Vielleicht darf ich mich euch anschließen...
Mir geht es haargenau wie euch. In den letzten Jahren hat sich mein Leben quasi überschlagen. Immer wieder ging es auf und ab - Verlust einer guten Freundin, Mobbing, Kündigung, Tod eines Familienmitglieds, Trennung, Umzug etc...
Bis ich im August letzten Jahres meinen jetzigen Freund kennenlernte. Er ist alles das, was ich mir je gewünscht hatte. Freund, beste Freundin, Zuhörer, Begleiter, Mich-zum-Lachen-bringer, Mit-mir-weiner... einfach alles.
Doch Anfang diesen Jahres ging es los, das ich plötzlich todtraurig wurde, nur noch weinte und alles angezweifelt habe (und das ohne ersichtlichen Grund).
Es waren schreckliche Tage...Wochen...Monate und im März war es dann so schlimm, das ich mir Hilfe in Form einer Therapeutin gesucht habe.
DEPRESSIONEN - Die Diagnose war Schock und Erlösung zugleich.
Ich war erleichtert, weil ich nun die Bestätigung hatte, das es nicht an meinen Gefühlen für diesen wundervollen Menschen lag sondern einfach an dieser Krankheit, aber gleichzeitig war ich auch total geschockt. Ich? Depressionen? Das kann nicht sein...
Mittlerweile habe ich meinen Therapieantrag eingereicht und im August soll es losgehen...
Aber seither ist alles irgendwie anders. Es gibt viele Probleme mit meinem Freund aufgrund eben dieser Krankheit und es gibt immer wieder Tage, da ist es so schlimm, das ich alles hinschmeißen will.
Meine Stimmung, gerade ihm gegenüber ändert sich minütlich und im Moment ist es besonders schlimm.
Ich kann oft einfach keine Liebe mehr empfinden. Es macht mich total krank, weil ich ja weiß, das er das Beste ist, was mir passieren konnte.
Er ist für mich da, will mich immer wieder auffangen, ist da, wenn ich ihn brauche, lässt mir aber auch meinen Freiraum, wenn mir wieder alles zuviel wird und allein seine Nähe mich schon überfordert. Er reicht mir die Hand zur Hilfe, aber ich kann sie nicht greifen... Ich will, aber ich kann einfach nicht...
Dieser Zustand ist langsam für beide kaum noch tragbar.
Dieses ewige Auf und Ab, heute so, morgen so... Gestern war ich mal wieder soweit, das ich alles hinschmeißen wollte und wäre er nicht so ein Kämpfer, wäre ich wohl schon lange wieder single...
Aber manchmal glaube ich, eine Trennung würde nichts ändern. Klar, im Moment würde es einiges einfacher machen, wenn ich mich nur auf mich konzentrieren würde und niemanden hätte, auf den ich irgendwie Rücksicht nehmen müsste, aber es würde mit jedem anderen Mann wieder genauso losgehen. Ich würde mein Problem nicht lösen, sondern nur beiseite schieben, bis es dann wiederkommt, wenn es einen neuen Partner gäbe... Hinzu kommt, das ich eine Trennung irgendwann, wenn ich meine Depris in den Griff bekommen habe (was ich sehr hoffe), sicher bitter bereuen würde.
Dieser Zustand gerade ist so schlimm, das ich es garnicht wirklich beschreiben kann.
Ich denke pausenlos nach, bei jedem falschen Wort glaube ich Jetzt ist es vorbei, ich kann mich selbst so wenig leiden, das ich der Meinung bin, er könnte mich auch nicht leiden, würde mich eh bald nicht mehr ertragen und deshalb wäre es für mich besser, keine tieferen Gefühle zuzulassen, weil eine Trennung dann einfacher zu ertragen wäre...
Meine Therapeutin sagt, ich würde meine Probleme (die ich ja noch nicht kenne und während der Therapie erst herausfinden muss) auf ihn projezieren und das sei normal, aber sorry, für mich ist das alles gerade alles andere als normal.
Ich weiß einfach nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll und jede kleinste Kleinigkeit in Bezug auf meine Beziehung überfordert mich...
16.07.2014 10:18 •
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