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Hallo zusammen,

ich bin 33 Jahre alt und leide seit meinem 16. Lebensjahr an Panikattacken mit immer mal besseren und schlechteren Phasen.

2018 hatte ich bei fast 40 Grad Außentemperatur ein traumatisches Erlebnis auf der Autobahn. Ich hatte eine Panikattacke auf der Autobahn in einer Baustelle. Bin dann irgendwann auf einen Rastplatz gefahren und ausgestiegen und hatte Todesangst. Ich fühlte mich total ausgeliefert und dann noch die unerträgliche Hitze. Am Ende musste mich meine Frau dort abholen weil ich es mir nicht mehr zugetraut habe selbst zu fahren.

Seitdem habe ich vor allem im Sommer bei Hitze Angst Auto zu fahren bzw. auf Landstraßen (Autobahn geht garnicht mehr).

Erst vor ein paar Tagen hatte ich wieder eine schlimme Panikattacke als ich auf ein Fußballspiel von meinem Sohn nachkommen wollte. . musste wieder aussteigen und meine Frau musste kommen. Dachte wieder dass ich sterbe bzw. dass mein Kreislauf zusammenbricht etc. . Das Ganze ging etwa eine halbe Stunde. . Todesangst


Hat jemand ähnliche Probleme ?

Wenn ja, dann würde ich mich sehr freuen von eurem Leiden zu hören, denn geteiltes Leid ist halbes Leid.

Ich kenne in meinem Bekanntenkreis niemand mit dieser Problematik (Hitze, Auto, Panikattacken).

LG

Porsche

Heute 19:19 • 28.06.2025 #1


12 Antworten ↓


@Porsche Hallo also zum Thema Hitze gibt es hier bestimmt ganz ganz viele Beiträge wenn du mal suchst - aber kurz gesagt, ist Hitze auf jeden Fall für viele Leute mit Angsterkrankungen ein Trigger, für mich zb sehr. War gerade draußen, und musste nach einem Spaziergang wieder rein gehen, weil mir schwindelig wurde = ich Panik bekommen habe. Ich denke, dass du speziell im Auto bei Hitze Panik bekommst, liegt an deiner ersten Erfahrung mit deiner Panik. Diese Erfahrung bleibt einfach im Kopf und auch im Körper hängen, so dass die Wiederholung der Situation wieder zu Panik führen kann. Vielleicht hilft dir diese erste kurze Erklärung weiter? Liebe Grüße!

A


Angst vor Hitze während der Autofahrt

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@soh Hi

danke für deine Antwort.

Ja das war eine traumatische Erfahrung mit einem tiefen Gefühl der Hilflosigkeit und des Kontrollverlustes.

Wie gehst du im Alltag mit diesem Problem um ? Und seit wann leidest du unter dieser Problematik ?

Meidest du es im Sommer dann manchmal rauszugehen ?

LG

@Porsche Ich glaube, diese erste Panikattacke ist einfach sehr sehr schlimm, weil man überhaupt nicht einordnen kann was passiert. Und obwohl ich es einordnen können müsste, gelingt mir das phasenweise garnicht - momentan zb, nach einer Reihe sehr intensiver Attacken muss ich wieder ganz viel daran arbeiten, Körperempfindungen richtig einzuordnen. Dazu kommt dann auch eine hohe Sensibilität den vermeintlichen Auslösern gegenüber.
Ich hatte zb vor ein paar Wochen meine erste Attacke während ich Auto gefahren bin. Das war super neu und erschreckend für mich. Stand alleine in einer Nothaltebucht mit dem Hund und dachte : naja, vielleicht sterbe ich hier jetzt doch.

Im Moment bin ich leider sehr ausgebremst im Alltag und seit drei Wochen krank geschrieben. Aber Angst kenne ich seit etwa 20 Jahren, Panikattacke seit ca 5. ich versuche jetzt einfach wieder ruhig zu werden. Versuche nicht zuviel in die Vermeidung von Situationen zu gehen, was manchmal ganz schwierig ist. Aber ich will raus gehen können, ich möchte Auto fahren und arbeiten.
Zusätzlich lese ich viel, lese auch hier im Forum, nehme zum ersten mal ein Medikament nach Bedarf ein, und fange nächste Woche wieder mit der Therapie an.

Ich versuche gerade tatsächlich nicht so viel in der Hitze rumzulaufen, weil ich dann die berühmte Angst vor der Angst bekomme und das wiederum Panik hervorrufen kann. Aber ich gehe auch nicht nicht raus. So wie es geht.

Lies mal vielleicht den Beitrag den ich vor zwei Wochen hier geschrieben habe - da habe ich gute Tipps bekommen von anderen Mitgliedern.
Und lies ein bisschen hier über die Erfahrungen anderer, das hilft finde ich um mehr über die Panik zu lernen.
Warst du schon mal beim Arzt deshalb ?

Danke für die ausführliche Antwort.

Mir geht es jetzt schon ein wenig besser.

Das lese ich mir gerne mal durch den Thread.

Ich finde es super dass du dich versuchst deinen Ängsten zu stellen auch wenn es schwer ist. Ich versuche das auch aber oft meide ich auch die Konfrontation damit so wie heute. Meine Frau ist mit den Kindern auf ein Fest gegangen und ich bin Zuhause geblieben wegen der Hitze.... sie war dann stinksauer.

Ja klar, das Thema begleitet mich ja schon seit 2008 mit den Panikattacken..... das mit der Hitze im Auto seit 2018.

Habe schon mehrere Verhaltenstherapien und 3 Klinikaufenthalte hinter mir, wobei die letzte von 2019 auf 2020 war. Einmal war ich auch in der Psychiatrie aber das hat garnix gebracht.

Ich habe 6 Jahre lang Antidepressiva genommen, dann vor einigen Monaten abgesetzt und jetzt fange ich wieder damit an........

LG

Mal eine blöde Frage: Hat dein Auto keine Klimaanlage? Wenn doch, kannst du im Auto ja nahezu jede beliebige Wunschtemperatur herstellen. Dann wäre ein Fahrt bei Hitze erträglicher als die Hitze draussen.

@Drkingschultz ich finde deine Frage nicht blöd

doch, ich hab eine Klima und sogar ein Cabrio, wobei das offene Dach ehrlich gesagt nicht wirklich abkühlt finde ich.

Klima bringt leider nichts weil die Angst bei mir ist, dass es dann ja draußen so heiß ist und dass ich womöglich sogar Kreislaufprobleme bekommen könnte wenn ich aus dem kühlen Auto aussteige in die Hitze. Eine Klima verstärkt meine Angst eigentlich nur noch mehr.

Genau so war es 2018 auf der Autobahn auch, da hatte ich auch die Klima an.......

LG

Nee, Cabrio bringt bei wirklicher Hitze nichts. Im Stau schonmal gar nicht, aber auch während der Fahr tmuß man aufpassen, keine Sonnenstich zu kriegen. Man merkt es durch dne Fahrtwind bloß nicht so, dass der Brenner auf die Rübe pflastert.

Cabrio ist eher was für moderate Temperaturen um 25 Grad.

Dann ist es aber wirklich ein Angstproblem und kein Problem mit hohen Temperaturen, was dich quält. Um die Angst beim Aussteigen abzumildern könnte man die Klimaanlage zehn mInuten vor Fahrtende abschalten oder die Temperatur hochdrehen, damit der Unterschie dzu draussne nicht so groß ist.

Hast du die Sorge auch, wenn du einkaufen gehst? In den Kuafhäusern ist es ja auch oft kühl, während draussen 30 Grad und mehr sind.

Ich denke, du wirst am ehsten mit Konfrontation davon wegkommen. Mach eine Fahrt bei durchaus warmen, abe rnicht heißen Temperaturen. Weg von Zuhause (nicht nur um den Block) aber auch keine 100km. Fahre bspw. 10 oder 15 Minuten, dann hältst du an, Motor aus und aussteigen. Guckst 5 MInuten in der Gegend rum, stellst fest, dass du nicht umkippst und fährst wieder zurück. Wenn das klappt, steigert das das Sebstvertrauen und das vertrauen in den Körper.

Das steigerst du nach und nach. Weitere Entfernungen und bei höheren Temperaturen. Immer so, dass es ne Herausforderung ist und anstrengend, aber machbar.

Also ich habe auch sehr große Probleme mit Hitze. Mir wird, wenn ich draußen bin, auch oft schwindelig und auch in der Wohnung, wenn es zu warm ist. Ich habe auch jedes Mal Angst, dass mein Kreislauf zusammenbricht.
Aber auch wenn es sich immer angefühlt hat, ist mein Kreislauf trotzdem stark geblieben. Klar wurde mir auch schon schwarz vor Augen, aber passiert ist trotzdem nichts.
Als Autofahrer ist sowas natürlich noch schlimmer, weil man ja auch nicht immer sofort anhalten und sich beruhigen kann.
Du schreibst, ja, eine Klimaanlage macht dir noch mehr Angst, aber würde es vielleicht helfen, sie erstmal nur auf kleiner Stufe anzumachen?
Oder würde es vielleicht helfen, eine kurze Pause zwischendurch zu machen und etwas Wasser zu trinken oder ganz kurz die Beine zu vertreten, damit dein Kopf merkt, es passiert nichts schlimmes?

@Porsche Naja, sagen wir mal so - ich stelle mich den Ängsten manchmal , also ich vermeide schon auch eine Menge. Habe einfach in den letzten Monaten nicht sehr gut auf mich aufgepasst - und hab alle Warnsignale ignoriert. Dann hat’s mich einfach richtig erwischt - aber das kennst du ja dann.

Vielleicht ist die Verhaltenstherapie einfach nicht der alleinige Ansatz um dir zu helfen, und vielleicht hast du mit den vielen Jahren an Erfahrung auch eine Idee, was immer wieder zu diesen Eskalationen führt? Ich weiß es bei mir eigentlich ziemlich genau, aber es ist auf der anderen Seite auch schwer alles zu ändern / alles aufzuarbeiten.

Ich weiß, diese Erkrankung ist natürlich auch eine Belastung für die Familie - ich fehle gerade auch hier und da und erzeuge damit Unmut . Aber ich glaube, es ist wichtig dass man darauf hört dass einem der Körper diese Grenzen setzt, und sich zumindest etwas Zeit gibt um wieder ein bisschen fester mit den Füßen auf dem Boden zu stehen.

Nehme jetzt übrigens einfach nach Bedarf ein Beruhigungsmittel - erstes Medikament in all den Jahren. Finde das irgendwie garnicht schlecht - die Panik bleibt dann irgendwie eher wage, und explodiert nicht total.

Auf jeden Fall bist du nicht alleine mit diesen fiesen Gefühlen - mir hilft das manchmal, vielleicht dir auch.
Habe das Buch von Roger Baker gerade gehört - wen plötzlich die Angst kommt. Fand die Gedanken darin ganz interessant, vielleicht ist das ja auch interessant für dich.

Ich muss mich bei euch allen bedanken für eure Anteilnahme und eure Ratschläge. Das tut mir wirklich gut !

Im Endeffekt sagt Ihr das was mir eigentlich klar ist, dass ich mich den Ängsten stellen müsste. Da habt Ihr völlig Recht.

Ich hab mal noch eine Frage an die Runde:

Seid Ihr Raucher/Dampfer ?

Ich habe leider seit meinem 14. Lebensjahr mit Zig. zu tun, wobei ich seit 2017 Zig. dampfe. Es gab auch immer Phasen wo ich damit aufgehört hatte.

Mein Problem ist dass ich von dem Zeug derzeit einfach nicht loskomme obwohl ich merke dass es mir in Bezug auf die Ängste nicht gut tut. In den Phasen wo ich nicht geraucht/gedampft habe, hatte ich oft das Gefühl dass es mir fehlt. Leider gibt mir das Zeug irgendeine Art von Befriedigung. Ich bin mir aber sicher, dass es mir psychisch sehr gut tun würde, wenn ich es einfach stecken würde.

Geht es euch eventuell auch so ähnlich ?

LG

Zitat von Drkingschultz:
Hast du die Sorge auch, wenn du einkaufen gehst? In den Kuafhäusern ist es ja auch oft kühl, während draussen 30 Grad und mehr sind.

Beim einkaufen ist es tatsächlich nicht so schlimm, wahrscheinlich weil ein Supermarkt ja groß ist und man sich da bewegen kann, im Gegensatz zum Auto wo ich mich eingeengt fühle. Da macht es mir irgendwie nicht so extrem viel aus wenn ich nach dem Einkauf wieder ins Freie gehe, wobei es mir auch zusetzt.

Zitat von Porsche:
Seid Ihr Raucher/Dampfer ?

Ich habe leider seit meinem 14. Lebensjahr mit Zig. zu tun, wobei ich seit 2017 Zig. dampfe. Es gab auch immer Phasen wo ich damit aufgehört hatte.

Mein Problem ist dass ich von dem Zeug derzeit einfach nicht loskomme obwohl ich merke dass es mir in Bezug auf die Ängste nicht gut tut. In den Phasen wo ich nicht geraucht/gedampft habe, hatte ich oft das Gefühl dass es mir fehlt. Leider gibt mir das Zeug irgendeine Art von Befriedigung. Ich bin mir aber sicher, dass es mir psychisch sehr gut tun würde, wenn ich es einfach stecken würde.

Ich habe weit über 20 Jahre geraucht. 2019 bin ich auf Dampfen umgestiegen. Erst parallel zum Rauchen, aber je länge rich gedampft habe, desto ekliger wurden Zig. und Anfang 2020 waren meine Vorräte aufge(b)raucht und die letzte Marlboro im Aschenbecher. Seitdme nur noch Dampfen.

Ich dampfe allerdings nur Tabakaromen aus echtem Tbk. Diesen ganzen Fruchtkram und so, ist nichts für mich. Ich mixe mit 10mg Nikotin an.

Im Vergleich zum Rauchen hab ich das Gefühl, dass ich besser atmen kann und ich nicht mehr soviel Herzrasen habe.

Ich habe allerdings irgendwann auch zuviel gedampft, war immer, wenn möglich, mit dem Teil zugange. Hab mich dann selber beschränbkt, 5 Züge, dann erstmal wegstellen. Jetzt liege ich so um die 170 Züge pro Tag.

Wenn du davon los willst, reduzier doch Schritt für Schritt das Nikotin. Ist ja eh teuer ohne Ende geworden.

Oder kauf dir BlackNote Latakia Aroma zum Selbermischen. Ich sage immer, das sind die Belomor-Kanal oder die Rothändle für Dampfer....da dampft man automatisch weniger.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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