Agoraphobie, Ouranophobie oder etwas ganz anderes?

Hallo,

ich hoffe Ihr nehmt euch die Zeit und lest meinen (etwas längeren) Beitrag durch:

Ich weiß leider nicht, wovor genau ich Angst habe. Einerseits fürchte ich mich vor sehr großen Flächen und Plätzen (Menschen sind absolut kein Problem), aber irgendwie scheine ich auch besonders Angst vor dem Himmel (Ouranophobie) zu haben.

Besonders an sonnigen, wolkenlosen Tagen ist die Verbindung von weiten Flächen und einem klaren Himmel wirklich schlimm. Ich habe, sobald ich das Haus verlasse, an solchen Tagen ein Schwindelgefühl und manchmal kommt es mir so vor, als würde ich von der Erde fallen. Total seltsam.

An bewölkten Tagen ist das alles fast kein Problem bzw. es fällt mir deutlich leichter aus dem Haus zu gehen. Irgendwie muss mir die Wolkendecke eine Art Schutzgefühl geben...

In meiner Freizeit beschäftige ich mich etwas mit dem Weltall und unserem Kosmos. Wenn ich (sobald ich draussen bin) die Sonne so über mir sehe und mir vorstelle, dass wir auf einer riesigen Runden Kugel um diesen Feuerball im Nichts schweben, bekomme ich totale Angst. Die Größe, diese Dimensionen, sobald ich in den Himmel schau habe ich wirklich so eine Art umgekehrte Höhenangst. Der Gedanke, von der Erde zu fallen ist dann allgegenwärtig.

Wenn ich zB in der Stadt bin und die Angst einsetzt, will ich nur noch nach Hause und schaue nicht nach oben.

Ich weiß, hört sich wirklich realitätsfremd an, aber es gibt ja mehr als genug solcher kuriosen Ängste.

Bis vor einiger Zeit habe ich diese Gedanken eigentlich immer verdrängt, aber in letzter Zeit wird das einengende Gefühl immer stärker und ich will endlich angstfrei Leben.

Körperliche Beschwerden habe ich eigentlich nie, außer schwitzige Hände und vllt. mal einen trockenen Mund. Es spielt sich bei mir alles im Kopf ab, aber dort ist der psychische Druck enorm.

Ich habe diese Angstgefühle seit mittlerweile ca. 5 Jahren, mal mehr, mal weniger, mal gar nicht. Im Moment ist es eben wieder schlimmer, weil Sommer ist und der Himmel immer klar ist.

Ich bin vor den besagten 5 Jahren mal auf einem Fest an einem Flussufer umgekippt, wegen Unterzuckerung und verlor für einige Sekunden das Bewusstsein. Einige Tage später schaute ich hoch in den Himmel und bekam plötzlich einen Angstzustand. Ich weiß wirklich nicht ob das genau der Auslöser war, aber vor dieser Zeit hatte ich nie irgendwelche Probleme mit Ängsten. Ich hab wirklich total unbeschwert gelebt im Vergleich zu jetzt. In ein Flugzeug würde ich mich im Moment wohl nie setzen.

Das Schlimmste an der ganzen Sache ist eigentlich, dass ich eigentlich intelligent genug bin um zu wissen, dass diese Angst kompletter Unfug ist. Ich weiß, dass ich niemlas einfach von der Erde fallen kann und mir auch sonst nie etwas passieren wird.
Aber immer wenn ich wieder in eine Angstsituation komme helfen mir selbst die besten Erkenntnisse nichts und ich fühle mich klein und schwach.

Ich freue mich über jede Hilfe. Vielen Dank!

In einem anderen Thread scheint jemand ein ähnliches Problem gehabt zu haben:
Leider ohne wirkliche Antworten.

es ist bei mir nicht unbedingt die Hitze die mir zu schaffen macht. Ich weiß auch nicht ob ich es richtig formulieren kann, wie ich empfinde. Es ist einfach so, dass es vielleicht mit meinem Blickfeld zu tun hat. Schönes Wetter assoziiere ich mit ungeschützt, verletztlich sein, dabei macht mir auch die Weite zu schaffen. Bei Regenwetter oder Nebel kann man sich scheinbar verstecken und auch das weite Blickfeld verringert sich. Ist das einigermaßen verständlich?

Oder es hat tatsächlich etwas mit Sonnenschein zu tun - vielleicht so etwas wie etwas-ausgesetzt-sein oder sich klein fühlen unter der Sonne?

Genau das trifft irgendiw auch auf mich zu, ich glaube weite und große Flächen verstärken die Angst zwar zusätzlich, sind aber nicht der Hauptauslöser.

Es könnte aber doch auch sein, dass deine Himmelangst von diesem Vorfall her rührt weil du hilflos warst, also hast du vielleicht abgespeichert ausgeliefert= Himmel und fühlst dich deswegen gut wenn er bewölkt ist?

Zitat von nachtleben:

Es könnte aber doch auch sein, dass deine Himmelangst von diesem Vorfall her rührt weil du hilflos warst, also hast du vielleicht abgespeichert ausgeliefert= Himmel und fühlst dich deswegen gut wenn er bewölkt ist?

Du meinst das Umkippen am Flussufer? Ich weiß es absolut nicht. Als ich umgefallen bin war es tiefe Nacht und auf den Himmel habe ich da wohl nicht geachtet. Aber seit diesem Umkippen und Wegtreten habe ich wohl zum ersten mal in meinem Leben gemerkt, dass ich verletzbar bin. Vorher hatte ich irgendwie vor nichts Angst.

Hallo tornado
auch ich habe angst vor dem Himmel und wollte dich fragen ob du schon eine möglichkeit gefunden hast diese angst zu überwinden?
ich wünsch dir auf diesem weg viel kraft!