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S
Ich wollte mal was los werden, das beschäftigt mich Tag und Nacht,
Ich war jetzt 6 Wochen in einer Klinik auch wegen meinen Ängsten.
Ich muss ab Dezember wieder zum arbeiten, ich habe aber in der Klinik gemerkt, dass mir die Arbeit jetzt wo ich arbeite nicht gut tut, ich arbeite jedes Wochenende + Feiertage. Habe eine 6 Tage woche und nur viermal im Monat frei.
Naja auf jeden Fall traue ich mich nicht S-bahn zu fahren weil dort immer meine Panikattacken waren... ich weiß nicht was ich tun soll??

habt ihr vielleicht einen Rat für mich. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter...

lg sternchen

17.11.2009 11:42 • 15.01.2010 #1


11 Antworten ↓


S
Hey Sternchen86,

ich hatte Anfang des Jahres auch extreme Probleme mit der Bahn zu fahren.

Ich lenke mich immer mit Musik hören ab, dann schaue ich einfach starr aus dem Fenster und versuche so wenig wie möglich auf Bewegungen anderer zu reagieren. Ich sage mir immer alles ist gut, alles ist gut... es passiert nichts..... und sowas.... ist anfangs etwas anstrengend, dass so zu sich zu sagen, aber dadurch wird die Atmung ruhiger und man ist generell etwas entspannter.
Außerdem versuche ich mich so hinzusetzen, dass ich imme schnell weg könnte, wenn ich müsste....

Ist dir denn schon mal was passiert in der SBahn oder hast du einfach nur Angst, dass du Angst bekommst?

19.11.2009 19:14 • #2


A


S-bahn fahren :-(

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MentaleDispersion
Hey,

Ich kenne das auch, allerdings hatte ich eine Panickattacke in der U-Bahn.
Wahrscheinlich ist es die Angst davor, nicht verschwinden zu können, die Angst davor sich zu blamieren, indem man Schwindel bekommt und möglicherweise umkippt. Da hat man nun keine Möglichkeit sich dieser Situation zu entziehen. Gerade wenn die U-Bahn sehr voll ist, habe ich das Gefühl, dass die Panick in mir aufsteigt.

Ich würde versuchen mich abzulenken, vllt. mit dem Handy zu spielen, Musik zu hören etc.. Wenn es nicht mehr geht, versuch dir zu sagen, dass die Panick (Schwindel, Schweißausbrüche) nur von deiner Angst kommt, dann geht sie (zumindest bei mir) schneller weg. Denke nicht daran, dass die Angst jetzt weggehen muss. Mir hilft das in solchen Situationen, wie in der U-Bahn/S-Bahn zumindest ein wenig, außerdem verhindert das bei mir, dass es zu starken Panickattacken kommt.

Lg

21.11.2009 16:47 • #3


C
hallo Sternchen...

vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit für Dich um zur Arbeit zu gelangen?

Auch ich bekomme Panikattacken in Bahnen,Bussen,Warteschlangen...
habe aber für mich erkannt das es immer Situationen sind, aus denen ich mich nicht lösen kann und Menschen meinen Sicherheitsabstand, den ich benötige nicht einhalten...
Sobald wie mir dieses in den Situationen bewusst wird reagiere ich mit Panik.

Liebe Grüsse
Eva

21.11.2009 17:01 • #4


A
Hallo,

leider kenn ich das auch. Muss auch jeden Tag mit der S-Bahn fahren. Ich lenk mich auch immer ab, habe immer meine Musik oder eine Zeitung bzw. Buch dabei. Damit geht es ganz gut. Gott sei dank, muss ich nur 10 Minuten fahren.

Versuch es doch einmal damit. Wünsch Dir viel Kraft.

Gruss Anja

22.11.2009 18:35 • #5


F
Hallo Sternchen,
ich denk mal viel kann man dir da nicht raten. Außer vielleicht versuche realistisch zu denken,auch wenn dieses tausend mal leichter gesagt als getan ist. Ich kenne deine Situation nur zu gut. Mich plagt dieses Problem auch seit ca. 1-2Jahren und ich kann das nur zu gut verstehen. Ich habe das Problem nicht bei der S-Bahn sondern beim busfahren, was aber so ziemlich aufs gleicher herraus kommt. Ich arbeite nun seit ca. einem halben - 3/4 Jahr an der ganzen Sache und begebe mich immer wieder in diese Situationen rein um zu merken,dass mir nichts passiert. Obwohl ich doch dann wieder aufs neue Angst bekomme. Ich verstehe mich und meinen Körper manchmal selber nicht,aber weiß im großen und ganzen das diese ganze Panickmache nur im Kopf ist und mir eigentlich auch nichts passieren kann.... Aber naja ich drück dir mal die Daumen,dass es klappt. Wenn du mal mit wem reden willst,der diese Situation sehr gut kennt oder fragen hast kannst du mich auch gerne anschreiben.
GLG und eine gute Besserung!

24.11.2009 18:20 • #6


W
Ich habe das Problem mit Bussen in kombination mit dem Reizdarmsyndrom.
Gestern wurde ich aus einer 6 wöchigen stationären Therapie entlassen und bin ein gutes Stück vorwärts gekommen. Wichtig ist das Ängste nicht mit Ablenkung, Medikamenten oder anderen Strategien wegzubekommen sind sondern auf Dauer sogar verstärken können. Sicher helfen sie einem kurzzeitig über die Angst weg, aber das Gefühl an sich wird nur unterdrückt.
Man muss sich seiner Angst ohne Hilfsmittel stellen!
Das zeigte mir auch die Expositionstherapie in den letzten 6 Wochen. Dabei kann man gestuft oder auf Teufel komm raus vorgehen.
Es gibt soetwas wie ein Angstgedächtnis und durch die Ablenkung oder Medikamente mach dieses Gedächtnis nie die Erfahrung das die Situation eigentlich harmlos ist. Die Angst lernt somit zu existieren.

Durch Expo's stellt man sich der Angst und geht bewusst und ohne jegliche Hilfsmittel in die gefährliche Situation rein. Wichtig ist dabei das man die Angst komplett zulässt und mindestens 20 minuten aushält.
Danach zieht der Körper die Bremse und die Angst schwillt ab.
Wenn man das mehrfach macht nimmt auch die Angst und somit die Panikattacken ab, weil die Situation vom Angstgedächtnis, der sogenannten Amygdala, nichtmehr für gefährlich gehalten wird.
Wichtig ist auch sich nach jedem stellen der Angst zu belohnen.
Man hat eigentlich immer ein starkes Gefühl der Enttäuschung nach einer Panikattacke und dem muss man entgegenwirken.

Ebenfalls wichtig ist es zu erwähnen das die als gefährlich angesehen Körpersymptome ungefährlich sind. Man kann davon nicht sterben.
Sie sind teil der Angst und ebenfalls soetwas wie der Urinstinkt des Körpers um ihn für die Flucht vorzubereiten. Auch die Gedanken sind wichtig... oft hat man irrationale Befürchtungen, die niemals eintreffen aber die Angst in der Situation stark verstärken. Sie sind absolut ungefährlich und treffen nicht ein. Sollte es doch Symptome wie Durchfall oder Übelkeit geben sollte man sich nicht zu viel für den Anfang vornehmen. Als erstes zählt das Einsteigen in das Fahrzeug. Der nächste Schritt wäre dann immer eine Station mehr zu fahren. Sollte der Drang sich zu übergeben dann zu groß werden oder man hat das Gefühl sich in wenigen sekunden übergeben zu müssen kann man sich mithilfe einer simplen technik vom Körper ablenken. Das klappt nicht auf anhieb und bedarf etwas Übung, aber man kann es überall anwenden. Zum Beispiel sucht man sich einen Gegenstand oder eine Person aus der Umgebung aus und beschreibt ihn in Gedanken (ohne dabei Bewertungen wie schlecht, schrecklich, unangenehm, süß etc. vorzunehmen).

Das ist so ziemlich das was ich in der Therapie gelernt habe, natürlich in absoluter Kurzfassung. Mit jedem Tag, in dem ich mich meiner Angst stelle, komm ich wieder ein Stückchen vorwärts und ich habe endlich das Gefühl das es aufwärts geht.

24.11.2009 20:03 • #7


C
@Within

Herzlichen Glückwunsch....und weiter so



Viel Glück
und
Liebe Grüsse
Eva

24.11.2009 20:06 • #8


S
@within: Danke für die Kurzfurm Deiner Therapie.... Ich bin leider noch nicht so weit und werde Deine Tipps morgen gleich mal ausprobieren.

@alle anderen: Wir bekommen das schon alle in den Griff!

24.11.2009 21:07 • #9


F
@within:

ich finde dein beitrag super. und wollte auch nur eine kleinigkeit korrigieren und zwar ist das mit 20 min. die angst aushalten,meines wissens, nicht so ganz richtig. es ist wichtig die angst solange auszuhalten,bis man merkt das diese ohne vermeidungsverhalten wieder runter geht. (von vorteil ist es sich eine skala von 1-10 voruzustellen und die angst einzustufen. wenn die angst 4 stufen oder am besten noch mehr gesunken ist sollte das für diese expo erstmal ausreichen.)aber sonst hast du es alles prima beschrieben. ich habe genau die gleichen erfarungen gesammelt die du beschrieben hast und mache immer noch expos um endlich von meiner angst abschied zu nehmen. mittlerweile kann ich auch wieder einige sachen,von denen ich vor einem jahr nur geträumt hätte. bist aber der erste der wirklich genau solche erfahrungen gemacht hat,wie 6 wochen klinischer aufenthalt, expos usw. würde mich freuen mehr von dir zu hören.
lg

29.11.2009 21:06 • #10


W
@freedom: find ich gut das du die expos weitermachst... und umso kleiner die Abstände der Expos sind umso schneller kommt man vorwärts.
Ich versuch täglich mindestens eine Expo zu machen und wenn ich ganz Mutig bin sogar 3 oder 4.

29.11.2009 21:44 • #11


F
hey das hört sich super an... bei mir werden es mittlerweile irgendwie weniger. habe irgendwo das gefühl wieder langsam schritte zurück zu gehen. aber ich finde irgendwie immer wieder irgendwelche dummen ausreden

15.01.2010 04:10 • #12


A


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