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Sunny1975
Hallo, ich möchte mich mal vorstellen: bin 44 Jahre alt und lebe mit meiner 8-jährigen Tochter zusammen. Habe einen Partner, aber wir leben nicht zusammen.

Es fing alles an, vor knapp über zwei Jahren, als meine Tochter eingeschult wurde. Da hatte ich meine erste Panikattacke! Ich wußte erst gar nicht was los war u dachte ich bin in den Wechseljahren, mein Hormonstatus war auch eher schlecht. Bin dann recht schnell
zum Arzt und eine generalisierte Angststörung wurde festgestellt.

Ich suchte mir gleich einen Therapeuten und nahm nach einigen Medi Versuchen auch Psychopharmaka!

Im August letzen Jahres verlor ich dann mein Job, da ich drei Monate in der Tagesklinik war.

Der Auslöser sei wohl ein altes Trauma: als ich ca 8 Jahre alt war starb meine damals 4 jährige Schwester vor meinen Augen bei einem Autounfall.

Nun versuche ich die Ängste nicht so sehr auf meine Tochter zu übertragen und mache weiter Therapie.

Es geht mir aber nur etwas besser, von einem glücklichen Leben bin ich weit entfernt:

Meine Symtome sind: starke innere Unruhe, Weinen, Blutdruck u Puls hoch und runter. Körperlich wurde ich ordentlich durchgescheckt und es ist alles in Ordnung! Ab und zu habe ich noch Herzstolpern, soll ja alles psychosomatisch sein!

Ich bin kraftlos und traurig, dass es einfach nicht wirklich besser wird!

Was sagt ihr dazu, wie sind eure Erfahrungen!


Sunny

18.07.2019 16:56 • 21.07.2019 #1


22 Antworten ↓


F
Hey Sunny,
Wenn du hier im Forum mal die Beiträge liest, wirst du viel erfahren wie die Menschen damit umgehen. Es gibt ganz viel darüber.
Ich kenne alles was du grade durchmachst, vor allem wenn man es versucht vor dem Kind das zu verstecken. Die Therapie ist A und O. Hol dir Bücher, meditiere. Versuche so gut es geht dich zu entspannen.
Ich hab es akzeptiert und lebe damit. Herzstolpern, Rückenschmerzen, innere Unruhe, Schlafstörung...

18.07.2019 18:51 • #2


A


Angststörung Erfahrungsberichte - wer kennt das?

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blue1979
Bei mir kam die Angststörung schleichend über Jahre und ich bin recht gut (ohne zu wissen was mit mir los war) alleine damit zurecht gekommen. Bis dann immer mehr Stressauslöser kamen und es endete dann in schwerer Panikstörung. Der WEg der Besserung dauert leider und falls du keine grossen Therapieerfolge hast, dann schaue dich auch nach anderen Therapeuten um. Wegen Therapeutenmangel hab ich einfach den erstbesten genommen und 2 Jahre lang ging es nicht weiter. Zum SChluss hiess es, ich sei ein schwieriger Fall. Ich würde auch mal auch mit TCM versuchen (bei Ärzten/Heilpraktiker, die das in CHina studiert haben. Da gibt es solche Unterschiede.) Einfach um dein Nervensystem zu entlasten. Es gibt z.b bestimmte Akupressurpunkte am Ohr/Handgelenk bei Panikattacken. Ich wende sie nicht an, da ich seit Jahren keine schweren PAs mehr hatte bzw ich kann sie draussen aushalten.

Mir wurde in der Elternberatung geraten:
Meine Kinder wissen,dass irgendwas nicht in Ordnung ist mit mir also kann ich es Ihnen auch altersgerecht erklären. Ich habe konkrete Anweisungen gekomme, wie ich mit KLeinkindern bei einer Panikattacke in der Stadt reagiere und wie ich mir notfalls Hilfe hole. Deine TOchter ist 8Jahre alt und wird damit ganz anders umgehen und Verständnis haben. Verstecken halte ich für keine gute Idee. Kinder spüren alles und machen sich Sorgen, ob es nicht ihre Schuld ist, dass es der Mutter schlecht geht oder komisch reagiert. Ich sage ganz offen, ich habe grad eine Angstattacke/Unruhe und bin grad nicht für EUch da. Dann ist das ganz selbstverständlich ,dass sie sich alleine beschäftigen und mich in Ruhe lassen. So geht es mir dann auch besser, weil ich kein schlechtes Gewissen gegenüber den Kindern habe.

18.07.2019 20:52 • x 2 #3


Sunny1975
Ja, das mache ich alles: Entspannungsübungen, Meditation usw. Ich habe schon den vierten Therapeuten nun.

18.07.2019 21:53 • #4


F
Zitat von Sunny1975:
Ja, das mache ich alles: Entspannungsübungen, Meditation usw. Ich habe schon den vierten Therapeuten nun.


Es ist ein verdammt langer Weg um einigermaßen damit umgehen zu können. Leide ja selber darunter seit Jahren. War Beschwerde frei und jetzt bin ich wieder mitten drin. Habe alles versucht und bekomme es nicht hin momentan. Das schlimmste ist, ich unterdrücke die Gefühle momentan. Also, ich merke das da was kommt und anstatt es zu zu lassen, unterdrücke ich das ganze. Finde es persönlich besser sich damit zu beschäftigen, nicht der Angst die Macht zu überlassen, sondern einfach mal sich zu beschäftigen und zu sagen: jepp, jetzt mal los, was willst du mir sagen?!
Denn dadurch das ich die Gefühle unterdrücke, hab ich Angst das es doch zum Zusammenbruch kommt. Vllt.nicht morgen, aber in 1 Monat.

18.07.2019 22:18 • #5


Sunny1975
Wie bist du denn beschwerdefrei geworden? Gab es einen Auslöser, dass es wieder zurück kam? Stress?

18.07.2019 22:21 • #6


F
Als ich die erste Panikattacke bekam, hatte ich mega viel Stress. Erstmal alles abgeklärt, wurde komplett aufm Kopf gestellt. Gesund! Dennoch rannte ich vom Arzt zum Arzt. Bekam keine Therapie, sehr lange Wartezeit. Ich hab angefangen zu lesen, hab mein Nebenjob geschmissen. Hab mir eine Auszeit von der Arbeit genommen. Natürlich nehme ich seitdem Citalopram, hemmt ja ganz schön die Angst. So langsam langsam fand ich den Weg zurück, gewann an Selbstvertrauen, wechselte die Arbeitsstelle. Ich hab es nicht zugelassen das mich etwas oder jemand stresst. So war ich wieder da. Voll in Leben.
Hin und wieder hatte ich mal Wehwehchen, aber alles soweit so gut. Bis April 2019, zack wieder Stress, Streit mit meiner Schwiegermutter, stand kurz vor der Trennung mit meinem Mann den ich wirklich über alles liebe und siehe da, 2 Wochen später das volle Programm. Bis vor kurzem war es mir nicht mal bewusst das genau das der Auslöser war! Tja, jetzt muss ich zusehen wie ich das ganze nochmal hinbiege.
Hab im Februar meine Psychotherapie beendet. Im Grunde war ich Beschwerdefrei als ich angefangen habe, mir war es halt wichtig darüber zu reden. Und es hat geholfen, bzw.ich konnte viel mitnehmen.

18.07.2019 22:29 • #7


Sunny1975
Ja, der Stress triggert, das Gehirn erinnert sich daran u zack ist es wieder da. Bei mir ist das komische, ich habe keinen Stress momentan, habe sehr viel Zeit für mich....Es gibt ein altes Trauma aufzuarbeiten, bei dem ich dachte, dass ich es schon längst verarbeitet habe.....Ich nehme Opripramol und Ecitalopram Tropfen, komme fast keinen Tag ohne Tavor 0,5 mg aus......Ich würde denn Alltag mit Kind sonst gar nicht schaffen, dass macht mich einfach nur traurig...

Am besten du machst gleich wieder eine Therapie!

18.07.2019 22:34 • #8


F
Habe ab nächste Woche Freitag erstmal 3 Wochen Urlaub und danach werde ich mich erstmal weiter bewerben. Arbeite zur Zeit von 9 bis 18 Uhr. Mit 1 Stunde Mittagspause. Und das seit 9 Jahren so. Um meine Therapie möglich zu machen, hat meine Therapeutin mitgespielt, indem sie mich erst um 18.10 Uhr angenommen hat. Ein 2.mal wird sie das nicht mitmachen. Mein Arbeitgeber hat Null Verständnis dafür. Ich liebe den Job, aber die Arbeitszeiten stören mich mittlerweile schon.
Würde sehr gerne hin und wieder Tavor einnehmen. Leider verschreibt mir mein Hausarzt die nicht und wie gesagt, nicht mal Zeit um zu einem Psychiater zu gehen. Ein Teufelskreis!

18.07.2019 22:54 • #9


Sunny1975
Oh, dann erhole dich mal ganz gut...Das ist ja toll, dass du überhaupt arbeiten gehst. Ich glaube das verstehen nur Ärzte oder Menschen, die das auch schon mal erlebt haben...Ich hoffe, du findest einen Weg, etwas mehr für dich zu tun.

18.07.2019 22:57 • #10


F
Danke dir! Wünsche ich dir auch von Herzen! Ich muss ehrlich sagen das mein Mann mich von Anfang an verstanden und unterstützt hat, aber alle anderen glaube ich hören nur aus Mitleid zu. Zu mind.sie geben mir das Gefühl.
Da hast du Recht, wenn man es selber nicht erlebt hat, wird man kein Verständnis dafür haben.

18.07.2019 23:10 • #11


D
Hallo Zusammen,
Bei mir war es genauso. Ich war jetzt eigentlich mehrere Jahre mehr oder weniger Beschwerdefrei und seit 14 Tagen bin ich wieder voll drin.
Welche körperliche Beschwerden zeigen sich bei euch in solchen Phasen?

18.07.2019 23:44 • #12


Sunny1975
Das es immer wieder so triggert...Mhhh...Körperlich: ich bin innerlich total unruhig, aber gleichzeitig total müde, energielos, manchmal Puddingbeine, gestern war es der Kreislauf....Puls-und Blutdruck hoch und runter, obwohl ich kein Meßgerät habe.

Herzstolpern ab und zu. Beim Kardiologen alles abgeklärt und in Ordnung! 24 Stunden Blutdruck und EKG auch alles in Ordnung, also ihr seht, dass ganze spielt sich nur im Kopf ab......

Ich muss mich momentan total aufraffen, walken oder Rad fahren zu gehen......

Ich war früher so aktiv und sportlich, habe richtig abgebaut.....

19.07.2019 08:48 • #13


blue1979
Kannst Du da wieder ansetzen bei Fitness? Auch wenn man gar keine Lust dazu hat, eine halbe Stunde Hometraining/ schnelles gehen mit Mindestpuls 110 schüttet paar gute Gehirnbotenstoffe aus =) Ich hab bis vor 10 Jahren täglich Fitnesskurse mitgemacht und das hat mich mental noch aufgefangen. Nun fang ich nach 10 Jahren wieder an (youtube Smith/popfitness/happyandyogafitness), um mich körperlich besser zu fühlen. Vor 15 Jahren war ich ein richtiger Sportmuffel und habe mit täglich 3 Min Dehnen wegen Bandscheibenvorfall angefangen. Dann kam immer mehr Interesse an BEwegung und nach 1 Jahr war ich 5mal tanzen in der Woche und 2-3 Aerobic. Also es war ein richtig langer Weg. Nun geh ich den wieder =) Aktivität ist wichtig, um deinem Gehirn zu zeigen, dass du nicht mehr hilflos bist.

Du erwähntest Trauma, waren deine Therapeuten für Traumapatienten spezialisiert?

Ich glaube, wenn ein Trauma oder ganze TRaumatas aus der Kindheit hochkommt (in anstrengenden Lebensphasen, Schicksalsschlägen,wo man eh schon geschwächt ist) ,dann gibt es das alte Leben nicht mehr. Es hilft bei mir nur noch in Kleinstschritten in ein aktives Leben zu gehen (und parallel auch die passenden Therapeuten zu finden).

19.07.2019 11:36 • #14


F
Zitat von Dreams:
Welche körperliche Beschwerden zeigen sich bei euch in solchen Phasen?


Früher Atemnot, Herzrasen, Übelkeit, Hyperventilieren, Mundtrockenheit, Ohrensausen...
Jetzt Schwindel, Atemnot hin und wieder, niedriger Puls, Schmerzen an irgendwelche Körperstellen und dann erst die Gedanken... es ist Wahnsinn wie schnell sich die Schmerzen stärker werden wenn man darüber nachdenkt.
Heute hab ich Beinschmerzen, Gedanke=Thrombose, voll die Brustkorbschmerzen bekommen, Herz vor allem. Bekloppt.
Bin am arbeiten und hab mich auf Klo gesperrt für ein paar Minuten um runter zu kommen. Eine Kollegin weiß darüber Bescheid und lässt mir auch die Zeit.

19.07.2019 12:30 • #15


K
Hallo, ich kenne die Angst und Panikattacken leider auch seit 6 Monaten. Ich habe auch Herzstolpern und dadurch eine Herzphobie entwickelt. Und extreme Schlafstörungen. Hab mich ständig geweigert was zu nehmen weil ich immer Angst hatte es geht aufs Herz. Aber umso weniger ich schlafe, umso mehr Angst und täglich herzstolpern. War mal gut zwischen drin, kaum Herzstolpern und ohne was eingeschlafen und jetzt geht es wieder los. Hab jetzt mit Opipramol angefangen, 25mg weil ich so extrem auf Hormone reagiere. Alles fing mit reduzieren der Schilddrüsentabletten weil ich laut vielen Ärzten meine SD klein aber gesund ist. Zur Zeit hab ich eine leichte Unterfunktion. Ich kann nicht abstellen das meine Ängste und Schlaflosigkeit davon kommen, man sucht halt immer nach gründen.

19.07.2019 12:55 • #16


F
Zitat von Kath38:
Hallo, ich kenne die Angst und Panikattacken leider auch seit 6 Monaten. Ich habe auch Herzstolpern und dadurch eine Herzphobie entwickelt. Und extreme Schlafstörungen. Hab mich ständig geweigert was zu nehmen weil ich immer Angst hatte es geht aufs Herz. Aber umso weniger ich schlafe, umso mehr Angst und täglich herzstolpern. War mal gut zwischen drin, kaum Herzstolpern und ohne was eingeschlafen und jetzt geht es wieder los. Hab jetzt mit Opipramol angefangen, 25mg weil ich so extrem auf Hormone reagiere. Alles fing mit reduzieren der Schilddrüsentabletten weil ich laut vielen Ärzten meine SD klein aber gesund ist. Zur Zeit hab ich eine leichte Unterfunktion. Ich kann nicht abstellen das meine Ängste und Schlaflosigkeit davon kommen, man sucht halt immer nach gründen.


Die Ängste einfach so abstellen, geht leider nicht. Kann dich da verstehen. Durch Schlaflosigkeit kommen die Ängste vermehrt, man ist müde, erschöpft, oft kommt Schwindel dazu und die Angst ist vorprogrammiert. Habe echt gehofft damit fertig zu werden. Jetzt nimmt mich sogar Krankheit anderer mit. Vor allem mein Sohn, er braucht nur husten und mein Gedankenkarussel fängt wieder an.

19.07.2019 13:30 • #17

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K
Ja genau, umso mehr Nächte ich nicht schlafe oder nur drei vier Stunden , umso schlimmer ist die Unruhe und die Angst vor der Nacht. Zumal das Herzstolpern dann noch vermehrt Auftritt und so entsteht ein schöner Kreislauf. Hoffe das ich durch das Opipramol erstmal ruhiger werde und meine Therapie mich zum normalen Zustand ohne Tabletten bringt. Kenne ich , wenn andere anfangen von ihren Krankheiten und Symptomen erzählen, geht zur Zeit auch nur schwer zu ertragen.

19.07.2019 14:59 • #18


Potti
Hallo zusammen. Wer kann mir etwas helfen. Ich habe zwischenzeitlich immer dass Problem.. Wenn jemand mir z. B was sagt wie der Torwart Robert Enke sich damals wegen psychischen Probleme was angetan hat... Obwohl er ja alles hatte. Bekomme ich sofort Angst und angstgefühle und Symptome.. Weil ich dann denk ich ich könnte mir auch was wegen meiner Störung antun.

19.07.2019 16:55 • #19


Sunny1975
Ja klar, gestern war ich eine Stunde walken, hat sehr gut getan. Mache jeden Tag Sit ups und habe kleine Hanteln! Gestern war ich dann noch mit meiner Tochter im See schwimmen.

Auf Youtoube diese Fitnessvideos mach ich auf ab und dann mal...

Ich muss jetzt nur noch schaffen, dass Rauchen aufzuhören.....

20.07.2019 10:34 • #20


A


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