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M
hallo,
ich bin neu, 49 jahre, weiblich, getrennt lebend mit zwei kids und möchte mich kurz vorstellen.

vor ca. 1jahr begann ich, für mich ganz überraschend , eine agoraphobie zu entwickeln. zunächst im flugzeug, dann aufzug, geschlossene räume, arztpraxis... vor vier wochen dann raste mein blutdruck wärend eines arztbesuches
die höhe. ich hatte panik, einen infarkt zu bekommen(das wiederholte sich noch 2mal) meine ärztin sprühte mit nitro und schickte mich sofort zum kardiologen. er machte ultraschall, belastungs ekg und bluttests... soweit alles ok. zur sicherheit und weil ich typische infarktsymptome beschrieb, die ich vorher im netz gelesen hatte und glaubte, bei mir wieder zu finden, sollte ich noch ins CT. das wiederum löste eine neue panick bei mir aus, ich hatte solche angst vor der strahlenbelastung. ich habe mich durchgerungen und den kardio angerufen um meine sorge mitzuteilen, seine reaktion : wer früher mal geraucht hat, braucht sich jetzt auch gedanken über strahlenbelastung machen, gehen sie zu ihrer hausärztin und lassen sie sich eine valium geben. ich war sprachlos...und panisch! und am abend war mein blutdruck wieder bei 186/110 und ich rief den notarzt. ich war total fertig. war eine woche im KH. festgestellt wurde lediglich eine gastritis. ich bekam blutsenkende tabletten, die bisher gut funktionierten, doch dann heute, aus heiterem himmel..eine neue attacke.
jetzt bin ich ganz froh diesem ganzen horror mit angstattacke überhaupt einen namen geben zu können, bin aber auch ziemlich verzweifelt.

ich wohne in giessen und würde gerne eine selbsthilfegruppe gründen. gibt es menschen hier in der nähe mit interesse?
würde mich sehr , sehr freuen!

danke, medusa

02.01.2013 21:26 • 08.01.2013 #1


37 Antworten ↓


W
Hallo,

Du bist einen Schritt weiter : Das eigentliche Problem, die PA, ist erkannt. Die kannst Du jetzt angehen...dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Den Gedanken an eine Selbsthilfegruppe hatte ich auch schon, aber wie verwirklichen ?

Nur Mut, Du schaffst es schon

02.01.2013 21:35 • #2


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Bin neu und möchte mich vorstellen.

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M
ja so ne selbsthilfegruppe wäre schon toll, aber ich glaube sehr schwer umsetzbar. erstens wegen den enfernngen und zweitens wird es vielen Menschen schwer fallen da regelmäßig hinzugehen, wenn die Angst einen mal wieder übermannt. aber ich finde das schreiben und lesen kann auch sehr helfen. Bin auch erst seit heute hier, aber froh das Forum gefunden zu haben. ich finde es gut wenn man merkt dass man mit deiner Angst nicht alleine da steht.und man sich auch nicht schämen braucht, weil es normal einfach nicht gibt.

02.01.2013 21:49 • #3


W
und dass wir Angsthasen keineswegs allein und ganz bestimmt keine schlechten oder minderwertigen menschen sind.
In dieser Hinsicht ist das Forum sehr positiv

02.01.2013 21:57 • #4


M
danke für eure antworten und danke für dieses forum!
ich bin sehr froh, euch gefunden zu haben!
und ja, scham ist für mich auch ein großes thema. ausreden, erklärungen erfinden, damit niemand merkt, dass ich mich seit wochen zu hause verstecke. es ist so einsam.

02.01.2013 22:05 • #5


W
Klar, kenne ich alles. Aber Du brauchst Dich NICHT zu schämen !!

02.01.2013 22:08 • #6


M
ohja das kenne ich auch. ich ertappe mich noch heute dabei dass ich vor meinem mann ausreden für gewisse Dinge suche, damit ich ihm nicht erzählen muss wie bekloppt ich gerade wieder bin. Dabei hat er mich krank kennengelernt. ich habe mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass es für mich besser ist, wenn ich den Menschen die mir wichtig sind die Wahrheit sage. denn so bekloppt mein Denken in dem Moment auch ist, habe ich festgestellt dass meine Freunde mein Handeln leichter verstehen und es nicht mehrverrückt finden, wenn die bescheid wissen worüber ich mir gerade méine Gedanken mache.Aber es war ein langer weg bis zu diese Erkenntnis!Und der klappt auch nur bei wirklichen Freunden-oder komplett fremden Menschen.

02.01.2013 22:13 • #7


W
Dazu ein Beispiel : Als ich heute morgen in die Tiefgarage unseres Bürohauses gefahren bin hatte ich Angst, nicht mehr herauszufinden. Bekloppt, würden Normalos sagen - die Leute hier aber nicht.

02.01.2013 22:18 • #8


M
ne das sagen wir nicht-und trotzdem musste ich gerade ein bißchen lächeln wie du das geschrieben hast, nicht um dich auszulachen, sondern weil ich das gefhl habe, dass du dich mit einigem einfach schon so weit abgefunden hast. Das finde ich echt gut. (oder ist es nur nach außen, und innen sieht es anders aus)?

02.01.2013 22:42 • #9


W
ich habe gelernt, damit zu leben.

02.01.2013 22:44 • #10


M
inmeinem kopf dreht sich ALLES um krankheit! ich kann es nicht abschalten.

ANGST doch ein problem mit den herzkranzgefäßen zu haben, also herzinfarkt (habe neuerdings herzythmusstörungen)
ANGST das die blutdrucksenker zu stark sind ( kann nur diät essen wegen magenschleimh.entzündung und habe immerzu eiskalte hände und füße)
ANGST das meine nieren geschädigt werden
ANGST irgendeine andere, nicht entdeckte krankheit zu haben

inzwischen auch angst zu meiner hausärztin zu gehen (sie hat ihre angst auch noch auf mich übertragen, weil vor jahren mal eine patientin in ihrer praxis tod umgefallen ist (herzinfarkt) ...sei so eine kandidatin wie ich gewesen...

fühle mich einfach total allein gelassen mit all dem..


sorry, ich habe das gefühl, euch soviel vorzujammern...und ihr habt alle selbst genug an der backe

02.01.2013 22:59 • #11


W
hat nichts mit jammern zu tun, können viele, ich auch, nachvollziehen.

Eine PT wäre sicher nicht falsch....

02.01.2013 23:06 • #12


M
danke fürs lesen und antworten werner.

hab mir schon gedanken gemacht und will eine aufdeckende PT machen, denn ich habe schon einige erfahrungen von einzel - und gruppenPT, sowie selbsterfahrung ,gestalt- usw hinter mir. auch schon alle möglichen techniken der esoterik ausprobiert.... ich will nicht mehr LEIDEN und in irgendwelchen arztpraxen rumzusitzen um mir deren, nur auf symptome beschränktes und überhebliches geschwätz anzuhören.

02.01.2013 23:44 • #13


W
Hallo Medusa,

die Idee einer Selbsthilfegruppe finde ich auch deshalb gut, weil man dann vielleicht auch mal lachen, schwätzen und gemeinsam spaß haben kann. Wenn sich die richtigen Leute finden, auch mal über alltägliches schwatzen...

LG Christian

03.01.2013 08:08 • #14


N
Guten Morgen, Medusa
Ich kann Dich sooo gut verstehen und nachfühlen. Ich bin auch relativ neu in diesem Forum und habe seit Oktober diese
Angst u. Panikkattacken. Hatte einen Blutdruck von 175/ 90 als ich beim Arzt saß und dachte nur: ich bekomm jetzt einen Herzinfarkt und muss sterben. Mein Arzt schickte mich auch zum Kardiologen, dort wurde normales EKG, Belastungs-EKG und Ultraschall gemacht. Bei der Besprechung meinte er dann, das soweit alles in Ordnung sei aber ich sollte doch noch eine CT machen lassen, zwecks familiärer Vorbelastung schlechten Cholesterin-Werten und bla-bla-bla.
Ich hörte ehrlich gesagt gar nicht mehr richtig zu, für mich war wichtig der Satz: Soweit alles in Ordnung!
Ich war nur froh das ich es überhaupt geschafft habe meine Arzttermine wahrzunehmen. Jedesmal wurde ich unruhig, zittrig und kurz davor eine Attacke zu bekommen.Ich mußte auch zur Magenspiegelung die ich immer wieder verschoben habe weil der Gedanke schon ausreichte um meinen Puls in die Höhe zu treiben. Ich hatte zum Teil solches Sodbrennen, der Magen krampfte das wiederum löste bei mir Attacken aus. Ein Teufelskreis. Anfang Dezember war es halt dann doch so weit und ich musste dahin....war alles halb so schlimm. Musste eine Woche lang 2 Antibiotikum nehmen zwecks diesem Heliobakter pilori denn man in meinem Magen gefunden hat. Ich wollte diese Medikamente zuerst nicht nehmen vor lauter Angst zwecks Nebenwirkungen. Ich hörte ständig in mich rein und war heilfroh wie diese Woche rum war. Was soll ich sagen...ich hatte keine einzige Nebenwirkung und meinem Magen ging es besser
Ich also weiter brav meine Konfrontationstherapie gemacht bis zu dem Tag als der Brief des Kardiologen da war. Da stand doch glatt das beim Belastungs-EKG eine Auffälligkeit bemerkt wurde und ich soll doch bitte diese CT machen.Für mich brach eine Welt zusammen. Die Angst überrollte mich förmlich wieder. Ich konnte an nichts anderes mehr denken.
Es half alles nichts, meine Therapeutin schickte mich dahin. Ich machte mir einen Kopf zwecks dem mittel was man gespritzt kriegt...zwecks der U- Bahn fahrt dorthin...was rauskommen könnte...ach zwecks allem! Ich hatte Momente in denen ich mir dachte, ich schaff das alles nicht mehr! Aber irgendwie schaffte ich es doch Zwar verkrampft, aber immerhin!
LG, Noodle

03.01.2013 10:43 • #15


headbangerin
hallöle!

ja, da kann ich mich anschließen,
der erste schritt ist glaub ich immer der schwerste.
und ihn zu machen ist eine mutige leistung.

für mich war es z.b. der, hier überhaupt laut zu geben
und dann ist man plötzlich von seelen umgeben,
die einen verstehen.
das tut gut!

greetz!

03.01.2013 20:57 • #16


M
danke euch allen fürs lesen und die netten worte!

und NOODLE, du kannst dir nicht vorstellen, wie gut es meiner seele tat,deinen post zu lesen!
ich fühle mich so verstanden. DANKE

hast du für das CT auch 400,€ zahlen müssen ?

ich habe es ja noch immer nicht machen lassen, weil

-der kardiologe auch sagte : es sieht nicht so aus, als würde in nächster zeit etwas schlimmes passieren
und ich das gefühl hatte, er will nur geld mit mir verdienen
- er das CT nicht aufgrund eines befundes sondern zum ausschluss machen wollte
- ich panik vor der hohen strahlenbelastung und dem kontrastmittel habe
- bei der woche im KH immer wieder untersuchungen gemacht wurden und alles unauffällig war und meine hausärztin
letzlich sagte, dass sie an meiner stelle es auch nicht tun würde....

ich habe wochenlang panik gehabt wegen dieser sache. die weihnachstage waren die hölle, da alleine verbracht... ab und an komm die angst wieder, besonders wenn das sodbrennen wieder stark ist. ich habe dagegen auch nur pantoprazol bekommen. das nehme ich auch, aber bei stress oder körperlicher anstrengung brennt es manchmal ziemlich stark hinter dem brustbein. weil ich inzwischen auch angst habe, zu meine hausärztin zu gehen, weiß ich gar nicht genau, wie lange ich das nehmen muß und ob es ausreicht... bin ziemlich am ende, werde versuchen, mich in den nächsten tagen zu einem hausarztbesuch zu zwingen.

03.01.2013 21:38 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

headbangerin
Zitat von medusa:
...wenn das sodbrennen wieder stark ist.ich habe dagegen auch nur pantoprazol bekommen. das nehme ich auch, aber bei stress oder körperlicher anstrengung brennt es manchmal ziemlich stark hinter dem brustbein.


habe mit dem panto auch verschiedene erfahrungen gemacht.
mal hat es ausgereicht, und dann wieder nicht.
kannst du evtl. zusätzlich ein flüssiges oder gel-artiges mittel einnehmen?
ist ja rezeptfrei zu bekommen.
ich find immer, dass das akute sodbrennen
damit schneller bekämpft ist, als mit pantoprazol.

die angst, zum arzt zu gehen ist schlimm, dat kenn ich auch!
ich drück dir die daumen, dass du deinen hausarztbesuch
evtl. ja sogar schon morgen machst!

meine schwester sagt zu mir immer:
das sind ärzte und keine metzger!

greetz

03.01.2013 22:06 • #18


N
Guten Morgen, Medusa
Bei mir war es genauso. Ich dachte das der Kardiologe bloß Geld verdienen will mit dieser CT. Darum hab ich auch keinen Termin ausgemacht. Als dann aber der Brief kam mit dem Befund, dachte ich nur noch daran das ich vielleicht was habe könnte....als ich bei meiner Therapeutin saß und ihr den Befund zeigte, war ich so was von fertig. Hätte nur noch heulen können. Meine Hausärztin und die Therapeutin glaubten nicht das ich was habe schickten mich aber trotzdem da hin damit ich den Kopf frei bekomme. Sie meinten es wäre wichtig für mich die Gewissheit zu bekommen das da nichts ist, um den Deckel darauf machen zu können. Ich bin privat versichert und es kann gut möglich sein das ich für diese Untersuchung selbst was dazu zahlen muss. Und denk dir nichts, mir ging es wie dir. Ich bekam dieses radioaktive Mittel gespritzt und musste noch eine halbe Stunde warten bis sich das Mittel verteilt hat. In dieser halben Stunde saß ich völlig verkrampft auf dem Stuhl und wartete förmlich darauf das ich allergisch oder nebenwirkungstechnisch reagiere. Gar nicht's war.
Ich nehme auch die Panto 40, weil ich wie du eine Gastritis habe. Die helfen mal mehr oder weniger. Habe trotzdem ab und zu Sodbrennen. Dieses Brennen hinter dem Brustbein kenn ich sehr gut, und ich kann Dich soo gut verstehen. Ist das nicht ekelhaft? Und es verunsichert einen wieder auf's neue. Ich nehme auch Iberogast Tropfen zum Essen, das ist ein rein pflanzliches Mittel und hilft gegen Sodbrennen und entkrampft den Magen. Schmeckt zwar scheußlich, aber es hilft ganz gut.
Ich habe Tage wo ich überlege und nicht verstehe warum ich plötzlich, aus heiterem Himmel eine Angst-u. Panikattacke entwickelt habe. Man steht mit beiden Beinen im Leben hat doch schon einige Hürden gemeistert und jetzt mit 43 Jahren hat es mir den 'Schalter' umgelegt von einen Tag auf den anderen. Geht es dir genauso? Dieses: Wieso? Warum? Wieso jetzt? 40 Jahre haben mich meine Beine überall hintransportiert...mein Körper hat zuverlässig gearbeitet.
Und plötzlich hab ich das Vertrauen in ihm verloren! Wieso eigentlich? Er hat mich doch noch nie im Stich gelassen!?....
Was oder Wer? hat uns unser Selbstvertrauen geraubt und läßt uns im glauben nicht einmal mehr in den Supermarkt um die Ecke gehen zu können? Ich hoffe für uns alle hier in diesem Forum, das wir bald wieder unser Vertrauen in uns selber zurückgewinnen und dann erobern wir und die Kinos und die Caffee's und die Shoppingmeilen zurück. Jawohl!! So machen wir es! LG. Noodle

04.01.2013 11:30 • #19


N
Hallo Headbangerin,
Gratuliere zu deinen Schritt dich hier anzumelden Ich fand es auch beruhigend zu wissen man ist kein 'Exot' man ist nicht verrückt. Das es mehrere Menschen gibt die dasselbe haben wie ich. Die wirklich nachvollziehen können mit was für Ängsten man jeden Tag kämpft.
Kann es sein das du Katzen liebst?
Ich auch! Habe 3 davon und wenn sie schnurrend zu mir kommen und schmusen wollen hilft mir das in dem Moment weil es mich ablenkt und mich zum Lächeln bringt
Sie sind für mich gute Co- Therapeuten
LG, Noodle

04.01.2013 11:53 • #20


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