Pfeil rechts
6

M
Hej ihr Lieben,

ich habe schon auf einen Beitrag hier geantwortet, möchte meine Situation aber noch einmal darstellen und mir den Mist von der Seele schreiben!

Ich bin 25 und habe mich noch nie mit dem Thema Angststörungen befasst und bin umso erstaunter, was ich hier alles lese.
Eigentlich würde ich sagen, dass ich ein glücklicher Mensch bin. Wenn ich nur nicht immer das Bedürfnis hätte, alles zu hinterfragen. Habe ich das richtige studiert? Habe ich in meinem Studentenleben etwas verpasst? Ich wollte immer was erleben, wieso wohne ich jetzt in so einem Kaff usw. Allerdings reduziert sich die ganze Fragerei immer wieder auf eine Frage: Liebe ich meinen Freund noch?

In manchen Situationen muss ich ihn nur anschauen und sage ja! Dann wiederum gibt es Momente, in denen ich denke, mhm, ist das die große Liebe?
Hinzukommt, dass ich in allen (!) meinen bisherigen Beziehungen große Zweifel hatte (insgesamt vier) und mich letztendlich getrennt habe. Ich habe mir immer gedacht: mensch, du bist noch jung, dann war er halt nicht der richtige.
Und dann habe ich IHN getroffen, ich war hin und weg und habe lange auf ihn gewartet (in der Zwischenzeit hatten wir beide was mit anderen) und 2009 sind wir endlich zusammen gekommen. Die ersten 10 Monate waren die schönsten meines Lebens (wirklich wahr, auch wenns albern klingt) und wir haben über unsere Zukunft usw. gesprochen. Er ist der erste, mit dem ich mir eine Familie vorstellen kann, eine gemeinsame Wohnung usw.

Und dann PENG. Im langersehnten Urlaub, von einem auf den anderen Tag kreiste da wieder die Frage in meinem Kopf. Ich war so entsetzt. Mir wurde heiß und kalt und ich konnte die nächsten sechs Tage nicht schlafen und nicht essen. Und trotzdem war es anders, als bei meinen vorherigen Beziehungen. Ich hatte mich schon vorher gefragt: wow, ist das Hammer, hoffentlich bleibt es für immer, genial, mal eine Beziehung ohne Zweifel! Und deswegen habe ich mir gesagt: dieses Mal lasse ich es mir nicht kaputt machen. Ich habe lange gebraucht, um die Gedanken zu akzeptieren und oft gelingt mir das auch. Manchmal - so wie heute, ich habe im Büro wenig zu tun - kommen sie aber wieder. Oft auch, wenn wir übers Zusammenziehen oder so reden, da er gerne hier bleiben möchte und ich gerne noch einmal in eine größere Stadt. Dann kommen die Zweifel wieder.
Ich hasse mich für diese Gedanken, ich wäre so gern immer glücklich. Und ich weiß, dass ich ihn will, aber dann sind da wieder die Gedanken.
Ich habe bereits viele Foren durchsucht und da stand immer: hör auf dien Herz. wenn man sich so eine Frage stellt, dann liebt man nicht. Trennung auf Probe usw.
Aber das hilft mir alles nichts. Denn

1. will ich mit meinem Freund zusammen bleiben (es ist alles perfekt: Freundeskreis, Familie, Unternehmungen, Hobbys, Humor und im Bett ist auch alles super) und

2. würde es in einer nächsten Beziehung auf haargenau das gleiche hinauslaufen.

Früher habe ich mich immer gefragt: warum können alle meine Freundinnen glücklich sein, wieso haben sie mr. right schon gefunden, wieso zweifeln sie niemals. Mittlerweile glaube ich zu wissen, dass ich eigentlich auch glücklich sein müsste, es aber nicht immer kann.

Glaubt ihr, dass das Gefühlschaos jemals wieder nachlässt? Ich habe Angst davor, niemals glücklich sein zu können. Ich möchte die Liebe so gerne auf Dauer wieder finden und nicht immer wieder zweifeln.

Mia

19.10.2010 10:11 • 06.09.2014 #1


N
Du bist nicht allein. Es gibt viele, die dieses Problem quält. Ich bin einer davon. Ich hatte Anfang September eine Panikattacke da ich sehr viel Stress hatte und viele Veränderungen auf mich zu kommen. Examen, feste Arbeit, Zusammenzug mit der langjährigen Freundin (6 Jahre zusammen, 3 Jahre fernbeziehung, bis auf die üblichen Streitereien zwischen Mann und Frau eine harmonische Beziehung)

Der Psychologe diagnostizierte eine Anpassungsstörung bei mir, was eig. auch eine Angststörung darstellt. Ich hatte seitdem viele Ängste. Vor Krankheiten, davor das ich die Prüfung nicht schaffe, vor vielen Dingen halt...Und irgendwann war es so wie bei dir PENG!

Ich liege morgens im Bett neben meiner Freundin die ich eig. über alles liebe und die mir so viel bedeutet und auf einmal schießt mir der Gedanke in den Kopf: Liebst du sie überhaupt noch?

Der Gedanke hat mir wahnsinnige Angst eingeflößt. Sie war in der Phase, in der es mir mit der ANgst so richtig beschissen ging, mein absolutes Rettungsboot. Angst wie es weitergeht habe ich vor allem. Seitdem kommt sie mir so fremd vor und ich kann Liebe irgendwie nicht mehr empfinden. Allerdings auch keine Freude über das bestandene Examen.

Ich hatte schon ein - oder zweimal einen solchen Gedanken, aber der verging jedes Mal relativ schnell wieder. Ich konnte mir nie erklären wo der herkommt, da in unserer Beziehung alles i. O. ist. Vielleicht zu in Ordnung?

Ich bin in psychologischer Behandlung seit ein paar Wochen und habe auch meinem Psychologen davon erzählt. Der hat mir bestätigt, dass diese Gedanken mit meiner Angststörung zusammenhängen und die ANgst insgesamt die Gefühlswelt dämpft und die Gefühle für und die Liebe zu meiner Freundin sicherlich nicht weg sind, sondern diese ANgst (Der Gedanke geht schon fast als Zwangsgedanke durch) dieses Chaos hervorruft.

Mach dir keine Sorgen! Das vergeht wieder. Du denkst zu viel drüber nach wie ich auch. Ich versuche mich abzufinden, dass man diesen irrsinnigen Gedanken wieder loswerden muss und man den Menschen liebt.

Zitat:
Glaubt ihr, dass das Gefühlschaos jemals wieder nachlässt? Ich habe Angst davor, niemals glücklich sein zu können. Ich möchte die Liebe so gerne auf Dauer wieder finden und nicht immer wieder zweifeln.


Genau das habe ich dem Psychologen auch gesagt. Man muss Geduld haben. Ich würde dir auch zu einer Therapie raten. Diesen zwanghaften Gedanken muss man verstehen lernen, sonst ist es in der Tat wie du sagst, in jeder Beziehung dann wieder genau so.

19.10.2010 15:46 • #2


A


Wie finde ich meine Liebe wieder?

x 3


M
Danke für deine schnelle Antwort Noodles! Ich habe dir mal eine PN geschickt.

Ich fühl mich so unglaublich gut, 'euch' hier gefunden zu haben. Als wenn eine riesen Last, die ich mir bisher nicht erklären konnte, von meinen Schultern fällt. Sie liegt zwar immer noch irgendwo bei mir rum, aber ich muss sie nicht mehr ständig mit mir rum schleppen. und sie hat sowas wie einen Namen.

Jetzt habe ich erst einmal Feierabend und freue mich, meinen Freund zu sehen!

Mia

19.10.2010 17:15 • #3


R
Hi Mia,

beobachte Dich doch mal selber wann Du diese Schwankungen hast,führe mal ein Tagebuch.Kann mir denken,das es mit deiner Periode zusammenhängt.
Denke das Du vielleicht auch Hormonschwankungen durchmachst, wie viele Frauen von uns.

Es läuft alles Perfekt und dann kommen die Fragen.
Oder hast Du das Gefühl es darf Dir nicht gut gehen,dass kann nicht anhalten,oder das darf nicht sein?

Rede mit Deinem Freund über Deine Ängste,Gefühle, Wünsche.
Wenn es so super läuft mit Euch, denke versteht er Dich und hilft Dir auch dabei.

Liebe Grüße

19.10.2010 18:31 • #4


A
Hallo!

Ich hatte am Samstag meine 3. Panikattake in den letzten 3 Monaten. und bin seither wieder am zweifeln. Ich war so verliebt in meinen Freund (sind jetzt etwas länger als 1 Jahr zusammen), er war mein perfekter Traummann. ER ist es jetz tnoch, ich fühle mich so wohl bei ihm, einfach perfekt. Und seit kurzem bekomm ich diese blöden Gedanken nicht mehr aus dem Kopf.

ich glaub es liegt dran, dass mein Ex freund mich nach 1 Jahr im Urlaub verlassen hat. Mein meinen jetzigen Freund bin ich auch ca. nach 1 Jahr in den Urlaub gefahren und genau 1 Woche vor dem urlaub, hatte ich die erste panikattacke. es war von einer sekunde auf die andere da, diese Panik ich liebe ihn nicht mehr.

ich wär euch so dankbar für tipps wie ihr dies eAngst los werden bzw. was ihr macht, wenn euch die Gedanken nachlaufen.

wir können auch gerne PN´s schreiben

Danke!

22.10.2010 15:24 • #5


N
Das Problem scheinen echt viele zu haben. Das hätte ich nicht gedacht... Man muss glaube ich Geduld haben, bis diese Phase überstanden ist... Es geht aber wieder vorbei. Meinte auch mein Psychologe zu mir.

22.10.2010 18:02 • #6


M
Genau, man muss einfach Geduld haben. Erst übermannt einen das Gefühl, aber diese Gedanken sind wie ein Gespenst, man glaubt sie sind da und sicht verzweifelt nach Erklärungen, aber eigentlich existieren sie nicht.

Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es besser wird. Nicht schnell und plötzlich (so wie diese kack Gedanken kommen), sondern langsam, Schritt für Schritt. Ich habe mittlerweile schon Tage, an denen ich gar nicht zweifle - und das schöne ist, dass mir das an dem Tag gar nicht auffällt, sondern erst Tage später. Fast normal also:)

Es ist schwierig für das ganze eine Lösung zu finden und die gibt es glaube ich auch gar nicht. ich habe für mich festgestellt, dass ich einfach anders liebe. Und da gehören Zweifel manchmal dazu. So lange sie nicht wieder Überhand gewinnen ist alles für mich in Ordnung. (Mal sehen, was ich in einem Monat so schreibe - hahahaha )

Ich wünsche euch allen (mir selber natürlich auch) weiterhin viel Geduld und Durchhaltevermögen! Denn eines ist wirklich sicher: Wenn wir unsere Partner nicht lieben würden, würden wir uns erst gar nicht solche Gedanken machen, sondern uns trennen. Aber da wir das nicht wollen, müssen wir lernen, die 'bösen' Gedanken zu verscheuchen. Und das gelingt mir immer öfter!

09.11.2010 16:06 • #7


B
Hallo,

ich habe bereits was zu diesem Thema in einer anderen Unterkategorie geschrieben, da ich anscheinend auch unter dieses ständigen Gedanken leide. Ich finde es wirklich verwunderlich, dass so viele diese gleichen Gedanken haben. Allerdings getraue ich mich nicht, mit jemandem von meiner Familie, geschweige denn mit meinem Freund darüber zu sprechen. Die Familie würde es wahrscheinlich nicht verstehen. Im Gegenteil, sie würden wahrscheinlich sagen na und, dann mach halt schluss, vielleicht ist es nicht der Richtige. Aber das ist ja das letzte was ich will. Mit meinem Freund habe ich schon am Anfang unserer Beziehung darüber gesprochen, danach ging es mir zwar gut, dafür ihm umso schlechter.

Wahrscheinlich ist es das totale Gegenteil, ich liebe ihn so sehr und das letzte was ich will, ist es ihm weh zu tun.

Diese Gedanken habe ich bereits seit 8 Jahren. Allerdings hatte ich seit dem schon eine andere Beziehung, die ich dann aber beendet habe, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe. Rückblickend betrachtet ist es auch gut so, da ich sonst nicht meinen jetzigen Freund getroffen hätte Dennoch war von Anfang die Angst vor der Angst da. Ich dachte mir schon vom ersten Tag an was ist, wenn es wieder so wird, wenn du wieder diese Gedanken hast, ihn nicht zu lieben Tja und da ich mich da anscheinend so dermaßen reingesteigert habe, sind diese Gedanken oder auch negative Gefühle wieder gekommen. Grundsätzlich ist es aber gar kein Vergleich, zu meiner ersten Beziehung.

Ich denke, es ist auch eine Art Perfektionismus. Schließlich habe ich Angst davor in meinem Leben einen Fehler zu machen. Man kann nie 100% ig sagen, dass diese oder jene Entscheidung (egal was dies im Leben betrifft) richtig ist. Vielleicht muss man diese Tatsache einfach akpzeptieren.

10.11.2010 09:14 • x 1 #8


J
Hallo Ihr,

Eure Beiträge haben mich sehr nachdenklich gemacht. Traurig auch ein wenig über dieses Leid, was da ist, das Leiden an den Zweifeln. Ich glaube, das tut manchmal sehr weh, oder?

Hm, ich will Euch, und grade MiaLeni ein paar Gedanken mitteilen dazu. Ich glaube nämlich, dass solche Zweifel in einer Beziehung schon auch ihren Platz haben. Dass sie eigentlich gar nichts so schlechtes und schlimmes sind. Ich glaube, damit erarbeitet sich die Seele ihre Gewissheiten. Die Zweifel und Ängste stellen die Beziehung und auch die Liebe auf eine Probe. Auf eine Bewährungsprobe. Und wenn die Seele diese Probe des Verstandes bzw. des Unterbewusstseins besteht, dann kann sich die Seele auf die Liebe verlassen und Sicherheit gewinnen.

Klar, wenn die Zweifel da sind, dann fühlt man sich garantiert Scheieß. Da ist es schwer, zu sagen Ja, ja, wird ja alles wieder gut, geht ja vorüber oder sonst so was in dieser Art. Das geht nicht, wenn es einem mies geht.

Aber dann, wenn man die Zeit überwunden hat, dann kann man doch mal zurückschauen und es analysieren und sich fragen, ob es nicht doch was Gutes gehabt hat.

Ich wünsche Euch von ganzem Herzen, dass Eure Liebe gestärkt aus den Zweifeln hervorgeht.

12.11.2010 22:22 • #9


S
Hallo ihr Lieben,

ich glaube, ich bin in einer ähnlichen Situation. Seit einiger Zeit bin auch auf der Suche nach dem Auslöser meiner Angstgefühle, Depressionen und manchmal auch schon Verzweiflung.

Mein Verstand sagt mir auch, dass es normal ist in einer Beziehung auch mal zu zweifeln. Das Problem ist nur, dass diese Zweifel so stark werden, dass es nichts Anderes mehr gibt und den ganzen Tag nur noch die Gedanken darum kreisen. Und dann kommt schon die Vorstellung was passiert wenn ich mich von meinem Freund trenne, was seine/meine Eltern denken oder sagen...

Und dann ist für mich die nächste Frage: Ist es die Beziehung wert, oder reicht Liebe allein aus, wenn es mir dabei schlecht geht? Die nächste Folge ist dann natürlich der Gedanke Ich muss mich jetzt entscheiden, aber was ist richtig? Was wenn ich mich trenne und dann geht es mir nicht besser und ich habe meinen Freund verloren? Und damit auch schon wieder die Angst, denn wenn ich mich falsch entscheide... usw.

Wie kann man denn da noch Liebe für den Partner aufbringen? Ich will und kann aber nicht...

Und das Weihnachten vor der Tür steht macht das ganze nicht leichter, löst schon fast wieder die nächste Angstattacke aus, warum auch immer...

Ich wünsche mir nichts so sehr, als dass diese ganz Chaos nachlässt und ich wieder glücklich sein kann in meiner Beziehung.

Und euch allen mit diesen Problemen ebenfalls alles Gute und Durchhaltevermögen!

18.11.2010 17:04 • #10


B
Ist schon komisch: Jetzt hatte ich ein paar Tage gar keine Probleme und nun fängt es wieder an. Ich denke aber, solange man hofft, dass es endlich vorbei geht, geht es erst richtig los. Man steigert sich in diese Gedanken rein, bekommt Panik und dann geht es einem gefühlsmässig noch schlechter, denn eigentlich dürfte man diese Gedanken ja gar nicht haben, wenn man den Freund doch liebt; und schon geht es wieder von vorne los.
Es ist leichter gesagt als getan. Erst heute ging es mir kurze Zeit wieder so, dass Panik sich breit machte. Der Auslöser war wahrscheinlich eine hamlose Mailerei mit einem Arbeitskollegen, der mich spaßeshalber anflirtete. Irgendwie gefiel es mir, diese Bestätigung von einem anderen Mann zu bekommen. Ich vermisste aufeinmal diese aufregenden Gefühle, die man hat, wenn man frisch verliebt ist (bezieht sich aber auf keinen Fall auf den Arbeitskollegen!) Meinem Freund erzählte ich auch davon. Dabei musste ich ihn immer wieder küssen und in den Arm nehmen. Komischerweise erzählte er mir, dass es ihm hin und wieder auch so geht, was mich irgendwie beruhigte.
Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass ich diese Gedanken und Zweifel nie los werde. Das ist nicht unbedingt beruhigend. Aber vielleicht kann man sich ja damit abfinden.
Ich freue mich, mich weiter mit euch auszutauschen und wünsche euch derweil alles Gute!

22.11.2010 21:42 • #11


S
Das mit diesem Auf und Ab kenn ich auch. Jedes mal hoffe ich, dass es jetzt doch gut wird und das ich es geschafft hätte und dann plötzlich kommt wieder so eine schlechte Phase. Und du hast wohl recht, wahrscheinlich warten wir im Unterbewusstsein schon wieder regelrecht auf die nächste Attacke.

Aber es ist doch schon ganz gut, dass Du mit Deinem Freund relativ offen darüber reden kannst und er - auch wenn es ihn vielleicht verletzt - Dich auch mal mehr oder weniger versteht. Ich glaube, damit bist Du auf jeden Fall schon mal auf dem richtigen Weg.

Ich habe schon sehr oft versucht mit meinem Freund darüber zu reden, aber ich kann es einfach nicht. Und ich habe die Hoffnung fast aufgegeben, dass ich das noch retten kann. Durch die gemeinsame Wohnung habe ich das Gefühl in einer regelrechten Falle zu sitzen, da ich nicht einfach so sagen kann ich brauche mal ein paar Tage Auszeit, ich melde mich nächstes WE wieder bei Dir... Da ist das ganze Weihnachtsgedudel gerade so richtig aufmunternd.

Aber ich bin davon überzeugt, dass man diese Zweifel und negativen Gefühle irgendwie durchbrechen kann, vielleicht wenn man den Auslöser dafür findet. Die Frage ist halt nur wie... Ja, ich weiß, dass ist jetzt nicht besonders hilfreich... Aber die Hoffnung soll man ja bekanntlich nicht aufgeben!

23.11.2010 08:57 • x 1 #12


B
Hast du schon mal überlegt psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen? Das kostet zwar echt viel Überwindung und du musst es sicherlich selbst bezahlen, aber vielleicht findest du ja gemeinsam mit dem Therapeuten einen Grund. Ich habe mal zwei Sitzungen gehabt. Ich bin aber der Meinung das dies nicht ausgereicht hat. Zumal ich den Eindruck im nachhinein habe, dass sie mein Problem nicht ganz erkannt hat. Leider habe ich dieses Forum erst nach den Sitzungen gefunden, sonst hätte ich ihr meine Gefühle leichter erklären können, da ich auch immer dachte, dass ich damit alleine bin.
Grundsätzlich spreche ich mit meinem Freund nicht so arg viel über meine Situation. Ich weiß, dass es ihn sehr verletzt. Ich habe schon mal am Anfang unserer Beziehung mit ihm über meine Gedanken gesprochen; mir ging es danach besser- ihm umso schlechter, da er Angst um unsere Beziehung hatte und das alles nicht einordnen kann. Vielleicht sollte man besser mit einer Freundin oder Familie sprechen. Dies kostet aber bestimmt auch ganz schön Überwindung, da es ja eine Art Outing ist.
Ich wünsche dir, dass du das alles meisterst.
Liebe Grüße

23.11.2010 23:04 • #13


S
So, jetzt zum dritten mal, der Computer ärgert mich heute irgendwie...

Ja, ich war heute bei meinem Hausarzt, hatte ein längeres Gespräch mit ihm und eine Überweisung zum Neurologen. Das Gespräch hat gut getan. Er hat gemeint, ich solle da jetzt nicht zu viel hinein interpretieren, aber auf jeden Fall mit einem Spezialisten reden, wie ich am besten damit umgehe.

Wenn ich Fragen darf: Wieso hast Du es nicht noch mal mit einer Therapie versucht? Oder suchst Du gerade?

Es ist ja auch das Schlimme an unserer Situation: Wir stürzen uns nicht nur selbst in Chaos, sondern bringen auch das Leben der Menschen die wir ja eigentlich irgendwie lieben total durcheinander. Wie sollen Sie das auch verstehen, wenn Sie nicht wissen was wir wann, wie genau fühlen?

Mit meiner Freundin zu reden hat mir gut getan. Auch wenn Sie mir nicht wirklich helfen kann. Aber sie ist auch der Typ Mensch, der einem immer ein Lachen ins Gesicht zaubern kann. Dazu kann ich Dir nur Raten, wenn Du die Möglichkeit hast.

Mit meiner Familie reden, no way. Meine Schwester hat ihre „perfekte“ kleine Familie und meine Eltern sind wohl indirekt „Schuld“ an meinem Problem, durch unseren kleinen Hausthyrann von Vater. Wenn ich allerdings wirklich so weit bin das ich geh, dann bleibt mir vorerst nichts anderes übrig als bei meinen Eltern unter zu kommen.

Wenn das mit dem Neurologen nix wird, geh ich ins Kloster...

Ne, wir schaffen das! Irgendwie, aber wir schaffen es!!

24.11.2010 00:11 • x 1 #14


B
Das finde ich toll, dass dich dein Hausarzt zum Neurologen überwiesen hat. Man selbst wäre wahrscheinlich gar nicht auf die Idee gekommen. Ich war zwar auch schon, wegen einiger Migräneanfälle beim Neurologen, aber da wurde nichts festgestellt.
Wenn du möchtest, kannst du mir ja mal berichten, was bei dem Termin rausgekommen ist.

Ich weiß gar nicht so genau, warum ich die Therapie nicht weitergemacht habe. Irgendwie war das so abschließend. Aber nachhaltig geholfen hat es anscheinend nicht.Ich habe mich bei der Therapeutin auch echt wohl gefühlt. Vielleicht wäre es wirklich nicht schlecht, nochmal hinzugehen und ihr mein Problem ganz genau zu schildern. Das konnte ich nämlich beim letzten Mal nicht so gut. Mich würde einfach auch interessieren, woher das ganze Chaos in meinem Kopf überhaupt kommt. Schlechte Erlebnisse hatte ich eigentlich keine.

Hast du denn wirklich vor, deinen Partner zu verlassen? Das wäre aber bestimmt nicht die Lösung deiner Probleme. Denn selbst wenn du einen neuen Freund hast, werden die Gedanken da nicht weg sein (weiß ich von mir) Ich kann aber auch verstehen, wenn der Druck für dich zu groß wird, dass du den Weg der Flucht wählst.

Aber daran würde ich nicht denken, NA KLAR SCHAFFEN WIR DAS! Und Kloster ist doof

Liebe Grüße

24.11.2010 21:12 • #15


S
Wenn ich es geschafft habe einen Termin zu bekommen, werde ich darüber berichten. Bin selber auch gespannt und kann nur hoffen, dass mich der nicht nur mit irgendwelchen Tabletten abfertigen will...

Ich hatte mal vor an das Experten-Team hier im Forum zu schreiben und habe angefangen, meine Situation und Gefühle und Fragen fest zu halten. Angefangen von meinem Eltern, Kindheit usw. Inzwischen bin ich bei 1 1/2 Seiten und mir fällt immer mehr ein. Für eine Frage hier im Forum ist das inzwischen weit zu viel, aber vielleicht bringt mich das weiter, falls ich wirklich zu einer Therapie komme, um meine Situation genau erklären. Mir fallen immer wieder irgendwelche Situationen ein, dich im mit einfüge...

Ich weiß, dass eine Trennung nicht die Lösung der Probleme ist. Für mich stellt sich halt nur die Frage, ob ich da wirklich wieder rauskommen kann, wenn ich ständig jeden Tag damit konfrontiert bin. Und es wäre dann auf jeden Fall eine Fluchtreaktion! Und aus dem Buch von Doris Wolf, wissen wir ja, dass es nicht die richtige Reaktion auf Angst ist

Es ist eben total wechselhaft. Gestern war z. B. alles in Ordnung, ich bin nach Hause gekommen, wir haben uns ein bisschen über den Tag unterhalten, sogar darüber, ob wir Weihnachten weg fahren wollen, sind Arm in Arm auf der Couch eingeschlafen... Und dann ist es oft wieder so, dass ich gar nicht genug Abstand zwischen uns bringen kann.

Du hast geschrieben, dass unser Perfektionismus uns im Weg steht und ich glaube, dass Du damit recht hast. Wir verlangen von uns einfach viel zu viel und haben Angst zu Versagen, obwohl unser Partner schon mit viel weniger glücklich wäre.

26.11.2010 09:10 • #16


S
So, das ist ja ganz toll, der nächste möglich Termin ist Ende Januar. Es gibt zwar auch freie Sprechstunden, aber nur für Patienten, die in den letzten acht Wochen in Behandlung sind. Das ist wirklich nett...

26.11.2010 13:06 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

P
Das sind doch nur noch zwei Monate Die Zeit bekommst du auch noch um! Man muss sich bei einer Therapie leider auf so lange Wartezeiten einstellen, besonders wenn es für den Arzt nicht nach etwas Akutem klingt.

Ich sehe das Ganze so: Eine Bezieung ohne Zweifel und Angst gibt es nicht. Sich zu wünschen dass man EWIG glücklich und verliebt ist wie in einem Hollywoodstreifen macht am Ende nur eines, nämlich: Unglücklich.
Weil das nicht geht. Frisch verliebt ähneln unsere Gedanken denen von Zwangsgestörten wenn wir an unseren Partner denken. Das hält kein Körper ewig aus. Deswege schalten wir irgendwann zurück in den normalen Modus. Wir lernen den Partner auf anderer Ebene kennen, sehen auch seine Schwächen und Fehler. Erst da entscheidet sich ob die Beziehung Sinn macht. Viele suchen insgeheim, oft unbewusst, wieder nach dem tollen Gefühl der Verliebtheit oder DEM einen idealen Partner, und dann kommen Zweifel an dem den man doch schon hat. Ich denke DEN idealen Partner gibt es nicht. Vielleicht doch, aber ihn innerhalb der ersten 60 Lebensjahre zu finden halte ich für äußerst unwahrscheinlich.
Man muss sich irgendwann auch mal trauen anzukommen und aufhören klammheimlich immer weiter zu suchen.
Sicher ist Bestätigung im Sinne von Flirten IMMER aufregend.
Es ist sicherlich kein Anzeichen dafür dass man den Partner nicht mehr liebt.
Flirten und Liebe, das sind finde ich zwei Paar Schuhe.
Jeder hat diese Zweifel. Aber den Einen verunsichern sie unnatürlich stark, der Andere weiß dass sie normal sind und lebt damit. Mein Freund ist für seine Ausbildung 500km von mir weg gezogen, und wir sehen uns manchmal nur einmal im Monat weil sowohl er als auch ich viel pauken müssen. Manchmal hab ich das Gefühl ich hab gar keine Beziehung, so selten sehen wir uns. Dann hab ich auch Zweifel ob das das Richtige ist und mich das glücklich macht auf Dauer. Aber dann denke ich an die guten Seiten an ihm, das Schöne das wir gemeinsam erlebt haben, die Momente in denen er für mich da war, und dann weiß ich dass es schwer ist aber machbar.
Trotzdem hab ich Zweifel manchmal, aber das ist normal. Ich denke da muss man einfach an sich arbeiten und diese Zweifel akzeptieren lernen. Und sie nicht mehr überbewerten
Auch darf man von sich selbst und dem Partner keine perfekte Beziehung, keine Bilderbuchemotionen erwarten. Das geht vielleicht im Film oder im Schnulzenroman, aber im echten Leben sind langjährige Beziehungen die in denen man den Partner gut kennt und trotzdem noch gern haben kann

Liebe Grüße,
Bianca

27.11.2010 08:51 • #18


S
Guten Morgen,

Ja, Du hast schon recht, zwei Monate sind da wirklich keine lange Wartezeit, dass war irgendwie der erste Schock. Wer weiß wozu es gut ist?

Und was Du zum Thema Beziehungen geschrieben hast, ist richtig und logisch. Der Kopf weiß das auch, nur der Bauch spielt verrückt... Des ist schon so ein verflixte Sache.

Es ist schon kalr, so wie bei Drei Haselnüsse für Aschenbrödel kanns im wirklichen Leben leider nicht sein

30.11.2010 09:23 • #19


B
Ich bin auch mal wieder da....
kann mich Sternchen nur anschließen. Es ist tatsächlich logisch und bestimmt auch richtig. Ich habe es noch nie so gesehen, dass das Frischverliebtsein, den Gedanken von Zwangsgestörten ähnelt.
Trotzdem würde mich interessieren, woher so Gedanken kommen. Irgendwie habe ich das Gefühl, wenn ich wüsste an was es liegt, dass ich dann diese Gedanken auch dauerhaft losbekomme und nicht nur hin und wieder. Momentan gehts mir wieder richtig gut, aber das war schon sooooooooooo oft so und dann gibts wieder andere Tage.

Liebe Grüße und Danke

01.12.2010 19:31 • #20


A


x 4


Pfeil rechts



Dr. Reinhard Pichler