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Junak
Hallo ihr Lieben,

ich leide schon seit vielen Jahren unter Albträumen, die fast jede Nacht vorkommen.
Oft sind die Träume so aufreibend, dass ich nachts aufwache. Es handelt sich sehr oft um eine Kombination aus fiktiven Geschehen und realen Personen aus meinem Leben. Oft Personen aus meiner Vergangenheit wie z.B. Ex-Lebensgefährtinnen.

Ich kann mich sehr häufig an die Träume nach dem Aufstehen noch erinnern, manche bleiben nur ein paar Minuten, manche kann ich noch Wochen später nachvollziehen.

Ich weiß, dass das aktive Träumen damals vor 10 Jahre mit dem Beginn der Einnahme des Citaloprams angefangen hat. Da ich aber lange Zeit sehr gut mit den Medikamenten zu Recht kam war es mir das definitiv wert.

Mittlerweile glaube ich, dass meine Schlafstörung durch die Albträume ausgelöst wird, sodass mein Unterbewusstsein schon Angst hat einzuschlafen aufgrund des zu erwartenden nächsten Albtraums.

Habt ihr Ideen oder gleiche Erfahrungen was hier helfen kann?
Ein Medikamentenwechsel kommt zurzeit für mich nicht in Frage, da ich sehr starke Angst vor neuen Medikamenten entwickelt habe.

Viele Grüße

Junak

05.11.2020 15:35 • 11.11.2020 x 1 #1


8 Antworten ↓


Safira
Ich hatte erst kürzlich eine Phase in denen ich starke Alpträume hatte. Bei mir lag das an der aktuellen Belastungs Situation. Bin auch nachts wach geworden dadurch. Einfach schrecklich.

Hast Du dieses Problem schonmal einem Therapeuten oder Psychiater erzählt? 10 Jahre sind echt lang. Bist Du sicher das das von den Tabletten kommt?

05.11.2020 15:46 • #2


A


Habt ihr Ideen was gegen Alträume helfen kann?

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hereingeschneit
Albträume kenne ich nur in geringem Maße. Meistens ging es dabei um Schlangen und die Angst gebissen zu werden. Ich habe dann versucht die Träume umzuwandeln bzw weiter zu denken indem ich mir ein schönes Ende ausgedacht habe. Z. B. war es dann kein Angriff, sondern die wollte nur spielen und wir sind dann gemeinsam um die Wette gerannt. Oder die Schlange hat mich sogar vor irgendeiner anderen Gefahr beschützt.... was mir halt einfiel und mir dann ein gutes Gefühl bescherte. Ich habe nur noch selten solche Träume. Ob das also geholfen hat? Geschadet hat es auf alle Fälle nicht

05.11.2020 21:24 • x 2 #3


F
Lieber Junak,
zunächst einmal (das wird dir vielleicht nicht gefallen) sind Albträume ganz normal. Der Kinderpsychologe Bruno Bettelheim sagte: Kinder brauchen Märchen, wir wissen, wie grausam Märchen oft sind. Der Buchautor Gerard Jones schrieb ein Buch mit dem Titel Kinder brauchen Monster. Warum wir träumen, kann niemand beweisfest begründen. Alles Vermutungen. Ich bin sicher, dass du auch andere Träume als nur Albträume hast, sie aber nicht erinnerst. Ich denke mir, du könntest einmal folgendes versuchen: einen Albtraum aufschreiben, möglichst detailliert und ausgeschmückt ... und ihn schriftlich mit einem guten Ende, auch schön detailreich, abzurunden. Mit einem Ende, das gut für dich ist. Ich bin sicher, dass sich dein Traumerleben und die Erinnerungen an die Träume dadurch positiv verändern werden. Einen Versuch wäre es wert.
Du könntest auch folgendes tun: vor dem Zubettgehen kein Fernsehen, sondern entweder eine schöne und friedliche Musik hören (also bitte nicht Rammstein oder Techno) oder eine wunderschöne Geschichte, die in einem fernen Land spielt, lesen. Eine, in die du gerne eintauchst, die paradiesisch ist. Probiere es aus. Albträume können Echos anstrengender Tage mit Stress und schlechten Nachrichten und Gedanken sein. Niemand zwingt dich, das zu haben.
Geträumte Grüße

06.11.2020 00:14 • x 1 #4


Junak
Danke für eure Antworten.

@Safira - ja es ging zumindest damals mit aktiven Träumen durch das Citalopram los. Es waren nicht immmer Albträume aber viel mehr Träumen und auch sprechen im Schlaf als sonst. Klar mit den Therapeuten habe ich da schon drüber gesprochen.

@Fauda - natürlich ist mir klar das Träumen ganz normal zum Leben gehört und dass auch jeder Mensch mal Albträume hat. Es geht mir ja ganz bewusst und die Menge und die Intensität. Vor dem Schlafen gehen versuch ich es auch schon mit Meditation etc. bisher leider ohne Erfolg. Dadurch das ich unter starkem Tinitus leide, muss ich mit einem Nebengeräusch wie Musik, Meditation, Fernseher o.ä. einschlafen. Anders geht es leider nicht.

Grüße Junak

07.11.2020 19:07 • x 1 #5


Calima
Es gibt eine Methode der Traumanalyse, die ich ganz spannend finde. Sie geht davon aus, dass alles, was in unseren Träumen vorkommt, seien es Menschen, Tiere, Monster oder Dinge, Teile von uns selbst sind.

Wenn man sich an einen Traum erinnert, kann man nun jedes dieser Elemente in seinen Gedanken sprechen lassen und nach den Gründen ihres Hierseins fragen. Beispiel: *Ich bin deine Exfreundin. Ich bin hier, damit du nicht vergisst, dass wir eine gute Zeit zusammen hatten*.

Die Idee ist, dass die Erklärungen, die man sich dabei selbst liefert, Rückschlüsse darauf zulassen, was einen im Inneren beschäftigt, was aber normalerweise nicht ins Bewusstsein rückt.

Ist am Anfang ein bisschen schräg, vor allem, wenn man Gegenstände oder Tiere reden lässt, aber da es außer einem selbst ja keiner hört, kann man das schon aushalten . Und manchmal führt es wirklich zu einem Aha-Moment und hilft dabei, die Träume aufzulösen.

07.11.2020 22:50 • x 2 #6


R
Ich verstehe Dich wie belastend es ist, da ich selbst seit meinen Traumatas seit 10 Jahren Alpträume habe, gegen die nichts hilft.
Liebe Grüße

09.11.2020 00:39 • #7


F
Zitat von Junak:
Danke für eure Antworten.@Safira - ja es ging zumindest damals mit aktiven Träumen durch das Citalopram los. Es waren nicht immmer Albträume aber viel mehr Träumen und auch sprechen im Schlaf als sonst. Klar mit den Therapeuten habe ich da schon drüber gesprochen.@Fauda - natürlich ist mir klar das Träumen ganz normal zum Leben gehört und dass auch jeder Mensch mal Albträume hat. Es geht mir ja ganz bewusst und die Menge und die Intensität. Vor dem Schlafen gehen versuch ich es auch schon mit Meditation etc. bisher leider ohne Erfolg. Dadurch das ich unter starkem Tinitus leide, muss ich mit einem Nebengeräusch wie Musik, Meditation, Fernseher o.ä. einschlafen. Anders geht es leider nicht.Grüße Junak

Lieber Junak,
du hast es nicht leicht mit den Albträumen und dem Tinnitus (den du nicht erwähnt hattest). Ich kenne eine ganze Reihe von Menschen, die unter Tinnitus leiden. Alle berichten dasselbe: wenn sie weniger auf ihn achten, fühlen sie sich besser und vergessen ihn sogar. Ich frage nur selten nach, um keine schlafenden Hunde zu wecken, aber da bekomme ich oft die Antwort, dass derjenige ihn hören kann, wenn er darauf achtet, aber wenn er nicht darauf achtet, beschwerdefrei ist und gut schlafen kann. Mein bester Freund hat sehr schweren Tinnitus und dazu noch Morbus Menière mit heftigen Ohrgeräuschen und Drehschwindelattacken. Auch er berichtet, dass es umso besser ist, je weniger er darauf achtet. Für ihn ein fast unmögliches Kunststück, denn er spielt leidenschaftlich Klavier und das Gehör war für ihn immer besonders wichtig. Mein Punkt: wenn du dich auf den Tinnitus und die Albträume gedanklich konzentrierst, bis hin zur antizipierenden Angst, verstärkst du die Beschwerden. Ich glaube nicht, dass man das mit Medikamentenumstellungen bessern kann. Entspannungsübungen, sanfte Ablenkung (vielleicht mit beruhigender Musik), die Konzentration weg vom Leiden und hin auf das Schöne lenken (Natur, Kunst, Lyrik), ich bin ganz sicher, dass du damit gut fährst und die Albträume nachlassen werden, wie gesagt: du hast auch schöne Träume, erinnerst dich aber nicht an sie. Dass du Meditation in deinen Tag eingebaut hast, finde ich super. Bleibe dran, der Erfolg wird kommen, manchmal dauert es eine Weile. Ungeduld ist ein normaler Zustand in unserer Zeit, das Wort Patient stammt übrigens vom lateinischen Wort für erdulden und letztlich geduldig sein. Hab Geduld mit dir.
Ganz liebe Grüße

09.11.2020 13:59 • #8


Leilani
Hi Junak, solche Erfahrungen habe ich in nicht solchem Umfang wie Du jetzt, auch gehabt. Nachdem das Medikament sozusagen reguliert worden war, verging das, zwar langsam, aber es hat sich immer weiter gebessert.
Mit Nebengeräuschen einschlafen, kenne ich ebenso. Andere haben ja auch schon Tipps gegeben, mir hat es geholfen, Musik und ruhige Stimmen mit Meditation dazu ... Ja genau, Geduld und warten, das stimmt, wie es hier geschrieben wurde, diese Zeiten, dass ich nicht einschlafen konnte und auch nicht ruhiger schlafen konnte, haben eine zeitlang gedauert.
Wenn man schon die Angst oder Unruhe vor dem Schlafen hat, verfolgt einen das meistens auch, es ist wie so ein Training, seine Gedanken in andere Bahnen lenken und was auch mitunter hilfreich sein kann, nicht zu spät abends essen, muss nicht bei jedem so sein, aber möglich ist es auch, dass den einen oder anderen nicht so gut schlafen lässt.

11.11.2020 08:11 • x 1 #9





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