung durch, aber der Heli ist noch immer da... Ich müsste eigentlich tapfer sein und Kraft aufbringen für den Weg, der vor mir liegt, aber ich habe eigentlich keine Kraft mehr..

26.09.2019 14:39 • #72


L
Denke positiv, weiß es ist schwer gerade wenn es einem ständig schlecht geht. Aber das kann man lernen. Bleib stark, du schaffst das!

26.09.2019 15:24 • x 1 #73


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ich weiß nicht ob positives Denken da richtig und nötig ist, wie wäre es mit rationalem Denken? Das geht bei Phobien natürlich nicht immer gut aber das ist, denke ich, eine reine Kopfsache.
Die höchste Wahrscheinlichkeit von dem was passieren wird ist folgendes:
Du überstehst die Behandlung ohne (schlimme) Nebenwirkungen und bist von dem blöden Helicobacter befreit.
Alles andere ist worst case Szenarien, wo die Behandlung nicht anschlägt oder du schlimmste Nebenwirkungen (bis zum Erbrechen) hast.
Zweite wahrscheinliches Szenario: Du verweigerst die Behandlung und die Gastritis wird immer schlimmer, irgendwann zu einem Magengeschwür und spätestens dann ist die Wahrscheinlichkeit dich zu übergeben viel höher als sie es wahrscheinlich durch die Nebenwirkungen ist.
Woher hast du das überhaupt, dass die meisten Leute Probleme mit der Behandlung haben? Hast du dir da Studien durchgelesen oder dir das zusammengesponnen weil du einige schlechte Berichte, aber wenige gute, gelesen hast?

Antibiotika frühzeitig abbrechen ist nicht gut, aber auch nichts was ein Drama ist (soweit ich weiß - für dich persönlich jedenfalls. Es trägt zur Resistenzbildung bei), ich nehme an sie probieren dann ein verträglicheres AB oder geben dir was gegen die Nebenwirkungen. Frag da am besten deine Ärztin oder in der Klinik nach. Ich würde dir aber unbedingt empfehlen es zu probieren.

Stell dir doch mal vor: Du gehst in die Klinik und besiegst nicht nur den blöden Helicobacter sondern ein Stück weit auch deine Angst. Das könnte wie ein Neuanfang für dich sein, durch dieses Erfolgserlebnis könntest du endlich wieder etwas Kraft schöpfen und dein Leben angehen.

26.09.2019 15:43 • x 1 #74


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Woher hast du das überhaupt, dass die meisten Leute Probleme mit der Behandlung haben? Hast du dir da Studien durchgelesen oder dir das zusammengesponnen weil du einige schlechte Berichte, aber wenige gute, gelesen hast?

Meinst du mich damit?

26.09.2019 15:50 • #75


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Hast du schon mal ein Antiemetikum eingenommen, wie z.B: MCP oder ondansan?

Das wirkt im Gehirn auf`s Brechzentrum bzw. auf die Rezeptoren, die für Erbrechen zuständig sind - es wirkt also GEGEN Erbrechen.

Das könntest du doch mit dem AB gemeinsam einnehmen.

MCP und Motilium beschleunigen die Magenpassage - Mageninhalt ist also schneller durch und deshalb gibt es weniger was hochkommen könnte. Zusätzlich wirkt es eben auch im Gehirn, dass du NICHT brechen mußt.

Ich persönlich vertrage MCP nicht, aber die meisten Menschen nehmen das öfter, wenn ihnen übel ist und es tut was es tun muß;)

Stell dir mal vor du müßtest eine Chemotherapie machen, da müßtest du auch ein Antiemetikum nehmen, damit du nicht erbrechen mußt.

Je schneller du mit der AB Einnahme beginnst, desto schneller hast du es hinter dir.

Am Abend eventuell eine Schlaftablette für die paar Tage, dann verschläfst du eine eventuelle Übelkeit.

26.09.2019 18:48 • x 1 #76


E
Aber Antiemetika nützen ja auch nicht immer, oder? Ach Herrje...

26.09.2019 20:24 • #77

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aldia249
Zitat von eidgenosse:
sondern...? Fakt ist doch, dass für viele die NW unglaublich schlimm sind und sie deshalb die Behandlung abbrechen müssen, oder? Oder andere ziehen die Behandlung durch, aber der Heli ist noch immer da... Ich müsste eigentlich tapfer sein und Kraft aufbringen für den Weg, der vor mir liegt, aber ich habe eigentlich keine Kraft mehr..

Das mag sein, dass das stimmt mit den NW, aber das erinnert mich grad alles krass an mich in Bezug auf eine andere Thematik. Ich hab Angst vor dem Reisen. Ich musste neulich auf Geschäftsreise. Ich hab sämtliche alternative Erklärungen/ Ideen gehabt, warum das vollkommener Blödsinn ist (was es zum Teil auch war arbeitstechnisch) und warum ich das jetzt nicht machen sollte (unter anderem auch, weil ich Angst hatte, dass ich mich dem nicht gewachsen gefühlt habe). Ich hab immer wieder versucht meine Ängste mit plausiblen Gründen zu kompensieren, aber in der Basis ändert das alles nichts. Du hast Angst, dich zu übergeben. Die hättest du auch, wenn du jetzt kein AB schlucken solltest, sondern keine Ahnung, z.B. Kortison. Auch wenn du dieses Mal aus evtl. plausiblen Gründen auf die Einnahme verzichtest und Naturmittel nimmst, wirst bei der nächsten Erkrankung (keine Ahnung, bei ner Blasenentzündung z.b. ?!) wieder vor dem selben Berg stehen. Es geht um die Angst und nicht zum das AB. Du möchtest fliehen (und das ist natürlich), aber es verschlimmert alles. Geh es bitte an! Tu es für dich! Wenn du es nicht nehmen kannst jetzt, dann arbeite vielleicht anderweitig darauf hin, dass es dazu kommen kann, aber bitte flieh nicht. Das verstärkt deine Symptomatik. Ich spreche aus Erfahrung.

26.09.2019 20:26 • x 1 #78


L
Doch, Antiemetika wirken;)

Du als Emetophobiker kennst doch Antiemetika? - ich geh ohne gar nicht aus dem Haus:)

26.09.2019 20:32 • #79


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Aber wenn man bsp nen Magen Darm Infekt oder Norovirus etc hat, dann funktionieren auch DIE nicht immer..

26.09.2019 20:43 • #80


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