
HappySpyro
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Ich war immer mal wieder, zu verschiedenen Phasen meines Lebens, stiller Mitleser und habe mich heute, nachdem der Leidensdruck mal wieder hoch ist, dazu entschlossen, mich anzumelden und einen Beitrag zu schreiben. Ein wenig fühle ich mich schlecht deswegen, da ich das ja auch hätte bereits in der Vergangenheit tun können, wo es nicht um mich geht, sondern eventuell anderen helfen. Nun denn.
Mittlerweile bin ich 30 Jahre alt und würde gerne fix mit meiner Geschichte anfangen. Keine Ahnung, wie detailliert der Spaß am Ende wird oder wo ich überhaupt anfangen soll.
Vielleicht beginne ich einfach mal mit meinen quot;Wehwehchenquot;, die mich in der Vergangenheit plagten und heute noch plagen.
Angefangen hat die ganze Misere, zumindest bewusst, ungefähr mit 18. Zu diesem Zeitpunkt *beep* ich seit einem Jahr täglich und bekam irgendwann einen sog. Badtrip.
Ich hatte ein unheimlich schlechtes Gefühl und es kam mir so vor, dass Vampire mich fressen würden. Schon davor hatte ich immer wieder merkwürdige Erlebnisse mit Canna.; bspw. dass mein Kiefer sich verformen würde. Nach diesem Tag habe ich nie wieder gek. . Seitdem Jahr Canna. bin ich aber viel quot;reflektierterquot;, Denke über alles 100x nach, achte auf jeden Mist. Man würde es wohl auch quot;hypersensibelquot; nennen. Meine Jugend davor war ich sehr darauf bedacht, Freunde zu haben, ein quot;starkesquot; Image nach aussen zu wahren, hab quot;sch. gebautquot;, usw. Mit einer überfürsorglichen Mutter nicht das beste. Mein Vater war streng und wir hatten nie ein gutes Verhältnis, auch wenn ich lange bei ihm lebte.
Allerdings war es dann so, dass mit laufend schwindelig war, ich wollte nicht mehr unter Leute gehen, mir ging es einfach nicht so gut und daraufhin bin ich für einige Wochen nicht mehr zur Schule.
Ich hatte immer wieder quot;innere Panikattackenquot;, beim Autofahren Angst, dass ich ohnmächtig würde, oder in Menschenmengen, Schulgängen oder sonst wo. Auch hatte ich Angst, weiter weg als X Meter von einem Klo zu sein, da ständig die Angst bestand, ich muss gleich ganz dringend ein großes Geschäft verrichten und mache mir dann in die Hose. Oft auch ein Gefühl der Derealisation oder irrationale Angst vor verschiedensten Dingen und eine gewisse Hypohondrie und komische, unpassende Gedanken, wie, wenn ich neben meinen Großeltern sitze oder neben meiner Mutter, mir der Gedankengang kommt, diese mündlich zu befriedigen.
Also ging es dann mit knapp 19 das erste Mal zu einem Psychiater. Diagnose Angst-/Panikstörung und Paroxetin.
Hab ich damals nicht genommen, wird bestimmt von selbst wieder.
Wurde es auch, also, bis auf, dass sich mein Wesen bzw. mein Leben verändert hatte. Ich hatte keine Unbeschwertheit mehr, war sowieso immer ein wenig anhedonisch, auch zuvor schon, wollte nie irgendwas neues machen, sondern am besten zu 2. oder 3. rumsitzen und quot;chillenquot;. Alles andere war mir quot;zu vielquot;, im Sinne von, ich hatte einfach keinen Bock, keine Ahnung wieso. Hab viel gezockt oder irgendwelche Videos geschaut. Schule war sowieso nicht so meins, war nie schlecht, aber immer negativ.
Negativ trifft es ganz gut, denn so bin ich schon seitdem ich mich erinnern kann eingestellt.
Einige Erlebnisse, Vorkommnisse, Händewaschzwänge und irrationale Ängste später, war ich nun 25 Jahre alt. Ich war mit einer Partnerin knapp 2 Jahre zusammen, die bei mir lebte und hatte gerade meinen Job gewechselt. In der Beziehung war ich nicht zufrieden, aber ich bin auch kein Mensch, der eine Beziehung beendet oder auf Konfrontation geht. Nun ja. Meine Ex-Partnerin hatte auch ihre Päckchen zu tragen.
Von Freunden waren wir damals isoliert, hockten einfach nur zuhause rum, schauten TV, Haushalt etc. war mäh und andere Faktoren spielten auch mit rein. Der Jobwechsel hatte mich sehr gestresst, ich konnte mich kaum konzentrieren, war fahrig und wusste nicht, was los ist, Irgendwann kam der Knall. Ich konnte einfach nicht mehr, war nur noch erschöpft und sehr weinerlich. Ein innerer Druck, von dem ich nicht wusste, woher er kommt. Ich wusste nur, ich will alleine sein. Einfach nur Ruhe. Niemand soll mit mir reden, keine Geräusche, keine Musik, nichts. Ich fühlte mich einfach nur miserabel. Ein Tag zuvor war ich bei einer neuen Kampfsportart. Ich war noch nie sportlich, hab gemerkt, dass selbst die 50 Jährigen - kein Angriff an der Stelle - weitaus fitter waren als ich. Ich glaube, dass hat mir den Rest gegeben.
Meine Ex-Partnerin und ich entschieden, dass sie für eine Woche zu ihren Eltern geht. Ich war alleine, zog mich ins Schlafzimmer zurück, geschlossene Türe. Ich bin nur raus, wenn ich die Katzen füttern musste, deren Anwesenheit ich auch nicht ertragen habe, oder eben selbst auf Klo wollte. Rauchen hatte ich 3 Monate zuvor aufgegeben.
Ich weinte viel, wusste absolut nicht, was los ist. Bin dann zu einem anderen Psychiater, welcher mit Escitalopram verschrieb. Erklärte nicht wirklich was dazu, war auch nicht sonderlich freundlich, aber ich wollte unbedingt, dass mir irgendwie geholfen wird. Also hab ich die Packungsbeilage gelesen und wider meiner Angst die Escitalopram genommen.
Ah, dazu kommt noch, dass ich zu dem Zeitpunkt und schon Woche davor, immer, wenn ich über meine jetzige Ex-Partnerin nachdachte, nicht mehr ihren (Kose-)Namen im Kopf hatte, sondern das Wort quot;Exquot;, was mir auch Angst machte und ich vor quot;meinem inneren Augequot; sah, wie ich den Katzen irgendwas tun könnte, den Hals umdrehen oder irgendwas anderes schlimmes. Super beängstigend, ich hatte keine Ahnung, was abgeht. Schnell das Internet bemüht, gelesen, dass das höchstwahrscheinlich OCD ist, aber ich bin ein sowieso ängstlicher Mensch, also hat mich das gar nicht beruhigt. Nun denn.
Das Escitalopram entfaltete keine spürbare Wirkung nach rund einer Woche, aber dafür wurden meine intrusiven Gedanken immer schlimmer. Nun hatte ich Angst, meine Mutter zu erstechen oder irgendwelche Passanten oder jemanden auf der Straße zu überfahren. Hinweis: Meine Mutter wohnte zu dieser Zeit mit ihrer Partnerin im selben Haus, ein Stock über mir, ohne richtige Wohnungstür. Das führte dazu, dass ich dauernd Angst hatte, in ihrer Nähe zu sein oder überhaupt zu schlafen. Die Gedanken plagten mich wirklich den gesamten Tag. Ich hatte keinen Moment Ruhe. Also verkroch ich mich weiter im Schlafzimmer, ohne Musik, TV oder ein Buch. Ich lag einfach nur da und ab und zu, scrollte ich auf Reddit und auf diversen Selbsthilfeforen, wie diesem hier, umher. Das half mir.
Alles schoss mir durch den Kopf: Habe ich eine Psychose, kann ich nie wieder Musik hören, werde ich meinen Tieren oder Mutter was tun? Was denken die anderen? Willst du deine Partnerin verlassen? Wird es jemals wieder normal? Musst du dich einweisen lassen?
Ich hatte über die Zeit immer wieder Kontakt zu meiner damaligen Freundin, wir schrieben oder telefonierten. Sie machte Druck, wann sie denn wieder nachhause kommen kann, dass ihre Mutter darauf drängte, dass, wenn sie nicht wieder zu mir ginge, sie ihr ein Bett kaufen würden. Natürlich war ich massiv überfordert. Wir trafen uns nach ein paar Tagen, um zu spazieren, was sich schon sehr komisch anfühlte, zumindest für mich. Ein weiteres Mal trafen wir uns wieder rund 5 Tage später, sie stieg ins Auto, ich fuhr los, sie begann zu weinen und sagte, sie fühle es nicht mehr, ich soll bitte umdrehen und dann war das ganze dahin.
Erst fühlte ich mich traurig, aber irgendwie auch erleichtert, als wäre weniger Druck da. Im Nachhinein betrachtet war ich zwar sauer, da sich mich quasi quot;hängen gelassenquot; hat, aber nie wirklich traurig, wegen der fehlenden Nähe.
Nach ein paar Wochen ging ich zu meinem quot;alten/neuenquot; Psychiater. Also dem, bei dem ich mit 18 schon einmal war. Dem erzählte ich kurz, was abging und er meinte, wieso ich nicht gleich zu ihm gekommen bin (Spoiler: Termine bekommt man ja auch immer sooooo schnell) und meinte Escitalopram ist nix, wir gehen quot;zurückquot; zum Paroxetin. (Ich habe ihm nicht erzählt, dass ich das damals nicht genommen habequot;). Nimm mal 40mg. Dieses Mal wusste ich, ich werde es einfach nehmen. Ich will und ich kann nicht mehr. Suizidgedanken gab es immer mal wieder.
Zudem kam meine Mutter auch immer wieder quot;runterquot;, um mit mir zu sprechen, zu schauen, wie es mir geht und mir was zu essen zu geben. Meine Mutter ist überfürsorglich; schon immer gewesen. Heute weiß ich, sie hat selbst mindestens eine Zwangsstörung, was sie selbst aber leider nicht einsieht.
Ich fand einen Therapeuten, der mich aufnahm und eigentlich ganz in Ordnung war. Er war unterhaltsam, hat mir gezeigt, was progressive Muskelentspannung nach Jacobson ist, die quasi nie half und das ich es mit Meditation versuchen solle. Ich freute mich immer auf die Termine, weil ich so einen großen Leidensdruck hatte. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass seine Tipps was brachten. Ich hatte immer das Gefühl, dass es nichts bringt, nur auf das hier und jetzt zu schauen, sondern auch, dass man in der Vergangenheit suchen muss. Ich war dann 5x dort und ging nie wieder hin.
Langsam begann auch das Paroxetin zu wirken, natürlich auch in Form von quot;Brainfogquot;, Blitzen, Müdigkeit und dem ganzen anderen Spaß. Brainfog und Müdigkeit zog sich übrigens über Jahre und verschwand nie. Keiner der Ärzte hatte das so wirklich geglaubt und sagten immer nur, ich soll halt mehr Sport machen. (Ich war noch nie sportlich und Spaß macht es mir auch keinen. Trotzdem ging ich ins Gym, zum ersten Mal in Leben. Ich war überfordert, so wie ich mittlerweile auch überfordert war, wenn ich vor dem Supermarktregal etwas suche oder vergesse, wo mein Auto stand, obwohl ich mich früher immer sehr gut an alles erinnern konnte. Das machte natürlich wieder Angst, vor Alzheimer/Demenz, der Frage, ob es jemals wieder weg geht. Alles überforderte mich. Ich war daraufhin 4 Monate krankgeschrieben und wechselte zurück zu meinem alten Arbeitgeber.
Alles ging langsam und traurig voran. Ich war nie gut darin, alleine zu sein, immer ein sehr nachdenklicher Mensch, fühlte mich unverstanden und durch hässliche Trennung der Eltern und andere Umstände, auch nie mit großem Selbstwertgefühl ausgestattet.
Bindung und Trennung sind auch schwierig.
Ich glaube, ich weiß gar nicht so wirklich, was Liebe ist. Naja. So wirklich Liebe gefühlt, wie im Film oder so? Ne. Ist das Liebe, die sie im Film zeigen? Wahrscheinlich nicht. Weiß ich, wie sich Liebe anfühlt? Wahrscheinlich auch nicht.
Beziehungen führte ich mehrere längere, aber ob ich weiß, wie das geht? Am Anfang immer die Aufregung, ich vernachlässige alles andere. Steigere mich voll rein, Eifersucht, das ganze Zeug. Ich gebe immer 130% und bin dann enttäuscht, wenn der andere das nicht tut. Dann kommt fix Alltag, Probleme und genervt sein und FOMO.
Ich sorge immer für gute Laune. Kann niemanden sauer oder schlecht gelaunt zurücklassen.
People pleaser halt.
Menschen vor den Kopf stoßen? Ne. Lieber wochenlang bei Whats App nicht mehr antworten, weil es mir unangenehm ist.
Kurzes Telefonat? Puh. Wie wäre es mit Mail oder Sprachnachricht?
Naja, der Brianfog und die Müdigkeit verschwanden nie und auch dieses Gefühl der inneren Leere war immer wieder da. Ich lernte meine jetzige Parterin (wieder) kennen. Das war rund 4 Monate, nachdem meine letzte Partnerin mich verlassen hatte. Meine jetzige Partnerin und ich kennen uns noch aus Schulzeiten und so wurde schnell eine Beziehung daraus. Life seems good.
Nach rund 6 Monaten in der Beziehung, die eigentlich gut lief, wachte ich morgens auf, mit dem Gedanken, mich unbedingt trennen zu müssen. Du willst das nicht, beende die Beziehung. Mich plagte dieser Gedanke durchgehend, ich weinte, war verzweifelt, erzählte meiner Partnerin davon und suchte mir eine Therapeutin. Dort war ich auch wieder 4x, bis ich keine Lust mehr hatte und es langsam wieder besser wurde. Naja, also eigentlich dauerte es mehrere Monate, bis es weg war, aber ich hatte auch hier wieder das Gefühl, dass mir die Therapie nichts bringt und Verpflichtung war noch nie meins. Was ich schon Schule/Termine/Treffen oder sonstiges geschwänzt habe, weil ich Verpflichtung hasse, kann man keinem erzählen.
Es kostet auch schon seit ich Denken kann Überwindung, sich die Zähne zu putzen oder zu duschen.
Wir suchten uns eine gemeinsame Wohnung. Zu dem Zeitpunkt hatte ich wieder mit den Zwangsgedanken zu kämpfen, aber wir habens durchgezogen und sind gemeinsam mit meinen beiden Katzen in eine neue Wohnung gezogen, in der wir bis heute leben.
Ich wechselte wieder den Job, was in Ordnung war, denn eigentlich macht er mir Spaß. Da ich aber seit dem Beginn der Einnahme von Paroxetin oder eben den damaligen Depressioen/OCD/Angststörung, was auch immer, konzentrationsschwierigkeiten habe, fällt mir das schwer. Ich bin schnell abgelenkt, kann mich nicht mehr konzentrieren, nichts. Früher gelang mir das alles viel einfacher.
Vitalstoffe usw. habe ich alle checken lassen. Habe es über ein Jahr lang mit allen möglichen Supplements versucht. Angefangen von Vitamin D3, Omega, Zink, Magnesium, sehr niedrig dosiertes Lithium, NAC, Ginseng, Ashwaganda, . über noch andere Dinge. Nichts war wirklich hilfreich.
Das einzige, was vor rund 1,5 Jahren festgestellt wurde, ist, dass ich einen sehr niedrigen Testosteron-Spiegel habe. Schwankend an unterer Grenze und unterhalb der Grenze. Testosteron wollen sie mir trotzdem nicht verschreiben, weil jung und ggf. Kinderwunsch.
Mit der Zeit kamen hier und dann immer mal wieder Zwangsgedanken zurück, andere entfernen sich. Ich wurde auch immer müder und erschöpfter, wo schlaf auch nicht half. Auch eine Polygrafie hat nichts gezeigt.
Generell lebe ich viel mit Ablenkung. Serie schauen, Youtube Shorts, etc. und das hat sehr lange Zeit auch funktioniert.
Ich entschied dann, vor rund einem Jahr, das Paroxetin zu reduzieren. War beim Psychiater und der meinte, maximal eine Reduktion pro Jahr. Das war mir natürlich viel zu langsam. Also reduzierte ich weitaus schneller und binnen 12 Monate. 40-gt;30-gt;20-gt;15-gt;10-gt;7,5-gt;5mg.
Im selben Zeitraum merkte ich auch, wie mir Dinge, die ich früher getan habe, die wenigstens ablenkend waren oder ein bisschen Spaß gemacht haben, gar kein Spaß mehr machten oder ich keine Kraft hatte, irgendwas davon zu tun.
Zocken? Hab ich seit 2 Jahren nicht mehr. Serien? Joa, geht so. Mit Freunden raus? Immer müde. Generell erlebt man ja nicht viel, mit so einer Einstellung.
In den letzen 6 Monaten wurde ich dann immer unruhiger, die Beziehung lief nicht mehr so prickelnd.
Meine Partnerin hat auch ihre Päckchen zu tragen und so ist es oft so, dass diskutiert wird, wer was tun soll, im Bett läuft nicht so viel, Dinge wie Haushalt oder Kochen werden vernachlässigt oder nur Einseitig erledigt. Jeder hat das Gefühl, er tut mehr, als der andere und der jeweils andere liegt nur faul rum.
Da kam dann öfter der Wunsch nach Trennung auf und man hat sich vorgenommen, das jetzt am Wochenende anzusprechen. Also, am nächsten, äh nein, das darauf, usw.
Plötzlich war es wieder besser und solche Phasen gab es öfter. Also verwirft man den Gedanken. Gibt ja auch schöne Zeiten und irgendwie liebt man sich ja auch und mehr als 3 Jahre will man ja auch nicht wegwerfen, zumal man jetzt einen gemeinsamen Hund hat - dazu gleich mehr - und es finanziell echt kacke aussieht.
Ich hatte einen Privatkredit vor der Beziehung i.H.v 5000Euro und sie einen ähnlich hohen. Nicht so wild.
Weil wir die Wohnung einrichten wollten, haben wir einen Kredit i.H.v 15000Euro aufgenommen, den wir gemeinsam abzahlen. Generell teilen wir uns die Kosten Anteilig zum Lohn.
Dazu kommen zwei Leasingautos usw.
Dumme Entscheidungen, aber so ist es halt.
Also läuft es für jeden so circa +-0, oft ist am Ende des Monats ein bisschen zu wenig da. Meine Partnerin geht nebenher noch 2x die Woche Putzen, neben ihrem Vollzeitjob, was die Situation auch nicht besser macht. Ergo haben wir beide oft keine Kraft und deswegen kommen viele Dinge zu kurz.
Aber um kurz 1,5 Jahre zurück zu springen: Wir haben damals einen Hund adoptiert, der abgegeben werden sollte, weil die ehemalige Besitzerin nicht mehr mit zwei Hunden klar kam und es wohl Ärger im Haus gab.
Uns wurde gesagt, dass der Hund gute 4 Stunden alleine bleiben kann und sonst auch sehr verträglich ist.
Oh boy, ganz großer Fehler.
Der Hund ist ängstlich, läuft einem ständig hinterher, fiept andauernd, kann keine 2 Minuten alleine bleiben, Auto fahren, andere Hunde ab oder sonst was.
Super anhänglich einfach und kostet wirklich viele Nerven, ist gleichzeitig aber super süß.
Wir haben es mit verschiedenen Trainern probiert, aber es wurde nur schlimmer.
Dadurch, dass ich öfter im Homeoffice arbeitete oder den Hund mit auf die Arbeit nehmen kann, was meine Partnerin leider nicht darf, also weder Hund mitnehmen noch Home Office, ist der Hund viel bei mir und ich fühle mich einfach eingesperrt.
Zwei Tage die Woche ist der Hund bei meinen Großeltern.
Vor allem meine Oma und sie lieben sich abgöttisch. Als ich beiläufig erwähnte, dass wir in Erwägung ziehen, den Hund abzugeben, brach meine Oma in Tränen aus und fragte mich, wie man so herzlos sein könne.
Seitdem hat sie ständig Bedenken, dass wir den Hund abgeben könnten. Sie versucht mit dem Hund zu helfen, wo sie kann, kann ihn aber nicht permanent nehmen. Auch meine Partnerin versucht, den Hund zu nehmen, wann sie kann oder wir sprechen uns ab, wenn jemand irgendwo hin will. Trotzdem fühlt es sich beschissen an. Der Gedanke daran, den Hund abzugeben, fühlt sich aber genauso beschissen an.
Die letzen 6 Monate wurden meine Unruhe, Anspannung, Freudlosigkeit usw. immer schlimmer. Ich konnte nicht mehr still sitzen, nichts hat wirklich Spaß gemacht, meine Konzentration litt immer mehr und mehr und gewisse Ängste kamen immer wieder zum Vorschein.
Eines Tages merkte ich, wie ich wirklich komplett aufnahmeunfähig war.
Man redete mit mir, aber ich verstand nichts.
Also habe ich mir für den nächsten Tag frei genommen und wollte einen Detox machen.
Kaffee raus (ich trank davor circa 6 Tassen tgl.), keine Supplemente mehr, keine elektronischen Geräte (eine zentrale Beschäftigung seit Jahren - auch immer FOMO gehabt, aber zu dem Zeitpunkt Social Media gelöscht), nur noch Ruhe, runterkommen und joa. Am ersten Tag war mir einfach langweilig und ich hatte dauerhaft hohen Puls, war angespannt, usw.
Und am zweiten Tag ging es los. Es schlug ein, wie eine Bombe. Ängste, Panik, dauerhafte Unruhe, keine Konzentration, nur der Gedanke: Du musst dich trennen, du willst nicht mehr, nichts geht mehr, was ist hier los. Tränen, Schwitzen, Hoffnungslosigkeit. Dieses Mal aber viel extremer, als sonst zuvor. Direkt dazu kamen wieder andere Bilder: du könntest den Hund treten, die Katzen erwürgen, vom Balkon springen, usw. usf. Mir ging es wirklich miserabel. Ich konnte und kann mich mit nichts ablenken. Das dominiert meine Gedanken seit 6 Wochen.
Ich machte daraufhin eine Woche krank und war drei Tage alleine Zuhause.
Ich war nur am Grübeln, entwickelte komische Träume, oft sexuelle, mit anderen Frauen und merkte auch, wie ich die Monate zuvor schon immer wieder Frauen hinterherschaute und das Gefühl hatte, ich kann mich gleich nicht mehr kontrollieren und werde ihr auf den Ar. hauen oder solche Dinge. Ich schlief immer früher ein und wachte sehr früh auf. Immer eine Mischung aus Verzweiflung, Schuldgefühlen gg. der Partnerin, dass ich mich nicht trennen will und dem Gefühl, fliehen zu müssen und allein zu sein.
Auch wieder Zwangsgedanken bzgl. in jemand reinfahren oder so, kamen mir auf.
Nicht arbeiten zu gehen machte mir auch ein schlechtes Gewissen und nahm mir gleichzeitig Halt. Auch wenn ich mich kaum konzentrieren kann und totmüde und erschöpft bin, gehe ich zur Arbeit, denn es lenkt mich wenigstens ein bisschen ab, gibt mir Struktur + ich will meinen Job nicht verlieren, weil finanziell kacke.
Ich nahm meine 5mg Paroxetin weiter und wollte nicht selbstständig erhöhen, da ich immer im Zwiespalt war, ob das nun Absetzsymptome sind, die bei Paroxetin ja richtig beschissen sein könnten, Relationship OCD oder ein richtiges Verlangen.
In der ersten Woche habe ich 50 Therapeuten angerufen. Ein probatorisches Gespräch geführt, mit einer Dame, die mir keinen Platz anbiete konnte, aber mir Depression bestätigte und eine Bipolare Störung oder Schizophrenie in den Raum warf. Laut Psychiater sehr unwahrscheinlich.
Daraufhin fand ich zwei weitere Therapeutinnen, zu denen ich aktuell noch parallel gehe, da die Kasse ja nur eine Therapie zahlt und ich mich entscheiden muss. Eine macht VT und die andere ist von der alten Schule, TP mit Atmung und Energie, hält nichts von Medikamenten usw.
Vor 10 Tagen war ich dann bei einem anderen Psychiater, da mein ehemaliger erst wieder im kommenden Jahr Termine hat, auch für dringliche Fälle. Er riet mir, nun Fluoxetin 10mg zu nehmen. Die ersten Tage merkte ich nichts, ausser Übelkeit. Dann fing es aber an, noch mehr Panik, viel mehr Angst, Zwangsgedanken weiten sich aus. Du könntest dich in deine Arbeitskollegin verlieben oder begrabschen. Mitterweile Angst vor Messern, dass ich meine Partnerin abstechen könnte oder die Tiere oder sonst was. Das hält morgens an, da ich morgens schon mit Panik aufwache, was aber auch schon ein paar Wochen vor Fluoxetin so war und dann Stunden brauche, bis sich mein Gemüt beruhigt. Seitdem ist es permanent ein Mix aus Verzweiflung, Ratlosigkeit, Unsicherheit, Angst, Panik, Trennungsangst, Bindungsangst, Trennungswunsch oder ROCD, Angst jemanden zu verletzen oder physisch etwas zu tun.
Mittlerweile fühle ich seit ein paar Wochen auch nichts mehr für meine Partnerin generell, ausser, dass ich genervt bin. Das gilt aber auch für die Katzen und wird bei allen besser, sobald ich mich beruhige. Sobald ich nur an Trennung denke, verfalle ich in Panik und denke doch auch, dass wir das schaffen können, oder dass ich sie doch liebe, bin dann aber direkt wieder genervt. Dann kommt ja noch der Hund, das Finanzielle und generell der Schmerz dazu. Zudem dass ich denke, dass ich wohl zerbrechen würde, wenn ich alleine wäre und das ich es niemandem antun könnte, mich von der Person zu trennen. Ich sehe direkt die Tränen vor meinem Gesicht. Gleichzeitig denke ich, dass ich doch endlich frei sein will und andersrum auch, dass ich sie doch aber bei mir haben will. Wie gesagt, und dann schleichen sich noch die ganzen anderen Gedanken ein, wie das mit dem Messer oder den Tieren oder Frauen oder Verrückt zu werden. Das habe ich sehr oft, den Gedanken, verrückt zu werden. Hatt
e dann natürlich in den letzen Wochen noch ein paar Panikattacken, wie früher auch schon. Sobald der Hund oder sie bei mir ist, bin ich genervt. Wenn ich mich aber räumlich trennen würde, würde ich mich schlecht fühlen, gerade auch, weil sie aktuell auf Grund ihrer Kraftlosigkeit seit 5 Wochen krankgeschrieben ist und sich Mühe gibt, die Beziehung besser zu führen.
Ich bin ein relativ guter Schauspieler und ausser meiner Partnerin und Psy weiß niemand, was los ist und man merkt es mir auch nicht wirklich an. Ich merke nur, wie ich sehr müde und überfordert bin.
Ich versuche mich abzulenken, mit dem Handy oder Serien oder mal dem Treffen mit einem Kumpel. Aber permanent ist der Gedanke da + die Angst zu schlafen, weil ruhig und am nächsten Morgen Panik. Jeden Tag verringert sich mein Schlaf. Mittlerweile bin bei 5,5j Schlaf und sobald ich einmal richtig aufwache, kann ich nicht mehr schlafen und die Ängste und Panik sind stark.
Mich würde eure Meinung und Erfahrung dazu interessieren.
Vielen lieben Dank an alle, die bis hierhin gelesen haben!
Mittlerweile bin ich 30 Jahre alt und würde gerne fix mit meiner Geschichte anfangen. Keine Ahnung, wie detailliert der Spaß am Ende wird oder wo ich überhaupt anfangen soll.
Vielleicht beginne ich einfach mal mit meinen quot;Wehwehchenquot;, die mich in der Vergangenheit plagten und heute noch plagen.
Angefangen hat die ganze Misere, zumindest bewusst, ungefähr mit 18. Zu diesem Zeitpunkt *beep* ich seit einem Jahr täglich und bekam irgendwann einen sog. Badtrip.
Ich hatte ein unheimlich schlechtes Gefühl und es kam mir so vor, dass Vampire mich fressen würden. Schon davor hatte ich immer wieder merkwürdige Erlebnisse mit Canna.; bspw. dass mein Kiefer sich verformen würde. Nach diesem Tag habe ich nie wieder gek. . Seitdem Jahr Canna. bin ich aber viel quot;reflektierterquot;, Denke über alles 100x nach, achte auf jeden Mist. Man würde es wohl auch quot;hypersensibelquot; nennen. Meine Jugend davor war ich sehr darauf bedacht, Freunde zu haben, ein quot;starkesquot; Image nach aussen zu wahren, hab quot;sch. gebautquot;, usw. Mit einer überfürsorglichen Mutter nicht das beste. Mein Vater war streng und wir hatten nie ein gutes Verhältnis, auch wenn ich lange bei ihm lebte.
Allerdings war es dann so, dass mit laufend schwindelig war, ich wollte nicht mehr unter Leute gehen, mir ging es einfach nicht so gut und daraufhin bin ich für einige Wochen nicht mehr zur Schule.
Ich hatte immer wieder quot;innere Panikattackenquot;, beim Autofahren Angst, dass ich ohnmächtig würde, oder in Menschenmengen, Schulgängen oder sonst wo. Auch hatte ich Angst, weiter weg als X Meter von einem Klo zu sein, da ständig die Angst bestand, ich muss gleich ganz dringend ein großes Geschäft verrichten und mache mir dann in die Hose. Oft auch ein Gefühl der Derealisation oder irrationale Angst vor verschiedensten Dingen und eine gewisse Hypohondrie und komische, unpassende Gedanken, wie, wenn ich neben meinen Großeltern sitze oder neben meiner Mutter, mir der Gedankengang kommt, diese mündlich zu befriedigen.
Also ging es dann mit knapp 19 das erste Mal zu einem Psychiater. Diagnose Angst-/Panikstörung und Paroxetin.
Hab ich damals nicht genommen, wird bestimmt von selbst wieder.
Wurde es auch, also, bis auf, dass sich mein Wesen bzw. mein Leben verändert hatte. Ich hatte keine Unbeschwertheit mehr, war sowieso immer ein wenig anhedonisch, auch zuvor schon, wollte nie irgendwas neues machen, sondern am besten zu 2. oder 3. rumsitzen und quot;chillenquot;. Alles andere war mir quot;zu vielquot;, im Sinne von, ich hatte einfach keinen Bock, keine Ahnung wieso. Hab viel gezockt oder irgendwelche Videos geschaut. Schule war sowieso nicht so meins, war nie schlecht, aber immer negativ.
Negativ trifft es ganz gut, denn so bin ich schon seitdem ich mich erinnern kann eingestellt.
Einige Erlebnisse, Vorkommnisse, Händewaschzwänge und irrationale Ängste später, war ich nun 25 Jahre alt. Ich war mit einer Partnerin knapp 2 Jahre zusammen, die bei mir lebte und hatte gerade meinen Job gewechselt. In der Beziehung war ich nicht zufrieden, aber ich bin auch kein Mensch, der eine Beziehung beendet oder auf Konfrontation geht. Nun ja. Meine Ex-Partnerin hatte auch ihre Päckchen zu tragen.
Von Freunden waren wir damals isoliert, hockten einfach nur zuhause rum, schauten TV, Haushalt etc. war mäh und andere Faktoren spielten auch mit rein. Der Jobwechsel hatte mich sehr gestresst, ich konnte mich kaum konzentrieren, war fahrig und wusste nicht, was los ist, Irgendwann kam der Knall. Ich konnte einfach nicht mehr, war nur noch erschöpft und sehr weinerlich. Ein innerer Druck, von dem ich nicht wusste, woher er kommt. Ich wusste nur, ich will alleine sein. Einfach nur Ruhe. Niemand soll mit mir reden, keine Geräusche, keine Musik, nichts. Ich fühlte mich einfach nur miserabel. Ein Tag zuvor war ich bei einer neuen Kampfsportart. Ich war noch nie sportlich, hab gemerkt, dass selbst die 50 Jährigen - kein Angriff an der Stelle - weitaus fitter waren als ich. Ich glaube, dass hat mir den Rest gegeben.
Meine Ex-Partnerin und ich entschieden, dass sie für eine Woche zu ihren Eltern geht. Ich war alleine, zog mich ins Schlafzimmer zurück, geschlossene Türe. Ich bin nur raus, wenn ich die Katzen füttern musste, deren Anwesenheit ich auch nicht ertragen habe, oder eben selbst auf Klo wollte. Rauchen hatte ich 3 Monate zuvor aufgegeben.
Ich weinte viel, wusste absolut nicht, was los ist. Bin dann zu einem anderen Psychiater, welcher mit Escitalopram verschrieb. Erklärte nicht wirklich was dazu, war auch nicht sonderlich freundlich, aber ich wollte unbedingt, dass mir irgendwie geholfen wird. Also hab ich die Packungsbeilage gelesen und wider meiner Angst die Escitalopram genommen.
Ah, dazu kommt noch, dass ich zu dem Zeitpunkt und schon Woche davor, immer, wenn ich über meine jetzige Ex-Partnerin nachdachte, nicht mehr ihren (Kose-)Namen im Kopf hatte, sondern das Wort quot;Exquot;, was mir auch Angst machte und ich vor quot;meinem inneren Augequot; sah, wie ich den Katzen irgendwas tun könnte, den Hals umdrehen oder irgendwas anderes schlimmes. Super beängstigend, ich hatte keine Ahnung, was abgeht. Schnell das Internet bemüht, gelesen, dass das höchstwahrscheinlich OCD ist, aber ich bin ein sowieso ängstlicher Mensch, also hat mich das gar nicht beruhigt. Nun denn.
Das Escitalopram entfaltete keine spürbare Wirkung nach rund einer Woche, aber dafür wurden meine intrusiven Gedanken immer schlimmer. Nun hatte ich Angst, meine Mutter zu erstechen oder irgendwelche Passanten oder jemanden auf der Straße zu überfahren. Hinweis: Meine Mutter wohnte zu dieser Zeit mit ihrer Partnerin im selben Haus, ein Stock über mir, ohne richtige Wohnungstür. Das führte dazu, dass ich dauernd Angst hatte, in ihrer Nähe zu sein oder überhaupt zu schlafen. Die Gedanken plagten mich wirklich den gesamten Tag. Ich hatte keinen Moment Ruhe. Also verkroch ich mich weiter im Schlafzimmer, ohne Musik, TV oder ein Buch. Ich lag einfach nur da und ab und zu, scrollte ich auf Reddit und auf diversen Selbsthilfeforen, wie diesem hier, umher. Das half mir.
Alles schoss mir durch den Kopf: Habe ich eine Psychose, kann ich nie wieder Musik hören, werde ich meinen Tieren oder Mutter was tun? Was denken die anderen? Willst du deine Partnerin verlassen? Wird es jemals wieder normal? Musst du dich einweisen lassen?
Ich hatte über die Zeit immer wieder Kontakt zu meiner damaligen Freundin, wir schrieben oder telefonierten. Sie machte Druck, wann sie denn wieder nachhause kommen kann, dass ihre Mutter darauf drängte, dass, wenn sie nicht wieder zu mir ginge, sie ihr ein Bett kaufen würden. Natürlich war ich massiv überfordert. Wir trafen uns nach ein paar Tagen, um zu spazieren, was sich schon sehr komisch anfühlte, zumindest für mich. Ein weiteres Mal trafen wir uns wieder rund 5 Tage später, sie stieg ins Auto, ich fuhr los, sie begann zu weinen und sagte, sie fühle es nicht mehr, ich soll bitte umdrehen und dann war das ganze dahin.
Erst fühlte ich mich traurig, aber irgendwie auch erleichtert, als wäre weniger Druck da. Im Nachhinein betrachtet war ich zwar sauer, da sich mich quasi quot;hängen gelassenquot; hat, aber nie wirklich traurig, wegen der fehlenden Nähe.
Nach ein paar Wochen ging ich zu meinem quot;alten/neuenquot; Psychiater. Also dem, bei dem ich mit 18 schon einmal war. Dem erzählte ich kurz, was abging und er meinte, wieso ich nicht gleich zu ihm gekommen bin (Spoiler: Termine bekommt man ja auch immer sooooo schnell) und meinte Escitalopram ist nix, wir gehen quot;zurückquot; zum Paroxetin. (Ich habe ihm nicht erzählt, dass ich das damals nicht genommen habequot;). Nimm mal 40mg. Dieses Mal wusste ich, ich werde es einfach nehmen. Ich will und ich kann nicht mehr. Suizidgedanken gab es immer mal wieder.
Zudem kam meine Mutter auch immer wieder quot;runterquot;, um mit mir zu sprechen, zu schauen, wie es mir geht und mir was zu essen zu geben. Meine Mutter ist überfürsorglich; schon immer gewesen. Heute weiß ich, sie hat selbst mindestens eine Zwangsstörung, was sie selbst aber leider nicht einsieht.
Ich fand einen Therapeuten, der mich aufnahm und eigentlich ganz in Ordnung war. Er war unterhaltsam, hat mir gezeigt, was progressive Muskelentspannung nach Jacobson ist, die quasi nie half und das ich es mit Meditation versuchen solle. Ich freute mich immer auf die Termine, weil ich so einen großen Leidensdruck hatte. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass seine Tipps was brachten. Ich hatte immer das Gefühl, dass es nichts bringt, nur auf das hier und jetzt zu schauen, sondern auch, dass man in der Vergangenheit suchen muss. Ich war dann 5x dort und ging nie wieder hin.
Langsam begann auch das Paroxetin zu wirken, natürlich auch in Form von quot;Brainfogquot;, Blitzen, Müdigkeit und dem ganzen anderen Spaß. Brainfog und Müdigkeit zog sich übrigens über Jahre und verschwand nie. Keiner der Ärzte hatte das so wirklich geglaubt und sagten immer nur, ich soll halt mehr Sport machen. (Ich war noch nie sportlich und Spaß macht es mir auch keinen. Trotzdem ging ich ins Gym, zum ersten Mal in Leben. Ich war überfordert, so wie ich mittlerweile auch überfordert war, wenn ich vor dem Supermarktregal etwas suche oder vergesse, wo mein Auto stand, obwohl ich mich früher immer sehr gut an alles erinnern konnte. Das machte natürlich wieder Angst, vor Alzheimer/Demenz, der Frage, ob es jemals wieder weg geht. Alles überforderte mich. Ich war daraufhin 4 Monate krankgeschrieben und wechselte zurück zu meinem alten Arbeitgeber.
Alles ging langsam und traurig voran. Ich war nie gut darin, alleine zu sein, immer ein sehr nachdenklicher Mensch, fühlte mich unverstanden und durch hässliche Trennung der Eltern und andere Umstände, auch nie mit großem Selbstwertgefühl ausgestattet.
Bindung und Trennung sind auch schwierig.
Ich glaube, ich weiß gar nicht so wirklich, was Liebe ist. Naja. So wirklich Liebe gefühlt, wie im Film oder so? Ne. Ist das Liebe, die sie im Film zeigen? Wahrscheinlich nicht. Weiß ich, wie sich Liebe anfühlt? Wahrscheinlich auch nicht.
Beziehungen führte ich mehrere längere, aber ob ich weiß, wie das geht? Am Anfang immer die Aufregung, ich vernachlässige alles andere. Steigere mich voll rein, Eifersucht, das ganze Zeug. Ich gebe immer 130% und bin dann enttäuscht, wenn der andere das nicht tut. Dann kommt fix Alltag, Probleme und genervt sein und FOMO.
Ich sorge immer für gute Laune. Kann niemanden sauer oder schlecht gelaunt zurücklassen.
People pleaser halt.
Menschen vor den Kopf stoßen? Ne. Lieber wochenlang bei Whats App nicht mehr antworten, weil es mir unangenehm ist.
Kurzes Telefonat? Puh. Wie wäre es mit Mail oder Sprachnachricht?
Naja, der Brianfog und die Müdigkeit verschwanden nie und auch dieses Gefühl der inneren Leere war immer wieder da. Ich lernte meine jetzige Parterin (wieder) kennen. Das war rund 4 Monate, nachdem meine letzte Partnerin mich verlassen hatte. Meine jetzige Partnerin und ich kennen uns noch aus Schulzeiten und so wurde schnell eine Beziehung daraus. Life seems good.
Nach rund 6 Monaten in der Beziehung, die eigentlich gut lief, wachte ich morgens auf, mit dem Gedanken, mich unbedingt trennen zu müssen. Du willst das nicht, beende die Beziehung. Mich plagte dieser Gedanke durchgehend, ich weinte, war verzweifelt, erzählte meiner Partnerin davon und suchte mir eine Therapeutin. Dort war ich auch wieder 4x, bis ich keine Lust mehr hatte und es langsam wieder besser wurde. Naja, also eigentlich dauerte es mehrere Monate, bis es weg war, aber ich hatte auch hier wieder das Gefühl, dass mir die Therapie nichts bringt und Verpflichtung war noch nie meins. Was ich schon Schule/Termine/Treffen oder sonstiges geschwänzt habe, weil ich Verpflichtung hasse, kann man keinem erzählen.
Es kostet auch schon seit ich Denken kann Überwindung, sich die Zähne zu putzen oder zu duschen.
Wir suchten uns eine gemeinsame Wohnung. Zu dem Zeitpunkt hatte ich wieder mit den Zwangsgedanken zu kämpfen, aber wir habens durchgezogen und sind gemeinsam mit meinen beiden Katzen in eine neue Wohnung gezogen, in der wir bis heute leben.
Ich wechselte wieder den Job, was in Ordnung war, denn eigentlich macht er mir Spaß. Da ich aber seit dem Beginn der Einnahme von Paroxetin oder eben den damaligen Depressioen/OCD/Angststörung, was auch immer, konzentrationsschwierigkeiten habe, fällt mir das schwer. Ich bin schnell abgelenkt, kann mich nicht mehr konzentrieren, nichts. Früher gelang mir das alles viel einfacher.
Vitalstoffe usw. habe ich alle checken lassen. Habe es über ein Jahr lang mit allen möglichen Supplements versucht. Angefangen von Vitamin D3, Omega, Zink, Magnesium, sehr niedrig dosiertes Lithium, NAC, Ginseng, Ashwaganda, . über noch andere Dinge. Nichts war wirklich hilfreich.
Das einzige, was vor rund 1,5 Jahren festgestellt wurde, ist, dass ich einen sehr niedrigen Testosteron-Spiegel habe. Schwankend an unterer Grenze und unterhalb der Grenze. Testosteron wollen sie mir trotzdem nicht verschreiben, weil jung und ggf. Kinderwunsch.
Mit der Zeit kamen hier und dann immer mal wieder Zwangsgedanken zurück, andere entfernen sich. Ich wurde auch immer müder und erschöpfter, wo schlaf auch nicht half. Auch eine Polygrafie hat nichts gezeigt.
Generell lebe ich viel mit Ablenkung. Serie schauen, Youtube Shorts, etc. und das hat sehr lange Zeit auch funktioniert.
Ich entschied dann, vor rund einem Jahr, das Paroxetin zu reduzieren. War beim Psychiater und der meinte, maximal eine Reduktion pro Jahr. Das war mir natürlich viel zu langsam. Also reduzierte ich weitaus schneller und binnen 12 Monate. 40-gt;30-gt;20-gt;15-gt;10-gt;7,5-gt;5mg.
Im selben Zeitraum merkte ich auch, wie mir Dinge, die ich früher getan habe, die wenigstens ablenkend waren oder ein bisschen Spaß gemacht haben, gar kein Spaß mehr machten oder ich keine Kraft hatte, irgendwas davon zu tun.
Zocken? Hab ich seit 2 Jahren nicht mehr. Serien? Joa, geht so. Mit Freunden raus? Immer müde. Generell erlebt man ja nicht viel, mit so einer Einstellung.
In den letzen 6 Monaten wurde ich dann immer unruhiger, die Beziehung lief nicht mehr so prickelnd.
Meine Partnerin hat auch ihre Päckchen zu tragen und so ist es oft so, dass diskutiert wird, wer was tun soll, im Bett läuft nicht so viel, Dinge wie Haushalt oder Kochen werden vernachlässigt oder nur Einseitig erledigt. Jeder hat das Gefühl, er tut mehr, als der andere und der jeweils andere liegt nur faul rum.
Da kam dann öfter der Wunsch nach Trennung auf und man hat sich vorgenommen, das jetzt am Wochenende anzusprechen. Also, am nächsten, äh nein, das darauf, usw.
Plötzlich war es wieder besser und solche Phasen gab es öfter. Also verwirft man den Gedanken. Gibt ja auch schöne Zeiten und irgendwie liebt man sich ja auch und mehr als 3 Jahre will man ja auch nicht wegwerfen, zumal man jetzt einen gemeinsamen Hund hat - dazu gleich mehr - und es finanziell echt kacke aussieht.
Ich hatte einen Privatkredit vor der Beziehung i.H.v 5000Euro und sie einen ähnlich hohen. Nicht so wild.
Weil wir die Wohnung einrichten wollten, haben wir einen Kredit i.H.v 15000Euro aufgenommen, den wir gemeinsam abzahlen. Generell teilen wir uns die Kosten Anteilig zum Lohn.
Dazu kommen zwei Leasingautos usw.
Dumme Entscheidungen, aber so ist es halt.
Also läuft es für jeden so circa +-0, oft ist am Ende des Monats ein bisschen zu wenig da. Meine Partnerin geht nebenher noch 2x die Woche Putzen, neben ihrem Vollzeitjob, was die Situation auch nicht besser macht. Ergo haben wir beide oft keine Kraft und deswegen kommen viele Dinge zu kurz.
Aber um kurz 1,5 Jahre zurück zu springen: Wir haben damals einen Hund adoptiert, der abgegeben werden sollte, weil die ehemalige Besitzerin nicht mehr mit zwei Hunden klar kam und es wohl Ärger im Haus gab.
Uns wurde gesagt, dass der Hund gute 4 Stunden alleine bleiben kann und sonst auch sehr verträglich ist.
Oh boy, ganz großer Fehler.
Der Hund ist ängstlich, läuft einem ständig hinterher, fiept andauernd, kann keine 2 Minuten alleine bleiben, Auto fahren, andere Hunde ab oder sonst was.
Super anhänglich einfach und kostet wirklich viele Nerven, ist gleichzeitig aber super süß.
Wir haben es mit verschiedenen Trainern probiert, aber es wurde nur schlimmer.
Dadurch, dass ich öfter im Homeoffice arbeitete oder den Hund mit auf die Arbeit nehmen kann, was meine Partnerin leider nicht darf, also weder Hund mitnehmen noch Home Office, ist der Hund viel bei mir und ich fühle mich einfach eingesperrt.
Zwei Tage die Woche ist der Hund bei meinen Großeltern.
Vor allem meine Oma und sie lieben sich abgöttisch. Als ich beiläufig erwähnte, dass wir in Erwägung ziehen, den Hund abzugeben, brach meine Oma in Tränen aus und fragte mich, wie man so herzlos sein könne.
Seitdem hat sie ständig Bedenken, dass wir den Hund abgeben könnten. Sie versucht mit dem Hund zu helfen, wo sie kann, kann ihn aber nicht permanent nehmen. Auch meine Partnerin versucht, den Hund zu nehmen, wann sie kann oder wir sprechen uns ab, wenn jemand irgendwo hin will. Trotzdem fühlt es sich beschissen an. Der Gedanke daran, den Hund abzugeben, fühlt sich aber genauso beschissen an.
Die letzen 6 Monate wurden meine Unruhe, Anspannung, Freudlosigkeit usw. immer schlimmer. Ich konnte nicht mehr still sitzen, nichts hat wirklich Spaß gemacht, meine Konzentration litt immer mehr und mehr und gewisse Ängste kamen immer wieder zum Vorschein.
Eines Tages merkte ich, wie ich wirklich komplett aufnahmeunfähig war.
Man redete mit mir, aber ich verstand nichts.
Also habe ich mir für den nächsten Tag frei genommen und wollte einen Detox machen.
Kaffee raus (ich trank davor circa 6 Tassen tgl.), keine Supplemente mehr, keine elektronischen Geräte (eine zentrale Beschäftigung seit Jahren - auch immer FOMO gehabt, aber zu dem Zeitpunkt Social Media gelöscht), nur noch Ruhe, runterkommen und joa. Am ersten Tag war mir einfach langweilig und ich hatte dauerhaft hohen Puls, war angespannt, usw.
Und am zweiten Tag ging es los. Es schlug ein, wie eine Bombe. Ängste, Panik, dauerhafte Unruhe, keine Konzentration, nur der Gedanke: Du musst dich trennen, du willst nicht mehr, nichts geht mehr, was ist hier los. Tränen, Schwitzen, Hoffnungslosigkeit. Dieses Mal aber viel extremer, als sonst zuvor. Direkt dazu kamen wieder andere Bilder: du könntest den Hund treten, die Katzen erwürgen, vom Balkon springen, usw. usf. Mir ging es wirklich miserabel. Ich konnte und kann mich mit nichts ablenken. Das dominiert meine Gedanken seit 6 Wochen.
Ich machte daraufhin eine Woche krank und war drei Tage alleine Zuhause.
Ich war nur am Grübeln, entwickelte komische Träume, oft sexuelle, mit anderen Frauen und merkte auch, wie ich die Monate zuvor schon immer wieder Frauen hinterherschaute und das Gefühl hatte, ich kann mich gleich nicht mehr kontrollieren und werde ihr auf den Ar. hauen oder solche Dinge. Ich schlief immer früher ein und wachte sehr früh auf. Immer eine Mischung aus Verzweiflung, Schuldgefühlen gg. der Partnerin, dass ich mich nicht trennen will und dem Gefühl, fliehen zu müssen und allein zu sein.
Auch wieder Zwangsgedanken bzgl. in jemand reinfahren oder so, kamen mir auf.
Nicht arbeiten zu gehen machte mir auch ein schlechtes Gewissen und nahm mir gleichzeitig Halt. Auch wenn ich mich kaum konzentrieren kann und totmüde und erschöpft bin, gehe ich zur Arbeit, denn es lenkt mich wenigstens ein bisschen ab, gibt mir Struktur + ich will meinen Job nicht verlieren, weil finanziell kacke.
Ich nahm meine 5mg Paroxetin weiter und wollte nicht selbstständig erhöhen, da ich immer im Zwiespalt war, ob das nun Absetzsymptome sind, die bei Paroxetin ja richtig beschissen sein könnten, Relationship OCD oder ein richtiges Verlangen.
In der ersten Woche habe ich 50 Therapeuten angerufen. Ein probatorisches Gespräch geführt, mit einer Dame, die mir keinen Platz anbiete konnte, aber mir Depression bestätigte und eine Bipolare Störung oder Schizophrenie in den Raum warf. Laut Psychiater sehr unwahrscheinlich.
Daraufhin fand ich zwei weitere Therapeutinnen, zu denen ich aktuell noch parallel gehe, da die Kasse ja nur eine Therapie zahlt und ich mich entscheiden muss. Eine macht VT und die andere ist von der alten Schule, TP mit Atmung und Energie, hält nichts von Medikamenten usw.
Vor 10 Tagen war ich dann bei einem anderen Psychiater, da mein ehemaliger erst wieder im kommenden Jahr Termine hat, auch für dringliche Fälle. Er riet mir, nun Fluoxetin 10mg zu nehmen. Die ersten Tage merkte ich nichts, ausser Übelkeit. Dann fing es aber an, noch mehr Panik, viel mehr Angst, Zwangsgedanken weiten sich aus. Du könntest dich in deine Arbeitskollegin verlieben oder begrabschen. Mitterweile Angst vor Messern, dass ich meine Partnerin abstechen könnte oder die Tiere oder sonst was. Das hält morgens an, da ich morgens schon mit Panik aufwache, was aber auch schon ein paar Wochen vor Fluoxetin so war und dann Stunden brauche, bis sich mein Gemüt beruhigt. Seitdem ist es permanent ein Mix aus Verzweiflung, Ratlosigkeit, Unsicherheit, Angst, Panik, Trennungsangst, Bindungsangst, Trennungswunsch oder ROCD, Angst jemanden zu verletzen oder physisch etwas zu tun.
Mittlerweile fühle ich seit ein paar Wochen auch nichts mehr für meine Partnerin generell, ausser, dass ich genervt bin. Das gilt aber auch für die Katzen und wird bei allen besser, sobald ich mich beruhige. Sobald ich nur an Trennung denke, verfalle ich in Panik und denke doch auch, dass wir das schaffen können, oder dass ich sie doch liebe, bin dann aber direkt wieder genervt. Dann kommt ja noch der Hund, das Finanzielle und generell der Schmerz dazu. Zudem dass ich denke, dass ich wohl zerbrechen würde, wenn ich alleine wäre und das ich es niemandem antun könnte, mich von der Person zu trennen. Ich sehe direkt die Tränen vor meinem Gesicht. Gleichzeitig denke ich, dass ich doch endlich frei sein will und andersrum auch, dass ich sie doch aber bei mir haben will. Wie gesagt, und dann schleichen sich noch die ganzen anderen Gedanken ein, wie das mit dem Messer oder den Tieren oder Frauen oder Verrückt zu werden. Das habe ich sehr oft, den Gedanken, verrückt zu werden. Hatt
e dann natürlich in den letzen Wochen noch ein paar Panikattacken, wie früher auch schon. Sobald der Hund oder sie bei mir ist, bin ich genervt. Wenn ich mich aber räumlich trennen würde, würde ich mich schlecht fühlen, gerade auch, weil sie aktuell auf Grund ihrer Kraftlosigkeit seit 5 Wochen krankgeschrieben ist und sich Mühe gibt, die Beziehung besser zu führen.
Ich bin ein relativ guter Schauspieler und ausser meiner Partnerin und Psy weiß niemand, was los ist und man merkt es mir auch nicht wirklich an. Ich merke nur, wie ich sehr müde und überfordert bin.
Ich versuche mich abzulenken, mit dem Handy oder Serien oder mal dem Treffen mit einem Kumpel. Aber permanent ist der Gedanke da + die Angst zu schlafen, weil ruhig und am nächsten Morgen Panik. Jeden Tag verringert sich mein Schlaf. Mittlerweile bin bei 5,5j Schlaf und sobald ich einmal richtig aufwache, kann ich nicht mehr schlafen und die Ängste und Panik sind stark.
Mich würde eure Meinung und Erfahrung dazu interessieren.
Vielen lieben Dank an alle, die bis hierhin gelesen haben!
19.09.2025 19:11 • • 22.09.2025 x 1 #1
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