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M
meinen Sonnenschein zu finden!

So kann es nicht weiter gehen. Mein Sohn wird mittlerweile viel von seiner Oma betreut, weil ich es einfach nicht schaffe, meine Angst, meine körperlichen Beschwerden mit meinem liebsten Kind zu vereinbaren. Ich habe bereits Erziehungsexperten der Zeitschrift Eltern angeschrieben, in mehreren Foren Hilfe gesucht, mit den Kindergärtnern beratschlagt. Wirklich helfen konnten Sie alle nicht.

Meine Situation:
Ich bin seit 10 Jahren Agoraphobiker. Ich habe eine Verhaltenstherapie hinter mir, die auch nach zwei Jahren nicht im Ansatz Erfolge brachte, danach war ich für 8 Wochen in einer Tagesklinik und bis vor einem halben Jahr bei einem Therapeuten, der die Therapie nun beendete, weil ich es nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen mit heftigen NW nicht schaffte, Medikamente (AD) anzusetzen. Ganz zu schweigen von unzähligen Büchern, alternativen Methoden, Heilpraktikern, Klopftherapie, Suggestion etc pp.
Es gab gute Phasen, aber die waren meist kurzweilig und bestimmte Grenzen eines normalen Lebens konnte ich nie sprengen. Heute habe ich eine starke generalisierte Angst, bezogen auf meinen Körper und dessen Beobachtung. Habe eine Panikstörung, die mich immer wieder sehr mit spontanen Attacken zu Hause quält und eine Agoraphobie, weswegen ich schwer lange Zeit, oder weit weg von zu Hause sein kann. Am allermeisten macht mir aber meine starke psychosomatik zu schaffen. Damit meine ich nicht die Symptome im Rahmen der direkten Angst/Panik, sondern ich habe einfach ständig Bauchschmerzen, Magenentzündungen, Infekte, qualvolle Übelkeit, Mattigkeit etc etc. Dass ist mittlerweile mein größtes Problem, da sich so nicht trainieren lässt, nichts aufbauen, da immer wieder Rückschläge. Ich kann nun mal mir vorgenommene Sachen nicht unmsetzen, wenn ich mal wieder Fieber habe und drei Tage mit heftigen Magenkrämpfen im Bett liegen muss.
Ich befürchte, dass ich um einen Klinikaufenthalt nicht herum kommen werde

Ich und mein Lukaskind
Mein Schatz ist gerade vier Jahre alt geworden. Nach seiner Geburt (Hormone?) ging es mir so gute wie nie. Ich war völlig angstfrei und ohne jegliche Beschwerden. Nach dem Abstillen traf mich aber alles härter als je zuvor. In den letzten zwei Jahren hat sich trotz Therapien alles zugespitzt. So übernahm nach und nach meine Schwiegermutter immer mehr Betreuung. Sie hat sich sogar beruflich umorientiert, um meinen Sohn als Tagesmami zu betreuen.
Mein Kind fühlt sich dort wohl und geborgen, aber er hat ein großes Bedürfnis nach mir und seinem Papa (der viel arbeitet). Ich habe es mir wirklich nicht leicht gemacht und lange bis zur Erschöpfung gekämpft, um alles noch selbst zu scahffen, bis meine Befürchtungen es geht meinem Sohn damit nicht so gut, wie Kindern von normalen Eltern mich gezwungen haben, die Betreuung aus den Händen zu geben. Ich habe immer gekämpft und therapeutische Hilfe in Anspruch genommen, aber bisher hatte ich vor einer vollstationären Klinik zu sehr Angst.
Um zu verstehen, wie perfide die Situation ist, muss ich folgendes beschreiben: ich habe die Ängste, weil mich alles Verbindliche unter Druck setzt. ALLES, wirklich ALLES was ich nicht jeder Zeit beenden/verlassen/ abbrechen kann, sei es ein wichtiges Telefonat, ein Treffen mit Freunden (selbst wenn sie Bescheid wissen und versprechen nicht böse zu sein, wenn es doch nicht geht) oder sogar duschen mit Haare wachsen. Immer, wenn es mir nicht gut geht, dann kann ich all diese Dinge nicht tun, weil ich Angst bekomme, dass meine Bauchweh eskallieren, ich dann nicht verbergen kann, was los ist und was auch immer TROTZDEM durchhalten muss.
Nun liebe ich mein Kind über alles. Ich liebe es, Zeit mit ihm zu verbingen. Er ist das Beste in meinem Leben. Aber grausamerweise ist hier der Druck am schlimmsten, weil ich ihn am wenigsten merken lassen darf, dass alles in mir von Angst bestimmt ist. Weil ER die größte Verbindlichkeit ist. Vor ihm kann ich nicht einfach die Tür zu machen und mich zurück ziehen. Vor ihm kann ich einen Ausflug nicht einfach abbrechen, denn dann wäre er traurig und enttäuscht und ich bringe es nicht übers Herz. Ich traue mich nicht mal Freunden zu sagen, dass ich gerne ins Bett möchte, wenn sie noch spät Abends zu Besuch sind, oder es mir schlecht geht. Ich kann einfach nicht. Also quäle ich mich und mache einfach keine Treffen mehr aus.
Bei meinem Sohn kann ich es am aller allerwenigsten. Ich beherrsche mich, versuche normal zu sein, mir nichts anmerken zu lassen. Das kostet soviel Kraft, dass ich kaum Zeit mit ihm verbringen kann. Aber die Alternative kann ich ihm einfach nicht antun. Ich kann nicht jeden Tag sagen ich hab dies und dass und ich kann ihm, einen kleinen Jungen, der Urvertrauen und Vertrauen ins Leben braucht auch meine Angst nicht zumuten. Bisher vertraute ich darauf, dass die Methode ihn loszulassen und gleichzeitig versuchen gesund zu werden und daran zu arbeiten, das richtige ist.
Aber langsam muss ich versuchen, beides zu vereinbaren- irgendwie. Es kann nicht sein, dass mein Kind wenig Zeit mit mir verbringen darf kann, OHNE zu wissen warum. Vielleicht denkt er, ich habe ihn nicht lieb!?
Andererseits fragt er eh oft, ob ich krank bin, bringt mir Gesund mach Geschenke von Spaziergängen mit und ich will nicht, dass er sich noch mehr um eine kranke Mutter sorgen muss. Im Moment läuft der Tag so:

Aufstehen, nach einer fast schlaflosen Nacht, weil mich bis spät Abends meist Übelkeit und Bauschmerzen quälen, oder Panik. Mich zusammen reißen, die Angst vor dem Tag, vor neuen Schmerzen herunterschlucken und fröhlich mein Kind fertig machen. Oberste Priorität: mein Kind mit viel guter Laune und Liebe in den Tag begleiten.
Sobald er mit Papa in den Kiga fährt, lege ich mich noch einmal hin, weil es mir schlecht geht, schlafe eine halbe Stunde und habe Angst, dass mir vor dem Mittagessen wieder irgendwelche körperlichen Probleme dazwischen kommen.

Mittagessen. Versuche, etwas zu kochen. Weiß, dass ich jeder Zeit Bescheid sagen könnte, dann würde mein Kleiner bei Oma essen. Aber ich will es schaffen, weil ich weiß, Lukas möchte nach Hause. Das gleiche Spiel geht wieder los, Zähne zusammen beißen- mal mehr, mal weniger.

Nachmittags geht mein Kind dann zu Oma. Währenddessen versuche ich, einen halbwegs normalen Tag zu gestalten, gehe mit dem Hund, räume auf. Oft geht es mir gerade gegen Abend wieder extrem schlecht, sodass ich lange mit mir ringe, ob ich das Abendritual durchstehe. Besonders schlimm ist, dass ich vorher genau abwägen muss, was ich schaffen kann, weil ich nie, wenn mein Kind erst mal da ist sagen könnte, nun holt Oma Dich noch einmal ab. Dann wäre mein Schatz traurig, würde es nicht verstehen.
Wenn ich es nicht schaffe, dann wird Lukas drüben hingelegt und Papa klaut ihn später aus seinem Bettchen. Danach geht der Tag wieder von vorne los.

Typische Szene:
Lukas kommt herein gestürmt, ich liege mit heftiger Übelkeit im Bett, die mir immer eine Sch... Angst macht. Ich rede ganz fröhlich, bis ich es vor Panilk nicht mehr aushalte, dann sage ich sowas wie Oma will unedbingt noch ein Haus mit Dir bauen, haste Lust? Und mein Süßer hat natürlich Lust und hüpft vergnügt mit Oma davon. Sobald sie aus der Tür sind bricht es total aus mir heraus, ich weine, hyperventiliere etc.

Ich weiß nicht mehr weiter. Sowieso in vieler Hinsicht nicht. Es tut so weh, mein Kind gehen zu lassen, aber ich muss an ihn denken und daran, dass er ein schönes Leben hat. Hat eine Mami, oder auch jeder andere einen Rat, wie ich besser mit all dem umgehen kann?

07.09.2011 22:19 • 13.09.2011 #1


28 Antworten ↓


S
warst du mal stationär in ner klinik oder nur in der tagesklinik?

08.09.2011 12:47 • #2


A


Bitte, bitte helft mir, eine kindgerechte Erklärung für

x 3


M
Ich war in einer Tagesklinik. Es war der totale Reinfall. Ich habe mich jetzt gerade in einer richtigen Klinik angemeldet.
Trotzdem muss ich einen Weg finden, meinem Kind klar zu machen, dass ich ihn nicht zu Oma gebe, weil ich keine Lust habe (oä- ich weiß ja nicht, was er denkt) ohne ihn aber zu sehr zu belasten

08.09.2011 13:42 • #3


G
Irgendwie kommt dein Mann in deiner Schilderung kaum vor ... Wie ist eure Ehe?

08.09.2011 13:54 • #4


S
in welcher kinik hast du dich denn jetzt angemeldet?
es gibt auch kiniken, bei denen du dein kind mitnehmen kannst. dort gibts dann auch kindergarten und solche sachen
wie alt ist denn dein kind? und wieso fragst du ihn denn nicht einfach mal, was er denkt wieso er zur oma soll?

08.09.2011 13:55 • #5


J
Warum gehst du nicht in eine Klinik wo du den kleinen mit nehmen kannst ? Ich mache es jetzt. Das ist in Bad mergentheim

08.09.2011 13:57 • #6


S
sie erwähnt ihren mann wohl nicht so oft, weil er viel arbeitet.
kennt dein mann denn deine angst und wie geht er damit um? versteht er es und versucht er dich zu unterstützen?

08.09.2011 14:02 • #7


S
ja das habe ich ja auch schon geschrieben. es gibt klinik, bei denen du deinen kleinen mitnehmen kannst. vielleicht lernt ihr dort besser miteinander umzugehen und euch zu verstehen.
ich muss sagen, als ich klein war, war ich auch sehr oft also jeden tag bei meiner oma weil meine mutter arbeiten musste und zu meinem vater habe ich keinen kontakt. und ich kann dazu nur sagen, ich hab davon keinen schaden genommen. wenn er doch gerne bei oma ist, wieso setzt du dich dann im moment so unter druck? hast du angst, dass er sie als mama ansieht oder so was?

08.09.2011 14:04 • #8


C
Zitat:
ALLES, wirklich ALLES was ich nicht jeder Zeit beenden/verlassen/ abbrechen kann, sei es ein wichtiges Telefonat, ein Treffen mit Freunden (selbst wenn sie Bescheid wissen und versprechen nicht böse zu sein, wenn es doch nicht geht) oder sogar duschen mit Haare wachsen.
Geht mir in dem Punkt ähnlich. Eine neue Psychiaterin brachte mich dann auf den Sachverhalt, ich soll doch mal zu einem Psychiater gehen, der auf ADS/ADHS spezialisiert ist und das hab ich getan (Charité Berlin). Diagnose nach 5 Terminen: deutlich ADS (mit etwas H). Kann man sich darüber streiten, viele andere Erklärungen gibt es letztlich aber nicht. Bei allem, was sonst diagnostiziert wurde (halbherzig), da fehlen mir letztlich die Kernsymptome.

Im Endeffekt sind die richtigen Hintergründe wichtig, die real auslösenden Situationen können zweitrangig sein und führen oft zu falschen Vermutungen. Man bekommt also z.B. Angst im Geschäft und denkt irgendwann, es liegt am Laden oder den Leuten (Sozialphobie oder was auch immer), dabei kann das alles an gestörter Reizwahrnehmung liegen, pathologische Unruhe etc.

08.09.2011 14:05 • #9


G
Zitat von Schizophrenia:
wie alt ist denn dein kind?

4 Jahre

Zitat von miaflorentine:
Ich und mein Lukaskind
Mein Schatz ist gerade vier Jahre alt geworden.

08.09.2011 14:07 • #10


C
Zitat:
weil ich es nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen mit heftigen NW nicht schaffte, Medikamente (AD) anzusetzen.

Nun ja..., ich nehme auch nichts, hab aber auch keine Verpflichtungen. Wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht und es schadet keinen anderen Personen oder beeinträchtigt sie.

In Deinem Fall denke ich aber, ein AD könnte letztlich doch eine Hilfe sein. Genau für Situationen wie Deine sind nämlich AD gedacht. NW sind nun mal da, aber es gibt etliche Wirkstoffklassen und immer Alternativen. Eine Möglichkeit wäre noch, sich in einer Klinik einstellen zu lassen auf ein AD.

08.09.2011 14:16 • #11


K
Hey gehe ab Monat auch nach Bad Mergentheim und kann meine Kleine mitnehmen. Sie ist 3 1/2 und läuft sozusagen als Begleitkind. Die Wartezeiten sind allerdings sehr lange, haben selbst 1 Jahr gewartet. Kanns DIr aber nur empfehlen weil Du da auch lernst mit Deinem Kind zu leben bzw. mit Ängsten und Kind klarzukommen.

08.09.2011 14:30 • #12


M


Hey, Schizophrenia
Zitat von Schizophrenia:
in welcher kinik hast du dich denn jetzt angemeldet?
es gibt auch kiniken, bei denen du dein kind mitnehmen kannst. dort gibts dann auch kindergarten und solche sachen
wie alt ist denn dein kind? und wieso fragst du ihn denn nicht einfach mal, was er denkt wieso er zur oma soll?


Ich habe mich im Ginsterhof, bei Hamburg angemeldet, vor einigen Tagen. Ich warte jetzt auf den Aufnahmetermin. Ich habe keine Ahnung, wie lange die Wartezeiten sind, aber ich weiß, dass sie ein Vorgespräch führen- das finde ich gut.
Zuvor war ich in Bad Bramstedt angemeldet, habe mich aber aus verschiedenen Gründen gegen die Klinik entschieden, gleichwohl ich schon viel Gutes darüber gehört hatte.
Ich würde Lukas NIEMALS mitnehmen.
ICH bin krank, nicht er. Ich würde ihn nie aus seinem gewohnten Umfeld reißen, indem Oma und Opa fast ebenso eine Tragende Rolle spielen (in diesem Fall jetzt zum Glück, denn so bleibt sein Alltag auch ohne mich in weiten Zügen erhalten) wie ich und mein Mann. Niemals würde ich ihn in diese kranken- Athmosphäre mitnehmen, in der er vor allem meiner eigenen voll ausgesetzt wäre. Ich habe Jahre gekämpft, um ihn damit nicht zu belasten, da werde ich jetzt nicht zum Ende doch noch alles darauf ankommen lassen. Zumal ich ja überhaupt noch keine Möglichkeit gefunden habe, mit meiner Krankheit und meinem Kind gemeinsam umzugehen.
Ausserdem möchte ich mich auf mich konzentrieren und werde meine Kraft brauchen.
Versteht mich nicht falsch, es gibt sicher tolle Einrichtungen in denen ein Kind gut betreut wird und die Trennung von der Mutter das größere Übel wäre, aber dass ist hier nicht der Fall. Mein Sohn hat hier viele Menschen, die ihn lieben und umsorgen, die er kennt und bei denen er sich wohl fühlt. Ich selbst habe Angst vor der Trennung, aber ich werde in jedem Fall alleine fahren und hoffen, dass es sich auszahlt.
Wenn ein Kind noch sehr klein ist, oder man keine vertrauenswürdige Betreuung hat, oder der Aufenthalt eh ein riesen Umbruch wäre, wenn das Kind zu Jemandem müsste, dem es nicht so nah steht würde ich auch sagen, dann lieber bei Mama.

Lukas geht sehr gern zu Oma, es ist sein zweites zu Hause. Ich weiß, dass er sich da wohl fühlt und sie auch ersetzen, was ich aufgrund meiner Krankheit und mein Mann aufgrund seiner Reife und Arbeit manchmal nicht so bieten können: Gelassenheit und Stabilität. Trotzdem will er natürlich immer am liebsten zu mir. Er lässt sich aber leicht begeistern und erst mal bei Oma ist er auch gerne da. Schlimm sind die Momente, in denen er äußert, dass er gerne nach Hause möchte- was ich toll finde, denn ich habe mein Kind so erzogen, dass er seine Bedürfnisse äußert und dann geht es nicht, weil es mir gerade schlecht geht und mein Mann arbeiten ist. Das BRICHT MIR DANN JEDES MAL FAST DAS HERZ.
Ja, ich werde ihn mal fragen. Naheliegend, Danke, Schizophrenia. Ich habe aber ein bisschen Angst davor.

Liebe Julia,
Zitat von Juliachen85:
Warum gehst du nicht in eine Klinik wo du den kleinen mit nehmen kannst ? Ich mache es jetzt. Das ist in Bad mergentheim


Bist Du die Julia, mit der ich auch privat schreibe ? Bitte siehe meine Antwort an Schizophrenia

Hallo GastB
Zitat von GastB:
Irgendwie kommt dein Mann in deiner Schilderung kaum vor ... Wie ist eure Ehe?

Ich weiß nicht, warum ich ihn wenig erwähne. Er ist den ganzen Tag, bis spät Abends arbeiten. Naja, meist gibt es eine gemeinsame Mittagspause, seit einigen Monaten. Mein Mann ist mir fast immer eine große Stütze und Hilfe, soweit er kann. In Bezug auf unseren Sohn bin aber mehr ich die, die sich konstruktive Gedanken macht, die ich dann aber mit meinem Mann gut besprechen kann.

Nochmal an die liebe Schizophrenia
Zitat von Schizophrenia:
ja das habe ich ja auch schon geschrieben. es gibt klinik, bei denen du deinen kleinen mitnehmen kannst. vielleicht lernt ihr dort besser miteinander umzugehen und euch zu verstehen.
ich muss sagen, als ich klein war, war ich auch sehr oft also jeden tag bei meiner oma weil meine mutter arbeiten musste und zu meinem vater habe ich keinen kontakt. und ich kann dazu nur sagen, ich hab davon keinen schaden genommen. wenn er doch gerne bei oma ist, wieso setzt du dich dann im moment so unter druck? hast du angst, dass er sie als mama ansieht oder so was?


Diese Ängste sind bei mir meist recht gering, denn wir haben eine sehr enge Bindung zueinander. Genau deswegen habe ich ein schlechtes Gewissen. Oft möchte er zu mir und ich kann einfach nicht, weil ich gerade wieder flach liege, oder so. Dann weiß ich einfach nicht, was ich sagen soll.
Ich bin bereit loszulassen, obwohl es mir weh tut. Und ja, es gab Momente, da tat es weh, wenn er lange mit Oma im Urlaub war und dann nach ihr gerufen hat, als er sich weh getan hat. Aber das spielt keine Rolle, denn ich weiß, ich kann froh sein, dass er auch seiner Oma sehr nah ist, weil es ihm ermöglicht, meinen Verlust zu ertragen und dafür bin ich dankbar.

Hi Crazy, schön von Dir zu lesen
Zitat von crazy030:
Zitat:
ALLES, wirklich ALLES was ich nicht jeder Zeit beenden/verlassen/ abbrechen kann, sei es ein wichtiges Telefonat, ein Treffen mit Freunden (selbst wenn sie Bescheid wissen und versprechen nicht böse zu sein, wenn es doch nicht geht) oder sogar duschen mit Haare wachsen.
Geht mir in dem Punkt ähnlich. Eine neue Psychiaterin brachte mich dann auf den Sachverhalt, ich soll doch mal zu einem Psychiater gehen, der auf ADS/ADHS spezialisiert ist und das hab ich getan (Charité Berlin). Diagnose nach 5 Terminen: deutlich ADS (mit etwas H). Kann man sich darüber streiten, viele andere Erklärungen gibt es letztlich aber nicht. Bei allem, was sonst diagnostiziert wurde (halbherzig), da fehlen mir letztlich die Kernsymptome.

Im Endeffekt sind die richtigen Hintergründe wichtig, die real auslösenden Situationen können zweitrangig sein und führen oft zu falschen Vermutungen. Man bekommt also z.B. Angst im Geschäft und denkt irgendwann, es liegt am Laden oder den Leuten (Sozialphobie oder was auch immer), dabei kann das alles an gestörter Reizwahrnehmung liegen, pathologische Unruhe etc.


Ja, ich habe auch Angst davor, andere Leute zu treffen. Und eine Diplom Psychologin, meine erste Therapie, war sich bei mir ganz sicher, dass ich ADHS habe. Aber ich gab die Therapie auf, da die Frau selbst sowas von zerstreut war und meine Depressionen und Angst einfach nicht ernst genommen hat. Ich glaube, Du hattest mir schon mal eine Seite empfohlen, die ich mir auch angesehen hatte- aber nur weniges traf letztendlich auf mich zu. Naja, ich muss wohl vertrauen, dass die in der Klinik das richtige mit mir anstellen und diagnostizieren. Hab aber voll Angst, dass ich deren Diagnosen kopftechnisch nie wieder los werde

Zitat von crazy030:
Zitat:
weil ich es nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen mit heftigen NW nicht schaffte, Medikamente (AD) anzusetzen.

Nun ja..., ich nehme auch nichts, hab aber auch keine Verpflichtungen. Wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht und es schadet keinen anderen Personen oder beeinträchtigt sie.

In Deinem Fall denke ich aber, ein AD könnte letztlich doch eine Hilfe sein. Genau für Situationen wie Deine sind nämlich AD gedacht. NW sind nun mal da, aber es gibt etliche Wirkstoffklassen und immer Alternativen. Eine Möglichkeit wäre noch, sich in einer Klinik einstellen zu lassen auf ein AD.


Ich bin mir sicher, dass AD eine Hilfe wäre, falls ich zu dem Prozentsatz gehöre, denen es hilft. Mein Therapeut hat mir erklärt, nach zwei Jahren angsfreiheit (durchs Medi) hätte das Gehirn die Angst weitestgehend verlernt (natürlich mit therapeutischer Begleitung). Das hat mich total überzeugt, deswegen habe ich es zweimal versucht. Leider war es unerträglich. Die schlimmste Hölle auf Erden. Lieber sterbe ich, als dass noch einmal auszuhalten.
Mal sehen, ob ich mich in der Klinik noch einmal durchringen kann. Ich würde es so gerne.

Lieber Kruemel,
Zitat von kruemel81:
Hey gehe ab Monat auch nach Bad Mergentheim und kann meine Kleine mitnehmen. Sie ist 3 1/2 und läuft sozusagen als Begleitkind. Die Wartezeiten sind allerdings sehr lange, haben selbst 1 Jahr gewartet. Kanns DIr aber nur empfehlen weil Du da auch lernst mit Deinem Kind zu leben bzw. mit Ängsten und Kind klarzukommen.


Vielen Dank, da ist sicher etwas dran. Ich werds aber aus Gründen, die in meine Antwort an Schizophrenia nachzulesen sind. Ich wünsche Dir ganz doll, dass Du es mit deiner Kleinen schaffst und ihr eine tolle Zeit habt

08.09.2011 15:44 • #13


S
huhu
ja das du dich gegen die mutter kind klinik entscheidest, kann ich auch verstehen. das wären alles neue und fremde eindrücke für den kleinen. und auch fremde menschen, denen du dann dein kind geben müsstes... das ist auch verständlich das das nicht jeder mag.
vielleicht ist es aber gar nicht schlecht, sich mal mit dem kleinen hinzusetzten und ihm erzählen, dass du krank bist. du sollst ja nicht sagen, was du hast oder es wirklich schlimm darstellen aber vielleicht nur mal um dem kleinen klarzumachen warum er so oft bei oma ist. aber vier jahre ist natürlich auch vielleicht etwas jung, ob er das verstehen würde?!
das mit den medis kenn ich, ich mag auch keine mehr nehmen... immer diese blöde nebenwirkungen. ich probiers jetzt mal im johanniskraut.
ich drück dir mal die daumen und hoffe, dass dir die klinik was bringt und das es dort toll ist

08.09.2011 16:02 • #14


M
Liebe Schizophrenia,

danke für deine Worte
Ich habe schon einmal versucht, mit meinem Kleinen zu reden. Es war ein ziemlich kläglicher Versuch, weil ich so unsicher bin, was ich sagen kann. Habe versucht es ganz harmlos klingen zu lassen Mama ist manchmal so unruhig dass es nichts ist, worum er sich sorgen machen muss etc. Aber ich weiß einfach nicht, wie ich es erklären soll.
Ich glaube Kinder brauchen allgmein keine große Erklärungen, aber ich möchte wenigstens deutlich machen, dass ich ihn nbicht abschiebe, oder keine Lust auf ihn habe. Ohne ihn zu belasten.
Danke für deine Wünsche. Ich glaube erst dran, wenn ich da drin sitze. Angst.
Lg Mia

08.09.2011 16:22 • #15


S
ich warte auch darauf, bis ich in die klinik kann und hab große angst davor. ich war schon mal in ner klinik und ich muss sagen die ersten tage waren der horror. ich hab nur geheult weil meine mutter oder sonst wer nicht bei mir war und nicht jeden tage kommen konnte weil die klinik 100km von mir weg war. dann war ich so blöd und hab nach ner woche abgebrochen. ja ja heut könnt ich mir dafür ich den Ar. treten
frag ihn doch einfach mal was er denk, wieso er so oft bei oma ist. dann hörst du ja seine antwort. du kannst einem vierjährigen sicherlich nicht sagen das du angstzustände und panikattacken hast, das würde er sowieso nicht verstehen.
ich würd die worte wie krank oder krankenhaus vielleicht vermeiden, vielleicht macht ihm das wort krank angst und er meint du hast was ganz schlimmer...
hmm schwierige sache^^ und wenn du es ihm irgendwie probierst witzig rüberzubringen? vielleicht das du in so eine art kindergarten für erwachsene gehst um dort zu lernen, so wie er eben lernt zu malen und zu basteln. irgend was lustiges eben damit er drüber lachen kann und es ihm keine sorgen macht. ich glaub das das wichtig ist...

08.09.2011 16:29 • #16


M
Das kann ich total verstehen. Davor habe ich auch fast am meisten Angst, dieses einsam sein in der Fremde. Allerdings wäre abbrechen für mich nur eine sehr schlechte Alternative. Zum einen würde ich mich kaum trauen, dem Team zu sagen ich geh jetzt. Sowas schaffe ich einfach nicht. Zum anderen was dann? Dann ist meine Situation ja noch schlimmer. Wieder zu Hause, in einer untragbaren Situation UND noch zu wissen, eine Klinik ist nichts? Dann hat man ja gar keine Notlösung mehr.
Das mit der Klinik werde ich schon irgendwie schaukeln, deinen Ansatz finde ich toll- werde ich bestimmt einbeziehen. Schwieriger ist das alltägliche. Aber ich werde ihn wirklich mal fragen, ich bin gespannt, aber auch ängstlich.

08.09.2011 17:50 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

C
Hallo miaflorentine,

na ja..., Angst vor Diagnosen muss man nicht haben. Und Medikamente, also ich hab ja auch mindestens 10 versucht und der Knüller war alles nicht. Aber ich hab auch nichts länger als mal ein paar tage genommen, was eh zu wenig ist. Ich hab da ein Problem mit der Geduld und so geht es vielen.

Wegen ADS/ADHS, ja, da kann man sich eh streiten und es gibt da auch viele Kritiker, selbst mein Schwägerin und die ist Lehrerin. Für mich ist es aber definitiv keine Modediagnose und mittlerweile ist die Sache auch 100% anerkannt. Ich hab z.B. einen Schwerbehindertenausweis und da steht im Bescheid Verhaltensstörung. Wegen Modeerscheinungen bekommt man sicher keinen Schwerbehindertenausweis und GdB 50.

Ich hab aber auch schon mit 2 Ärzten gesprochen, die abwinkten und meinten: Ja ja, auch so eine Modesache und die Leute stopft man dann mit Dro. (Ritalin etc.) voll. Für mich sind die aber dämlich und letztlich war es auch nicht ihr Fachgebiet. Und mehr als AD verschreiben, die schon 50 Jahre auf dem Markt sind, konnten die auch nicht.

In meinen Augen ist jedenfalls die Diagnose wichtig, egal welche. Weil danach richten sich nun mal die Ansätze in Bezug auf Therapie und Medikamente.

08.09.2011 18:58 • #18


S
du musst doch keine angst vor seiner antwort haben, kinder sind wenigstens ehrlich

08.09.2011 20:42 • #19


M
Moin Moin, Crazy
Zitat von crazy030:
Hallo miaflorentine,

na ja..., Angst vor Diagnosen muss man nicht haben. Und Medikamente, also ich hab ja auch mindestens 10 versucht und der Knüller war alles nicht. Aber ich hab auch nichts länger als mal ein paar tage genommen, was eh zu wenig ist. Ich hab da ein Problem mit der Geduld und so geht es vielen.

Wegen ADS/ADHS, ja, da kann man sich eh streiten und es gibt da auch viele Kritiker, selbst mein Schwägerin und die ist Lehrerin. Für mich ist es aber definitiv keine Modediagnose und mittlerweile ist die Sache auch 100% anerkannt. Ich hab z.B. einen Schwerbehindertenausweis und da steht im Bescheid Verhaltensstörung. Wegen Modeerscheinungen bekommt man sicher keinen Schwerbehindertenausweis und GdB 50.

Ich hab aber auch schon mit 2 Ärzten gesprochen, die abwinkten und meinten: Ja ja, auch so eine Modesache und die Leute stopft man dann mit Dro. (Ritalin etc.) voll. Für mich sind die aber dämlich und letztlich war es auch nicht ihr Fachgebiet. Und mehr als AD verschreiben, die schon 50 Jahre auf dem Markt sind, konnten die auch nicht.

In meinen Augen ist jedenfalls die Diagnose wichtig, egal welche. Weil danach richten sich nun mal die Ansätze in Bezug auf Therapie und Medikamente.


Naja, mangelnder Geduld ist nicht mein Problem. Bei mir brach über Stunden immer wieder der Kreislauf zusammen, sodass der Notarzt kommen musste und ich hatte mehr als 24 Stunden Todesangst und Brechreiz, nachdem ich beim vierten Tag angelangt war. Aber schon vorher war die Panik schrecklich und kaum aushaltbar. Ich musste einfach abbrechen. Wären die Nebenwirkungen erträglich gewesen, hätte ich wirklich durchgehalten und wenns Monate gedauert hätte.

Klar, man braucht fachliche Diagnosen. Aber ich halte Diagnosen in diesem Bereich doch für sehr unterschiedlich. Würde man in zehn verschiedene Kliniken gehen, hätte man sicher viele verschiedene Diagnosen. Da kann doch was nicht stimmen.
Hab einfach Angst, dass die mich als schweren Fall, oder mit irgendwelchen Persönlichkeitsstörungen betiteln. Mich macht sowas einfach fertig, weil ich keinerlei selbstbewusstsein habe. Als mein Therapeut sagte, dass er glaubt, ohne Medikamente werde ich nicht wieder gesund ging es mir augenblicklich schlecht. Ich hatte Wochenlang Panik und fühlte mich denen hilfloser ausgesetzt als jemals- denn ich würde aus eigener Kraft ja eh nicht gesund werden... Das meine ich.

Huhu, Schizophrenia,
Zitat von Schizophrenia:
du musst doch keine angst vor seiner antwort haben, kinder sind wenigstens ehrlich


Das hat leider nicht geklappt. Er hat herumgedruckst und dann einfach Unsinn erzählt. Hinterher dachte ich mir, dass es dumm war zu fragen, solange ich noch keine gute Erklärung parat habe!
Lg Mia

09.09.2011 11:46 • #20


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