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MadlenT
Hallo mein Name ist Madeleine. Ich habe eine Angststörung und Urophobie. Kennt sich jemand mit Urophobie aus? Würde mich über Tipps freuen. Lg Madeleine

07.10.2023 11:00 • 08.10.2023 #1


9 Antworten ↓


Kruemel_68
Zitat von MadlenT:
Hallo mein Name ist Madeleine. Ich habe eine Angststörung und Urophobie. Kennt sich jemand mit Urophobie aus? Würde mich über Tipps freuen. Lg Madeleine

Da müsstest Du ein wenig konkreter werden wovor genau Du Angst hast. Eher in die Richtung, dass Du nur zu Hause aufs Klo kannst, oder hast Du Angst unterwegs keine Toilette zu finden, oder vor dem Vorgang des Urinierens selbst?

07.10.2023 13:49 • #2


A


Angststörung Urophobie

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Kruemel_68
Zitat von MadlenT:
Hallo mein Name ist Madeleine. Ich habe eine Angststörung und Urophobie. Kennt sich jemand mit Urophobie aus? Würde mich über Tipps freuen. Lg Madeleine

Hilfreich wäre auch zu wissen wie lange Du es schon hast, was Du bisher unternommen hast, machst Du Therapie, nimmst Du Medikamente....

07.10.2023 14:06 • #3


MadlenT
@Kruemel_68 ich leide seid ca. 4 jahren darunter. Vor kurzem kam erst die Diagnose. Gegen meine Angststörung nehme ich pregabalin das soll auch bei Urophobie helfen. Im Notfall wenn es ganz schlimm ist nehme ich 0,5 tavor. Das ist aber selten. Ich bekomme angstzustände sobald ich das haus verlasse. Bekomme dann starken Harndrang und habe angst mich einzunässen. Ist zwar noch nie passiert. Aber die angst ist so stark. Trage zur Sicherheit Einlagen.

07.10.2023 14:31 • x 1 #4


Kruemel_68
@MadlenT
Okay, dann sind wir in der gleichen Problematik unterwegs. Bei mir hat es sich inzwischen von Blasendruck auf Durchfall gewandelt. Vielleicht magst Du meinen Beitrag mal lesen, da habe ich schon ziemlich viel über dieses Problem geschrieben. Lass Dich nicht von der Überschrift stören. Bei mir stehen oft die körperlichen Symptome im Vordergrund, weshalb ich auch die Diagnose Somatoforme Störung habe.

erfolgserlebnisse-f59/mein-tipp-koerper-psychotherapie-bei-somatoformer-stoerung-t106750.html

Bei mir ist es so, dass ich mittlerweile nach drei Jahren Körperpsychotherapie folgendes sagen kann:
Meine Ängste und das Pipi-Problem stehen für den Druck, der durch einen anderen Bereich meines Lebens auf mich einwirkt. Durch diverse Umstände in meiner Kindheit wurde mir mein kompletter Ich-Raum genommen und es fällt mir unglaublich schwer, Grenzen zu setzen und Nein zu sagen. In diese Lücke grätscht mein Mann unbewusst ständig rein. Für ihn ist unser Zusammenleben sehr bequem, weil ich es nicht schaffe, ihm zu sagen, wenn mir was nicht passt. Außerdem ist er relativ übergriffig, in dem Sinne, dass er immer meint alles besser zu wissen und zu können und mir überall reinreden zu müssen. Er behandelt mich dadurch oft nicht wie einen erwachsenen, selbstständigen Menschen.

Das macht mir einen unglaublichen Druck. Und weil ich ihn nicht aussprechen kann (Glaubenssatz Streit führt zu Trennung), geht er komplett nach innen und äußert sich durch Blasendruck, Durchfall und Ängste.

Ich kann meinem Mann nicht sagen: Hol Du bitte den Rasenmäher aus der Wartung ab, weil es bei Dir auf dem Arbeitsweg liegt und ich nicht extra einen Umweg fahren möchte - aber Ich weiß nicht, ob die da eine Toilette haben, dann bekomme ich sofort wieder Durchfall. Hol Du ihn lieber ab.

Klingelt da vielleicht auch was in die Richtung bei Dir?

Generell möchte ich Dir auf jeden Fall eine Therapie ans Herz legen. Nur mit Medikamenten wirst Du nicht die Druckmuster bearbeiten können, die bei Dir zugrunde liegen. Und glaub mir - die Druckpunkte sind da. Auch wenn Du es Dir vielleicht noch nicht eingestehen kannst oder willst. Bei mir hat es ein Jahr Therapie gebraucht, bis ich bereit war, da hinzuschauen und zuzugeben Ja, das ist ein Problem, dass mir zu schaffen macht.. Solange Du versuchst, die Symptome mit Medikamenten wegzudrücken, wirst Du Deine Probleme nicht loswerden.

Ich kann Dir aber auf jeden Fall Mut machen - ich bin jetzt soweit, dass der Blasendruck und Durchfall fast komplett weg ist und ich langsam wieder anfange, rauszugehen und Dinge zu unternehmen.

07.10.2023 16:53 • x 1 #5


MadlenT
@Kruemel_68 danke für deine Rückmeldung, in deiner Erzählung finde ich mich zum Teil wieder. Fange im Januar eine traumatherapie an. Hoffe es wird dann auch besser. Man ist durch diese Angst so eingeschränkt. Lg

07.10.2023 16:59 • #6


Kruemel_68
Zitat von MadlenT:
Man ist durch diese Angst so eingeschränkt

Ja, das stimmt. Und es nervt unendlich. Aber gib die Hoffnung nicht auf - mit der Therapie wird es bestimmt besser werden.

Was mir hilft, und was mein Therapeut mir beigebracht hat - aus der Opferrolle rauskommen und Dein Leben nach Deinen Parametern gestalten. Ja, Du hast da Problem. Aber dafür musst Du Dich nicht schämen und nicht verstecken. Schau bei Anforderungen immer, ob und wie Du es für Dich am Besten schaffen kannst.

Such Dir auf Strecken, die Du regelmäßig fährst/gehst, Möglichkeiten auf Toilette oder hinter den Busch zu gehen. Hast Du so einen gedanklichen Ankerpunkt, geht es meistens schon besser. Wenn jemand mit Dir spazieren gehen will - okay, aber dann bitte im Wald. Wenn Du mit Freunden unterwegs bist, weih sie vorher ein und sag, dass Du ggf. zwischendurch öfters mal eine Toilette benötigst. Ich habe im Auto immer eine Notfalltasche dabei, so dass ich mich ggf. auch mal im Auto erleichtern könnte (Einmaltoilette, Klopapier, Handtuch und Waschlappen, dicke Einlagen, Ersatzunterhose etc.).

All das lässt Dich aktiv mit Deiner Situation umgehen und Du hast nicht mehr das Gefühl, einfach hilflos ausgeliefert zu sein. Und steh dazu - es gibt mehr Menschen mit diesem Problem als Du glaubst.

07.10.2023 19:42 • x 1 #7


Karimma
Ich habe die Probleme auch und wusste gar nicht, dass man das Urophobie nennt.
Im letzten Urlaub war es eine Katastrophe, jetzt geht es wieder etwas besser. Ich habe mir auch für die Autofahrten eine Einlage vorgelegt.
Ich mache jetzt Autogenes Training und sage mir da immer so eine Art Glaubenssatz......ich bin gesund und frei in meinen Entscheidungen. Allerdings habe ich jetzt im Gegenzug Probleme mit Magen und Darm, ständiges Aufstossen. Der Körper sucht sich immer wieder einen neuen Weg.

07.10.2023 20:11 • #8


N
Ich hatte zwar keine Urophobie, aber über Jahre eine Agoraobie mit täglichen Panikattacken. Ich war in der Klinik und 2 Jahre ambulant in Therapie. Nichts hat mir geholfen. Ich hatte nur gelernt damit zu leben. Bis ich dann an einen Heilpraktiker gelang, der mich durch meine Angst begleitet hat und in nur 3 Sitzungen war ich dann Angstfrei. Ich war dann noch weitere Sitzungen in Behandlung wegen anderen Symptomen, bis wirklich nichts an Ängsten mehr da war. Das hat mich so überwältigt, dass ich auch die Ausbildung gemacht habe und nun Menschen durch ihre Angst begleite.
In meiner Ausbildung bin ich durch viele Prozesse gegangen und konnte dann auch verstehen warum ich diese Ängste entwickelt hatte. Es gibt für alles seinen Grund.

07.10.2023 20:24 • x 1 #9


Kruemel_68
Zitat von Karimma:
Ich habe die Probleme auch und wusste gar nicht, dass man das Urophobie nennt.

Das wusste ich auch nicht

Diese lustigen Symptomverschiebungen sind echt ätzend, ich hatte das auch gerade wieder. Bei mir ist es tatsächlich so, dass wenn ich in der Therapie an einem neuen Themenfeld arbeite, sich auch die Symptome ändern. Und wenn es an Änderungen geht, die ich an meinem Mindset vornehmen möchte geht es richtig rund. Ich habe mal den Ausdruck Terror-Barriere gelesen und fand ihn sehr passend. Das Gehirn mag keine Veränderungen und wenn wir versuchen, etwas an unseren Glaubenssätzen oder Denkstrukturen zu ändern, gibt das Gehirn nochmal richtig Gas und produziert die tollsten Ängste.

08.10.2023 12:54 • x 1 #10


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