Hi,
@marschmellow:
Zitat:Also ich habe am meisten Angst brechen zu müssen und dann nicht flüchten zu können. Das ist irgendwie irrational weil es ja überall dann für mich blöd wäre. In der Öffentlichkeit wäre es für mich genauso schlimm denke ich. Vielleicht einen kleinen Tick schlimmer aber nicht erheblich. Wenn andere Erbrechen war das früher für mich sehr schlimm, jetzt aber überhaupt nicht mehr.
Wieso solltest du denn, wenn du Erbrechen musst, flüchten wollen bzw. flüchten müssen? Was würde dir das Flüchten denn bringen? Wohin würdest du denn Flüchten wollen? Was würdest du durch das Flüchten erreichen können? Mal paar Fragen zum Anregen, um darüber nachzudenken.
Zitat:Für mich ist es nur schlimm, wenn es mir schlecht ist.
Und was wäre dann, wenn dir schlecht ist? Natürlich ist es nicht besonders angenehm, aber das wars auch schon.... Welche Befürchtung hast du denn, was passieren könnte, wenn es dir schlecht ist?
Zitat:Man macht ja meistens eine konfrontationstherapie bei Phobien oder? Aber das kann man in diesem Fall ja schlecht ^^
Vorsicht, denn Konfrontationstherapie ist eines der Kernmethoden in der klassischen Verhaltens- und Expositionstherapie bei Ängsten. Nur schaut das ganze bei einer Emetophobie etwas anders aus, als man es bei einer Spinnenphobie vermuten mag. Wenn du Angst hast, dass du nicht Flüchten kannst, dann ist es so, dass in dem Moment, wo du einen Angstanfall hast, die Konfrontation darin besteht, nicht zu flüchten, sondern in der Situtation zu bleiben, und zwar solange, bis die Angst verschwunden ist bzw. sich stark reduziert. Diese Habitutation an die Situtation tritt nach circa 15-20 Minuten ein.... Das nächste mal ist es dann so, dass die Angst zum einen nicht so stark auftritt, und zum anderen man deutlich schneller habituiert (dh. die Angst lässt schneller nach) vielleicht schon nach 10 Minuten..... und das nächste mal noch schneller und so weiter. Ja ich weiß, Konfrontation kann unangenehm sein, aber nicht mehr und auch nicht weniger... Man hält es jedenfalls gut aus.... und mit der Zeit wird man Profi, wie man in einer Angstsitutation den Fluchtreflex ignoriert....
Ja, ich bin komplett geheilt und achte mehr auf Ausgleich im leben.... mehr Sport, weniger Stress, gesunde Ernährung, ausreichend soziale Kontakte, aber ich gehe nach wie vor so 1mal im Monat zur Psychotherapeutin, weil ich gemerkt habe, wie gut es tut, dass man in einem professionellen Setting über seine Sorgen und Alltagsbelastungen sprechen kann und Rat aus einer anderen Perspektive holen kann.... allerdings reden wir schon lang nicht mehr über die Angststörung, sondern halt über allgemeine Schwierigkeiten, die im Leben auftauchen, wie Freundin verlassen, mit irgendwem einen Streit, aber ich erarbeite auch mit meiner Psychologin/Psychotherapeutin meine Lebensziele und entscheide mit ihr gemeinsam nach ausreichender Analyse wichtige Entscheidungen wie z.B. Wechsel des Studienortes, Umzug uvm.... jetzt denkst du bestimmt, dafür sind doch Partner, Freunde und Eltern da.... ja stimmt, aber es tut immer gut, jemanden dritten zu haben, der das als Unbeteiligte von außen betrachtet...
Zitat von Maschmellow:Ich bin Zahnmedizin Studentin und möchte nächstes Jahr nebenbei auch noch Medizin studieren und neben Zahnärztin eben noch Chirurgin sein und deswegen denke ich mir auch ständig, dass ich da ja immer mit konfrontiert werde und wenn mir mal schlecht ist kann ich ja schlecht sagen, dass ich jetzt eine Panikattacke habe und einfach den Patienten liegen lassen. Das geht nicht....
Schön, Zahnmedizin ist sehr spannend und man sparrt viel, wenn man seine Familienmitglieder zukünftig selbst behandeln kann
Und wer verbietet dir das, dass du nicht sagen kannst das dir mal schlecht ist? Musst ja nicht sagen, dass du Panik verspürst (wenn du es nicht sagen magst), aber jedem kann es doch mal schlecht sein, schwindelig, Kopfschmerzen, übel etc... na und? Wo ist das Problem? Bei wichtigen Operationen bzw. heiklen Sachen sind sowieso Kollegen in erreichbarer nähe die kommen um dich dann abzulösen.... Umgekehrt hilfst ja mal vielleicht einem Kollegen, der schlecht geschlafen hat und Kopfschmerzen hat und es ihm nicht gut geht.... Kommt in der Realität das eine oder andere mal schon vor, ohne dass es ein großes Problem ist. Und wenn du in deiner Praxis bist, und dir ist schlecht, na dann wirst du wohl dich bei dem Patienten entschuldigen und ihn heimschicken.... Aber Tatsache ist, dass man in solchen Situationen solche innere Kräfte entwickelt, dass man das ganze meist ganz gut zu Ende bringt, und es einem im Nachhinein dann schlecht ist bzw. man fertig ist.... aber glaube, nichts ist eine Katastrophe, es sei denn ein Klavier fällt dir auf den Kopf, dann hätten wir vielleicht ein etwas größeres Problem
Zitat von Maschmellow:Bei mir ist es leider so, dass ich nicht unterscheiden kann welche Art von Übelkeit es ist: mein Kopf denkst sich dann: ist es jetzt Hunger? Ist es vielleicht Einbildung? Oder bist du jetzt ernsthaft krank? Und so schaukelt man sich dann hoch. Deswegen mache ich in letzter Zeit immer PMR (progressive muskelrelaxation )
Mal paar Anregungen zum Nachdenken:
Bei einer richtigen Übelkeit, zittert man nicht so arg, sondern ist tendenziell eher ruhig....Zittern ist eher ein Angstzeichen.
Bei einer richtigen Übelkeit, hat man keine Lust auf Trinken oder einbissl was essen.... bei Angstattacken trinkt man sehr wohl meistens gern ein Schluck wasser.
Wer schon mal eine richtige Übelkeit hatte, weiß, dass sie sich anders anfüllt... Sie betrifft nicht nur Magen, sondern man spürt im Kopf auch ein unangenehmes Gefühl. Aber die Frage ist trotzdem die....selbst wenn ich nicht weiß, ob ich eine richtige Übelkeit oder eine Angstübelkeit habe, wirds sich nichts ändern, denn ich werd einfach meinen Aufgaben nachgehen und erst dann die Aufgabe unterbrechen, wenn ich spüre, dass ich erbrechen muss.... Und glaub mir, das spürt man schon 5 Minuten im vorhinein... und so oft hat man keine richtige Übelkeit, also kannst du davon ausgehen, dass es eher eine Angstübelkeit ist!
Muss leider wieder in den Kurs, melde mich an windrunner am späteren Nachmitttag