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Zitat von Immaculatus:
Genau wie bei mir bis vor 3 Monaten, den Tod gibt es, aber er ist was für die anderen und doch recht abstrakt. Zack nun ist alles anders.

Ja aber warum?

@laluna74 muhaa, ich trau es mich gar nicht mehr zu sagen, wegen der Schlaflosigkeit und nun noch HNO, daraus die Angst und aus Angst keinen Appetit mehr, Da sind grundsätzliche Vitalwerte des Lebensbetroffen, kein Kopfschmerz und ne vorübergehende Panikattacke (so schlimm das alles ist) Es ist auch nicht gefühlt, sondern messbar. Und man kann gegen vieles kämpfen , wenn man gesunden Schlaf hat. Aber das halten hier, weil ich es so oft wiederholen muss, ja alle für ne Marotte. Wird schon nicht so schlimm sein, der Mann lebt ja noch .....nur torkelt der inzwischen mit einem RR von 95/60 morgens bis mittags durch die Welt und findet keine Ruhe Die Mahlzeiten bestehen aus Fresubinfläschen mit 400 cal., weil ich kaum noch was essen kann. Und aus den Kammern tönt es: Durchhalten Imma, du schaffst das.

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Wie geht ihr mit der Angst vor dem Tod um/ Austausch

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Zitat von Immaculatus:
@laluna74 muhaa, ich trau es mich gar nicht mehr zu sagen, wegen der Schlaflosigkeit und nun noch HNO, daraus die Angst und aus Angst keinen Appetit ...

Okay. Verstehe.

Zitat von Immaculatus:
und ne vorübergehende Panikattacke (so schlimm das alles ist) Es ist auch nicht gefühlt, sondern messbar. Und man kann gegen vieles kämpfen , wenn man gesunden Schlaf hat. Aber das halten hier, weil ich es so oft wiederholen muss, ja alle für ne Marotte. Wird schon nicht so schlimm sein, der Mann lebt ja noch .....nur torkelt der inzwischen mit einem RR von 95/60 morgens bis mittags durch die Welt und findet keine Ruhe Die Mahlzeiten bestehen aus Fresubinfläschen mit 400 cal., weil ich kaum noch was essen kann

Ich kenne das..ich habe es überlebt und Du wirst das auch überleben, Du brauchst nur das richtige Medikament.

Es gibt auch Medikamente, die Deine Appetitlosigkeit, Dein Essverhalten, Deine Schlaflosigkeit regulieren.

Ich spreche da von Antidepressiva.

@laluna74 Ja, ich weiß schon Dürfen aber nicht zu sehr aufputschen und doch aufhellen. In den Momente , wo ich mal kurz angstfrei habe , kann ich sofort essen Nutze das dann auch immer gleich, weil es rasch wieder vorbei ist. Mein HA hatte mir schon Venlafaxin aufgeschrieben. Das wollte die Psychofee aber nicht. Auf keinen Fall. Klar ist ziemlich stark aufhellend.
Ich nehme ja schon ein sanftes trizyklisches AD, das Opipram. 175 am Tag 100 davon zu Nacht. Dazu das NL Pipamperon 20 mg als Schlafpille. OPI hilft auch ein wenig, denn es ist ja sedierend Damit ist die Angst meist gelindert, Viel wichtiger für mich wäre, man fände ein Kombi, die mich schlafen liesse .Am liebsten aus Propofol und Morphium. Denn wenn ich gute schlafe , habe ich auch keine Angst mehr. Und habe ich keine Angst habe ich auch bald keine Depression mehr. Leider hatte das neue Schlafmedikament Quiviviq bei mir nicht funktioniert.

Zitat von Immaculatus:
@laluna74 Ja, ich weiß schon Dürfen aber nicht zu sehr aufputschen und doch aufhellen. In den Momente , wo ich mal kurz angstfrei habe , kann ich ...

Ich nehme auch Opipramol seit 2011, davor aber auch schon mit Unterbrechungen..

Wenn Du weißt, dass es Dir etwas hilft ist doch schonmal gut. Wenn nicht vielleicht auch noch etwas anderes.

Ich glaube nicht, dass Deine Ängste stärker sind als meine jemals waren.

Manchmal geht es halt nicht ganz ohne Medikamente..ich würde aber versuchen noch eine zusätzliche Alternative zu finden in Form einer entsprechenden Psychotherapie.

Und ja, ich würde auf Gesundheit setzen und nicht auf Krankheit..ich würde alles tun, was meine Gesundheit fördert, auch Entspannungsverfahren, viel Bewegung und eine gesunde Ernährung, wobei das letzte bei mir noch ausbaufähig wäre.

Interessanterweise wirkt bei mir ein Schlafentzug positiv auf meine Psyche ein.

@laluna74 Den hatte ich im kH ein paar mal unfreiwillig. Was mich erstaunte aber auch beängstigte war dass ich am nächsten Tag funktionierte . Viel spazieren und einkaufen war (für die Verschlossenen, ich war ja freiwillig) Das war mir so unheimlich, ich dachte ich bin jetzt ein Zombie. Danach hatte ich 2 Tage Probeschlafen zuhause, mit neuem Medikament .Das ging aber richtig gut. 9 stunden ohne wach werden. Das war mal schön aber die totale Ausnahme, kam nicht wieder das war so 10 Juli.

Zitat von Immaculatus:
9 stunden ohne wach werden

Ich schlafe oft nicht mehr als vier oder fünf Stunden.

Mir macht das keine Angst, weil ich mich dabei wohl fühle.

Die letzte Zeit brauche ich mehr Schlaf, den hol ich mir dann mal so zwischendurch.

Ganz wichtig, setze Dich nicht unter Druck, denn das geht nach hinten los..

Nutze die Zeit für etwas schönes

@laluna74 alles probiert aber mit der Zeit werde ich eben immer schwächer und depressiver Dabei habe ich schon echt viel Disziplin und beisse mich weiter durch. Aber z,B Treppen das geht allerhöchstens eine Etage hoch. Dann bin ich fix und alle. Ich konnte sonst noch immer 4 Altbauetagen in einem Zug hoch ohne total zu schnaufen. Gruppen-Therapie mache ich gerade, als Intensiv Kurs 5x die Woche (bringt aber noch nicht so viel) Ich habe auch die Klinik besorgt. Ich habe zig e-mails rumgeschickt, um gesund zu werden. Aber das System ist halt auch ziemlich kaputt. Irgendwann musst Du lernen, Du packst es allein mit guten Med, oder Du packst es eben gar nicht. Und ich mache mir dann auch keinen Gesundheitsstress mehr. Ab einem gewissen Punkt, will und muss ich loslassen und mich auch ins Schicksal ergeben können. Am Ende steht dann sowieso immer der Tod, früher oder später. Nicht vergessen, ich bin schon ein alter , weisser Mann im baldigen Pensionsalter.

Hatte auch schon Zeiten wo ich die ganze Woche nur drei oder vier Stunden schlief, einmal sogar nur zwei Stunden..ich gehe trotzdem arbeiten. Und ja, es hat funktioniert.

Ich will damit nicht prahlen, aber ich glaube nicht daran, dass es mir schadet, wahrscheinlich weil ich es gerne tue.

Zitat von Immaculatus:
Nicht vergessen, ich bin schon ein alter , weisser Mann im baldigen Pensionsalter.

Ähm..ü60 ist noch nicht alt.

Heutzutage kein Alter.

Vielleicht kommst Du dann in Pension mehr zur Ruhe.

Ich würde Dir gerne Deine Ängste nehmen.

@laluna74 ich würde auch gern arbeiten gehen, aber ich bin jetzt manchmal doch recht unkonzentriert, besonders wenn der RR so niedrig dazu ist. Da ich mit Menschen arbeite als Pflegefachmann , ist das so zu gefährlich. Dabei weiss ich wie wichtig geregelte Arbeit / Tätigkeit für die psychische Gesundheit ist. Ein Jammer das alles. Ich muss jetzt auch wieder auf den Schlaf warten, und bin längst dankbar, wenn es auch nur ganz wenig ist.

Der Gott Janus, nachdem der Monat Januar heisst , ist der Gott des Übergangs. und darum auch ein Totengott. Übergang vom Leben zum Totenreich. Er hing oft über Hauseingängen und mahnte die Römer an den Tod und en Wechsel der Zeit.

Zitat von Immaculatus:
Der Gott Janus, nachdem der Monat Januar heisst , ist der Gott des Übergangs. und darum auch ein Totengott. Übergang vom Leben zum Totenreich. Er ...

Interessant.

Zitat von Immaculatus:
Heideggers Sein zum Tode lag mir die ganze Zeit schon auf der Zunge. Und der Faktor Zeit selber ist ja für den Bereich der seelisch Erkrankten noch von viel größerer Bedeutung ,als für andere Gruppen. Und ja, Haha diese Epikur Nummer, lächerlich. Wenn zur Sache geht Schätzchen dann nutzt Dir diese Art Logik gar nichts mehr.

Kannst Du formulieren. was es für Dich konkret heißt, dass es zur Sache geht? Was ist der Unterschied zu dem logischen Spiel, das ja durchaus stimmt?

Zitat von Immaculatus:
Ich, als großer Hosensch.r, bitte da lieber Gott um die Gnade, mich mit in sein Reich zu nehmen. Das hat noch etwas von Sinn gegen Verzweiflung und Nihilismus. Ein Frage der Liebe, die das Leben trägt auch über den Tod hinaus. Klar ist heute kaum noch zu verkaufen, weil man heut ja so klug und aufgeklärt in den Tod schauen muss.

Angststörungen sind durchaus ein Geschenk - als ich sie hatte, sah ich das in der Situation auch anders, auch als Albtraum - weil sie Dir zeigen, auf was es ankommt. Bei mir ist auch die Liebe das, was geblieben ist, ein Gefühl, eine zärtliche Empfindung, die irgendwie auch mit Dankbarkeit verbunden ist.

Du ergibst Dich ja auch, vertraust Dich Gott an und möchtest, dass er Dir gnädig ist und in seiner Gnade Dein Leben wieder so macht, wie es vorher war. Aber das ist der Weg, der Dich zur Angst hingeführt hat. Wenn Du nun sagst, dass das ja eher medizinisch-biologische Fehlfunktionen sind und viele Ursachen hat, ja, kann man machen, aber zugleich polemisierst Du ja auch gegen diese Einstellung.

Biologisch ist alles ganz einfach, darum sind diese Ideen so beliebt. Alles eine Frage des Nutzens, nur klammert der Naturalismus Antworten auf die Fragen nach Sinn, Wert und Liebe aus, er kennt nur funktionale Abläufe. Auch das muss man dann glauben, dass es sehr erwachsen ist, sich diese vermeintlichen Kinderfragen oder religiösen Fragen nicht mehr zu stellen.

Du erlebst aber gerade, dass diese Verdrängung Grenzen hat und jeder Mensch mit Angststörung steht in etwa vor denselben Fragen. Die Glaubensgemeinschaft der Naturalisten hat auch ihre Antworten: falsches Lernen, das kann man auch wieder umlernen, die neuen Bahnungen werden immer dicker, aus Trampelpfaden werden Autobahnen und dann ist hirnanatomisch alles wieder tacko, wenn man es schafft so oberflächlich zu bleiben und nicht tiefer einsteigt, denn auch der Biologismus kennt seine Schicksalsecken, Behauptungen der Unkorrigierbarkeit.

Du pendelst zwischen beiden Weltbildern, was nicht schlimm ist. Du musst Dich auch nicht entscheiden, viele Menschen sind so sozialisiert, wie Du, wir haben mehr oder weniger große religiöse Reste in den Knochen und mehr noch, die Antworten des Naturalismus, reflektieren aber heute erst, dass seine erklärende Kraft versiegt. Das war vor 200 Jahren ganz anders.

Zitat von Immaculatus:
Überhaupt kann man auch die These aufstellen dass man den Zustand einer Kultur/ Zivilisation auch genau daran erkennt wie sie mit Tod und Vergänglichkeit umgeht.

Und es wurde ja auch schon vielfach getan. Wir sind da eher unreif, aber der Eurozentrismus lässt uns etwas chauvinistisch in andere Teile der Welt blicken und will uns Glauben machen, dass wir doch alles in allem sehr viel weiter sind. Das dreht sich gerade, bei den etwas reflektierteren.

Zitat von Immaculatus:
Man schau sich Friedhöfe des 19 Jahrhunderts an und die heutigen anonymen Gräberfelder ,oder auch die Urnenhochtürme. Gropiusstadt für Asche. Praktisch wiedervendbar, wenn die Liegezeit der Vorgängerasche abgelaufen ist Einmla wässrig durchwischen der nächste bitte.

Ja, der Funktionalismus, vielleicht die größte unreflektierte Seuche, weil das zentrale Dogma des Naturalismus. Nutzen, statt Sinn.

Nur, in Dir und mir sitzt eben auch ein Naturalist, wir sind voll davon und wir können dieses Weltbild auch nicht auslöschen, wir können auch nicht unbedingt den Schritt zurück machen, in ein religiöses Weltbild, aber wir können reflektieren, dass beides Weltbilder sind, nicht unbedingt Wahrheiten.

Diese Weltbilder haben im besten Fall eine Folgerichtigkeit oder Kohärenz, die uns trägt, weil eine innere Struktur wichtig ist, die wird bei Angststörungen durcheinandergewirbelt.

Zitat von Immaculatus:
Mit Verdrängung lässt sich auch sehr lange gut Leben. Nur dann , in den echten Krisen , ist man unvorbereitet, weil es ein solches tabu ist.

Ken Wilber hat in dem Buch 'Das Atman-Projekt' ausgeführt, dass nahezu alles, was wir tun der Versuch ist, den Tod zu verdrängen und unsere Wirkmächtigkeit - etwa qua Erbe - auch über ihn hinaus noch auszuweiten.

Für Biologisten sind es dann die Gene, die - ach wie schön - weiterleben, wenn man sich rechtzeitig fortgepflanzt hat. Ansonsten ist man - wie ich - nur Biomüll, entwertet von der Gemeinde, weil man es nicht vermochte Nachkommen in die Welt zu setzen, die ihrerseits alt genug werden um Nachkommen in die Welt zu setzen, das allein ist das Kriterium für biologische Fitness.

Zum Glück ist Überbevöllkerung ja auch kein Thema, was auch stimmt, man müsste nur vollkommen anders leben, als wir es tun und zu tun bereit sind. Ich hatte allerdings keine ideologischen Gründe, bin kein Antinatalist.
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Zitat von Immaculatus:
@laluna74 Ich bin überzeugt davon dass die Zunahme psychischer Erkrankungen genau damit zu tun hat, dass der Tod so völlig ausgeblendet wird.

Es zumindest ein erschwerdender Faktor und viele Psychotherapeuten und manche Soziologen würden Dir Recht geben.

Zitat von Immaculatus:
Genau wie bei mir bis vor 3 Monaten, den Tod gibt es, aber er ist was für die anderen und doch recht abstrakt. Zack nun ist alles anders.

Ich hatte auch so ein Erlebnis, bei dem aus dem abstrakten Wissen, dass ich sterblich bin, die konkrete Gewissheit, dass es jetzt gleich zu Ende sein könnte wurde.

Verstörend, wahrscheinlich würde man heute traumatisierend sagen, es zwang mich, den Blick nach innen zu wenden, einfach, weil ich ab da für Jahre kaum noch Aktivitäten im außen hatte und im Grunde ans Haus gefesselt war und auch dort nicht alleine bleiben konnte.

Du startest aber von einem anderen Punkt, hast vieles schon abgegrast, was ich mir durch die Angststörung erst erschlossen habe und für das ich rückwirkend sehr dankbar bin.

Zitat von Immaculatus:
Und man kann gegen vieles kämpfen , wenn man gesunden Schlaf hat. Aber das halten hier, weil ich es so oft wiederholen muss, ja alle für ne Marotte. Wird schon nicht so schlimm sein, der Mann lebt ja noch .....nur torkelt der inzwischen mit einem RR von 95/60 morgens bis mittags durch die Welt und findet keine Ruhe Die Mahlzeiten bestehen aus Fresubinfläschen mit 400 cal., weil ich kaum noch was essen kann. Und aus den Kammern tönt es: Durchhalten Imma, du schaffst das.

Doch, das hat schon Gewicht.
Aber Du weißt es ja. Kurz runtergebrochen bringt es Dir psychologisch nichts, auf der Seite des Opferseins zu verharren, auch wenn man sich genau so fühlt und wir alle aus gutem Grund die Tendenz haben, genau das zu tun.

Was Dich weiter bringt, wenn Du psychologisch vorgehen willst, ist das Unbewusste, der Schatten, ist die Akzeptanz von Gefühlen, bei denen man sich so erlebt, wie man sich nicht erleben will, wie man nicht sein will.
Nicht unbedingt klein und hilflos, auch das fühlt sich nicht gut an, noch verstörender sind die Emotionen, in denen man sich als Täter erlebt ...Du hast sie gestreift, als Du über den Umgang mit der Erkrankung Deiner Vaters berichtet hast.

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Mira Weyer
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