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Wer kennt das, die Angst vor die Tür zu gehen, einzukaufen, etc. Momentan hab ich das wieder ganz schlimm. Ich hatte sogar Phasen, wo ich wirklich nicht mehr vor die Tür konnte. Hab Angst vor meinen Nachbarn, fühl mich unterwegs dauernd beobachtet.

Wer kann mir ein paar strategische Tips geben, wie ich besser mit der Angst umzugehen lerne. Therapie mache ich schon seit einigen Jahren. Es war bis vor kurzem auch viel besser, aber jetzt mache ich totale Rückschritte.

Würde mich über Feedbacks sehr freuen!

Herzliche Grüße

x.

06.11.2004 11:31 • 05.01.2006 #1


22 Antworten ↓


G
Hallo kenne das genau habe das auch und allein schaff ich es gar nicht mehr rauszugehen Mann muss es eigendlich jeden Tag versuchen aber das ist so schwer . Ist bei dir irgendetwas vorgefallen das es wieder schlimmer geworden ist Ich war auch schon ein Jahr Angstfrei aber immer wenn ich in schwierige Lebenssituationwn komm bricht sie wieder aus. Agopaphobie ist schon ein grosses Problem weil es so einschränkt .Wünsch dir alles gute

09.11.2004 13:00 • #2


A


Angst vor die Tür zu gehen

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Hallo Ihr Zwei,
so geht das nicht! Wenn Ihr schon erkannt habt, was Ihr habt, dann tut was.
Ich kenn den ganzen Mist! Je länger Ihr wartet, desto tiefer fallt Ihr ins Loch!
Wenn Ihr nicht mehr aus dem Haus geht, dann ruft jemanden an und wenn es das Nottelefon ist, das gibts in jeder größeren Stadt. Wenn Ihr schon Therapien hattet, dann waren es nicht die richtigen. Sucht im Internet, da gibt es z.B. Angstambulanzen. Lasst nicht locker! Ich wäre froh gewesen, wenn es solche Einrichtungen früher gegeben hätte. Zu meiner Zeit wurde man mit sowas eher als verrückt abgestempelt.
Nutzt die Möglichkeiten der Hilfe!
Jeder Tag ist ein verlorener Tag eures Lebens.
Es gibt z.B. auch biologische Ursachen für Angst!
E s g i b t H i l f e!
Es grüßt Euch herzlich
Euer staunebär

10.11.2004 16:56 • #3


G
Hallo Staunebär,

ich mache seit über 15 Jahrem Therapie und habe eine Posttraumatische Belastungsstörung, chronisch. Nehme diverse Psychopharmaka. Hab vor Jahren mal die Telefonseelsorge angerufen, wobei ich mit Fremden eigentlich gar nicht telefonieren kann, die haben mich auch nur als blöd abgestempelt. An Hilfe glaub ich nicht mehr, ich bin raus, was das soziale Netz angeht, sofern es überhaupt eines gibt. Ich habe keine Freunde, keine Familie, nichts. Versuche verzweifelt noch irgendwo Anschluß zu knüpfen, aber meine Traumatisierungen behindern mich überall.

Gruß

x.

10.11.2004 17:48 • #4


G
Das ist ja echt schlimm.
Hast Du den Psychologen schon mal gewechselt?
Habe nur den Rat für dich, es mal mit der Angstklinik in deiner Umgebung zu versuchen.
So einen schlimmen Fall gibt es selten. Das müßte doch die besten Psychologen interessieren.
Hat man mit dir schon eine Stoffwechseluntersuchung des Gehirns gemacht?
Hast du schon mal Trevilor genommen?
Ich kann nicht glauben, dass man dich nicht heilen kann.
Lass dich nicht abweisen, gehe an die höchsten Stellen, an die Unikliniken!
Alles Gute
staunebär

11.11.2004 21:39 • #5


G
Lieber staunebär!

Ja, das stimmt schon, bin ein schwerer Fall, aber ich hab den besten Therapeuten den es gibt! Er hat viel Verständnis und Geduld, er hilft mir schon seit über 5 Jahren und weiß wie es um mich steht, ich habe ja schon Fortschritte gemacht und wage mich mit Tavor für ne Weile nach draußen, nur manchmal ist es so schlimm, da falle ich total zurück und weiß weder ein noch aus, daher hab ich hier gepostet. In der Hoffnung von anderen zu hören, ob sie Strategien entwickelt haben, bei dieser Störung. Meine Kindheit war die Hölle, meine ersten 24 Jahre, total schrecklich, aber jetzt mit fast 35 geht es langsam bergauf. In eine Klinik kann ich nicht, da würde ich mich gleich umbringen! Ich brauche das allein sein sehr, auch wenn es sehr schlimm ist, manchmal. So wie jetzt die bevorstehenden Feiertage, ohne Freunde und Familie, das wird mehr als hart. Den Psychologen habe ich mehrfach gewechselt, eine hat mich sogar herbe im Stich gelassen, was mich dann noch mehr traumatisiert hat. Ein EEG habe ich mal machen lassen, ohne Befund. Ich weiß ja, wo es her kommt, vieles ist mir bewußt, so einiges habe ich noch verdrängt. Das es nicht zu heilen wäre, meine ich auch nicht, aber es ist ein sehr harter Weg da raus. Vor allem sehr einsam, weil ich nicht gelernt habe mit Menschen umzugehen, ich habe in meiner Kindheit was ganz anderes gelernt.

Soweit dann.

Herzliche Grüße

x.

11.11.2004 22:10 • #6


T
Lieber x.

Was bedeutet Wahrheit für Dich?

Ich wäre um eine Antwort dankbar.

Herzliche Grüsse
Tarek

12.11.2004 13:36 • #7


G
Bin froh, dass du einen guten Therapeuten hast.
Du hast Recht, dein Weg ist schwer, aber ich sage dir:Gehe durch diese Hölle . Der Weg lohnt sich. Auch mit 35 lohnt ein Neubeginn. Das Wichtigste ist bei der Kontaktaufnahme, dass du nicht zuviel von deinen Mitmenschen erwartest und sie einfach so nimmst wie sie sind. Alle Menschen haben gute und weniger gute Eigenschaften. Und denk dran, die kleinen sicheren Schritte sind wichtig!
Schreib dir ruhig alles von der Seele, wenn du nicht mir anderen sprichst, so hilft vorläufig auch das. Sei offen zu deinem Therapeuten!
LG staunebär

12.11.2004 14:27 • #8


G
Hallo Tarek,

verstehe Deine Frage bzgl. meines Problems nicht. Aber was für mich Wahrheit bedeutet? Jeder hat seine eigene Wahrheit.

Gruß

x.

12.11.2004 14:57 • #9


G
Hallo Staunebär,

ja ich werd weiter kämpfen und so gut es eben geht mit meinem Therapeuten reden.

Lg

x.

12.11.2004 14:58 • #10


G
Das freut mich sehr!
Laß mal wieder was hören, auch wenn´s dir nicht so gut geht.
LG staunebär

13.11.2004 15:38 • #11


G
Weiß noch nicht, ob ich hier nochmal posten werde, es ist wohl so, wie mein Therapeut mir sagte, ich habe zuviel Gewalt erlebt und das schreckt die Menschen ab. Aber ich weiß nicht wohin mit all dem.....



lg

x.

13.11.2004 20:48 • #12


G
Du mußt den ganzen Müll abladen. Schreibe alles für dich auf oder wenn es hilft, veröffentliche es oder vergrabe die ganze Geschichte einen halben Meter.
Dann mußt du einfach von vorn beginnen! Probiere dich aus!
Da wir wahrscheinlich nur das e i n e Leben haben, tue etwas, um auch die andere Seite des Lebens kennen zu lernen.
Prüfe, ob dir Partnersuche übers Internet helfen kann. Ich glaube, es gibt einige, denen es ähnlich geht.
LG Staunebär

14.11.2004 17:18 • #13


G
Hallo. Auch ich war mal in der Situation und bin nicht mehr vor die Tür gegangen aus den gleichen Ängsten wie du. Ich kann dir nur so viel sagen...tu es trotzdem ... immer wieder,auch wenn es sehr schwer ist.Dadurch habe ich es gelernt heute sogar wieder durch die Stadt zu laufen und sogar einzukaufen.
Ich mache wohl auch Thera.
Welche Thera machst du? Es kann sein das dich das Thema in deiner Thera sehr nahe geht und dadurch sich dein Zustand wieder verschlechtert. War und ist zwischendurch bei mir auch so.
Also , nicht den Mut aufgeben.....ist wird auch wieder besser.

Mvg sonni

14.11.2004 20:00 • #14


G
Mist jetzt hat das Internet meine Antwort geschluckt

Was ich Euch beiden wissen lasse möchte ist, daß ich Verhaltenstherapie mache, die zu einer Traumatherapie führen wird. Ich muß mich erstmal stabilisieren in der Therapie um überhaupt ein Traumatherapie durchhalten zu können, weil mich das dann doch sehr mitnehmen wird. Ich bin übersensibel, daher nimmt mich die Therapie schon sehr mit.

Bin von Selbstzweifeln zerfressen, hab so eine Angst vor den Menschen, vor jedem Blick, fühl mich wie der letzte Dreck. Auch wenn ich schon gehört habe, das ich recht attraktiv bin, sowas hilft mir nicht.

So gerne, würde ich mal alles los werden, aber ich weiß auch, das ich andere damit schockieren würde, daher lasse ich das. Deshalb schreibe ich auch komplett anonym, das hilft mir.

Trotz allem, gehe ich noch auf die Straße, weil ich weiß, wie schlimm das ist, das nicht mehr zu können. Da ich auch niemanden habe, der mir da helfen könnte, bleibt mir ja auch nichts anderes übrig.

Das vorerst mal wieder von mir.

Lg

x.

14.11.2004 20:50 • #15


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Das klingt ganz gut so. Ich glaube diese Therapie wird das Beste für dich sein. Denk mal nur an dich und gehe durch diese Hölle. Nur so ist ein Neubeginn möglich.
Alles Gute von
staunebär
Ich schau ab und zu mal rein. Würde mich sehr interessieren, wie es dir ergeht.

16.11.2004 17:33 • #16


V
Hallo,

ich kenne das nur zu gut... Angst vor der Nachbarin! Angst umzufallen, ich wackel dann hin und her... So auch an der Kasse. Tipps? Ich war 7 Wochen in Reha. Und habe auch eine Verhaltenstherapie hinter mir. Meine Ratschläge üben,üben.. und in der Situation bleiben.. Auch wenn es nicht gleich gelingt, es wird besser. Bauchatmung ist auch ganz wichtig. Mir gelingt das auch nicht immer, aber verzweifel nicht! Bist Du in ärztlicher Behandlung? Und was für eine Theapie war oder ist das denn? Nur Mut!! Darf ich fragen wie Deine Diagnose lautet?

Meld Dich

LG

Vera

23.11.2004 18:53 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

G
Hallo Vera,

ich hab nicht nur Angst vor einer Nachbarin, sondern generell Angst vor meinen Nachbarn, genauso machen mir Menschen an sich allein schon Angst.

Ich bin Boderliner, habe eine chronische Posttraumatische Belastungsstörung und und und.

Klar, bleib ich in Übung, gehe regelmäßig einkaufen und so, aber es fällt mir schwer da überhaupt bei mir zu bleiben. Da ist dann nicht viel mit auf Atmung achten, aber ich werd´s mal probieren. Mir ist weniger schwindelig, das habe ich nur zu Hause bei seelischer Überlastung, draußen passiert mir das nur selten.

Sicher bin ich in ärztlicher Behandlung und nehme auch Medis. Die mich überhaupt über Wasser halten. Aber an so Tagen wie heute, da fiel es mir total schwer überhaupt die Kurve zu kriegen, bin dann immer so froh, wieder in meiner Wohnung zu sein.

Ich mache Verhaltenstherapie bei einem sehr guten Therapeuten.

Und an STAUNEBÄR, wenn Du wissen möchtest wie es mir geht? Die näher rückenden Feiertage machen mir jetzt schon zu schaffen, hab totale Angst, daß ich wieder total zurückfalle und mein Ende herbeisehne.

Alles Liebe an Euch,

x.

23.11.2004 19:35 • #18


G
Hallo Unbekannte!
Wie hast du früher Feiertage verbracht?
Versuche die Feiertage einfach als normale Wochentage zu erleben.
In diesem Jahr wird nichts besonderes los sein. Du brauchst sicher noch eine Zeit, um Feiertage wieder als solche zu erleben. Lass dir von deinem Arzt ein paar Ratschläge für diese Tage geben.
Er wird dir sicher helfen, dass es mit dir aufwärts geht. Jeder Tag ist dazu ein Meilenstein.
Vielleicht helfen Bücher, Musik oder eben das Internet?
Wir alle müssen mal diese Erde verlassen. Es sollte aber keiner selbst entscheiden, wenn es soweit ist.
Wir sind nicht zuletzt auf Erden um zu kämfen.
Mir half in schlimmen Zeiten der folgende Spruch:

SICH SELBST ÜBERWINDEN - IST DER ALLERSCHWERSTE KRIEG.
SICH SELBST ÜBERWINDEN - IST DER ALLERSCHÖNSTE SIEG.

LG von staunebär

25.11.2004 19:47 • #19


T
hi liebe auch angsthasen,

bei mir hat es vor etwa eineinhalb jahren angefangen. ich hab aus irgendwelchen gründen heulkrämpfe und angstattacken bekommen. konnte in der öffentlichkeit nur noch nach unten gucken und dachte, ich breche jeden moment körperlich zusammen. also muskelversagen in den beinem und totaler kontrollverlust über den körper. bin dann zum therapeuten. hab die ersten zehn sitzungen wegen gott und der welt geheult. besonders schlimm war es, wenn ich allein zu hause war, mich aus dem bett quälen musste, um irgendwo hin zu gehen.
hab dann irgendwann festgestellt, na nu, die meinen ja alle gar nicht mich. die ignorieren mich ja eigentlich. das war ein sehr angenehmes gefühl, zu glauben, dass mich in der öffentlichkeit nicht alle beobachten und beurteilen, sondern wahrscheinlich kaum wahrnehmen.
es ist zwar noch nicht ganz weg und oft ziemlich belastend (z.B. zu denken: ich laufe abgehackt und alle sehen es o.ä.), aber ich versuche mich abzulenken. das ablenken, habe ich festgestellt, ist die einzige art, wie wir friedlich (in uns selbst)überleben können. wer den ganzen tag grübelt allein in einer engen wohnung kann schlechter abgelenkt werden als jemand, der acht stunden arbeitet, auch wenn er es hasst.
da ich 2 bis 3 mal die woche relativ viel Alk. trinke, habe ich in diesen momenten entspannung.das ist zwar ein teuflischer tipp, aber in meinen augen besser als alle psychopharmaka der welt zu testen, alk ist noch ehrlich und berechenbar und vor allem kontaktfördernd.

ich weiss jetzt, dass viel von meinen psychosomatischen erscheinungen mit meinem ego zu tun haben. das mit dem alk ist zwar ein problem, aber im moment nicht akut. es wird halt von der gesellschaft tolleriert und ist auch immer abends in feierstimmung. aber selbst goethe konnte am besten schreiben, wenn er sich mit rotwein besoffen hat.
das sollte uns allen hoffnung geben

ich find es echt schei., dass viele gut leute kaputt gehen in dieser gesellschaft. aus sich heraus wachsen ist das ziel und wenige gehen diesen weg

tropfen

09.03.2005 23:52 • #20


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