@Kerzenschein: Unsereins versteht dich, weil ich genauso gefühlt habe, nur nicht bei einem Partner, weil ich selbst Jungfer bin, aber bei meinen Eltern war es ebenso. Ich wollte unbedingt vor ihnen abberufen werden, zum einen aufgrund ihrer schützenden Hand, zum anderen, weil wir uns wirklich geliebt haben. Es gab einige wie mein Onkel, der wollte mich am liebsten Tod sehen, weil ich psychisch krank bin, meine Mutter hat sofort alle Kontakte mit seiner Familie getrennt und nie wieder versucht zu vermitteln, für sie waren sie durch diese Äußerung gestorben. Sie hat alles möglich gemacht, um mir das Dasein zu erleichtern trotz Krankheit, allein durch sie war es für viele Jahre überhaupt denkbar, ein schönes Erdenleben zu führen, dieses hat wahrscheinlich für sie selbst genauso wie für mein Vater dafür gesorgt, dass sie ihre eigenen Leben damit stark verkürzt haben.
Leider sind sie vor mir gestorben und unsereins kann dir wenig Hoffnung geben, es ist so grausam. Ich komme damit überhaupt nicht klar. Wenn ich bloß höre, dass die Zeit alle Wunden heilt, bekommt meinesgleichen Brechreize, weil die daran glauben, die haben anscheinend nie wirklich geliebt und sind ziemlich oberflächlich. Mein Vater ist schon am 27.11.1998 verstorben und ich kann nur sagen, die Trauer wird jedes Jahr immer schlimmer, wo lässt die Zeit einen genesen. Genauso bei meiner Frau Mutter, die am 27.11.2017 einschlief, ich trauere heute mehr als am Tag des Todes. Ich kann im Moment vor tiefster Trauer nicht mehr weinen, ich werde immer gefühlskälter. Ich versuche diese Betrübnis in Worten zu fassen, aber es gelingt mir nicht, aber ich habe schon öfters darüber geschrieben in meinen Gedichten und Gedanken auf dieser Seite. Hier sind zwei Beispiele dazu:
Baldiger immerwährender Abschied
Ein reicher Schatz ist das gemeinsame gelebte Leben mit deinesgleichen, einem geliebten Menschen, egal wie viel Zeit dir noch verbleiben mag. Jeder Augenblick mit dir auf Erden ist eine Augenwonne, der am allerliebsten immerwährend andauert. Ich hoffe vom ganzen Herzen, wenn die Seelfrau unsere Abschiedshände auseinanderbringt, dass du bei ihr in guten Händen bist, so wie du bei mir heute. Ich möchte den Tag nie und nimmer erleben, an dem meinesgleichen dich auf dem Schlummerfeld besuchen geht, um dir nah zu sein an deinem einsamen Gräblein, es würde mir das Herzlein wie Glas in tausend Stückchen bitter zerspringen.
Unsereins wird hin und hergezogen vom lieben Käfigleben, und wiederum kommt bei einem die Sehnsucht auf, ein Nomade zu sein und nirgends eine Heimat haben zu wollen. Abschied nehmen, wie leicht es manch anderem fällt, um so unmöglicher ist es für mich, sogar die Toten bleiben bei mir lebendig, weil es mich selbst töten würde, sie für immer loszulassen, dieser Schmerz wäre für meinesgleichen nicht auszuhalten. Man nutzt dafür die Fantasie, die im Positiven wie im Negativen vieles ermöglicht.
Für mich hört sich es so an, dass du für deinen Mann keine Liebe, sondern Herzenswärme spürst, diese ist wahrhaftig. Du bist wahrscheinlich die Herzensschwester und er dein Herzensbruder. In so einem Fall kann ich nur sagen, dass du zurecht Angst davor hast, bei solcher wahren Minne geht stets ein Stück des Herzens verloren bei einem Verlust und mit einem gebrochenen Herzen lebt man selbst nicht mehr lang.
13.12.2022 01:58 •
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