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Hallo Zusammen,

ich habe die letzte Zeit schon viele Beiträge auf dieser Seite verfolgt. Toll, dass es diese Seite gibt! Es kostet mich zwar einiges an Überwindung meine Probleme hier zu schildern, dennoch denke ich, dass es ein richtiger Schritt ist.

Es begann alles vor ca. 8 Wochen. Ich öffnete morgens die Augen und alles drehte sich und ich fühlte mich angeschlagen. Dazu kamen dann Beschwerden wie Kreislaufprobleme, Schwitzen und Zittern gleichzeitig, zudem ein Blutdruck von 180. Mir war so schwindelig, dass ich kaum gehen konnte. Ich kam ins Krankenhaus, wo ich kurz durchgecheckt wurde. EKG, Blutabnahme und neurologische Untersuchungen wurden durchgeführt. Laut Ärzten alles in Ordnung. Ich wurde nach einer Infusion entlassen. Der Schwindel blieb! Nach dem Krankenhausbesuch bin ich zu meinem Hausarzt der mich erst einmal krankschrieb. Die Tage danach waren der Horror. Es kamen immer mehr Beschwerden zu dem Schwindel hinzu: Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Lähmungserscheinungen in der linken Gesichtshälfte, Schmerzen in der Herzgegend, Tinnitus im Ohr, Probleme zu gehen, Beinschmerzen... Ich kam wieder ins Krankenhaus. Laut Ärzten dort, habe ich mich anscheinend in meine Beschwerden hineingesteigert. EKG und neurologischen Untersuchungen waren wieder in Ordnung. Mein Hausarzt kümmerte sich dann darum, dass ich im Krankenhaus (Neurologie) aufgenommen wurde. Ich bekam folgende Untersuchungen: CT, 2xMRT, EEG, EMG, Blutabnahmen, Gehirnwasserentnahme, Ultraschall der Gefäße, EKG, Untersuchung der Gleichgewichtsorgane, Augenuntersuchung...Zudem bekam ich zwei Tage Kortison, um zu schauen, ob mein Schwindel weggehen würde. Leider nicht - nach dem Kortison ging es mir sogar schlechter. Ich konnte nur noch verschwommen sehen und der Schwindel wurde stärker. Ich wurde nach 8 Tagen mit der Diagnose Entzündung des linken Gleichgewichtsorgans entlassen und sollte Schwindeltraining machen. Sonst wäre alles in Ordnung, kein Schlaganfall etc... Nach dem Krankenhausaufenthalt (ca. 10 Tage später) wurde ich dann zum HNO Arzt überwiesen, der jedoch die Diagnose aus dem Krankenhaus nicht bestätigen konnte (Gleichgewichtsorgane wurden untersucht).
Aus dem Schwindel den ich ab und zu noch merke ist eine Dauerbenommenheit geworden. Zudem habe ich Augenprobleme (Flackern, Blitze sehen).

Ich stellte mich noch bei folgenden Ärzten vor:

Hausarzt: Blutabnahme, Schilddrüsenwerte etc. alles in Ordnung
Neurologe: alles in Ordnung
Orthopäde: alles in Ordnung, ich bekam trotzdem eine Physiotherapie verschrieben
Kardiologe: alles in Ordnung, Puls nachts etwas abgeschwächt, was aber nicht schlimm ist (24 Std. EKG, 24 Std. Blutdruckgerät)
Zahnarzt: Ich bekomme jetzt eine Schiene für nachts, da ich wohl mit den Zähnen knirsche; Auf Anweisung des Zahnarztes wurde noch ein Röntgenbild von meinem Atlas gemacht; leichte Schräglage, wurde mir aber von meinem Osteopathen wieder eingerenkt.

Die Ärzte vermuten, dass ich wirklich eine Angststörung habe. Beim Psychologen war ich auch schon, der mir gesagt hat, dass eine stationäre Therapie angebracht wäre, um meine Angst in den Griff zu bekommen. Das Haus verlasse ich mittlerweile sehr ungern. Ich habe immer Angst, dass ich etwas Schlimmes haben könnte, also jedes kleine Anzeichen meines Körpers sehe ich als bedrohlich an. Angst umzukippen, durch die Benommenheit (als wäre ich in einem Film; nicht richtig anwesend). Die Augenblitze machen mir auch immer große Probleme. Auto fahren geht gar nicht mehr. Zudem habe ich oft einen Druck im Kopf sowie erhöhten Blutdruck, kalte Hände und Füße, Schweißausbrüche, Atemnot, innere Unruhe…Bin auch seit den 8 Wochen krankgeschrieben. Was ich sehr merkwürdig finde, wenn ich duschen gehe bzw. mich körperlich etwas mehr anstrenge (Saugen, Straße kehren) wird die Benommenheit schlimmer. Und das kann ich mir gar nicht erklären.

Können die Beschwerden wirklich durch ANGST kommen? Also diese Dauerbenommenheit, nicht richtig da zu sein, Augenflackern? Und das von morgens bis abends? Ich merke auch, wenn ich aus dem Haus gehen muss, dass die Benommenheit schlimmer wird.

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.

Liebe Grüße

15.11.2014 15:17 • 17.11.2014 #1


7 Antworten ↓


martin76
Hallo!

Also kurz und bündig: Ja das kann alles von der Angst kommen!
Das es davon kommen kann wird Dir hier JEDER bestätigen.
Du bis ja gut durchgecheckt worden wie Du schreibst,mehr ist da ja kaum möglich.
Wenn nicht organisches gefunden wird oder wurde dann musst Du Dich wohl wirklich wie eben fast all hier mit Deiner Psyche auseinandersetzen.Ein wirklich schwerer Weg aber den muss man gehen und darum versuch eben den Ratschlägen Deines Arztes zu folgen.

15.11.2014 15:22 • #2


A


Dauerbenommenheit durch Angstzustände?

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hallo ich 1989,
ich kann meinem vorredner nur zustimmen. genau wie du oder zumindest so ähnlich ging es wahrscheinlich allen hier im forum, bis die einsicht kam, dass es tatsächlich psychosomatische beschwerden sind und die angst und panik ein stetiger begleiter unseres lebens ist.
ich war ebenso wie du mit den gleichen symptomen und ähnlichen untersuchungen beim arzt und bekam stets positive rückmeldungen, also ohne befund. das ganze ist mittlerweile fast 10 jahre her (damals war ich 15/16) und auch heute zweifle ich manchmal (angstbedingt) daran, dass wirklich alles ok ist.
dass du dich benommen fühlst, dass kennen wahrscheinlich auch die meisten leute hier im forum... so ein gefühl der unwirklichkeit, unrealität? das hatte ich zu beginn auch ständig... habe auch viel geschlafen und mich wenig körperlich beansprucht. sobald es dir besser geht und du dich als mensch wieder etwas bewusster wahrnehmen kannst und das ohne angst, verschwinden auch diese gefühle wieder.
diese derealisationsgefühle treten, denke ich, immer dann auf, wenn unglaublich viele reize und eindrücke auf dich einprasseln oder große und schnelle veränderungen passieren. das kann auch dann der fall sein, wenn du dich körperlich anstrengst. konzentrierst du dich auf diese gefühle, dann verstärken sie sich. wenn ich mich dabei weniger auf das dumpfe gefühl der unwirklichkeit konzentriere und bewusster meine umgebung wahrnehme und mal tief durchatme (ja das ist wirklich wichtig, denn dann löst sich erstmal die anspannung im körper!) dann legt es sich meistens wie von selbst. aber das ist alles eine trainingssache... du musst die angst vor der angst überwinden und das haus verlassen.
versuche es jeden tag aufs neue rauszugehen... glaub mir, es wird sonst immer und immer schwerer. ich habe letztlich fast 1 jahr zuhause verbracht... und das ist in der jugendzeit. desto früher du dich mit dem gedanken der angst anfreundest, desto schneller wirst du merken, dass die angst auch ein positiver begleiter sein kann, der dich nur ab und an mal besucht.

15.11.2014 15:38 • x 1 #3


I
Hallo Zusammen,

vielen Dank für eure Antworten.

Für mich ist das mit der Angst (Psyche) nur schwer zu verstehen, da ich ja wirkliche Beschwerden habe.
Aber ich muss mich wohl damit anfreunden und auseinandersetzen. Das Schlimme ist einfach nur, dass diese Benommenheit von morgens bis abends andauert (Dauerangst?). Zudem dieses Augenflackern und ab und zu ein ganz komischer Kopfdruck. Ich versuche mich dann ja nicht reinzusteigern, aber meistens klappt es nicht.

@ Soma89: Genau, dieses Gefühl der Unwirklichkeit und Unrealität. Ganz komisch zu beschreiben.

Ich lese momentan das Buch von Frau Dr. Doris Wolf Ängste verstehen und überwinden. Evtl. bringt mich das schon einmal einen Schritt weiter.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag.
Liebe Grüße

16.11.2014 13:32 • #4


Icefalki
Hallo ich,

Kann mich auch meine Vorrednern voll und ganz anschließen. Je eher du dich in dieser Richtung behandeln und auseinandersetzt, desto besser. Glaub es den alten Angsthasen
Hier im Forum. Wir haben alles das gleich mitgemacht und kennen es in und auswendig.
Der Weg ist nicht einfach zu beschreiten, aber ein muss. Man kann auch in seinen Problemen verharren, aber das nützt nichts. Wenn du in Gedanken 1000mal gestorben bist, und komischerweise immer noch lebst, sagt das schon was aus.
Hier bist du richtig und es sind sehr nette Menschen hier unterwegs. Lass dich ruhig darauf ein.
Grüße von icefalki

16.11.2014 13:48 • #5


C
Ja, das kann alles von der Psyche kommen. Du wurdest ja ärztlich durch gecheckt
und viele der Befunde sind ok. Glückwunsch.
So eine Benommenheit kann auch von zu wenig essen/trinken kommen.
Dann kommt evtl. noch ne Portion Angst obendrauf. Blitze vor den Augen habe ich auch schon mal
kommt bei mir aber von zu lange am PC sitzen.
Du siehst, Du bist mit Deinen Beschwerden nicht alleine.
Alles Gute.

16.11.2014 22:00 • #6


martin170de
Huhu!
Auch ich schließe mich den Vorrednern ausnahmslos zu 100% an!
Viel Glück, Kraft und viele Grüße!
Martin

17.11.2014 13:22 • x 1 #7


S
Hallo Ich1989,

Ich bin auch neu hier.
Mit Angstattacken habe ich zwar bereits seit ca. 8 jahren zu tun aber im Forum bin ich auch noch Neuling.
Ich war bis vor 4 wochen relativ angstfrei und jetzt ging es wieder los.
Obwohl ich das ganze schon mehrmals hinter mir habe, fällt es mir momentan wieder schwer daran zu glauben dass meine ganzen Symptome nur von der Psyche kommen. In meiner Angstfreien zeit war mir das völlig klar... da ging es mir ja auch gut.
Zur Zeit geht es mir auch wieder den ganzen tag schlecht. Ich laufe wie angetrunken durch die Gegend und hab ein ganz komisches Körpergefühl. Selbst in der Nacht habe ich keine ruhe weil ich da auch öfters aufschrecke.
Sich mit anderen auszutauschen hilft wahnsinnig gut und das Gefühl nicht alleine mit dem Mist zu sein.

Viele Grüße,
Sab

17.11.2014 14:33 • #8





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