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G
guten morgen zusammen!

ich bin nicht sicher ob ich hier richtig bin...
also ich erwarte mir natürlich keine diagnosen, aber vielleicht könnt ihr mir helfen mein problem einzukreisen und besser zu verstehen!

ich bin weiblich und grade 26 geworden. ich hab einen guten job, eine liebevolle familie und freunde, die mit mir durch dick und dünn gehen. außerdem bin ich grade frisch verliebt. ich hab praktisch alles und müsste der glücklichste mensch der welt sein.

aber das bin ich nicht (sonst wär ich wohl nicht hier...). seit inzwischen 4 jahren treten bei mir die immer gleichen muster auf und machen mir das leben zu hölle!

es fängt immer mit einem unspezifischen körperlichen symptom an. meistens ist es ein so schlimmer schwankschwindel, dass ich mich nicht aus dem haus traue. oft aber auch das gefühl, fieber zu haben (kopf dröhnt, bin müde und schlapp, alles tut weh und mir ist heiß) oder diverse magen-darm-probleme.
und dann legt sich in meinem kopf irgendwie ein schalter um und die angst kommt. und geht nicht mehr. angst dass die symptome anhalten, dass ich nie wieder gesund werde, mich nie wieder wohl fühle, meine freunde verliere, meiner familie zur last falle, meinen job verliere...
die tiefs sind unterschiedlich schlimm, aber jetzt grade hab ich das gefühl ich kann nicht mehr!

ich lebe mein leben nicht, ich bringe es hinter mich. bitte sagt mir, ob das eine angststörung sein kann, wenn immer zuerst das körperliche symptom kommt und ich mich in erster linie ernsthaft krank fühle und erst danach die panik einsetzt!

vielen dank im voraus!

30.03.2011 09:35 • 05.04.2011 #1


23 Antworten ↓


jadi
hallo und willkommen
das kann schon sein...aber man sollte sich immer erstmal körperlich durchchecken lassen...manchmal kann auch die schilddrüse dafür verantwortlich sein....wenn alles ausgeschlossen ist kann man von angststörung ausgehen...dann beginnt man besten sofort mit einer verhaltenstherapie....ums so schneller um so besser....und man sollte am besten nix vermeiden sonst kommt man immer mehr in den angststrudel rein.... lg jadi

30.03.2011 10:01 • #2


A


Habe alles im Leben aber wegen Panikattacken unglücklich

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P
Herzlich Willkommen hier im Forum!
Zitat:
ich lebe mein leben nicht, ich bringe es hinter mich. bitte sagt mir, ob das eine angststörung sein kann, wenn immer zuerst das körperliche symptom kommt und ich mich in erster linie ernsthaft krank fühle und erst danach die panik einsetzt!

Wenn Du von Panik sprichst und Du Dich seltener aus dem Haus traust, könnte es schon eine Angststörung sein.
Vielleicht klärst du das mal mit Deinem Hausarzt ab, der könnte Dich dann zu einem Therapeuten überweisen.

30.03.2011 10:18 • #3


G
vielen dank für die antworten!

ich hätte es gleich dazusagen sollen, organisch bin ich durchgecheckt bis zum geht nicht mehr .
ich hab die letzten jahre auch eine art hypochondrie entwickelt (irgendwie verständlich, wenn einem dauernd was fehlt und man nicht weiß, warum) und bin dauernd zum arzt gerannt. es gibt ein paar kleinigkeiten, ich hab eine leichte chronische gastritis und eine schilddrüsenunterfunktion, die aber seit einem jahr mit medikamenten eingestellt ist. abgesehen davon hab ich blutwerte wie aus dem lehrbuch, meine hws und innenohr sind völlig ok, es wurde röntgen, ultraschall, ct gemacht, gastroskopie usw.
ich versuchs auch seit längerem mit tcm und homöopathie und geh zur akupunktur. aber nichts hilft wirklich.
das schlimmste ist, dass ich nach einiger zeit in diesen tiefs immer regelrechte depressive episoden habe.

30.03.2011 10:50 • #4


jadi
dann am besten eine therapie anfangen...lg jadi

30.03.2011 10:57 • #5


G
hmmm. also gesprächstherapie mach ich seit drei jahren immer mal wieder. wenns besser wird hör ich auf, wenns schlimmer wird geh ich wieder hin. aber irgendwie hab ich nicht das gefühl, dass es mich weiterbringt.

hat jemand erfahrung mit anderen therapieformen? verhaltenstherapie, gestalttherapie oä?

und wie siehts mit medikamenten aus? hab mal citalopram verschrieben gekriegt, aber nie genommen weil ich angst vor den nebenwirkungen hab. und ich hab sie gegen depressionen gekriegt, was eine fehldiagnose war.

30.03.2011 15:04 • #6


K
Hallo Gänseblümchen!

Ich denke Verhaltenstherapie ist für Angspatienten schon sehr gut geeignet. Da lernst du wie du mit deiner Angst umgehst wenn sie wieder kommt und nicht sofort wieder in Panik verfällst.

Viele haben auch mit Hypnose oder verschieden Entspannungsmethoden wie Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training positive Erfahrungen gemacht.

Probieren geht über studieren und das wichtigste ist das du selbst ganz feste an dich glaubst!

30.03.2011 15:23 • #7


G
ja das mit der hypnose hab ich mir auch schon überlegt...
mein dringendstes anliegen ist eigentlich, dass der schwindel weggeht und das kranksein-gefühl. ich zweifle einfach, ob da eine therapie helfen würde...

und den glauben an sich selbst verliert man leider schnell mal wenns dauernd irgendwo fehlt . aber du hast ganz recht, positiv bleiben!

30.03.2011 16:48 • #8


jadi
doch durch eine gute verhaltenstherapie wird sich das legen...dort lernst du doch mit all den symptomen umzugehen....lg jadi

30.03.2011 19:14 • #9


M
Liebes Gänseblümchen!

Du darfst den Mut nicht verlieren und mußt an dich glauben und dir vertrauen.....

ich habe das am besten mit einer Verhaltenstherapie und Akupunktur in den Griff bekommen;

LG
Maja

30.03.2011 20:34 • #10


S
Hallo,

woow, schreibst du über mein Leben ! Haargenau wie bei mir. Perfekter Job, super Familie, ein besseres Leben hätte ich nicht haben können.
Dann fingen diese Symptome an mit schrecklichem Würgen.
Diagnose: generalisierte Angststörung ! (GAS)

Noch heute stelle ich das oft in Frage. Weil auch bei mir die Symptome auftreten und ich erst dann in Panik gerate.
Und immer dieses Kränklichfühlen und und und. Aber wahrscheinlich habe ich vorher unbemerkt mich gedanklich in die Angst gebracht.

Noch Jahre bevor diese GAS bei mir diagnostiziert wurde, habe ich oft zu meinem Arzt gesagt: Mensch, ich fühle mich voll oft grippig, als hätte ich Fieber, aber ich habe kein Fieber. Er sagte dann immer : Fr. Smicky, sie sind kerngesund und es gibt nunmal Menschen die kein Fieber haben.
Ja super Onkel Doc, wahrscheinlich waren das damals schon Anflüge meiner heutigen Erkrankung.

Naja, jetzt sitz ich erst mal fest. Und erst jetzt, Jahre später, habe ich kapiert, dass nur ich etwas dagegen tun kann. Wie genau, und ob ich auch wirklich die Disziplin besitze weiss ich noch nicht. Aber ich weiss, dass es da einen Weg rausgibt und man es schaffen kann.

LG Smicky

30.03.2011 20:45 • #11


G
wie genau läuft so eine verhaltenstherapie? im unterschied zu einer normalen gesprächstherapie? und gibts da einen anhaltspunkt wie lang sowas dauert?

war heute bei meiner therapeutin (gesprächstherapie) und es war irgendwie frustirerend... weil sie immer sagt die ängste kommen aus kindheit und jugend und werden erst besser, wenn ich lerne sie als teil von mir zu akzeptieren. hmpf! wie macht man das? wenn ich mich nicht vom sofa aufzustehen traue, weil mir so schwindlig ist und sich die räder in meinem kopf unaufhörlich drehen, wie soll ich das als teil von mir annehmen??

hat noch jemand solche schwierigkeiten mit den körperlichen symptomen? habt ihr strategien? bleibt ihr einfach zuhause? ich hab angst meinen job zu verlieren weil ich so oft ausfalle. und meine freunde und meine beziehung, weil ich so oft etwas absage.

31.03.2011 12:26 • #12


jadi
in der verhaltenstherpie lernst du dich zu konfrontieren...mit deinen ängsten...und auch symptomen...der thera bringt dir bei deine gedanken zusteuern als beispiel.....und situationen einzuschätzen...aber eine gesprächtherapie ergänzend ist auch gut....
ein buch kann ich dir empfehlen...das links hier aufgeführte ängste verstehen und überwinden..-.eine sehr guter selbsthilferatgeber...

31.03.2011 12:32 • #13


G
@ jadi: danke für den tipp! und ich werd mich mal erkundigen nach verhaltenstherapiemöglichkeiten in meiner nähe (und innerhalb meinen finanziellen möglichkeiten...)

@ smicky: also mir hilft es schon mal wenn ich nicht allein bin damit! darf ich fragen wie alt du bist? ich bin jetzt 26 und hab diese angststörung seit ca vier jahren. war aber auch als kind und in der pubertät schon immer sehr sensibel und hab auf alles reagiert. allerdings ohne die körperlichen symptome... das macht mich fertig! weil die ganzen strategien gegen die angst sind ja schön und gut, aber das akute problem - nämlich dass man in seinem alltag nicht funktioniert wegen des symptoms - lösen sie in dem moment nicht.

31.03.2011 12:42 • #14


jadi
ich musste meine VT bezahlen weil kassentheras alle voll waren und ich ne wartezeit von fast 1 jahr hatte hab dann mir einen freien thera gesucht und musste 40euro die stunde zahlen aber es hat sich gelohnt bei mir....aber ich würde trotzdem immer raten erstmal die kassentheras abzufragen.....und immer wieder anrufen und auf denen ihrer ABs quatschen...schau mal hier ob du jemanden in deiner nähe findest:http://www.psychic.de/psychotherapeuten.php

31.03.2011 13:08 • #15


S
Hallo,

also ich hatte das auch mal als Kind, aber das ging dann von selbst wieder weg. Hatte aber auch ein paar erschreckende Erlebnisse in der Kindheit.

Dann kam es erneut wieder nach einer Windeientfernung als ich 17 war.
Verschwand dann aber auch wieder nach ein paar Monaten.

Dann kams mit 21 so urplötzlich über mich. Übelkeit und ein ständiges Würgen. Bin voller Panik ins Krankenhaus. Diagnose: GAS und hyperventiliert.

Bekam Citalopram und Therapie. Wobei der Therapeut damals ein Anfänger war.
Bin dann mit 22 in eine Klinik. Wobei es mir da schon wieder recht gut ging und ich auch arbeiten war. Klinik war schön und entspannend. Nur leider sind die Einzeltherpien oft ausgefallen und mir wurden mit ach und Krach nur 4 Wochen bezahlt (privat versichert).
Mein Leben war aber so weit wieder in Ordnung. Konnte alles machen. Nur manchmal kam dieses Würgegefühl, aber es hat mich nicht stark beeinträchtigt.

Soo, mit 26 Jahren nach einer OP an der Nase fing das ganze dann wieder an. Aber so dermassen schlimm, dass ich zu nichts mehr in der Lage war.

Jetzt bin ich 28. Habe viel über die Angst gelernt, aber wirklich besser gehts mir nicht.
Habe bisher diese Therapien abgelehnt, weil ich halt damals so einen Idioten hatte. Und ich wollte halt immer, dass das jemand anderes für mich weg macht.
Der Schalter bei mir hat sich umgelegt. Ich weiss jetzt endlich , dass nur ich etwas dagegen tun kann. Der Weg ist lang und schwer. Aber ich weiss, dass man da raus kommt. Schliesslich hatte ich ja auch schon Phasen, in denen es mir wirklich gut ging.

LG und alles Gute
Smicky

31.03.2011 13:23 • #16


G
@ smicky

also ich finde in deiner schilderung viel von meiner eigenen geschichte wieder .

aber den schritt zu den medikamenten hab ich nie gemacht... ich hab eine ungeöffnete schachtel citalopram daheim. die hat mir nach meinem letzten krankenhausaufenthalt ein psychiater verschrieben, der mich 1 stunde ausgefragt hat und dann der meinung war, ich hätte depressionen und sollte die mal ein halbes jahr nehmen...

ich mache zur zeit eine gesprächstherapie, von der ich aber nicht sicher bin, ob sie mir hilft bzw. meine therapeutin mich wirklich versteht... andererseits klingt es einleuchtend was sie sagt. natürlich gibt sie keine anweisungen. wie du sagst, man muss das selber erreichen.

heißt das du bist gar nicht in behandlung? und wie bestreitest du jetzt deinen alltag? ich hab immer solche angst, dass ich meinen job und meinen neuen freund verliere, weil ich die panik nicht im griff hab.

glg und auch dir alles gute

31.03.2011 13:37 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Hallo,

wenn du das Geüfhl hast, dass dich deine Therapeutin nicht weiter bringt, dann suche dir eine andere ! Du musst gesund werden und du zahlst dafür. Also suchst du dir jemanden aus.

Ich habe bis Januar eine Therapie bei einer Heilpraktikerin gemacht. Man, die Frau war super. Leider bin ich aber seit Januar berufsunfähig. Also wurde entlassen.
Weil ich einfach sooo lange krank war. Naja, und meine Kasse zahlt keine Heilpraktiker und ich kann mir Sie jetzt nicht mehr leisten.

Bin gerade an einer neuen Therapeutin dran, die auch EMDR macht. Kannst ja mal im Netz drüber lesen.
Dann lese ich gerade ein Buch Angstschema von Bernd Pelzer. Es erklärt kurz und knapp, was da in einem vorgeht und gibt Lösungswege. Ist recht gut das Buch, nur lässt es sich leichter umsetzen, wenn man einen Therapeuten um sich hat.

Oh ja, die Angst um den Job hat mich immer gequält. Als die Kündigung kam, schien es mir erst einmal als Erlösung. Musste mir keine Gedanken mehr machen, wenn ich irgendwo mal hingehe, mich zu rchtfertigen vor Kollegen.

Jetzt ist es schon schlimm für mich. Jemand zu sein, der nicht arbeiten geht. Ich finde das bei anderen Menschen überhaupt nicht schlimm, aber für mich persönlich ist es schlimm.
Ich versuche mich zu beruhigen. Mir zu sagen, dass ich mich jetzt voll und ganz auf meine Genesung konzentrieren kann. Und wenn es dann schon besser ist, will ich erst einmal ehrenamtlich arbeiten. Um so wieder Fuss zu fassen.

Hey, das Leben dreht sich nicht nur um Arbeit. Das ist auch für mich schwer zu verstehen. Ich habe mich jahrelang in meinem Beruf fertig gemacht. Hab mich abgeraggert für NIX.
Wollte immer alles perfekt machen. Und sobald Arbeit rumlag habe ich den Turbogang eingeschaltet. Bei mir hat sich Jahre alles nur um Arbeit gedreht. Denke, dass ist auch bei mir mit ein Grund für meine jetzige Situation.

Manche mögen sagen ich sei SCHON 28. Ich sage, ich bin erst 28 und werde auch schon wieder eine Arbeit finden, wenn ich soweit bin.

Lg
Smicky

31.03.2011 13:49 • #18


S
Hallo,

momentan nehme ich Opipramol, weil Citalopram und Mirtazapin bei mir gar nichts bewirkt haben. Auch Opipramol zeigt bei mir keine Wirkung.

Das lässt mich dann auch manchmal daran zweifeln, ob nicht doch was anderes vorliegt.
Aber ich habe schon in vielen Studien gelesen, dass eben auch viele Medikamente nicht befriedigend sind in der Angstbehandlung.

Ohh wie schön. Du lebst in Tirol . Ich war noch nie da, aber schaue mir immer FIlme und Bilder über Tirol an. Es ist sooo wunderschön.

LG Smicky

31.03.2011 13:54 • #19


G
stimmt das ist es, und ich leb sehr gern hier!! hab auch die erfahrung gemacht, dass wandern in den bergen und im wald sehr gut für mich ist... ich kann mich da richtig aufgehoben fühlen in der natur... in der stadt fühl ich mich immer ein bisschen unsicher und neurotisch .

also ich hab das riesenglück, dass ich einen therapieplatz von der krankenkasse hab. deswegen geb ich den auch nicht auf sondern überlege eher, selber noch was dazu zu machen! und meine therapeutin kennt mich einfach auch schon lange. ich finds immer anstrengend, einem neuen arzt (oder überhaupt menschen) meine geschichte zu erzählen. und ich mag es, dass sie keine medikamente verschreibt sondern nur mit homöopathie arbeitet, auch wenn ich oft am erfolg zweifle! zusätzlich mache ich yoga und akupunktur.

aber die angst, im büro geoutet zu werden, ist sehr groß. und auch beim neuen freund ist das ein thema.
ich nehm meistens urlaub, wenn ich merke es geht nicht im büro! es sind bei mir zum glück eher einzelne tage und keine wirklich längeren phasen. obwohl mir meine therapeutin schon mal geraten hatte, eine 6 wöchige kur in einer psychosomatischen klinik zu machen. aber das ist einfach unrealistisch.

mach dir nur ja immer bewusst, dass du als mesnch nicht weniger wertvoll bist, nur weil du grade keinen job hast! in unserer gesellschaft definieren wir uns sowieso viel zu sehr über diese dinge! deswegen kommt da auch so ein druck zustande, mit dem dann viele menschen nicht umgehen können.

31.03.2011 14:09 • #20


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