Pfeil rechts

L
hallo,
ich leide seit ca 4 jahren unter der angst vor menschenansammlungen zB in der bahn, bzw generell in situationen, aus denen man schlecht rauskommen. typisch für agoraphobie also.
grad bei meinem studium ist es oft sehr schwer für mich, alle vorlesungen, bzw übungen zu besuchen und wenn, dann setz ich mich natrülich nahe an den ausgang. wenn ich eine PA bekomme, wird mir schlecht, ich habe angst mich zu übergeben oder umzufallen. glücklicherweise ist die angst bei mir tagesform-abhängig, sprich: es gibt tage, wo ich gar keine probleme in diesen situationen haben.(trotzdem setze ich mich an den tagen zB nicht mitten in den hörsaal)
ABER: selbst wenn ich eine PA bekomme, bleib ich sitzen und versuche mich der angst zu stellen, weil ich weiß, nach max 15 min ist die PA vorbei und von dort an, hab ich keine probleme den rest der vorlesung oder den rest der fahrt(im zug) durchzustehen. ich verlasse den raum nicht, da man sich ja seinen ängsten stellen soll... nur hilft mir das nicht die angst zu überwinden finde ich....

ich weiß gar nicht genau, was ich fragen soll... in behandlung möchte ich mich noch nicht begeben.. die probleme waren 2006 am schlimmsten und ich hab es selbst geschafft, sie halbwegs in den griff zu bekommen. allerdings kommen die probleme immer wieder mal hoch. eine woche gehts, die andere woche nicht.

vielen dank für eure zeit!
Lars

05.05.2009 19:05 • 16.05.2009 #1


4 Antworten ↓


N
Hallo Lars,
du sprichst mir aus der Seele. Auch ich habe diese Angst, in Räumen oder Menschenmengen eingesperrt zu sein und auch bei mir ist diese Angst sehr schwankend. Manchmal kann ich problemlos diese Situation aushalten, manchmal schau ich alle 5 sec zur Tür und will nur raus. Zeitweise ist es sogar so schlimm, dass ich nachprüfe ob die Türen offen sind ( dass ich jederzeit gehen könnte). Zum Leidwesen meiner Dozenten war eine Strategie von mir, mit meinem Sitznachbarn zu quatschen .
Habe meine Angstattacken auch seit 2006, Begleiterscheinung einer schlimmen Magenschleimhautentzündung, zeitweise waren die Ängste weg. Seit Januar sind sie wieder da, und seit 2 Wochen so stark dass ich jetzt eine Therapie beginnen werde weil ich das Gefühl hab nicht mehr alleine da raus zu kommen, was ich vorher nicht hatte. Aber gerade ist die Angst zu stark und schränkt mich so sehr ein, dass ich was unternehmen möchte.
Ich denke, du wirst einschätzen können, ob/ wann die Zeit für eine Therapie ist.
Alles Liebe für dich,
nachtleben

05.05.2009 19:37 • #2


A


ängste kommen und gehen

x 3


L
@ nachtleben,
fast hätt ich gesagt: schön, dass es dir auch so geht. aber du weißt was ich meine

@all
ich bin ja schon froh, dass ich nicht davonrenne, sondern mich meiner angst stelle... ein psychologe würde jetzt sagen: sie sehen also, dass ihre angst unbegründet ist und es ihnen nach der PA gut geht und eigentlich nix passiert ist
das sag ich mir auch immer, allerdings hat man immer die angst, dass die PA auch mal schlimmer werden kann und ich tatsächlich umfalle oder mich übergeben muss...

ich hab mir vor einiger zeit das buch von rainer franke besorgt, da ich die methode im fernsehen gesehen habe und herr franke gesagt hat, dass er bis jetzt fast alle seine patienten mit der klopfmethode geheilt hat... ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll... es klappt nicht so wie erwartet... vllt liegts auch daran, dass ich mich in einer ruhigen situation nicht von 0 auf 100 auf die angst-situation einstellen kann und sie damit behandeln kann... habt ihr erfahrungen mit der klopfmethode?

besten dank!
Lars

05.05.2009 21:24 • #3


N
Hallo Lars,
ja ich denke ich weiß wie ich es verstehen muss . Aber ist doch gut, es mit Humor zu sehen...

Das find ich das tückische...dass man zwar weiß es ist eine PA und es ist noch nie was passiert, aber das Übelkeitsgefühl kann manchmal sehr intensiv sein und man wird dann auch bleich usw. manchmal ist die PA sogar so stark dass ich anfange zu würgen oder aufzustoßen... und denke: Sonst ist es eine PA, aber diesmal so schlecht kann mir nur von ...sein, das ist organisch..aber wenn ich mich dann abgelenkt habe merke ich ok es war doch wieder eine PA und ich habe mich wieder mal selber verarscht...
Und ich denke, gerade das macht es so schwer zu sagen: Hey, es ist noch nie was passiert...weil man es einfach nicht differenzieren kann ob es organisch ist oder psychisch
Alles Liebe
das Nachtleben

05.05.2009 22:15 • #4


L
hallo anni,
ja das mit den dem andere beobachten kenn ich. aber bewundern darfst du die nicht. du musst dir einfach sagen: die haben ganz andere probleme (von denen du nichts weißt, denn jeder hat probleme) die sicher viel schlimmer sind als mein problem... und dann wird dir auch mal wieder die banalität und die irrationalität deines problems klar...

mir gehts mal so.. mal so... machmal hab ich ne PA und am gleichen tag fühl ich mich wieder wunderbar und könnte bäume ausreißen... is aber nicht immer so...ich merke am morgen schon wie der tag wird und wie ich mich fühle...

ich kenn das gefühl, wenn es dir einige zeit besser geht und plötzlich fängt es wieder an... dann darfst du aber nicht denken, dass du jetzt versagt hast, sondern musst deinen heilungprozess als trend sehen und ein trend geht halt nicht immer nach oben sondern es gibt aus rückschläge, was nicht heißt, dass du wieder am anfang bist...

wünsch dir alles gute
Lars

16.05.2009 11:05 • #5





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. Hans Morschitzky