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M
Hi zusammen,

ich bin schon seit Januar 2018 in Behandlung wegen sozialer Phobie und leichter Depression. Bis Dezember 2020 habe ich Escitalopram in Dosierungen von 5-15mg genommen und seit Anfang Januar 2021 komplett abgesetzt.

Meine Ängste generalisieren im Moment einfach schrecklich, z.B. während dem Auto fahren und heute am Baggersee hatte ich tatsächlich eine Panikattacke mitten auf dem See, was das bisher heftigste Gefühl meines Lebens war. Für den Notfall habe ich mit meinem Psychiater ausgemacht, dass ich mit einem anderen Medikament, nämlich mit Paroxetin wieder anfange, falls mein Zustand schlimmer wird.

Was macht man denn jetzt in so einem Zustand? Soziale Phobie ging extrem hoch, leichte Depression stimmt wohl kaum noch und meine Ängste generalisieren. Meine Verhaltenstherapie alle zwei Wochen seit Dezember bringt nichts - bleibt wohl nur noch ein wirksames Medikament kurz- und mittelfristig.

Wie seht ihr die Sache?

02.08.2021 17:02 • 02.08.2021 #1


2 Antworten ↓


F
Lieber Mak30,
da kann dir niemand aus der Ferne, ohne dich und die Umstände genau zu kennen, etwas korrekt zutreffendes sagen. Vielleicht helfen dir folgende Gedanken ein bisschen: Ich finde, das was du schreibst klingt völlig "normal". Die Therapie hat das Problem zwar nicht ausgeschaltet (was wir uns alle so sehr wünschen), aber ich bin sicher, dass du trotzdem einiges Gutes aus den Stunden mit nach Hause genommen hast. Oder kannst du überhaupt nichts mit dem Therapeuten anfangen? Wie lange hast du auf dem See unter dem Panikgefühl gelitten? Es geht alles, auch das Schlimme, wieder vorbei. Medikamente sind auch eine Option und helfen begleitend. Ich würde das, was du hier geschrieben hast, auch mit dem Therapeuten besprechen. Dass Du Dich bewegst, Auto fährst, den See besuchst, finde ich sehr gut, auch das ist schon Therapie. Mehr Kluges bekomme ich jetzt leider nicht hin.
Ganz liebe Grüße

02.08.2021 21:06 • x 1 #2


M
@Fauda vielen Dank, das ist sehr lieb von dir. Die jetzige Therapie bringt mir nicht so viel, weswegen ich auch wechseln möchte. Der Therapeut verwendet keine klinischen Methoden und labert nur viel. Darauf angesprochen redet er so in Buddy-Manier weiter.

Auf dem See hatte ich denke ich so 1-2min Panik, aber der See war tief und ich war schon weiter draußen. Ich überlege halt doch wieder ein Medikament einzudosieren. Mein Arzt verschreibt mir sicher entweder Escitalopram oder Paroxetin je nachdem was ich erzähle. Wenn ich sage, meine Angstzustände sind schlimm, schlägt er vor, Paroxetin zu nehmen, weil das was anderes ist. Sage ich dann, aber die Nebenwirkungen bei Escitalopram sollen doch weniger sein, dann verschreibt er mi das.

02.08.2021 21:50 • #3





Dr. Christina Wiesemann