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yellow-belly
Ich wünsche euch allen einen schönen Abend,

ich lebe seit ziemlich genau 9 Jahren mit Panikattacken, mal mit Unterbrechungen von höchstens einem Jahr aber eigentlich durchgängig....
Immer wenn ich das Gefühl habe diese PA endlich überwunden zu haben, dauert es ein paar Wochen, und dann erwischt es mich wieder volle Breitseite.... Ich versuche es die ersten Monate immer mit Stell dich nicht so an, Ausnahmen darf es geben ...bis ich mir selber nichts mehr vormachen kann. Und so wie ich das hier gerade schreibe, merke ich eigentlich wie tief ich wieder drin stecke... Ich möchte nicht schon wieder eine Therapie beginnen, das wäre dann schon die dritte. Ich möchte einfach Angstfrei leben, egal wie sehr ich mich anstrenge gegen die PA anzukämpfen oder sie einfach aufkommen zu lassen, ich habe das Gefühl immer zu verlieren. Es hat sich beruflich ein wenig was verändert, bin seit ein paar Wochen keine Stellvertretende Marktleitung mehr sondern Marktleitung. Ein wenig hat sich was verändert(Ortswechsel) aber im Großen und Ganzen ist fast alles so geblieben. Viel Verantwortung hatte ich schon immer. Ich liebe meinen Job, und wüsste nicht was ich ohne tun sollte. Ich habe so große Angst das ich durch diese Panikattacken irgendwann meinen Job verliere...
Die PAs habe ich überwiegend Zuhause, mitten in der Nacht werde ich aus dem schlaf gerissen oder in Ruhephasen,
auf der Arbeit eigentlich nicht, eher mal wenn ich etwas unternehme.
Fast täglich habe ich das....Z.b. heute, seit ich von der Arbeit nachhause kam, bin ich unruhig, habe das Gefühl mein Puls ist erhöht, habe deswegen schon eine Neurexan genommen, erwarte das ich eine PA bekomme, gehe extra noch nicht ins Bett weil ich noch so aufgedreht bin, ich will das alles nicht mehr, ich möchte einfach ein ganz normales Leben führen ohne das ich mir selbst im Weg stehe. Mitlerweile habe ich die Hoffnung aufgegeben... Nach 9 Jahren... und ich bin erst 27. Es ist einfach so eine Last die auf einem liegt, wie ein Riesiger Felsbrocken den man ständig an seinem Bein hinter sich her zieht, und es besteht nicht annähernd die Möglichkeit dieses Brocken von sich zu lösen. Zudem habe ich seit 2 Jahren noch Magenprobleme, oft entzündete Schleimhaut. Das macht es noch schwieriger... Überall hat man so kleine Baustellen, und die werden dann zu einem Großen Brocken....
Wie ist es bei euch ? Wie lange lebt ihr schon damit ? Geht es irgendwann ganz weg ? Gibt es eine Chance auf Hoffnung?
Wie geht ihr damit um? Also nicht mit den PA an sich, sondern mit der Krankheit.

Liebe Grüße yellow-belly

07.02.2017 00:05 • 09.02.2017 #1


13 Antworten ↓


4_0_4
Hallo yellow-belly,

da gibt es keine pauschale Antwort. Das Spektrum ist sehr breit. Hoffnung gibt es immer. Du bist therapieerfahren, hast einen Job. Nun gilt es deine Fähigkeiten zu verbessern.

Es ist halt bei Angst so, dass es tendenziell egal ist wie Du etwas bewusst wahrnimmst, sondern wie dein Bewusstsein eine Veränderung wahrnimmt.
Mit einer Angststörung ist man halt angehalten einen guten Lebenswandel, sprich einem der Diagnose angepasste Lebensführung zu haben.

Du hast das überwiegend Nachts oder in Ruhephasen? Also wenn Du schläfst? Bist Du abends tendenziell aufgedrehter als vormittags?

Gruß
Cube

07.02.2017 02:05 • #2


A


Panikattacken - kann man jemals angstfrei leben?

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Vonnie006
Hallo yellow-belly,

ich denke auch, wie cube_melon gesagt hat, das es keine pauschale Antwort darauf gibt.
Ich selbst hatte von 2007-2009 PA',s und seit Ende 2014 wieder. Ich hab keine Ahnung was ich damals gemacht habe damit es weg ging. Wenn ich es wüsste, würde ich es sofort wieder tun. Ich habe auch diesmal das Gefühl, das sie stärker sind als damals.
Mich selbst schränken sie sehr sehr stark ein. Ich möchte das auch nicht, aber die angstauslösenden Gedanken kommen ständig, automatisch.
Ich kann dir leider auch nicht sagen wie es besser wird. Ich kann dir nur sagen,das du nicht alleine bist, auch wenn es deine Situation dadurch leider nicht besser macht.

Liebe Grüße
Vonnie

07.02.2017 13:08 • #3


yellow-belly
Danke für deine schnelle Antwort Cube,
ich habe hauptsächlich Abends die PAs... Abends bin ich schon aufgedrehter als Mittags. Ich arbeite z.B auch Spät und Frühdienst, und oft wenn ich von einer Spät in eine Frühschicht muss ist es schlimmer als sonst, habe immer Angst nicht einzuschlafen etc. zudem kommt noch dazu das unsere Vermieterin unter uns wohnt und eine sehr sehr schwierige anstrengende verbitterte alte Frau ist, das ist wirklich Psychokram was wir mit ihr so mitmachen müssen, und die Nachbarin von oben arbeitet nicht, und ist bis ca. 2 Uhr in die Nacht aktiv, und da ist schlafen fast undenkbar. Sind auch auf der Suche nach etwas eigenes, sind vor 2 Jahren hier her umgezogen, und halten es wirklich nicht mehr aus hier. Wie ein Irrenhaus.... Schätze das es auch etwas damit zu tun hat, ich denke ja ständig an unsere Wohnsituation wenn ich gerade mal nicht an die Arbeit denke, und dann möchte man Abends abschalten und dann wird man aus dem Schlaf gerissen weil die Nachbarin von oben mal wieder irgendwelche Schläge von sich gibt. Dann erschrecke ich aus dem Schlaf und zack, dann hab ich schon eine PA.... Reden bringt nichts mit ihr, habe ich schon mind. 5x versucht, mit ihr und der Vermieterin, sie ignoriert alles.
Die PA haben mich wieder mehr im Griff als ich es zulassen wollte, ich weiss noch ganz gut damit umzugehen durch die Therapie, dennoch fange ich wieder an Dinge zu vermeiden die ich eigentlich gerne machen würde.... ;(

Viele Grüße, yellow-belly

07.02.2017 21:47 • #4


yellow-belly
Hallo liebe Vonnie,

auch dir danke für deine Antwort.
Ja ich hatte auch damals das Gefühl das es schlimmer zurück kam als zuvor. Früher hatte ich es nur in Öffentlichen Orten, nie Zuhause, dann kamen sie in anderer Form und dann zu 98% Zuhause.
In welcher Form hast du die PA? Ja das schlimme ist, man weiß das die Angst eigentlich total absurd ist, aber man kann rein gar nichts dagegen tun. Ich bin oft wütend auf mich das ich mich wieder so erwischen lasse, aber keiner kann etwas dazu.
Es ist schön zu hören nicht allein zu sein, allerdings auch genauso traurig das so viele Menschen mit solchen Krankheiten leben müssen. Ob PA, Schizophrenie, Depressionen usw. ...

Wir geht es dir aktuell ?

Liebe Grüße yellow-belly

07.02.2017 21:56 • #5


G
Hallöchen yellow-belly,
Ich kenne das Problem. Bei mir geht es auch immer abends los. Nachts die sind dann natürlich der Oberknaller. Wie ich damit umgehe? Wie du auch schon geschrieben hast: ich sehe Panikattacken auch als Krankheit. Gute Freunde von mir haben mir auch schon gesagt,dass ich mich verändert habe. Ich würde nicht mehr so viel lachen und wäre oft in mich gekehrt. Es sind aber alles noch meine Freunde. Auch wenn ich weiß ,dass es Panikattacken sind; an das Gefühl,welches man während einer hat, kann man sich einfach nicht gewöhnen. Ich habe mittlerweile fast jeden erzählt, dass ich damit zu tun habe (seit 1 Jahr), ich rauche statt 20 nur noch 3-5 Ziggis am Tag, trinke quasi keinen Alk. mehr, schütte jeden Morgen einen gesunden Smoothie statt Kaffee in mich rein und hoffe, dass das alles irgendwann aufhört. Tut es wahrscheinlich nicht, Pech gehabt, nun sind wir halt chronisch krank. Ich höre abends irgendwas mit Tiefenentspannung. Hab's noch nie zu Ende gehört,weil ich vorher immer einschlafe =)
Wenn man nicht gut schlafen kann, ist das Stress pur, gerade auch bei deinem Job. Ich hoffe, dass ihr bald eine schöne, ruhige Wohnung findet, vielleicht wird es dann bei dir ja wieder besser. Das wünscht sich für dich: Gaby

07.02.2017 22:14 • #6


4_0_4
@yellow-belly

Schichtarbeit ist eine stärkere Belastung als z.B. Arbeitszeiten von 8-17Uhr. Da ist auch mehr Ruhe erforderlich.
Die scheinst Du in der aktuellen Wohnung nicht in der Form zu bekommen.

Du kannst dich damit nur arrangieren oder umziehen.
Rechtlich wird es schwierig etwas gegen den Lärm von oben zu unternehmen, so lange sie nicht laute Gespräche führt, TV schaut, duscht oder die Waschmaschine laufen lässt. Zudem würde es die Stimmung im Haus verschlechtern.
Wenn mir mein(e) Vermieter(in) auf den Keks gehen, wäre irgendwann mein Kommentar. Bitte alles schriftlich und würde sie einfach stehen lassen. Gut ja, wird die Stimmung auch nicht unbedingt verbessern. Zumindest hättest Du eine Grenze gesetzt.
Lach jetzt nicht, aber hast Du schon einmal an Ohrenstöpsel gedacht? Nachteil ist halt, dass ein Gewöhnungseffekt eintritt und man dann eine Weile braucht wieder ohne zu schlafen.

Schau bitte, dass Du dir einen positiven Ausgleich außerhalb der Wohnung suchst. Bewegung oder etwas Sport. Laufen, schwimmen, Radfahren, Spazieren gehen oder vllt. sogar so Dinge wie Yoga.

07.02.2017 22:32 • #7


Vonnie006
Hallo liebe yellow-belly,

deine Situation zuhause in der Wohnung bzw der Mitbewohner im Haus, tragen bestimmt auch dazu bei das deine PAs wieder stärker geworden sind. Ich denke auch, das kreisende Gedanken das ganzen fördern. Man kommt nicht zur Ruhe und das belastende Thema ist immer präsent. Ist es bei euch so schwer eine andere Wohnung zu finden? Denke dass das zumindest Entlastung bringen wird. Wenn mal mein Schlaf durch welchen Grund auch immer gestört wird, geht es mir am nächsten Tag immer schlecht. Daher könnte es vllt auch mit daran liegen? Glücklicherweise schlafe ich sehr gut. Selten habe ich mal Einschlafstörungen. Das mit dem Lärm von oben kenne ich auch zu gut. Wir haben da ein echtes Trampeltier... Auch mitten in der Nacht. Aber wenn ich Mal eingeschlafen bin, bekomme ich nichts mehr mit.

Mir gehts aktuell so lala. Meine PAs kommen zuhause und vor allem wenn ich das Haus verlasse. Auch sehr oft beim Essen. Ich hab manchmal schon Angst vorm Essen. Ich merke richtig, wie immer mehr meine generalisierte Angststörung die Oberhand gewinnt

Liebe Grüße
Vonnie

07.02.2017 22:50 • #8


yellow-belly
Hallo ihr lieben,

ja es ist sehr schwierig für mich runter zu kommen...Als ich noch ein bisschen Zeit hatte, bin ich zum Sport gegangen, aktuell schaffe ich es einfach nicht, wenn ich nach min. 10 Stunden von der Arbeit komme, fix den Haushalt und dann ist lernen für meinen AEVO Schein angesagt, im März ist dir Prüfung dafür, schätze das da viele kleine Dinge zusammen treffen die mir Druck machen bzw. den Druck den ich mir selbst mache...
Die Sache mit der Vermieterin und der Nachbarin... Alles Erfolglos, wirklich, wir haben schon alles versucht.Unser Rolladen ist leider kaputt gegangen (altes Haus) und wir gehen wirklich sorgsam mit unseren Sachen um vor allem mit Wohnungseinrichtungen ect. und sie unterstellt uns wir hätten den Rolladen mutwillig kaputt gemacht ( ) und wir sollten das bezahlen weil Schönheitsreparatur ect.... totaler Blödsinn, aber sie versteht es nicht. Ich kann noch 100 solcher Storys mit ihr erzählen, und das zerrt natürlich an den nerven.
Es ist eigentlich nicht so schwierig eine Wohnung hier zu finden, allerdings wollten wir gerne etwas eigenes, wissen aber noch nicht ob eine Wohnung kaufen/Haus kaufen ect. ... Ich glaube wirklich umso mehr ich das jetzt alles schreibe ist vielleicht echt etwas viel auf einmal für mich. Mein Freund und ich heiraten dieses Jahr an unserem 10. Jahrestag, der Arbeitsplatzwechsel (neue Kollegen, neue Führungsposition ect.),Vermieterin, Wohnung/Haus, Hochzeit, Prüfung, ...

An Vonnie :
Das mit dem Essen hatte ich auch mal eine Zeit lang...Hast du Angst vor einem all. Schock oder Übelkeit oder warum hast du Angst davor? Ich hab oft Angst wenn mir schlecht wird(auch psychisch) brechen zu müssen. Es ist echt schrecklich zu sehen wie die PA sich zurück in das Leben einschleichen....

An cube_melon:
Rechtlich könnte und wollte ich nicht gegen irgendwen hier etwas unternehmen, erstens wieder mehr Stress für mich, zweitens wie du schon sagst würde es die Sitimmung nicht verbessern.... Yoga würde ich super gerne machen, aber die Kurse die es hier in der Nähe gibt haben immer feste Zeiten und da ich unterschiedlich arbeite wird das leider schwierig.

An Gaby:
Ja ich habe es meinen engsten Freunden erzählt, viele hab ich gar nicht um ehrlich zu sein Ja, dieses Gefühl wird wohl nie weg gehen bzw, man kann sie nie an sowas gewöhnen.
Oh ja, ich habe vor 3 Jahren aufgehört zu rauchen, trinke vielleicht noch ein Glas Sekt/Wein in 4 Monaten.. Das mit der Tiefenentspannung werde ich tatsächlich mal ausprobieren, vielleicht hilft es mir ja.

Danke euch allen für eure lieben Worte

Liebe Grüße yellow-belly

08.02.2017 20:10 • x 2 #9


Vonnie006
Hallo yellow,

Oh je, das klingt wirklich nach viel stress! Also wenn es bei euch im Haus so schlimm ist, und ihr euch noch nicht entscheiden könnt welche Art von Eigentum es sein soll, könntet ihr vllt erst nochmal in eine Mietwohnung umziehen. Ich weiß, so ein Umzug ist viel Stress, aber so wärt ihr aus dieser schrecklichen Umgebung raus und ihr könntet in Ruhe überlegen wie ihr euch entscheiden wollt. Wie schön, Hochzeit ist aber auch natürlich enorm viel Stress!

Woher meine Anspannung kommt, keine Ahnung. Ich habe das Gefühl, das mein Kopf jede Kleinigkeit an Körperreaktionen wahrnimmt. Grummelt mein Bauch- Gefahr! Klopft mein Herz stärker, zb nach Anstrengung - PA also total irrational... Wobei ich die Logik kenne warum das Herz dann mal klopft oder der Magen nachdem Essen grummelt... Aber dennoch kommen die Ängste auf... Am liebsten würde ich mein Hirn reseten lassen, so das ich keine Angst vor der Angst, PA oder sonst was mehr kenne wenn es iwie möglich wäre...

Liebe Grüße
Vonnie

09.02.2017 00:35 • #10


yellow-belly
Ja ich weiss genau was du meinst...es ist einfach alles so ätzend und lästig. Gerade hab ich es auch wieder ein wenig. War schon etwas eigeschlafen, dann musste ich nochmal kurz aufstehen und dann krieg ich wieder so zitteranfälle + magenschmerzen
Ich kann auch diesen Ablauf einer Panik verstehen, aber in der situation ist es immer schwierig klar und ruhig zu denken.....
Ich mag mir oft gar nicht ausmalen wie es weiter geht damit. Es raubt auch so viel Energie immer


Liebe Grüsse

09.02.2017 00:45 • #11


Vonnie006
Ganz genau, auch dieses plötzlich undefinierbare Unwohlsein. Stellenweise so heftig das ich mich dann hinlegen muss. Wenn ich daran denke das ich das vllt bis zum Lebensende haben soll.... Oh gitt, nein, das halte ich nicht durch. Das sorgt bei mir ja schon in Monatsabständen für Nervenzusammenbrüche

09.02.2017 00:52 • #12


yellow-belly
Wir alle müssen jedes mal aufs neue immer und immer wieder stark sein. Wir haben es ja schon mal geschafft es von uns weg zu drücken, also schaffen wir das auch wieder

09.02.2017 00:57 • #13


Vonnie006
Das denke ich in guten Momenten auch. Aber je länger diese PAs da sind, desto mehr verliere ich die Hoffnung

09.02.2017 14:19 • #14


A


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Dr. Christina Wiesemann