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Hallo liebes forum.

ich bin neu hier und suche kontakt zu menschen die mir vielleicht einentipp geben können..

ich leide unter agoraphobie mit angststörung und nehme deshalb citalopram 30mg jeden tag.

nun ist es so:

ich habe es mich endlich gewagt wieder ein festivalticket zu kaufen...nach einer riesigen panikattacke bei rock am ring inklusive krankenhausaufenthalt und krampfanfall so wie lähmungserscheinungen habe ich diese entscheidung getroffen...

ich fahre in einer woche zum wacken open air!

denkt ihr das eventuell die einnahme von benzos diepanikattacke unterdrücken könnten und ich so meinen spaß dort haben kann?
meine freundin kann mich zu der zeit leider nicht unterstützen da sie einen 3 wöchigen trip in die usa macht...

habt ihr tips?

bitte im hilfe


lg christian

23.07.2013 16:18 • 02.08.2013 #1


31 Antworten ↓


Ähm, möchte Dir nicht zu Nahe treten, aber hast Du mal ansatzweise darüber nachgedacht, warum Deine Angst da ist?

Ist es dann richtig, die Angst mit Benzos wegzupusten, weil man Spaß haben möchte?

Die Angst ist ja genau deswegen da, damit Du solche Dinge eben NICHT machst. Tust Du sie trotzdem, passiert das, was Du schon beschrieben hast (Blaulicht 112).

Das ist so ein Verhalten, wie es jeder Süchtige, egal ob Dro., Alk. Co. täglich tut!

Er macht seine Gefühle weg damit, in dem Glauben, alles im Griff zu haben...richtet seinen Körper damit hin, weil die Ängste so gross sind, dass er sie nicht zulassen kann. Dabei ist Angst nur ein Gefühl...

Also mein Tipp wäre, das komplett zu unterlassen. Das Open-Air geht ja mehrere Tage und wahrscheinlich wird der Lärm, die Aufregung, Dein Nervensystem so zupowern, dass es NUR (!) mit Angst und Schlimmeren reagieren kann.

Na klar kann man als Konfrontationsübung gegen die Angst auch von einer Brücke springen mit Bungee-Jumping oder freihändig auf eine Brücke ohne Geländer balancieren, aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, in der Situation bleiben zu können, damit es endlich KLICK macht und der Vertand versteht, dass es NUR Angst und eine Panikattacke nicht schlimm ist.

Da fallen mir zahlreiche bessere Situationen ein, um sich der Angst stellen zu können.

Von daher...

A


Festivalbesuch und die Angst

x 3


wenn ich dort nicht hingehe vermeide ich die situation in der ich angst habe. das hab ich bereits in einer therapie gelernt.
warum die angst da ist, haben wir immernoch nicht rausgefunden.
ich werde aber doch nicht aufgeben und jetzt sagen ich fahre nicht. ich will es schaffen und ich weiß das es nur ein gefühl ist und ungefährlich aber das lerne ich hier zuhause ja wohl kaum, da ich hier nie sowas habe.

früher hatte ich immer eine riesen freude an festivals.
ich werde die angst nicht gewinnen lassen.

also nicht hinzufahren ist keine alternative.



ps: ich bin und war nie Dro.

Zitat von Didi0089:
wenn ich dort nicht hingehe vermeide ich die situation in der ich angst habe. das hab ich bereits in einer therapie gelernt.

Nunja, dann hast Du aber in der Therapie auch gelernt, dass Benzos oder andere Dro., NICHT der Schlüssel zu dem sind, was Du gerne möchtest und damit bewirken möchtest.

Zitat von Didi0089:
warum die angst da ist, haben wir immernoch nicht rausgefunden.

Abseits möglicher Ursachen, möchte die Angst als Gefühl was gerne?
Im hier-und-jetzt?

Zitat von Didi0089:
ich werde aber doch nicht aufgeben und jetzt sagen ich fahre nicht. ich will es schaffen und ich weiß das es nur ein gefühl ist und ungefährlich aber das lerne ich hier zuhause ja wohl kaum, da ich hier nie sowas habe.

Wie von mir o.g. schon gesagt, sollte man als Konfrontation vielleicht nicht ein Heavy-Metal-Festival nehmen, um zu bestehen in der Situation.

DAS hast Du aber auch gelernt in Deiner Therapie, ganz sicher.

Zitat von Didi0089:
also nicht hinzufahren ist keine alternative.

Benzos sind eine? Und in der nächsten Situation? Doppelte Benzos, oder wie?

Zitat von Didi0089:
ps: ich bin und war nie Dro.

Nie behauptet, war eher ein Beispiel, warum so viele Menschen glauben, sie müssten zur Flasche und zur Spritze greifen.

Verstehe mich bitte richtig, ich will Dich hier nicht vorführen oder fertigmachen, darum geht es nicht, aber für mich persönlich (also meine persönliche Meinung) passt das Vorhaben NICHT zusammen. Vielleicht haben andere Mitstreiter ja eine weitere Meinung oder Tipps dazu...

also bei rock am ring hatte ich besagte panikattacke zum ersten mal.
grund war, das ich mir unter den massen an leuten hilflos vorkam. das habe ich bei verrausgegangenen festivals nie erlebt.

meine therapeutin hat mir eher das genaue gegenteil bestätigt. wenn ich dort nicht hinfahre, und das nur wegen meiner krankheit, dann ist das ein schritt nach hinten weil ich mich einschränke und meine angst damit bestätige und das aha es ist ja garnicht schlimm erlebnis nie haben werde.

als beispiel...andere größenordnung aber egal...ich hatte bis vor einem jahr in jedem zug oder bus panikattacken.
was habe ich gemacht? mit freunden in den zug oder bus gesetzt. und das immer und immer wieder.
es kam der tag da hab ich gemerkt das ich meine angst kontrollieren kann und sie unbegründet ist.
jetzt kann ich locker weite strecken alleine fahren.

gut, ich sehe ein das benzos nicht die beste lösung sind. als kleine sicherheit kann ich sie ja wenigstens dabei haben falls ich mal meine angst nicht im griff habe.

also mal fernab von den pillen, was kann ich sonst noch tun außer entspannungsübungen und gedankenkontrolle etc.
zb in einem fall wo ich die panickattacke wieder aufkommen spüre.

in eine tüte atmen hat sich bei mir sehr bewährt.

Zitat von Didi0089:
in eine tüte atmen hat sich bei mir sehr bewährt.


An einer Tüte zu ziehen bewährt sich bei mir schon über 20 Jahre.

leider nur negative erfahrungen mit gemacht

Also ich finde, er MUSS sogar zu diesem Festival fahren.
Wenn nicht, wäre es ja das klassische Vermeidungsverhalten.

Die Frage ist nur, wie er es dort aushält.
Auf jeden Fall würde ich keine Benzos nehmen.
Die sind nur wieder eine Sicherheitsmaßnahme, ebenso wie das Handy für alle Fälle.

Fahr dahin!
Sage Dir, alles, was Du fühlst, sind NUR Symptome der Angst ( und die werden kommen!)
Bleibe in der Situation!
Sollte es nicht mehr auszuhalten sein, geh etwas abseits- aber geh später wieder zurück!

Du kannst dich natürlich auch permanent in der Nähe der Johanniter aufhalten, aber das wäre wieder eine Sicherheitsmaßnahme.
Aber besser als gar nicht hinfahren.

Viel Glück !

jetzt habe ich gerade so einen langen Text geschrieben und nun ist er futsch. na super.

Fahr hin!
Sonst wirst du nie wissen was passiert. Die Angst ist unangenehm, aber will dich auch eigentlich nur beschützen.

Ich hatte vor 3 Monaten meine erste schlimme Attacke, war kaum auszuhalten (Sehstörungen, Schwindel, Kribbeln und Druck im Kopf, Bluthochdruck, schwere Beine, starke Unruhe etc.) und das alles im Auto. ICh musste also jeden Tag kleine Runden mit dem Auto fahren, die Symptome waren kaum auszuhalten, aber ich habe es immer geschafft.

Ich war letztens auch auf einem Festival und siehe da, ich hatte mehr Spaß als Angst.

Ich habe immer Atosil 25mg in meiner Tasche, ist eine alternative zu einem Benzo...hilft bei Unruhe.

danke für eure unterstützung.

ich sehe das genau so. ich fahre da auf alle fälle hin komme was wolle!

ich lass mich nicht durch meine angst kontrollieren!

das mit der absicherung stimmt schon..aber ich frage mich ob es nicht beim ersten versuch unvernünftig wäre, auf jegliche medikamentöse hilfe zu verzichten.

WACKEN ICH KOMME!

das problem ist das meine symptome sich nämlich bis zur vollstndigen lähmung der gliedmaßen und zunge steigern. natürlich nur wenn ich wieder dieses oh mein gott ein herzinfarkt gefühl habe

Es gibt doch dieses tolle Sprichwort: Die Angst lähmt mich!

Das ist auch bei mir so, ich kann mich dann kaum noch bewegen, alle Bewegungen sind total langsam und ich spanne wirklich jeden Muskel an, hinzu kommen dann starke Muskelschmerzen, als ob ich 5 Stunden lang in der Muckibude gewesen wäre.
schlimm!
ich bin aber noch NIE umgekippt.
Das komische ist auch, dass sich die Angst bei mir nicht innerhalb 30min abbaut, ich brauche dafür immer Stunden.

so ähnlich ist das bei mir auch. erst kribbeln die hände bis ich sie nichtmehr bewegen kann,

das schlimmste was ich erlebt habe (bei rock am ring) war ein krampfanfall. konnte die hände nichtmehr öffnen und
der rest war gelähmt.

112 und valium intravenös im krankenwagen--- und siehe da: WEG! alle symptome WEG. daran merk ich ja dases alles total ungefährlich ist

..aber ich frage mich ob es nicht beim ersten versuch unvernünftig wäre, auf jegliche medikamentöse hilfe zu verzichten.

Bitte verzichte darauf!
Denn sonst nimmst du immer und immer wieder diesen schei..

Andererseits.... Wacken ohne Medis würde ich auch nicht aushalten.
Diese ganzen Irren dort

bei mir ist es der kopf der dann fürchterlich kribbelt dazu kommt dann noch ein komischer druck, ich denke jedesmal dass mein kopf platzen will. am schlimmsten sind aber echt die schweren gliedmaßen, ich denke immer dass meine beine mich nicht mehr tragen wollen. ekelig.

ich verzichte auch auf medis, aber wenn es gar nicht anders geht, habe ich meinen Notfallkoffer dabei :/
ich bin glaub ich nicht so stark wie manch andere hier, weil meine symptome im gegensatz zu einer normalen Panikattacken irgendwie anders sind.
nehme auch schon seit 10 Wochen Sertralin 100mg, mir geht es auch eigentlich recht gut damit, aber manchmal ist sie einfach wieder da DIE ANGST..kommt aus heiterem Himmel.
so eine blöde krankheit hatte ich noch NIE

ich nehme jeden tag 30 mg citalopram seit nen paar jahren.

im alltag is das ne spitzen sache, aber ich hab ja dieses klassische angst vor der angst verhalten, wegen der einen negativerfahrung.

notfallkoffer nehme ich wohl mit...mit ner plastiktüte, baldrian und dem valium..

und die werde ich nur anwenden wenn es so schlimm ist das ich wieder den notruf wählen würde

aber geht es dir mit citalopram richtig gut?
nehme jetzt seit 10 wochen Sertralin 100mg ein, eigentlich geht es mir gut, aber manchmal kommt die angst vor Attacken wieder hoch inkl. leichte Symptome (z.b. heute)
es gibt keinen tag wo ich nicht an die angst denke, schlimm.
eine therapie kann ich leider erst im november beginnen, deswegen muss ich immer zur Institusambulanz der Psychiatrie latschen.

DArauf kann ich nur sagen : JA

ich hatte lange zeit diese angst unbehandelt gelassen und es ging mir mies und jeden tag hatte ich anfälle..
dann war ich beim hausarzt und später beim psychiater.. der sagte mir ich solle citalopram nehmen und in dieser phase war es so dass ich alles versucht hätte, weil mein leben mir da garnichmehr so lebenswert erschien weil ich kaum noch rausging.

nach ca einem monat tritt die wirkung ein.

Ich gehe arbeiten, ich studiere, ich habe eine schöne beziehung und mache musik und reise.
das hab ich mir vor 2 jahren nie erträumt das es mir wieder so gut gehen könnte.

medis sind nich allein die lösung, aber ich muss jetzt wirklich mal sagen

Dank citalopram geht es mir wie einem menschen ohne diese krankheit (außer auf festivals)
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außer auf festivals hahahah

der schluss war gut.

Ich finde Tabletten generell nicht schön, aber ohne hat es bei mir einfach nicht geklappt.

Vertraust du im Alltag deinen Tabletten?
Hast du Angst vor neuen Attacken?

Wie du merkst, ist das alles noch Neuland für mich...ich glaub ich bin mit meinen 10 Wochen noch ein Anfänger was tabletten angeht. ich traue der Wirkung noch nicht so ganz. Sertralin ist auch ein SSRI und gut gegen Angststörung.
Mit Citalopram habe ich leider schlechte Erfahrung gemacht, die Dosis war am Anfang viel zu hoch und ich hatte eine schöne Überdosis. Anfangsdosis 40mg, ich sage dazu mal nichts weiter.

ohje das ist unschön...
also ich bin von 10 auf 20 und jetzt final auf 30 mg.

ich habe im alltag garkeinebedenken mehr und ich denke so gut wie nie an die angst, weil ich weiß das ich diesem medikament vertrauen kann, und mir selbst auch.

mein alltag ist wirklich ganz normal.
ja, ich habe heftige angst vor einem anfall auf dem festival...im alltag wird es mir nicht passieren

ich fliege im Otkober mit meinen Freund nach Italien, davor habe ich jetzt schon Angst, aber ich werde auf keinen fall die Reise absagen. Wenn es mir dort schlecht geht, weiß ich ja dass es wieder vergeht.

ich vertraue der wirkung noch nicht so ganz :/ leider
durch citalopram hast du keine erneuten Attacken gehabt ja?
wie lange nimmst du es schon?

A


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Dr. Reinhard Pichler
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