Agoraphobie- kann ich es selbst bekämpfen?

Hallo

Ich bin 23 Jahre alt und leide schon seit Jahren an Agoraphobie. Habe mich aber erst vor kurzer Zeit darüber informiert und wusste bisher gar nicht, dass meine Probleme einen Namen haben.. War ziemlich geschockt aber auch erleichtert dass ich nicht die Einzige bin mit diesem Problem...

Hatte eine ziemlich harte Kindheit... Mutter war Alk., wollte mich nie haben. Eltern haben sich als ich 5 Jahre alt war scheiden lassen und mein Vater ist mit mir weggezogen. Seitdem habe ich meine Mutter nicht mehr gesehen. Mein Vater hat vor 16 Jahren eine Frau kennengelernt die mich aber nie akzeptierte. Ich habe mich immer zurückgezogen weil ich mich verstoßen fühlte.. Unter der Woche wurde ich in Internate abgeschoben.. Sie haben mich bis ich 16 war schlecht behandelt, nur kritisiert, untergebuttert, geschlagen etc bis ich mit 16 rausgeschmissen wurde weil ICH ja ein Problemkind war und an allem schuld war:cry: ..

So jetzt konkreter zu meinem Problem
Habe die Schule vorzeitig beendet obwohl ich vorhatte die Matura zu machen.
Zudem kam, dass ich Panik bekam zb an der Kassa anzustehn.. Bei gewissen Situationen hatte ich einfach Panik und wollte flüchten. Beziehungen sind immer gescheitert. Ich habe immer Fehler gesucht und nichts war mir genug. Ich wollte immer dass alles nach meinem Wunsch erledigt wird und sogar da fand ich einen Grund etwas zu kritisieren.

Zurzeit ist das grösste Problem für mich, wenn wir in unserer Firma Betriebsversammlungen oder Schulungen haben, dass ich nicht entspannt dasitzen kann. Ich bekomme Magenkrämpfe sogar Durchfall. Ich verkrampfe total, kann nicht normal atmen. Ich beginne zu hyperventilieren und versuche das zu unterdrücken... Habe das Gefühl, dass ein Kloß im Hals steckt... Am liebsten würde ich einfach wegrennen weil ich das Gefühl habe, die Kontrolle zu verlieren... Einmal bin ich rausgerannt habe angegeben mir wäre schlecht, und der Kreislauf wäre zusammengebrochen was ja auch stimmte...

Ich möchte meine Berufsrichtung vielleicht einmal ändern aber in einem Kurs zu machen und jedesmal diese Panik zu haben!?

Wie kann ich das ohne Therapie vielleicht loswerden? Es belastet mich sehr

Gruß

Hallo engelchen,
warum denn keine Therapie?

Kann nur sagen dass ich ähnliche Probleme habe (die Agoraphobie mit PA zwar erst seit 6 Monaten). Für mich war allerdings sofort klar, dass ich Hilfe von außen brauche, sprich: Therapeut, und da aus eigener Kraft nicht rauskomme.

Bin sogar am Überlegen, ob ich aktuelle eine Zeitlang noch zusätzlich Medikamente zur Unterstützung benötige, weils mir fast täglich schlecht geht.

Mit deiner ganzen Vorgeschichte ist es extrem wichtig, dass du dir professionelle Hilfe holst und auch annimmst.

Alles Gute für dich.
LG Lena

Hallo Engelchen,

Mann, Deine Kindheit und Jugend war ja wohl für den Ar....da können wir uns die Hände reichen. Ich habe meine Angststörung seit 12 Jahren.
Ich rate Dir mach eine Verhaltenstherapie. Ich bin außerdem der Ansicht das Du über so einiges in Deiner Kindheit nicht wirklich drüber hinweg bist. Eine Tiefenpsychologische Therapie kann helfen sich damit zu versöhnen.

Mir hat das auf jeden Fall geholfen.

LG Fenn

Danke für eure antworten

Ich hatte schon einige Therapien :/ Das 1. Mal hat mich mein Vater mit seiner Frau dahingeschleppt haben, mit ca 11 Jahren.. Sie haben mich von der Schule abgeholt und als ich fragte wohin wir fahren, sagten sie, das werde ich schon sehn. Und aufeinmal waren wir bei so einer psychologin und verstand gar nicht was wir da sollten!
und dann noch ein paar mal ein paar Jahre später weil mir meine Tante gesagt hat, ich solle mir Hilfe suchen..
Einmal hab ich mich halt geritzt und wurde dann ins krankenhaus geliefert wo mir wieder eine Therpie empfohlen wurde... Das war vor 5 Jahren. Und vor 1 Jahr habe ich wieder eine Therapie gemacht, es war eine Zeit lang gut aber wir haben nicht direkt das Panikproblem in Angriff genommen. Und die hab ich dann auch bald mal abgebrochen.

Ja fenn meine Kindheit war wirklich fürn Ar....
Was genau ist eine Verhaltenstherapie genau? In meinen bisherigen Therapien habe ich immer über meine Vergangenheit geredet. Bei der letzten Therapeutin, hat sie gemeint wo ich erwähnt habe dass ich panikattacken bekomme, ich solle einen Malkurs besuchen oder Sport machen mit anderen Leuten oder Hundeschule mit meinem Hund.. Dass ich unter andere Leute komme
aber das hilft mir doch nicht wirklich oder?

Ich habe jetzt einen ganz lieben, verständnisvollen freund. Seit 3 einhalb monaten. Es ist die erste ernste Bez seit Jahren! Er würde mir so gern helfen, weiss halt auch nicht wie!? Das kann ich ja nur selber denke ich.
Gefühlsmäßig bin ich auch sehr eingeschränkt, ihm gegenüber


Liebe Grüsse