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Hallo ihr Lieben,

ich habe meine Angstsymptome fast komplett unter Kontrolle bekommen, allerdings blieb die Derealisation und Depersonalisation leider dauerhaft.

Nun habe ich seeit Montag eine schlimme Grippe und habe das Gefühl, dass die Derealisation noch um einiges schlimmer geworden ist. Alles (sogar mein zuhause) kommt mir fremd, unreal und wie im Film vor. Das hat mir natürlich schon irgendwie wieder Panik bereitet. Habe schlimmen Schnupfen, Husten und bis gestern auch Fieber. Desweiteren habe ich das Gefühl in meinem Kopf kommt nichts mehr an, ich esse z.B. etwas und frage mich paar Minuten später ob ich denn schon gegessen habe, da ich es gar nicht realisiere. Selbst die Grippe kommt nicht richtig in meinem Kopf an, der Schnupfen usw klar, aber es ist, als würde es mich gar nicht soo sehr stören, sondern als wäre es mir egal?!

Kann es denn sein, dass die Erkältung es sooo schlimm macht bzw verstärkt hat?

17.09.2014 23:02 • 12.02.2015 #1


29 Antworten ↓


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Hmm....eigentlich könnte ich mir Vorstellen, das du auf Grund deiner Grippe schon mehr Aufmerksamkeit auf Dich selbst hast ? Ich leide auch unter dieser Derealisation. Bist du ein Hypochonder ? Hast du derzeit noch andere Schwierigkeiten ?

17.09.2014 23:18 • #2


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Grippe und Derealisation

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Ja das stimmt schon, ich achte jede freie Minute drauf, ob die DR noch da ist oder nicht usw.
Etwas hypochondrisch bin ich auch, habe dauernd Angst Schizophren zu werden oder eine Psychose zu bekommen aufgrund dieses Zustandes.. :/
Habe am 1.9. eine Ausbildung begonnen und war da auch 2 Wochen erst mal weit weg von zuhause. Empfinde das nach einem Jahr zuhausesein als sehr stressig und ungewohnt und frage mich dauernd ob ich das aufgrund meiner DR und Angststörung bzw aktuellem Zustand überhaupt schaffen kann...

17.09.2014 23:32 • #3


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Ich weiß, jedes kleine Detail wird nicht ausgelassen. Dr. Googel und Co. Solange Du Angst vor solchen Krankheiten hast, kann man dich beruhigen, dann hast du Sie nicht. Doch glaube ich, das man gerade bei Angst vor Psychischen Krankheiten schnell Neurotisch werden kann, jedes Zucken im Kopf wird als Gefahr wahrgenommen. Das kann einen wirklich Verrückt machen ! Hast du deine Zustände schon einmal abklären lassen ? Ich habe mal eine Arbeit von einem Wissenschaftler über DR gelesen, man kann auch hier von einem Schutz reden. Wie bei der Angst z.B....Solche DR haben auch Gesunde ab und zu, nur Angstpatienten nehmen dies als Bedrohung war und geraten auch hier schnell in einen DR Kreislauf. Ich weiß es ist sehr schwer. Machst du etwas dagegen ?

Beste Grüße.

18.09.2014 00:51 • #4


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Ich habe schon eine Verhaltenstherapie gemacht und meine Thera meinte, das mit der DR würde sich wohl noch geben bzw. verbessern. Leider merke ich davon überhaupt nichts.
Jeder spricht immer von Ablenkung, aber ich weiß gar nicht, wie man sich davon ablenken soll. Das Gefühl begleitet mit stets und ständig, beim Autofahren (wozu ich aufgrund der Arbeit nun jeden Tag gezwungen bin), auf Arbeit, zuhause,... bei jeder Tätigkeit. Ein Medikament nur dagegen gibt es leider nicht.

Und als 2. kommt nun hinzu, dass mir ein Antibiotikum verschrieben wurde wegen der Grippe und den anhaltenden Beschwerden, worüber das komplette Internet schimpft und vor der Einnahme warnt.
habe gestern weder Beipackzettel (d.h. Nebenwirkungen) gelesen noch im Internet. Jedoch bin ich heute früh mit solch massivem Schwindel und Schwächegefühl aufgestanden, dass ich doch mal nachlesen musste. Der Schwindel war ganz klar zu unterscheiden vom sonst Angstschwindel, den ich ab und an noch habe.

Möchte es nun absetzen - es heißt Cipro Basic.

19.09.2014 13:59 • #5


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Grippe und Antibiotikum ? Kenn ich persönlich nicht, geht denn da nicht was anderes ?

Also ich mache gegen DR/DP Achtsamkeitsübungen und gezieltes Fühlen. Z.B.: Üben Empfindungen wahrzunehmen. Gut sind auch Skills die eigentlich für Borderliner gedacht sind. Die Helfen mir persönlich mit am Besten, wenn es sehr schlimm ist, stecke ich meine Hand in Eiswasser z.B....oder China Öl....so komme ich aus dem DR Kreislauf raus. Funktioniert. Ansonsten hilft es auch sich Bewusst zu machen, das es ein Schutz der Seele vor Emotionalen Belastungen ist...ich schreibe dann immer auf, was mich derzeit Stresst. Dann kann man nach Stressmodellen eine Lösung suchen. Klar, man denkt erst, wie soll das Helfen. Aber bei mir hat das immer gut geklappt.

19.09.2014 14:30 • #6


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Naja habe Angina bekommen und daher das Antibiotikum.. steckt wohl mehreres in mir drin. Wenns mich mal umhaut, dann leider richtig.

Okay, danke für die Tipps, das werde ich mal ausprobieren. Meist äußert es sich bei mir ja so, dass mir meine Umwelt - besonders mein zuhause fremd erscheint. Wenn ich aus dem Fenster sehe oder rausgehe wird es umso schlimmer.

Ein bisschen schulde ich das auch dem vielen Ortswechsel der letzten Wochen zu, denn da ist es erst richtig extrem geworden. Urlaub - innerhalb des Urlaubs Umzug in ein anderes Hotel, dann 5 Tage zuhause, 5 Tage in der Nähe von Hamburg, 2 Tage zuhause, wieder 5 Tage bei Hamburg und jetzt zuhause seit 7 Tagen, aber am Montag auch wieder komplett neue Umgebung auf Arbeit - neues Gebäude, Zimmer,...

19.09.2014 15:37 • #7


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Das mit den Umgebungswechsel kenne ich aber auch sehr gut ! Gerade bei Veränderungen kann es bei Angststörungen immer wieder vorkommen. Mein Umzug vor einem Jahr hat mich fast 8 Wochen umgehauen, da ging alles wieder von Anfang an los. Mit Schwindel und Benommenheit. Dazu noch a bissl Depressionen. Ich denke das man gut lernen kann, mit den Körperlichen Symptomen einer Angststörung umzugehen. Vieles läuft dann halt auf der Psychischen Ebene ab. Man sollte schon darauf achten, wenn man sich übernimmt. Stress ist da ein Hauptfaktor ! Deswegen Achtsamkeit !

Beste Grüße.

19.09.2014 17:19 • #8


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Gut zu wissen. Ich denke bzw hoffe nach einer gewissen Eingewöhnungszeit wird sich das schon wieder geben.
Das mit dem Stress ist so eine Sache, ich war jetzt ein Jahr lang zuhause und nun, wo die Arbeit wieder losgeht, empfinde ich alleine das Aufstehen und die ganze Zeit vor'm PC sitzen als stressig. Aber ich hoffe auch daran gewöhnt man sich.

Nach der Arbeit versuche ich dann in der Badewanne oder mit autogenem Training zu entspannen.

19.09.2014 18:12 • #9


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Ich denke das es seine Zeit braucht ! Gewisse Dinge müssen auch Zeit haben, wenn sie gut weilen sollen !

20.09.2014 01:04 • #10


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Mich verwirrt es nur, dass ich sogar mittlerweile zuhause Zeit brauche zum eingewöhnn obwohl es doch mein ZUHAUSE ist.

Ich war wirklich viel unterwegs, im Urlaub (während des Urlaubes sogar Hotelwechsel), dann 6 Tage zuhause, 5 Tage bei Hamburg, 2 Tage (übers WE) zuhause, 5 Tage bei Hamburg und dann, seit einer Woche nun, wieder zuhause.

Jedoch habe ich das in der Nähe von Hamburg gar nicht so schlimm empfunden - wahrscheinlich weil ich dort wusste, dass es ja fremd sein MUSS, da ich ja vorher nie dort war!?

Das ist wirklich alles zum verzweifeln und dauernd frage ich mich, ob nicht doch irgendwas anderes (Krankheit, andere psych. Krankheit,...) dahintersteckt. Das alles nur durch eine Angststörung?

Am schlimmsten ist nun, dass ich morgen wieder arbeiten muss. Sobald ich auch nur das Haus mit einem Fuß verlasse spüre ich wieder deutliche Benommenheit und komme mir ganz klein vor.

Meine Eltern usw sind ja der Meinung, je öfter ich wieder regelmäßig zur Arbeit gehe, desto schneller geht dieses Gefühl/dieser Zustand wieder weg. Und schließlich denken sie auch, die ganze Angststörung erledigt sich somit irgendwann wieder.

Ich jedoch habe eher den Eindruck, dass es immer schlimmer anstatt besser wird - bezogen auf die DR/DP.

21.09.2014 17:35 • #11


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Letzendlich kann nur eine genaue Neurologische und Psychiatrische Begutachtung klären, was es ist (oder nicht ist) ! Meine Therapeutin ist Heute noch mit meiner Differentialdiagnose beschäftigt. Gerade weil DP/DR zu mehreren Erkrankungen passt, kannst du ja wie ich auf eine doch etwas Engere Überwachung, bzw. regelmäßige Termine beim Psychiater setzen...für mich ist es immer Gut, das mir jemand Bestätigt das ich nicht Verrückt bin (oder anderes; hehe) Und im laufe meiner Therapie habe ich gemerkt das es immer erst schlimmer wird, bis es besser wird ! Keine Ahnung warum. Ich glaube das wenn eine Behandlung läuft und in der Seele wirklich wichtige Punkte sind, die Empfindlich sind (mein Ausdruck), reagiert ja der Organismus darauf. Wichtig ist das deine Angststörung schon ein Auslöser hat, den man Auflösen sollte.

Beste Wünsche.

23.09.2014 00:10 • #12


L
Ich sage mir immer, wieso aus einer Angststörung eine Psychose oder ähnliches entstehen sollte. Es sind ja doch 2 völlig verschiedene Krankheitsbilder. Als ich im Urlaub war, war die DR/DP auch zeitweise mal komplett weg. Das wäre ja bei einer Psychose auch alles nicht der Fall?

Selbst die erste Ausbildungswoche war es noch einigermaßen gut..

Und nun habe ich wieder das Gefühl es wird von Tag zu Tag schlimmer und ich kann eigentlich gar kein Auto fahren oder sonstiges tun, muss es jedoch trotzdem bezüglich der Arbeit.

23.09.2014 19:11 • #13


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Naja, wie geschrieben, es gibt bei diesen Symptomen so einige Möglichkeiten, die Du einfach abklären solltest. Grundsatz ist; jeder auch nicht vorbelastete Mensch kann eine Psychose bekommen. Egal wie, nur ein Psychiater kann das ausschließen. Es gibt auch latente Psychosen, wo es nicht zu einem Akuten Ausbruch kommt.

Arzt fragen ! Dann kannst du Dir sicher sein.

23.09.2014 20:28 • #14


L
Ich habe ja schon eine Verhaltenstherapie gemacht bei einer Psychotherapeutin und die meinte immer, ich wäre viel zu strukturiet für eine Psychose. Da leidet man ja vorwiegend an Halluzinationen und sowas.. das habe ich ja alles nicht. Wüsste auch nicht wo ich noch hin sollte um das testen zu lassen.

23.09.2014 20:37 • #15


icingsugar80
hallöchen, ich klinke mich grad mal ein.
also, da bei DP/DR IMMER ein realitätsbezug vorhanden ist, kann man eine psychose ausschließen.
ich habe mittlerweile schon über 20 jahre DP und war deshalb zu einem längeren klinikaufenthalt in der uniklinik mainz bei doktor michal, weil die dort darauf spezialisiert sind.
der aufenthalt hat mir sehr geholfen. heute kann ich recht gut mit der symptomatik umgehen... hab viel darüber gelernt, weiß warum ich sie habe, und was mich triggert.
jedenfalls gehört diese störung definitiv zu den psychosomatischen krankheitsbildern, obwohl es sich oft so dermaßen crazy anfühlt!
wollte dir nur mal eben sagen, dass der dr. michal eine DP-sprechstunde in mainz anbietet, falls du dort mal hin möchtest.
lg,
icingsugar

23.09.2014 20:46 • #16


L
Vielen Dank für deine Antwort!

Ich denke mir auch meist: so lange mir meine Wahrnemung bewusst komisch vorkommt, man sich also denkt ich nehme alles ganz anders wahr, als andere Menschen, kann es ja keine Psychose sein. Da lebt man, so viel ich im Internet gelesen habe, in einer eigenen Welt wo man denkt, alle anderen Menschen seien verrückt, die nicht so denken.

Danke für den Tipp, ich werde mich mal kundig machen, was diese DP-Sprechstunde angeht!

LG

23.09.2014 20:59 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

icingsugar80
Kein ding!
ja, google mal... ist aber mittlerweile gut zu finden.
alles gute!
das mit der DP ist zwar echt sch..., aber auch in den griff zu bekommen.

23.09.2014 21:02 • #18


R
Mach doch einfach beides.

Dann kannst du Dir ganz sicher sein !

@icingsugar80: Latente Psychosen sind schwer zu erkennen, weil diese ohne Realitätsverlust einhergeht. Ich denke schon das ein Fachkundiger Arzt das besser klären kann.

Beste Wünsche.

23.09.2014 21:04 • #19


L
Ich weiß aber gar nicht, wo ich mit meinem Problem hingehen soll..
Nächste Woche habe ich Berufsschule, weiter weg von zuhause.. und die Ausbildung läuft ja auch weiter...

Beim Hausarzt war ich schon so oft - über diese dann beim Psychotherapeuten...

24.09.2014 14:31 • #20


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